![]() CATEGORIES: BiologyChemistryConstructionCultureEcologyEconomyElectronicsFinanceGeographyHistoryInformaticsLawMathematicsMechanicsMedicineOtherPedagogyPhilosophyPhysicsPolicyPsychologySociologySportTourism |
Textuntersuchung und Sprachbetrachtung1. Wie ist der alte Mann charakterisiert, wie ist das Zimmer beschrieben? 2. Auf welche Weise führt er eine „Veränderung" in seinem Leben durch? 3. Versuchen Sie anhand dieser Veränderung zu erklären, was Sprache ist! 4. Stellen Sie Phasen der „Kommunikationsstörungen" fest! 5. Warum ist dies keine „lustige Geschichte"? Sprachliche Übungen 1. Kommen Sie der Aufforderung des Schriftstellers nach, und tauschen Sie die anderen Wörter aus! 2. Erfinden Sie in Abwesenheit einiger Komilitonen in Ihrem Seminar neue Bezeichnungen für Gegenstände, und bilden Sie Sätze, welche von den Komilitonen decodiert werden müssen! (Anhang) 3. Diskutieren Sie, bei welchen Personen, in welchen Bereichen und auf welche Weise „Sprachbarrieren" auftreten können!
Die Probe HERBERT MALECHA Redluff sah, das schrille Quietschen der Bremsen noch in den Ohren, wie sich das Gesicht des Fahrers ärgerlich verzog. Mit zwei taumeligen Schritten war er wieder auf dem Gehweg. „Hat es Ihnen was gemacht?" Er fühlte sich am Ellbogen angefaßt. Mit einer fast brüsken Bewegung machte er sich frei. „Nein, nein, schon gut. Danke", sagte er noch, beinah schon über die Schulter, als er merkte, daß ihm der Alte nachstarrte. Eine Welle von Schwäche stieg von seinen Knien auf, wurde fast zur Übelkeit. Das hätte ihm gerade gefehlt, angefahren auf der Straße liegen, eine gaffende Menge und dann die Polizei. Er durfte jetzt nicht schwach werden, nur weiterlaufen, unauffällig weiterlaufen zwischen den vielen auf der hellen Straße. Langsam ließ das Klopfen im Halse nach. Seit drei Monaten war er zum ersten Mal wieder in der Stadt, zum ersten Mal wieder unter so vielen Menschen. Ewig konnte er in dem Loch sich ja nicht verkriechen, er mußte einmal wieder raus, wieder Kontakt aufnehmen mit dem Leben, überhaupt raus aus allem. Ein Schiff mußte sich finden lassen, möglichst noch, bevor es Winter wurde. Seine Hand fuhr leicht über die linke Brustseite seines Jacketts, er spürte den Paß, der in der Innentasche steckte; gute Arbeit war dieser Paß, er hatte auch nicht schlecht dafür bezahlt. Die Autos auf der Straße waren zu einer langen Kette aufgefahren. Nur stockend schoben sie sich vorwärts. Menschen gingen an ihm vorbei, kamen ihm entgegen; er achtete darauf, daß sie ihn nicht streiften. Einem Platzregen von Gesichtern war er ausgesetzt, fahle Ovale, die sich mit dem wechselnden Reklamelicht verfärbten. Redluff strengte sich an, den Schritt der vielen anzunehmen, mitzuschwimmen in dem Strom. Stimmen, abgerissene Gesprächsfetzen schlugen an sein Ohr, jemand lachte. Für eine Sekunde haftete sein Blick an dem Gesicht einer Frau, ihr offener, bemalter Mund sah schwarzgerändert aus. Die Autos fuhren jetzt an, ihre Motoren summten auf. Eine Straßenbahn schrammte vorbei. Und wieder Menschen, Menschen, ein Strom flutender Gesichter, Sprechen und hundertfache Schritte. Redluff fuhr unwillkürlich mit der Hand an seinen Kragen. An seinem Hals merkte er, daß seine Finger kalt und schweißig waren. Wovor hab' ich denn eigentlich Angst, verdammte Einbildung, wer soll mich denn schon erkennen in dieser Menge, sagte er sich. Aber er spürte nur zu genau, daß er in ihr nicht eintauchen konnte, daß er wie ein Kork auf dem Wasser tanzte, abgestoßen und weitergetrieben. Ihn fror plötzlich. Nichts wie verdammte Einbildung, sagte er sich wieder. Vor drei Monaten war das ja noch anders, da stand sein Name fett auf rotem Papier auf jeder Anschlagsäule zu lesen, Jens Redluff; nur gut, daß das Photo so schlecht war. Der Name stand damals fett in den Schlagzeilen der Blätter, wurde dann klein und kleiner, auch das Fragezeichen dahinter, rutschte in die letzten Spalten und verschwand bald ganz. Redluff war j etzt in eine Seitenstraße abgebogen, der Menschenstrom wurde dünner, noch ein paar Abbiegungen, und die Rinnsale lösten sich auf, zerfielen in einzelne Gestalten, einzelne Schritte. Hier war es dunkler. Er konnte den Kragen öffnen und die Krawatte nachlassen. Der Wind brachte einen brackigen Lufthauch vom Hafen her. Ihn fröstelte. Ein breites Lichtband fiel quer vor ihm über die Straße, j emand kam aus dem kleinen Lokal, mit ihm ein Dunst nach Bier, Qualm und Essen. Redluff ging hinein. Die kleine, als Cafe aufgetakelte Kneipe war fast leer, ein paar Soldaten saßen herum, grelle Damen in ihrer Gesellschaft. Auf den kleinen Tischen standen Lämpchen mit pathetisch roten Schirmen. Ein Musikautomat begann aus der Ecke zu hämmern. Hinter der Theke lehnte ein dicker Bursche mit bloßen Armen. Er schaute nur flüchtig auf. „Konjak, doppelt", sagte Redluff zu dem Kellner. Er merkte, daß er seinen Hut noch in der Hand hielt und legte ihn auf den leeren Stuhl neben sich. Er steckte sich eine Zigarette an, die ersten tiefen Züge machten ihn leicht benommen. Schön warm war es hier, er streckte seine Füße lang aus. Die Musik hatte gewechselt. Über gezogen jaulenden Gitarrentönen hörte er halblautes Sprechen, ein spitzes Lachen vom Nachbartisch. Gut saß es sich hier. Der Dicke hinter der Theke drehte jetzt seinen Kopf nach der Tür. Draußen fiel eine Wagentür schlagend zu. Gleich daraufkamen zwei Männer herein, klein und stockig der eine davon. Er blieb in der Mitte stehen, der andere, im langen Ledermantel, steuerte auf den Nachbartisch zu. Keiner von beiden nahm seinen Hut ab. Redluff versuchte hinüberzuschielen, es durchfuhr ihn. Er sah, wie der Große sich über den Tisch beugte, kurz etwas Blinkendes in der Hand hielt. Die Musik hatte ausgesetzt. „What's he want?" hörte er den Neger vom Nebentisch sagen. „What's he want?" Er sah seine wulstigen Lippen sich bewegen. Das Mädchen kramte eine bunte Karte aus ihrer Handtasche. „What's he want?" sagte der Neger eigensinnig. Der Mann war schon zum nächsten Tisch gegangen. Redluff klammerte sich mit der einen Hand an die Tischkante. Er sah, wie die Fingernägel sich entfärbten. Der rauchige Raum schien ganz leicht zu schwanken, ganz leicht. Ihm war, als müßte er auf dem sich neigenden Boden jetzt langsam samt Tisch und Stuhl auf die andere Seite rutschen. Der Große hatte seine Runde beendet und ging auf den anderen zu, der immer noch mitten im Raum stand, die Hände in den Manteltaschen. Redluff sah, wie er zu dem Großen etwas sagte. Er konnte es nicht verstehen. Dann kam er geradewegs auf ihn zu. „Sie entschuldigen", sagte er, „Ihren Ausweis bitte!" Redluff schaute erst gar nicht auf das runde Metall in seiner Hand. Er drückte seine Zigarette aus und war plötzlich völlig ruhig. Er wußte es selbst nicht, was ihn mit einmal so ruhig machte, aber seine Hand, die in die Innentasche seines Jacketts fuhr, fühlte den Stoff nicht, den sie berührte, sie war wie von Holz. Der Mann blätterte langsam in dem Paß, hob ihn besser in das Licht. Redluff sah die Falten auf der gerunzelten Stirn, eins, zwei, drei. Der Mann gab ihm den Paß zurück. „Danke, Herr Wolters", sagte er. Aus seiner unnatürlichen Ruhe heraus hörte Redluff sich selber sprechen. „Das hat man gern, so kontrolliert zu werden wie" - er zögerte etwas, „ein Verbrecher!" Seine Stimme stand spröde im Raum. Er hatte doch gar nicht so laut gesprochen. „Man sieht manchmal jemand ähnlich", sagte der Mann, grinste, als hätte er einen feinen Witz gemacht. „Feuer?" Er fingerte eine halbe Zigarre aus der Manteltasche. Redluff schob seine Hand mit dem brennenden Streichholz längs der Tischkante ihm entgegen. Die beiden gingen. Redluff lehnte sich in seinen Stuhl zurück. Die Spannung in ihm zerbröckelte, die eisige Ruhe schmolz. Er hätte jubeln können. Das war es, das war die Probe, und er hatte sie bestanden. Triumphierend setzte der Musikautomat wieder ein. „He, Sie vergessen Ihren Hut", sagte der Dicke hinter der Theke. Draußen atmete er tief, seine Schritte schwangen weit aus, am liebsten hätte er gesungen. Langsam kam er wieder in belebtere Straßen, die Lichter nahmen zu, die Läden, die Leuchtzeichen an den Wänden. Aus einem Kino kam ein Knäuel Menschen, sie lachten und schwatzten, er mitten unter ihnen. Es tat ihm wohl, wenn sie ihn streiften. „Hans", hörte er eine Frauenstimme hinter sich, jemand faßte seinen Arm. „Tut mir leid", sagte er und lächelte in das enttäuschte Gesicht. Verdammt hübsch, sagte er zu sich. Im Weitergehen nestelte er an seiner Krawatte. Dunkelglänzende Wagen sangen über den blanken Asphalt, Kaskaden wechselnden Lichts ergossen sich von den Fassaden, Zeitungsverkäufer riefen die Abendausgaben aus. Hinter einer großen, leicht beschlagenen Spiegelglasscheibe sah er undeutlich tanzende Paare; pulsierend drang die Musik abgedämpft bis auf die Straße. Ihm war wie nach Sekt. Ewig hätte er so gehen können, so wie jetzt. Er gehörte wieder dazu, er hatte den Schritt der vielen, es machte ihm keine Mühe mehr. Im Sog der Menge ging er über den großen Platz auf die große Halle zu mit ihren Ketten von Glühlampen und riesigen Transparenten. Um die Kassen vor dem Einlaß drängten sich Menschen. Von irgendwoher flutete Lautsprechermusik. Stand dort nicht das Mädchen von vorhin? Redluff stellte sich hinter sie in die Reihe. Sie wandte den Kopf, er spürte einen Hauch von Parfüm. Dicht hinter ihr zwängte er sich durch den Einlaß. Immer noch flutete die Musik, er hörte ein Gewirr von Hunderten von Stimmen. Ein paar Polizisten suchten etwas Ordnung in das Gedränge zu bringen. Ein Mann in einer Art von Portiersuniform nahm ihm seine Einlaßkarte ab. „Der, der!" rief er auf einmal und deutete aufgeregt hinter ihm her. Gesichter wandten sich, jemand im schwarzen Anzug kam auf ihn zu, ein blitzendes Ding in der Hand. Gleißendes Scheinwerferlicht übergoß ihn. Jemand drückte ihm einen Riesenblumenstrauß in die Hände. Zwei strahlende, lächelnde Mädchen hakten ihn rechts und links unter, Fotoblitze zuckten. Und zu allem dröhnte eine geölte Stimme, die vor innerer Freudigkeit fast zu bersten schien: „Ich darf Ihnen im Namen der Direktion von ganzem Herzen gratulieren, Sie sind der hunderttausendste Besucher der Ausstellung!" Redluff stand wie betäubt. „Und jetzt sagen Sie uns Ihren werten Namen", schmalzte die Stimme unwiderstehlich weiter. „Redluff, Jens Redluff, sagte er, noch ehe er wußte, was er sagte, und schon hatten es die Lautsprecher dröhnend bis in den letzten Winkel der riesigen Halle getragen. Der Kordon der Polizisten, der eben noch die applaudierende Menge zurückgehalten hatte, löste sich langsam auf. Sie kamen auf ihn zu. Textuntersuchung 1. In welchen Situationen befindet sich die Hauptperson? 2. Mit welchen Mitteln wird Spannung erzeugt? 3. Aus welchem Grunde heißt die Geschichte: „Die Probe"? 4. Weshalb nennt er am Schluß den richtigen Namen? 5. Beschreiben Sie die Gefühle der Hauptperson! 6. Aus welchem Grunde bleibt der Schluß offen?
Die anderen Kinder URSULA WÖLFEL Die Kinder aus der Teichstraße sagten: „Die anderen Kinder", und damit meinten sie die aus dem Bahnweg. Die Kinder aus dem Bahnweg sagten auch: „Die anderen Kinder", und damit meinten sie die aus der Teichstraße. Den Bahnweg gab es schon lange. Es war ein lehmiger Fahrweg, der führte durch verwildertes Wiesenland am Bahndamm entlang zur alten Kiesgrube. Sie war halb zugeschüttet mit Gerumpel und Schutt. Es gab am Bahnweg nur drei Häuser, das waren Notunterkünfte, graue Steinbarakken mit flachen Wellblechdächern. Die Teichstraße war eine neue Straße. Hohe weiße Wohnblocks standen dort, schöne Häuser mit großen Fenstern und sonnigen Baikonen, und zwischen den Blocks gab es Grünanlagen und einen Spielplatz. Als die Leute dort einzogen, sagten die Eltern zu ihren Kindern: „Am Bahnweg wohnt nur schlechtes Pack. Das sind Leute, die keine Miete bezahlen, die nicht arbeiten. Mit denen wollen wir nichts zu tun haben. Spielt nicht mit den Kindern aus dem Bahnweg." Und die Eltern im Bahnweg sagten zu ihren Kindern: „Kümmert euch nicht um das hochmütige Volk aus den neuen Häusern. Die denken, sie wären etwas Besseres als wir." Das machte die Kinder nur neugierig. Die aus der Teichstraße fuhren mit ihren Fahrrädern durch den Bahnweg. Sie beneideten die Kinder dort, weil sie aus dem Gerumpel in der Kiesgrube Buden bauen konnten. Und nach jedem Regen stand Wasser in der Grube, dann paddelten die Bahnwegkinder dort auf Bretterflößen. Aber wenn sie die Teichstraßenkinder sahen, schrien sie: „Was wollt ihr hier? Teichstraßenaffen, Hosenscheißer! Paßt auf, da liegt ein Strohhalm, gleich fliegt ihr auf den Arsch! Haut ab!" Manchmal kamen auch die Kinder aus dem Bahnweg zum Spielplatz an der Teichstraße. Sie taten so, als fänden sie hier alles komisch. Sie flüsterten miteinander und lachten übertrieben laut und zeigten mit dem Finger auf die Teichstraßenkinder. Die schrien dann: „Ihr habt hier nichts zu suchen! Bahnwegpack, Drecksäue! Ihr wollt nur unsere Sachen klauen! Macht, daß ihr wegkommt!" So war es zuerst, aber so blieb es nicht lange, und das kam durch Karsten aus der Teichstraße und durch Freddi, Tino und die Türken aus dem Bahnweg. Karsten war fünf Jahre alt, und wenn er draußen spielte, sollten seine beiden großen Schwestern auf ihn achtgeben. Aber immer wieder lief er ihnen weg, und wenn sie ihn suchten, war er nirgendwo zu finden. Am Abend saß er dann jedesmal wieder brav im Sandkasten und sagte: „Ich bin nur ein bißchen mit dem Roller herumgefahren." Das glaubten die Mädchen ihm auch immer. Aber einmal wurde es Abend, und Karsten war noch nicht wieder da. Die Mädchen und drei von den großen Jungen suchten ihn. Zuletzt liefen sie zum Bahnweg. Unterwegs sagten sie: „Im Bahnweg wohnt doch ein Mann, der hat schon im Gefängnis gesessen! Wenn der jetzt dem Karsten etwas getan hat?" „Und Zigeuner wohnen im Bahnweg!" sagten'sie. „Manche Leute sagen, daß Zigeuner kleine Kinder stehlen!" Sie sagten: „Ausländer gibt es auch dort, Türken. Man weiß nicht, was für Leute das sind. Die reden ja nicht richtig deutsch!" Im Bahnweg saß der Zigeunermann auf der Bank vor seinem Haus und fütterte ein kleines Kind mit Brei. Die Teichstraßenkinder fragten ihn nach Karsten. Er sagte: „Der ist mit meinem Tino weggegangen. Karsten und mein Tino sind gute Freunde." Beim nächsten Haus war ein Gemüsegarten. Ein junges Mädchen machte Unkraut aus, und ein alter Mann stand auf einer Leiter und flickte etwas am Dach. Die Kinder blieben am Zaun stehen. „Was wollt ihr denn hier?" fragte das junge Mädchen. „Gafft nicht so!" Aber der alte Mann rief von oben: „Freddi ist mit Karsten und dem Zigeunertino bei den Türken. Alle Kinder sind eingeladen. Beeilt euch, sie feiern ein türkisches Fest!" „Die sind doch aus der Teichstraße", sagte das junge Mädchen. „Macht das einen Unterschied?" fragte der alte Mann. Sie gingen weiter. Einer von den Jungen flüsterte: „Das war der Mann, der im Gefängnis gesessen hat!" - „Warum reden die Erwachsenen eigentlich immer so schlecht von den Bahnwegleuten?" fragte ein anderer. Bei den Türken machte eine Frau die Tür weit auf und rief: „Herein, herein!" „Viele Gäste, großes Fest!" rief ein Mann. Er zeigte auf eine lange Polsterbank mit bunten Decken und Kissen. Dort saßen schon sieben oder acht von den Bahnwegkindern. Auch Karsten saß dort. Die aus der Teichstraße blieben an der Tür stehen. „Komm sofort nach Hause!" rief eine von Karstens Schwestern. Die Bahnwegkinder rückten zusammen und sahen die Teichstraßenkinder an und grinsten. „Ihr habt Angst?" fragte der Mann. „Hier haben die Menschen Angst vor den Fremden. Warum?" Da kamen sie herein und setzten sich. Die Frau brachte Gläser und Tassen mit süßem Tee, und die Teichstraßenkinder mußten türkisches Gebäck essen und türkischen Tee trinken, und die Bahnwegkinder sahen ihnen zu und grinsten immer noch. Keiner sagte ein Wort. „Stumme Kinder?" fragte der Mann. Jetzt grinsten auch die aus der Teichstraße, aber sie wußten nicht, was sie sagen sollten. Sie waren verlegen, weil sie so unfreundlich von den Türken gesprochen hatten. Endlich hatten sie ihren Tee ausgetrunken. Sie bedankten sich bei der Frau. Der Mann brachte sie zur Tür und sagte: „Kommt wieder, wir freuen uns!" Die Bahnwegkinder liefen ihnen nach. „Kommt wieder, wir freuen uns auch!" riefen sie. „Dann schmeißen wir euch in die Kiesgrube, ihr armen Mamakinderchen! Ihr Schürzenbandlutscher!" Sie lachten. „Ja, morgen!" schrien die aus der Teichstraße. „Dann verhauen wir euch, ihr grinsenden Ohrwürmer!" Sie lachten auch. „Ihr stinkenden Käsemaden!" schrien die aus dem Bahnweg. „Ihr Kaninchenfurzfänger!" schrien die aus der Teichstraße. Und so fing ihre Freundschaft an.
Textuntersuchung 1. Welches Problem wird im Text dargestellt? 2. Schildern Sie das Verhalten der Kinder und das der Eltern! 3. Begründen Sie die Verhaltensweisen! 4. Welche Rolle spielt der alte Mann? 5. Wie wird das Problem gelöst? Textgestaltung 1. Beschreiben Sie, in welchen Formen und in welchen Bereichen menschliche Aggressionen sichtbar werden oder unsichtbar bleiben!
Sie schießen die Briefschaften durch ein
Date: 2016-04-22; view: 1272
|