Der NA wird immer bei einem Substantiv im Plural gebraucht, wenn unter denselben Bedingungn im Sing der uA stehen müsste: Auf dem Tisch liegen Zeitungen.
Diese Regel gilt auch, wenn das Substantiv in einer exemplarischen Generalisierung gebraucht wird: Tannen sind Nadelbäume. Facharbeiter brauchen eine gute Allgemeinbildung.
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1. vor Substantiven, die den Beruf, die Nationalität oder die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, Religion bezeichnen: Olgas Vater ist Ingenieur. Er ist Sachse. Sie ist Kindergärtnerin. Er lernt Schlosser. Sie ist Witwe. Er war Sozialist/ Anarchist, Utopist. Aber: Er ist ein Schauspieler. Er ist ein überzeugter Atheist.
a) Berufstätigkeit oder Beschäftigung: Er ist Bürgermeister/ Abteilungsleiter. Er ist heute Torwart. Er ist Klassensprecher. In dieser Konstruktion mit sein, werden, bleiben, wenn das Attribut vorhanden ist, ist auch der bA möglich: Er ist (der) Leiter der Gruppe. (Der) Autor des Buches ist Klaus Mähl. (Der) Dirigent ist Gerd Preißler. Aber. Er ist der Bürgermeister von Dresden. Dort steht der Ydirigent Gerd Preißler. Fragen Sie nach dem Küchenchef Müller.
b) Die Zugehörigkeit zur bestimmten Gruppe oder Kategorie der Menschen: Sie ist Rentnerin/ Hausfrau. Er bleibt Junggeselle. Sie ist Witwe‘ Er ist Witwer. Sie wurde Mutter, er wurde Vater. Er ist Linkshändler. Er ist Alkoholiker / Drogensüchtiger / Nichtraucher.
2. In der Konstruktion mit sein, werden und den Substantiven, die Zeitbegriffebezeichnen, ohne Attribut in allgemeiner Bedeutung, öfter mit Jahreszeiten, Monats-, Wochentagebenennungen und Tageszeiten: Jetzt wird endlich Sommer- Im Navember wurde es allmählich Winter. Heute wird es zeitig Abend. Es ist schon Sommer / Mai / Montag /Abend. Heute ist Montag.
3. Der NA wird in folgenden Temporalkonstruktionen verwendet:
A) vor den Benennungen der Wochentage im Akkusativ (mit oder ohne Attribut) oder mit den Präpositionen ab, bis, seit (mit oder ohne Attribut): Der Unterricht beginnt erst (nächsten) Dienstag. Er traf sie vergangen Freitag. Der Kurs dauert bis (kommenden) Freitag. 45
b) Vor den Namen der Monate und Jahreszeiten sowie der Wörter Woche, Monat, Jahr im Akkusativ oder mit ab, bis, seit in der Verbindung mit solchen Adjektivattributen wie kommende, letzte, nächste, vergangene, vorige, diese: Ein neuer Kurs beginnt erst nächste Woche (kommenden Monat), nächstes Jahr. Wir haben uns vergangene / diese Woche getroffen. Der Kurs dauert bis (nächsten) Mai, bis nächstes Frühjahr; sowohl vor den Benennungen der Wochentage ohne Präposition: Der Unterricht beginnt erst Mittwoch.
c) Vor den Substantiven Anfang, Mitte, Ende in der Verbindung mit den attributiven Substantiven Woche, Monat, Jahr im Genitiv (mit dem Attribut): Der Kurs beginnt Anfang nächster Woche ( Mitte nächsten Jahres, Ende dieses Monats);
d) Vor den Substantiven Anfang, Mitte, Ende in der Verbindung mit der Monatsbezeichnung und Jahresbezeichnung (ohne Attribut): Der Kurs beginnt Anfang März / Mitte Mai / Ende 2007;
e) Mit den Präpositionen ab, auf, bei, bis, gegen, mit, nach, seit, vor, zu : Der Fahrplan gilt ab Mittwoch (ab nächste Woche, ab 21. Mai). Wir verabschiedeten uns auf länfere Zeit. Bei Tagesanbruch brachen wir auf. Bis nächste Woche / bis nächsten Freitag schaffe ich das. Wir treffen uns gegen Mittag / gegen Morgen /abend / Mitternacht. Gegen Ende des Jahres. Mit Einbruch der Dunkelheit. Mit Beginn der Sommerzeit. Mit Einsetzen des Frostes ist da oft Glatteis. Mit Tagesanbruch gingen wir in die Pilze. Nach Mittag / nach Tisch bin ich im Büro. Nach Mitternacht stand der Mond klar am Himmel. Seit vergangenem Jahr / Mai. Seit Beginn / Beendigung der Arbeit. Seit Ende Mai bin ich im Urlaub- Seit (Juni) 2005 ist er Abteilungsleiter- Die Uhr ist um Mitternacht stehen geblieben. Die Schatten verschwinden um Mittag. Um Ostern / um Weihnachten kommt sie. Von Kindheit an. Von Montag bis Freitag. In der Nacht von Samstag auf / zu Sonntag. Vor Tagesanbruch, vor Anbruch /Einbruch der Dunkelheit. Zu Ostern /zu Pfingsten /zu Weihnachten. Zu DDR-Zeiten, zu gegebener/ zur gegebenen Zeit.