Schillers Abweichungen von den Regeln des aristotelischen Dramas als Merkmal der Sturm-und-Drang-Epoche.
Aufbau des Drama.
Hekterlied.
Sturm und Drang
Sturm und Drang ist die Bezeichnung für die Epoche deutscher Literatur von 1767 bis 1785 und wird auch „Geniezeit“ oder „zeitgenössische Genieperiode“ genannt nach der Verherrlichung des Genies „als Urbild des höheren Menschen und Künstlers“, „des wahren Schöpfers der Kunst“. Die Epoche ist nach dem gleichnamigen Drama Friedrich Maximilian Klingers benannt.
Inhaltsverzeichnis
1 Voraussetzungen: Die Literatur der Aufklärung
2 Die Anfänge
3 Besonderheiten
4 Autoren und Werke
5 Weblinks
6 Gesprochene Version
Voraussetzungen: Die Literatur der Aufklärung
In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist das philosophische und literarische Leben im deutschen Sprachraum weitestgehend von der Aufklärung bestimmt. Der laut Immanuel Kants klassischer Definition „Ausgang der Menschen aus ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit“ soll durch den Einsatz der Vernunft als bestimmender Lebensmaxime erreicht werden. Literatur sollte den Leser moralisch bilden, ihn erhellen und seine Vernunft wecken. Die durch die Aufklärung angestrebte Freiheit war dem neuen Zwang eines engen Regelwerks gewichen, der die Literaten an die (gestalterisch) kurze Leine nahm.
Die Einheit von Ort, Zeit und Handlung, eine gehobene Sprache und die Trennung der Besetzung von Adel und Bürgertum nach Tragödie und Komödie waren die Postulate, die man in zahlreichen Dichterakademien den angehenden Literaten lehrte.
Die Anfänge
Doch bereits mit Gotthold Ephraim Lessings Werk Minna von Barnhelm von 1767 zeigte sich, dass dieses Reglement für eine den empörenden Umständen angemessene sozialkritische Literatur (politische Bildung ist auch Aufklärung) zu eng gefasst war. Mit dieser Reaktion gegen die rein verstandesmäßige Haltung der Aufklärung war der Grundstein für die Überwindung der Vernunftherrschaft und eine Entfesslung des Gefühlsüberschwangs, der Fantasie und der Gemütskräfte als neue dichterische Grundhaltung gelegt.
Diese Erneuerungsbewegung, die wie ein Ruck durch die deutschsprachige Literatur ging, war in ihrem bürgerlich-jugendlichen Charakter von einem hohen Idealismus gekennzeichnet: 'Fülle des Herzens' und Freiheit des Gefühls, Ahnung und Trieb, emotio statt ratio bezeichneten ihr Lebensgefühl. Das Aufbegehren der Jugend hatte nun sein literarisches Äquivalent gefunden, eine neue Generation deutschsprachiger Schriftsteller fand in den Thesen Johann Gottfried Herders den Widerhall ihrer Erfahrungen und Gefühlswelt.
Herder, der so zu einem Wegbereiter des Sturm und Drang wurde, kritisierte die Arroganz der Aufklärung gegenüber dem einfachen Volk und forderte dazu auf, auch Volkslied und -dichtung als Kunst anzuerkennen. Auch Heinrich Wilhelm von Gerstenbergs Ugolino (1768) kann man in die Frühphase des Sturm und Drang einordnen, doch wohl nur Herder ahnte etwas von der eigentlichen Absicht des Autors.
Besonderheiten
Das Persönlichkeitsideal der jungen Generation in der deutschen Literatur des ausgehenden 18. Jahrhunderts wendet sich gegen Autorität und Tradition im politischen Leben. An Stelle einer erlernbaren Regelpoetik, die man in Dichterakademien lernen konnte, setzten die „jungen Wilden“ die Selbständigkeit des Original-Genies, das sein Erleben und seine Erfahrungen in eine individuelle künstlerische Form bringt, die mit den Regeln der traditionellen Poetik sehr frei umging.
Dieses Regelwerk wurde mit Verweis auf das eigene Können, die Kraft bloßer genialer Originalität als Krücken für den Kranken verworfen, die das gesunde Genie der jungen Autoren nicht benötigt. Nicht in eine Form soll es passen, sondern die Welt, wie die Generation des Sturm & Drangs sie erlebt mit der Energie ihrer Jugend widerspiegeln.
Ein neues, innig umfassendes und sich einfühlendes Verhältnis zur Natur vereint sich mit der tragischen Grundauffassung vom Genie. Das Gefühl, das eigene Ich, wird Gegenstand der literarischen Betrachtung. „Die Stimme des Herzens ist ausschlaggebend für die vernünftige Entscheidung.“ Dieses Zitat von Johann Gottfried Herder zeigt den Protest gegen die herrschenden Moralvorstellungen, die vernünftige Entscheidungen von der Moral und nicht vom Herzen abhängig machten. Darin erkennt man die Kritik an dem feudalen System, das auch die Aufklärung überwinden wollte. Allerdings sieht die Aufklärung die Vernunft als höchstes Gut, während der Sturm und Drang das Gefühl an oberste Stelle stellt.
Die Hauptform der Dichtung in der Epoche des Sturm & Drang stellt das Drama dar. Das immer wiederkehrende Thema in den Werken dieser Generation ist der Zwiespalt und Konflikt des Naturgenies, des nach Freiheit strebenden, widerspenstigen Jungen, mit den Schranken der bestehenden Weltordnung, die die handelnden Personen als Aufrührer und Verbrecher erscheinen lässt. Formales Vorbild wurde nunmehr Shakespeare statt den Dichtern der antiken Welt.
Kritiker werfen ein, dass die Vernachlässigung der dramatischen Technik und der Einheiten in den Werken des Sturm und Drang bis zum beliebig häufigen Schauplatzwechsel geht, oft über den Grad bühnenmäßiger Wirksamkeit (und Darstellbarkeit) hinaus. Die exaltierte, ungebändigte und doch gefühls- und ausdrucksstarke Sprache ist voller Ausrufe, halber Sätze und forcierter Kraftausdrücke und neigt zum derbrealistisch Volkstümlichen.
Man nahm kein Blatt mehr vor den Mund und brachte die Sprache des Volkes und der Jugend auf die Bühnen. Die Frontstellung der jungen Schriftsteller gegen eine aristokratische Hofkultur nach französischem Vorbild und ihre Sympathie für Begriffe wie Natur, Herz und Volk fielen bereits ihren Zeitgenossen auf. So hatte man sich eine eigenständige „Jugendkultur“ in der Literatur geschaffen.
Autoren und Werke
Die Stürmer und Dränger kamen vorwiegend aus dem Mittel- und Kleinbürgertum; ihre literarischen Betätigungen suchten sie materiell durch Hauslehrer- oder Pfarrstellen abzusichern, denn von der Literatur konnten sie nicht leben. Es fehlte ihnen nämlich die soziale Resonanz, ihre Bewegung blieb auf die Bekannten beschränkt, mit denen man sich zu Männerbünden zusammenschloss (z. B. Göttinger Hain). (Goethes erwähnter Roman blieb eine Ausnahme.) Hauptorte des Sturm und Drang waren Straßburg, Göttingen, Frankfurt am Main. Für viele Dichter, vor allem Goethe und Schiller, war der Sturm und Drang nur eine vorübergehende Phase ihres Lebens und Schaffens. Viele Autoren und Werke waren nur zu ihrer Zeit den Interessenten bekannt und sind heute weitgehend vergessen.
Der Autor
Friedrich von Schiller wurde am 10.11.1759 in Marbach geboren und starb am 9.5.1805 in Weimar. Schiller hatte zu vielen berühmten Persönlichkeiten Kontakt, wie zum Beispiel Goethe und Herder, von denen er viel lernte. 1805 starb er an einem Leiden, das ihn in seinem Leben immer wieder gequält hatte: Tuberkolose. Seine Werke umfassen historische Arbeiten, ästhetisch- philosophische Schriften, philosophische Gedichte, satirische Gedichte gemeinsam mit Goethe, zahlreiche Balladen, Erzählungen, Übersetzungen und Dramen, mit denen er sein dichterisches Schaffen begann und beendete. Er wurde besonders bekannt mit dem revolutionären Drama "Die Räuber".
Die Entstehung
Ab 1773 besuchte er die Karlsschule, eine sehr anspruchsvolle und strenge Schule. Drill, Zwang, Strafen fur kleinste Vergehen gegen die Schulordnung waren alltaglich. AuBerdem wenig Kontakt zu den Eltern, keine Privatsphare. Schiller verarbeitete diese Erlebnisse seiner Jugend und seinen Freiheitsdrang in seiner ersten großen dramatischen Arbeit, "Die Räuber", die während seiner Zeit auf der Militärakademie in Stuttgart entstand. Den Anstoß zu diesem Drama gab auch noch die Erzählung von Daniel Christian Schubart, die im Januar 1775 unter dem Titel "Zur Geschichte des menschlichen Herzens" im "Schwäbischen Magazin" erschienen war. In dieser Erzählung fand eine in groben Zügen ähnliche Handlung statt. Die exakte Zeitspanne der Entstehung weiß man nicht, es werden allerdings seine letzten Jahre in der Militärakademie, 1779/80, vermutet. Damit er in Ruhe an seinem Stück arbeiten konnte, soll er sich außerdem des öfteren krank gemeldet haben. Erst nach zehnfacher Abänderung lag im Dezember 1780 einedruckreife Fassung vor. Zunächst ließ Schiller das Schauspiel im Sommer 1781 im Selbstverlag erscheinen, da er als Akademieschüler keine notwendige Druckerlaubnis besaß. Zunächst wurde kein Verleger gefunden, doch mit etwas Glück fand er schließlich einen Verlag, der den Druck dieses Drama übernehmen wollte, allerdings forderte dieser von Schiller ein paar kleine Abänderungen seines Dramas. Von August bis Oktober 1781 entstand im Kreise vieler Fachleute eine Bühnenfassung, die allerdings zum Teil große Abweichung von Schillers Fassung besaß. Die Bühnenfassung war trotzdem ein sehr großer Erfolg.
Der Kurzinhalt
In diesem Stuck geht es um einen Machtkampf im Hause Moor, in dem der herrschsuchtige Franz Moor seinen alteren Bruder Karl, der zur Zeit in Leipzig ein wildes Studentenleben führt, beim Vater in Missgunst zu bringen versucht, um schließlich nach dem Tod des Vaters die Herrschaft zu übernehmen. Dies gelingt ihm indem er durch gefälschte Briefe den alten Moor dazu bringt, Karl zu verstoßen. Als dieser davon Nachricht erhält, entschließt er sich in seiner Wut und Enttauschung eine Rauberbande zu gründen, mit der er als Hauptmann durch die Lande zieht. Währenddessen versucht Franz den altersschwachen Vater zu beseitigen. Er lässt ihm die Nachricht vom angeblichen Tod Karls melden, worauf der Alte sich schwere Vorwürfe macht und in Ohnmacht fällt, aber für tot gehalten wird. Franz glaubt nun sein Ziel erreicht zu haben. Später entschließt sich Karl, verkleidet als „Graf von Brand", sein vaterliches Schloss aufzusuchen. Aber Franz schöpft Verdacht und will ihn umbringen lassen, doch Karl verlässt vorher das Schloss. In einer alten Schlossruine findet ei seinen Vater, krank und ausgezehrt, der dort von Franz eingesperrt wurde. Er erkennt seinen Vater, doch jener erkennt seinen Sohn nicht gleich. Karl schwört, Rache an Franz zu verüben. Als die Rauber auf das Schloss zustürmen, begeht Franz Selbstmord. Die Geschichte findet ein tragisches Ende: Der alte Moor stirbt als ei vom Rauberdasein Karls erfährt und Amalia wird von Karl umgebracht, da es keine Zukunft fur ihre Liebe gibt und sie ihn sogar darum bittet. Karl beendet schließlich sein Räuberleben und liefert sich selbst der Justiz aus.
Die Characktere
Das Drama erscheint zur Zeit wo sich zwei literarische Epochen überschneiden. Die Sturm und Drang Epoche war immer nur ein rein literarischer Protest, der sich in den Köpfen Schillers und anderer Stürmer und Dränger abspielte und in ihren Werken Ausdruck fand, aber nicht zu einer politische Revolution im Bürgertum fuhrte. Schillers Schauspiel „Die Rauber" ist mehr als nur eine Auseinandersetzung zweier ungleicher Bruder. Es ist auch die Auseinandersetzung des jungen Dichters mit zwei literarischen Stromungen: Aufklarung- Sturm und Drang. Das beweisen wir bei der Charakteristik der beiden Haaptfiguren Karl und Franz:
Franz- der jüngere Bruder im Hause Moor handelt aufklärerisch. Fur ihn tritt die Religion in den Hintergrund und sein Streben nach individuellem persönlichen Glück in den Vordergrund. Franz benutzt seinen Verstand und handelt aufkfarerisch im Sinne Kants.Nach der Definition Kants ist Aufklarung der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmundigkeit, indem er sich seines Verstandes bedient (sapere aude! habe Mut dich deines Verstandes zu bedienen!). Franz ist emgenialer und uberaus intelligenter Mensch. Er ist aber ein egoistischer Razionalist und Materiolist. Er ist gefühllos, listig, kalt.
In den langen Monologen sieht man deutlich Franzs Wesen:er hat eine menschenverachtende Sichtweise und wird sogar zwei größte Sünde „Vatermord“ und „Brudemord“ begehen, um an sein Ziel zu kommen.
Es scheitern aber seine Pläne und als er keinen Ausweg mehr sieht erdrosselt er sich feige mit seiner Hutschnur.
Karl, der Altere der beiden Bruder handelt im Sinne des Sturm und Drang, denn er übt Kritik an den politischen und sozialen Zuständen seiner Zeit. Er ist unzufrieden mit der Welt und möchte sie gerne andern, spricht sich gegen das „schlappe Kastratenjahrhundert"(vgl.S. 19,35), in dem er lebt, aus und wirft den Menschen Untätigkeit, Schwache und Schlaffheit vor.Er ist ein selbstbewuster und kluger Idealist. Er ist hübsch und von allen beliebt. Er ist sehr emotionell.
Doch erst als er von der Verstoßung durch den Vater erfährt, schreitet er als idealistischer Kampfer zur Tat. Er rebelliert in seiner Gefuhlsaufwallung, es gilt als Kennzeichen der Sturmer und Dranger, dass sie nach der Herrschafi des Gefühls handeln, gegen die Ungerechtigkeit in der Welt und beschimpft die Menschen als „falsche, heuchlerische Krokodilbmt".Er stellt sich an die Spitze einer Räuberbande. Er ist aber ein ehrlicher Räuber der seine Schandtaten zugibt.
Man kann das Schicksal Karls mit dem des verlorenen Sohnes vergleichen. Er führte ein wildes Leben un wollte zum Vater zurückkehren und um Verzeihung bitten. Anders als im Bibeltext, wo der Sohn vom Vatei der in groBer Freude über seine Rückkehr war, Verzeihung erhielt, wurde Karl von seiner leichtglaubigen Vater verstoßen.
Spiegelbergagiert als Gegenspieler Karl Moors – im Gegensatz zu diesem ist er vom Verbrechen als solchem angetrieben, außerdem ist er neidisch auf Karls Status als Räuberhauptmann. Er macht Karl bei den Räubern schlecht, um seine Stellung einzunehmen, was ihm jedoch nicht gelingt. Spiegelberg befürwortet das Töten und ist selbst Mörder.
MOOR ------- SPIEGELBERG
beide sind aus der bürgerlichen Gesellschaft ausgestiegen
sind gesellschaftliche Außenseiter
halten sich für Genies, die keinem geltenden Recht verpflichtet sind
ABER:
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- hat hohe Ideale - hat keine höheren Ideale
- ausgeprägtes Gerechtigkeits- - ist ein Egozentriker
empfinden
- nicht an Geld interessiert - betreibt Selbstbereicherung
- handelt uneigennützig und - befriedigt seine sadistischen Bedürfnisse
aus Rachbedürfnis -möchte Macht über andere ausüben
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Verbrecher aus gekränktem Verbrecher aus reiner Lust am
Ehrgefühl (V. als Mittel zum Zweck) Verbrechen (V. als Selbstzweck)
Wie stehen die Chance für eine Rückkehr ins bürgerliche Leben?
denkbar unvorstellbar
Amalia von Edelreichistdie Geliebte von Karl. Sie ist eine treue, zuverlässige und in sich ruhende Person. Doch zunächst wird auch sie, genau wie der alte Moor, durch die Intrige des jüngeren Sohnes getäuscht. Ihren totgeglaubten Geliebten im Himmel wiederzutreffen, setzt sie all ihre Sehnsüchte auf das Leben nach dem Tode. Kämpferisch erscheint sie lediglich an einer Stelle des Werkes deutlich: nämlich in ihrer Verweigerung gegenüber dem höfischen Glanz in der Auseinandersetzung mit Franz. Für die Stärke ihrer Person spricht sowohl auch die spätere Entlarvung Franz’ Intrige als auch die Enttarnung Karls, was jedoch weniger an logischen Schlussfolgerungen liegt, sondern an der tiefen treuen Liebe, die sie selbst nach 18 Jahren noch für ihn verspürt. Das tragische Ende ist die Konsequenz aus ihrem verherrlichten Bilde Karls, der Liebe zu dem „Unschuldigen“. Da sie den neuen, schuldigen Karl nicht ertragen, nicht lieben kann und will, da ihr Bild von ihm fast wie eines Heiligen zu tief in ihr verankert ist, glaubt sie ihre einzige Rettung und Hoffnung im Tod und wird schließlich auf ihr Flehen hin von Karl umgebracht. Jedoch tut er es weniger der Barmherzigkeit wegen als der eigenen Verzweiflung und der Ausweglosigkeit durch den Schwur an die Räuberbande.
Maximilian von Moor(auch „der alte Moor“ genannt) ist der geliebte Vater von Karl und Franz. Er ist ein herzensguter Mensch, doch er ist schwach und hat in der Erziehung seiner beiden Söhne versagt und ist dafür verantwortlich zu machen, dass die Familie Moor pervertiert ist. Er war aufgrund des frühen Todes seiner Gemahlin dazu gezwungen, seine Kinder allein zu erziehen und war dieser Aufgabe nicht gewachsen. Familiäre Werte sind insbesondere für seinen Sohn Franz verfallen und ungültig. Für diese Entwicklung ist vor allem seine Vernachlässigung in der Kindheit verantwortlich.
Damit steht die Familie Moor stellvertretend für den Staat, eine typische Politikkritik Schillers, in der insbesondere der Fürst (Landesvater) verurteilt wird.
Die Sprache der Charaktere
Die Sprache der Charaktere ist nicht in gehobener Verssprache gehalten, wie es in Frankreich im 17. Jahrhundert als Regel angesehen wurde, ferner ist der gesamte Text in Prosa gehalten, was im Vergleich zur Verssprache ungeordneter wirkt: ,,Hm! Hm! So ist es. Aber ich fürchte - ich weiß nicht - ob ich - Euer Gesundheit? - Ist Euch wirklich ganz wohl, mein Vater?" Dies drückt zusätzlich eine Art innere Zerrissenheit der Charaktere aus. Im Gegensatz zu Werken, die nicht in der Zeit des Sturm und Drang entstanden sind, stellt Schiller Morde und Todesszenen mehrfach direkt auf der Bühne dar. So tötet beispielsweise Karl Moor seine Verlobte auf deren eigenen Wunsch hin: ..Halt! Wag es - Moors Geliebte soll nur durch Moor sterben! (Er ermordet sie.)". Offensichtlich hat Schiller also die meisten der regelpoetischen Normen gebrochen.