In den Wendungen auf Grund, an Stelle, gegen Abend, mit Absicht, ohne Absicht, vor Freude, nach Hause.
5. Vor den Substantiven, die als Anrede gebraucht werden: Pioniere, seid bereit! Kannst du mir mal helfen, Mutti? Streitet euch nicht, Kinder! Da hast du aber Blödsinn gemacht, Du Esel! Das betrifft auch die Anrede in Briefen oder bei Veranstaltungen: Liebe Frau Müller! Sehr geehrter Herr Dr. Müller! Liebe Oma und lieber Opa! Liebe Freunde! Verehrte Anwesende!
6. Ausrufe in Gafahrsituationen: Achtung! Hilfe! Feuer! Vorsicht, hier ist es glatt! Mann über Bord!
7. In den Grußformeln und bei den Glückwünschen: Guten Tag! Auf Wiedersehen! Gute Reise! Frohe Weihnachten! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Mit freundlichem Gruß!
Aus stilistischen Gründen fehlt der Artikel:
Der NA wird in bestimmten Textsorten gebraucht:
1. in Telegrammen: Hauptreferent erkrankt. Konferenz verschoben. Neuer Termin folgt. Vertrag abgeschlossen.
5. Aufschriften an Straßen, Gebäuden, Räumen: Bahnhofstrasse. Post. Apotheke. Kaufhalle Nord. Optiker Näser. Eingang. Sekretariat. Betreten verboten. Heute abend Tanz. Eintritt frei. Vorsicht! Bissiger Hund.
6. Überschriften / Schlagzeilen in Büchern, Zeitschriften, Zeitungen usw.: Vorwort. Einleitung. Benutzungshinweise. Österreichischer Minister in BRD-Hauptstadt eingetroffen. Erde aus Weltraum fotographiert.
7. Titel von Büchern, Zeitschriften, Zeitungen: Deutsche Grammatik für Ausländer. Geschichte der deutschen Literatur. Sprachpflege. Zeitschrift für Germanistik. Eulenspiegel. Wochenpost. Berliner Zeitung. Stilwörterbuch.
Aber einige Titel können den bA oder den NA enthalten, wenn der Titel des Werkes auf den Inhalt hinweist: Die Abenteuer der Werner Holt (Roman von Dieter Noll). Der Abschied (Becher). Die Deutsche Rechtschreibung. Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht.
8. Bei der Aufzählung: Mitzubringen sind: Ball, Netz, Schläger.
Wir stellen ein: Kraftfahrer
Pförtner
8. In Befehlen und Kommandos: Feuer! 47
Aus geschichtlichen Gründen:
1. In stehenden Redewendungen:
in See stechen, auf See sein, auf See bleiben, zu Bett gehen.
2. In phraseologischen Wortpaaren und Zwillingsformeln:
Alles ist unter Dach und fach, Hand in Hand arbeiten, Ebbe und Flut, er ist weder Fisch noch Fleisch, weder Haus noch Hof haben, jemanden auf Herz und Nieren prüfen, auf Schritt und Tritt, Schritt für Schritt, Schulter an Schulter, mit Ach und Krach, mit Handel und Wandel, von Haus zu Haus, in Hülle und Fülle.
3. In Sprichwörtern, in denen der NA gebraucht wird.
a) nach allgemeinen Regeln: Armut schändet nicht. Freunde kennt man in der Not. Glück und Glas, wie leicht bricht das. Not macht erfinderisch. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Übung macht den Meister.
b) Nicht nach allgemeinen Regeln: Nach getaner Arbeit ist gut ruh“n. Gut Ding will Weile haben. Ende gut, alles gut. Aber: Wie der Anfang, so das Ende