1. Der Zustand der Gewässer in Nishni Nowgorod: Der Zustand der Wolga im europäischen Teil des Landes kann vom ökologischen Standpunkt aus keineswegs als befriedigend betrachtet werden. Die hydrologischen Verhältnisse der Wolga sind infolge des kolossalen Wasserbaus gestört, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Übereinstimmung mit Stalins Plan zur Umgestaltung der Natur entwickelt wurde. Damals hat niemand die Wissenschaftler nach ihrer Meinung gefragt. Im Ergebnis ist die Fließgeschwindigkeit der Wolga von der Quelle bis zur Mündung auf einen Bruchteil der ursprünglichen gesunken. Die Verschmutzungen sammeln sich an bestimmten Abschnitten, dennoch gibt es eine Reihe bisher ungeklärter Erscheinungen, weil die Gründe für das Auftreten eines Emittenten schwer zu entdecken sind.
2. Die Rolle des Wassers auf der Erde:
a. Wasser und Klima. In Seen und Ozeanen speichert Wasser viel Wärme, und wirkt ausgleichend auf das Klima - in Meeresnähe oder nahe großer Seen ist das Klima ausgeglichener als fernab vom Wasser. Und Meeresströmungen, zum Beispiel das Globale Förderband, transportieren riesige Wärmemengen aus tropischen Regionen in nördliche Breiten und machen hier das Klima angenehmer. Auch verdunstetes Wasser in der Atmosphäre trägt wesentlich zum Wärmetransport durch die Winde bei; bei der Verdunstung wird nämlich noch mehr Wärmeenergie im Wasserdampf gespeichert (die sogenannte “latente (da nicht fühlbare) Wärme”; diese wird freigesetzt, wenn der Wasserdampf wieder flüssig wird, also beim Abregnen wird. Außerdem ist Wasserdampf ein Treibhausgas; sein Anteil am natürlichen Treibhauseffekt beträgt etwa 60 Prozent. Auch Wolken beeinflussen das Klima, indem sie einerseits Sonnenlicht reflektieren, zum anderen aber auch Wärmestrahlung zurückhalten. Ob Wolken letztendlich zur Erwärmung oder aber zur Abkühlung führen, hängt von ihrer Höhe und von ihrer Form ab - tiefe, wasserreiche Wolken kühlen, hohe Eiswolken wärmen. Die in den Wolken transportierte Feuchtigkeit bestimmt natürlich auch und vor allem die Niederschlagsmenge, einen weiteren wichtigen Klimafaktor.
b. Wasser und Gestein. Wasser ist eines der wichtigsten Kräfte für die Erosion - Niederschläge tragen Gebirge ab und lassen ganze Inseln wieder vergehen; Gezeiten und brechende Wellen formen die Küstenlinie. Damit formt der Wasserkreislauf das Gesicht der Erde. Dabei kann er sogar geologische Vorgänge tief unter der Erde beeinflussen, wie am Beispiel des Himalaya gezeigt wurde.
c. Wasser und Leben. Wasser ist die “Matrix des Lebens”: Alle physiologischen Prozesse laufen in wässriger Umgebung ab. Erst beim Kontakt mit Wasser falten sich die Eiweiße so, wie es für ihre Funktion notwendig ist; biochemischen Reaktionen benutzen Wasser als ein “Schmiermittel” und für den Transport von Protonen (positiv geladene Wasserstoffatome). Auch die DNS, der Träger der Erbinformation, nimmt ihre berühmte Form der Doppelhelix nur ein, wenn Wasser vorhanden ist. Wasser bringt die Nährstoffe aus der Nahrung in die Zellen und entfernt Reststoffe. Die Folge: Ohne Wasser sterben die meisten Lebewesen viel schneller als ohne Nahrung (und die wenigen Ausnahmen fallen in einen inaktiven Zustand); nur die Luft ist noch wichtiger. Da das Wasser in den Lebewesen beständig erneuert wird, verbindet Wasser - ähnlich wie die Luft, alle Lebewesen mit ihrer Umwelt und untereinander.Daneben bildet Wasser für viele Lebewesen einen Lebensraum: Dies gilt zuallererst für die Ozeane, die über sieben Zehntel der Erdoberfläche einnehmen und indirekt auch für den Menschen: Die Mehrheit der Erdbevölkerung lebt am Rande der Kontinente, höchstens 100 km von den Ozeanen entfernt. Diese Tatsache zeigt die Bedeutung der Ozeane für die Menschen (und führt auch zu einer Belastung der Ozeane durch menschliche Aktivitäten). Dies gilt für die verschiedenen Süßwasserlebensräume, wie Flüsse und Seen, aber auch das Wasser im Boden, das für die Lebenswelt dort unverzichtbar ist. Im Bodenwasser sind Nährstoffe gelöst, es dient den Pflanzen zur Deckung ihres Wasser- und Nährstoffbedarfs und versorgt die Mikroorganismen, die organischen Kohlenstoff, aber auch Verunreinigungen abbauen können. Wesentlich vom Wasser werden auch die Feuchtgebiete beeinflusst, zu denen die Niederungsgebiete der großen Flüsse, Sümpfe, Moore und Feuchtwälder gehören. Diese Gebiete sind in der Regel sehr produktiv und regulieren den Wasserfluss, womit sie Hochwasser verhindern oder mildern und die Grundwasserbildung fördern. Über die Niederschläge beeinflusst das Wasser im Zusammenspiel mit der Temperatur ganz wesentlich auch die Vegetation auf dem Festland. Die Verfügbarkeit oder der Mangel an Wasser haben zudem im Laufe der Evolution zu einzigartigen Anpassungen der Lebewesen geführt, die gelernt haben, mit Wassermangel, Überflutungen und Gezeiten zurecht zu kommen. Außerdem beeinflusst die Vegetation wiederum die Verdunstung; manche Ökosysteme wie die tropischen Regenwälder schaffen sich einen großen Teil ihrer Niederschläge selbst.
3. Die heutige Situation mit dem Wasser
a. in Deutschland: Wasser als Ressource und ihre Nutzung. Deutschland ist ein wasserreiches Land. Jedes Jahr sind rund 188 Milliarden Kubikmeter Wasser verfügbar. Die Wasserentnahme durch Industrie, Kraftwerke und öffentliche Wasserversorger sank zwischen den Jahren von 1991 bis 2010 um fast 30 Prozent von mehr als 46 auf 32,8 Milliarden Kubikmeter. Seit dem Jahr 2004 wird immer deutlich weniger als 20 Prozent des gesamten Wasserdargebots entnommen. Sparsamer Umgang mit dem Wasser. Jeder Bundesbürger verbraucht täglich rund 130 Liter Wasser. Damit liegen wir im europäischen Vergleich an zweitletzter Stelle. Nur in Belgien wird noch weniger Wasser verbraucht. Zu verdanken ist das einem sehr effizienten Wasserkreislauf, der nur sehr wenig Leitungsverluste hat. Außerdem weist Deutschland mit Dänemark im Vergleich mit anderen Industrieländern die höchsten Wasserpreise auf, was dazu führt, dass in diesen Ländern stärker auf eine sparsamere Verwendung des Wassers geachtet wird. Moderne und höchsteffiziente Kläranlagen. Mit ersten Versuchen von Klärverfahren begann man Ende des 19. Jahrhunderts. Sie bestanden meist aus Ansetzanlagen und Bodenfiltern. Die erste Kläranlage wurde 1882 in Frankfurt am Main in Betrieb genommen, doch die Flüsse wurden weiter massiv verschmutzt. Erst in den 1970er Jahren wurden Verfahren etnwickelt, die eine deutlich verbesserte Klärung des Wassers ermöglichten. Moderne Kläranlagen sind heute dreistufig. Sie nutzen mechanische, biologische und chemische Verfahren zur Abwasserreinigung. Die Verbesserung der Reinigung in den Kläranlagen hat in den vergangenen Jahrzehnten viele Flüsse und Seen vor dem "Umkippen" bewahrt.
b. in Russland: Außergewöhnlich reiche Wasserressourcen: Russland ist an Wasser märchenhaft reich: unzählige unterirdische Quellen, 2,5 Millionen Flüsse und etwa 3 Millionen Seen. Summarisch machen die Wasservorräte Russlands ein Fünftel der Weltressourcen aus. Aber Russland hat es immer noch nicht gelernt, mit diesem Reichtum sorgsam umzugehen. Bedrohliche Verunreinigung der großen Flüsse: In Sibirien beispielsweise ist der Irtysch stark verschmutzt. Da er aus China und Kasachstan nach Sibirien kommt, trägt er auch fremden Schmutz mit sich, den er dann in den Ob transportiert, wobei dieser durch die Industrieabfälle des westsibirischen Erdölkomplexes ohnehin verschmutzt ist. Auch der Zustand der Wolga im europäischen Teil des Landes kann vom ökologischen Standpunkt aus keineswegs als befriedigend betrachtet werden. Die hydrologischen Verhältnisse der Wolga sind infolge des kolossalen Wasserbaus gestört, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Übereinstimmung mit Stalins Plan zur Umgestaltung der Natur entwickelt wurde. Damals hat niemand die Wissenschaftler nach ihrer Meinung gefragt. Im Ergebnis ist die Fließgeschwindigkeit der Wolga von der Quelle bis zur Mündung auf einen Bruchteil der ursprünglichen gesunken. Die Verschmutzungen sammeln sich an bestimmten Abschnitten, dennoch gibt es eine Reihe bisher ungeklärter Erscheinungen, weil die Gründe für das Auftreten eines Emittenten schwer zu entdecken sind. Starker Konsum des Wassers. Der kommunalwirtschaftliche Bereich hat in Russland schon immer viel Wasser verbraucht: die große Bevölkerung, die eigenen sozialen Standards und Traditionen, das Fehlen einer Kultur im Wasserverbrauch, ein insgesamt niedriges Umweltbewusstsein. Im letzten Jahrzehnt ist der Wasserverbrauch nicht im geringsten zurückgegangen, ja sogar gestiegen. Zweifellos hat es eine Rolle gespielt, dass der Lebensstandard der Bevölkerung sank und die ökologische Priorität allmählich unter dem wirtschaftlichen Druck in den Hintergrund rückte. Bildlich gesprochen: Der Mensch fühlt sich aus sozialen und ökonomischen Gründen schlecht, raucht nervöser als früher und wirft die Zigarettenstummel achtlos weg. Er macht sich keine Gedanken darüber, wie viel Wasser unnötig vergossen wird und ob man wirklich den Klempner rufen muss, nur weil der Wasserhahn läuft. Es hat keinen Zweck, dem Russen einzureden, er müsse weniger Wasser verbrauchen: Er ist Sparen nicht gewohnt. Zudem gibt es in den Wohnungen keine Wasserzähler, und das ist der größte Mangel des russischen Systems der Wasserbereitstellung. Allerdings wird er nach und nach beseitigt, in vielen Städten werden neue Wohnhäuser ohne Wasserzähler nicht mehr abgenommen. Ökologie gegen Ökonomie. Das Problem hat noch einen weiteren ernsten Aspekt. Im Zusammenhang mit der großflächigen Verbreitung aller möglichen Waschmittel, die in den letzten zehn Jahren den russischen Markt überschwemmen, hat sich die chemische Zusammensetzung der häuslichen Abwässer verändert, sind die Konzentrationen von Schwermetallen und organischen Schadstoffen gewachsen. Zudem werden die Kläranlagen in der Kommunalwirtschaft des Landes nicht mehr modernisiert, sie bewältigen ihre Aufgaben immer schlechter. Ein vollwertiges, reines Wasser haben heute nur die Einwohner einiger Städte: Moskau, Sankt Petersburg, Omsk und Rostow am Don. Aber jeder dritte Einwohner Russlands bekommt ein Trinkwasser, das den Hygiene- und Umweltnormativen nicht entspricht. Fehlen der Kläranlagen. Nach Angaben der Arbeitsgruppe des Staatsrates ist heute ein Drittel der russischen Wasserleitungen überhaupt nicht mit Reinigungsanlagen ausgestattet. Nur in vier Städten - Moskau, Sankt Petersburg, Omsk (Sibirien) und Rostow am Don - weisen diese Anlagen einen zufriedenstellenden Zustand auf. Aber die Einwohner anderer Städte drehen jedesmal mit Bange den Wasserhahn auf und verlassen sich auf den lieben Gott.
c. in der Welt: Knappheit des Trinkwassers. Die Erde bis zu 2/3 mit Wasser bedeckt, daher wird die Erde oft auch als "blauer Planet" bezeichnet. Aber mehr als 97 % des gesamten Wasserhaushaltes der Erde ist Salzwasser. Nur 2,5 % steht uns aber als Süßwasser zur Verfügung. Zwei Drittel des Süßwassers wiederum befindet sich als Eis an den Polen und ist daher für uns als Trinkwasser nicht zugänglich. Somit steht uns gerade einmal ein 1/3 des weltweiten Süßwasservorrates als Trinkwasser zur Verfügung.
Milliarden Menschen fehlt sauberes Wasser. Fast zweieinhalb Milliarden Menschen, das sind mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung, sind aktuell von Problemen bei der Versorgung mit sauberem Wasser betroffen und ihnen fehlen ausreichende Sanitäranlagen zur Ableitung und Klärung von verschmutztem Wasser. Nach Schätzungen sterben pro Jahr durch Wassermangel und verseuchtes Trinkwasser etwa 2,2 Millionen Menschen, darunter sind größtenteils Kinder unter fünf Jahren. Nur an einem einzigen Tag sterben demnach weltweit fast 5.000 Kinder, weil ihnen kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht. Viele Millionen Menschen werden durch das verschmutzte Wasser und die schlechten Hygienezustände krank und es brechen gefährliche Seuchen aus. Besonders in den ärmeren Ländern werden die Gewässer durch ungeklärtes Abwasser und Giftstoffe, die zum Beispiel von Fischzuchtanlagen oder Düngemitteln für die Äcker stammen, zusätzlich belastet. Folgen des Klimawandels für die Wasserversorgung. Es wird außerdem von vielen befürchtet, dass in Zukunft immer mehr Menschen von Wassermangel betroffen und Gebiete von Verwüstung bedroht sein werden, und durch den globalen Klimawandel wird dieses Problem noch verschärft.
4. Wasser reinigen oder Wasser rein halten? Wie macht man das?Es ist eines der Gesetze der Natur, dass man alles rein halten muß. Besonders das Wasser. Das Wasser rein zu halten, ist eines der ersten Gesetze des Lebens. Wer Wasser zerstört, zerstört Leben. Indianische Weisheit Für die Reinheit des Wassers ist die Vermeidung von Belastungen der beste Weg. Beinahe selbstverständlich genießen wir hierzulande Trinkwasser aus der Leitung in besonderer Reinheit. Dafür sorgt die Trinkwasserverordnung, die Grenzwerte und Bestimmungen für seine Inhaltsstoffe festlegt. Die Wasserversorger und auch die Gesundheitsämter gewährleisten durch sorgfältige Prüfungen und strenge Kontrollen die Einhaltung dieser Grenzen. Damit wir unser Trinkwasser auch künftig stets ohne Bedenken trinken können, ist es entscheidend, Schadstoffe erst gar nicht in den Wasserkreislauf einzubringen. Es sind alltägliche Situationen, in denen jeder dazu beitragen kann, dass unsere Wasserressourcen nicht unnötig belastet werden. Man sollte beim Putzen und Waschen Putzmittel sparsam dosieren. Auch diese Stoffe müssen in den Kläranlagen in aufwändigen Verfahren aus dem Wasser entfernt werden, bevor es wieder in die Flüsse eingeleitet wird. „Am besten ist es, Putz- und Waschmittel sparsam zu dosieren und den Wasserkreislauf so gering wie möglich zu belasten. Sind schädliche Stoffe nämlich gar nicht erst vorhanden, ist das der beste Gewässerschutz. Auch auf das Siegel „Blauer Engel“ zu achten, hilft: Er wird vom Umweltbundesamt für umweltfreundliche und ökologisch abbaubare Produkte vergeben. Auf keinen Fall in den Abfluss dürfen Farbreste, Lacke und ätzende Rohrreiniger sowie feste Abfälle wie Zigarettenstummel, Kosmetika oder Textilien. Im eigenen Garten wie auch in der Landwirtschaft sollte möglichst wenig auf Pflanzenschutzmittel oder Dünger zurückgegriffen werden. Obwohl die Schichten des Bodens das durchsickernde Wasser reinigen, können bei intensiver Nutzung Reste gut wasserlöslicher Stoffe ins Grundwasser gelangen. Es wird der ökologische Anbau unterstützt, der auf viele chemische Hilfsmittel verzichtet, die letztendlich ins Wasser gelangen könnten.
5. Wasserfilter? – Sinnvoll? Viele Haushalte versorgen sich heute zum Teil mit Flaschenwasser. Eine der teuersten und unbequemsten Lösungen, die dazu mit dem Straßentransport und der Verpackung unnötig die Umwelt belastet. Mineralwasser unterliegt der Mineralwasserverordnung. Eine Verordnung, welche fast keine Veränderungen am Wasser zulässt aber auch in sich nur wenige Grenzwerte enthält. Ein Mineralwasser kann durchaus außerhalb der Grenzwerte der TVO liegen, aber trotzdem für den menschlichen Genuss erlaubt und geeignet sein. Andere Haushalte benutzen Wasserfilter. Wird ein gutes, auf die Rohwasserverhältnisse zugeschnittenes System benutzt, so hat diese Lösung die meisten Vorteile. Man muss sich jedoch im Klaren sein, dass sich das mit Millionenaufwand im Wasserwerk aufbereitete Wasser nicht mit einen Billigfilter für EUR 50,- dauerhaft und wirksam verbessern lässt.