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Das Gesetz der Umklammerung.

Die Satzklammer oder Klammerform stellt den typischen Satzbau der deutschen Sprache dar, bei dem die beiden Teile eines Satzglieds (z. B. Prädikat) oder einer Wortkombination (z. B. Negation) die anderen Teile des Satzes einschließen (einklammern). Die Rahmenkonstruktion ist eine Eigentümlichkeit des deutschen Satzes. Sie trägt dazu bei, den Satz zu einem einheitlichen Ganzen zu gestalten.

Wenn ein Satz ein mehrteiliges Prädikat enthält, können die finite Verbform und die anderen Prädikatsteile getrennt voneinander stehen. In Kernsätzen und Stirnsätzen bilden die finite Verbform und die anderen Prädikatsteile eine Klammer, die andere Satzglieder einschließt:

Kernsatz – Der Großvater hat seinem Enkel ein Buch geschenkt.

Stirnsatz - Hat der Großvater seinem Enkel ein Buch geschenkt?

Im Spannsatz wird die Satzklammer durch das einleitende Wort und das Prädikat gebildet:

Spannsatz - der Großvater seinem Enkel ein Buch geschenkt hat.

Die Satzklammer teilt den Satz in verschiedene sogenannte Stellungsfelder ein, in denen die anderen Satzglieder angeordnet werden: Das Vorfeld steht vor dem linken Teil der Satzklammer. Es kommt nur in Kernsätzen, d. h. bei Zweitstellung des finiten Verbs, vor. Das Mittelfeld steht zwischen den beiden Teilen der Satzklammer. Das Nachfeld steht nach dem rechten Teil der Satzklammer. Es kommt dann vor, wenn ein Teil des Satzes aus der Klammer herausgelöst und hinter die Klammer gesetzt wird.

Die Satzklammer wird im Hauptsatz mit .... gebildet: finites Verb + non-finites Verb am Ende, finites Verb + trennbares Präfix am Ende.

 

 

7. Das Partizip I: lexikalische Basis, grammatische Charakteristik und syntaktische Funktionen.

Das Partizip I wird gebildet, indem man die Endung –d an den Infinitiv anhängt: reizen-d, dringen-d, entscheiden-d, entzücken-d,

Das Partizip I kann auch zusammengesetzt werden (Eigenschaft als Adjektiv, Komposita zu bilden), entweder getrennt oder zusammen geschrieben:

unwissend, umweltschonend, nervtötend/ Nerv tötend, allein erziehend, Metall verarbeitend

und erweitert werden, entweder durch freie Glieder: seit einigen Wochen schwelenden Gerüchte

Das Partizip I kann nicht als Prädikatsteil gebraucht werden. Es ist zeitlich neutral, hat aktivische Bedeutung und drückt die Gleichzeitig aus.

Das Partizip I hat immer aktivische Bedeutung, wenn seine verbale Herkunft erhalten ist aber das Partizip I, das Adjektiv geworden ist (oder für das es oft kein Infinitiv mehr gibt) drückt meistens dauernde Eigenschaften eines Nomens und keine Prozesse aus.

Mein kleiner Sohn hat blühende Fantasie. (hat sehr viel Fantasie)

Prädikativer Gebrauch - Ich fand sieschlafend. Adverbialer Gebrauch -Die Sekretärin macht dauernd Fehler. attributiver Gebrauch -der liebendeSchüle. Subjekt - Streikende Studierende sehen ihre Forderungen im Vordergrund



Objekt -Alle Literatur hat doch für den Leser etwas Einladendes.Nomenattribut -Das angeborene Bild des Denkenden. Gerundivum -Ein schwer zu fassendes Thema → Ein Thema, das schwer zu fassen ist.

8. Das Partizip II: lexikalische Basis, grammatische Charakteristik und syntaktische Funktionen.

Das 2. Partizip wird gebildet, indem an den lexikalen Stamm des schwa­chen Verbs das Suffix -(e)t und an denjenigen des starken Verbs das Suffix -(e)n, sowie in den beiden Fällen das Präfix ge- ange­fügt werden: ge-stell-t, ermittel-t, ge-komm-en.

In der morphologischen Funktion wird das 2. Partizip mit der Bedeutung des „aktiven" Genus und mit der Bedeutung des Vollzugs oder des erreichten Zustandes verwendet: Er hat gearbeitet/ist gekommen/wird gearbeitet haben/wird gekommen sein.

Syntaktisch kann das 2.Partizip als Attribut und als Adverbiale verwen­det werden. In attributiver Verwendung hat das 2.Partizip der transitiven Verben die Bedeutung des „passiven" Ge­nus und die Bedeutung des Vollzugs einer Tätigkeit: die getane Arbeit, der veröffentliche Roman. Das 2. Partizip der imperfektiven transitiven Verben bezeichnet dagegen einen dauernden Vorgang: Ein von zwei Loko­motiven gezogener Zug fuhr in den Bahnhof ein oder einen dauernden Zustand: die geliebte Mutter.

Die Frage, ob das 2. Partizip der transitiven Verben als Prädikativ zum Subjekt gebraucht werden kann oder nicht, hängt davon ab, wie die Konstruktion „sein + Partizip des transitiven Verbs" interpretiertwird.

 

 


Date: 2015-12-18; view: 1304


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