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Waldorfpädagogik

 

Text C

 

Würden Sie sich für Waldorfpädagogik interessieren? Warum?

Die Waldorfpädagogik wurde von Rudolf Steiner begründet und basiert auf den Grundlagen der Anthroposophie. Der Schulunterricht an Waldorf Schulen ist gänzlich von dieser Pädagogik geprägt. Maßgebend daran ist, dass auf den Schülern keinen Leistungsdruck liegt. Jedes Kind durchläuft 12 Schuljahre und der Unterricht orientiert sich an den seelischen und geistigen Veranlagungen, welche jedes einzelne Kind mitbringt. Das Lerntempo bestimmt demnach weitgehend der Schüler selber. Ein weiteres Charakteristikum der Waldorf Schule ist, dass nebst dem fachlichen Unterricht großen Wert auf künstlerische und handwerkliche Tätigkeiten gelegt wird. Somit können die Kinder ihre schöpferischen Fähigkeiten kennenlernen und entwickeln und die differenzierte Ausbildung wird dabei gefördert.
Der Unterrichtsinhalt wird auf die kindlichen Entwicklungsphasen und deren Entfaltung abgestimmt. Die Kinder sollen innere Freiheit erlangen, auf dieses Ziel wird während der Schule hingearbeitet. Es wird versucht, den Kindern alles anschaulich zu erklären, deshalb wird in den ersten Schuljahren viel mit bildhaftem Material gearbeitet.

Der Waldorflehrplan richtet sich in seinen Unterrichtsinhalten und Unterrichtsformen nach den Prozessen kindlichen Lernens und den Stufen menschlicher Entwicklung in Kindheit und Jugend. Das Ziel ist von Schulbeginn an die innere Freiheit der Schüler.

Waldorfpädagogik betont die große Bedeutung einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Lehrern und Schülern. Die Klassenlehrer sind daher entscheidende Bezugspersonen. Sie unterrichten die Schüler von der ersten bis zur achten Klasse im sogenannten Hauptunterricht, einem Blockunterricht von zweistündiger Dauer. Um eine intensive Vertiefung zu ermöglichen, werden die Unterrichtsgebiete in etwa vierwöchigen „Epochen“ behandelt. So wechseln Schreiben und Lesen, Rechnen, Naturkunde, Geografie, Geschichte, Physik und Chemie im Laufe eines Schuljahres einander ab. Fächer, die ein kontinuierliches Üben erfordern, wie etwa Sprachen, Musik, Handarbeit und Sport werden im Anschluss an den Hauptunterricht in Fachstunden angeboten. Ab der neunten Klasse treten wissenschaftlich ausgebildete Oberstufenlehrer an die Stelle des Klassenlehrers. In diesem Alter geht es verstärkt darum, die Fähigkeit freier, individueller Urteilsbildung zu veranlagen.

Waldorfschulen sind Schulen ohne Auslese und Sitzenbleiben. In einem 12-jährigen integrierten Ausbildungsgang werden Schüler unterschiedlichster Begabungen unterrichtet. Dabei wird darauf geachtet, dass sich die körperlichen, seelischen und geistigen Potentiale der Kinder entfalten können. Die Waldorfschulen bieten das gesamte Spektrum der staatlichen Prüfungen an: Haupt- und Realschulabschluss, Fachhochschulreife und Abitur. Die Erfolge bei diesen Prüfungen zeigen, dass sich angstfrei sehr effektiv lernen lässt.



Das Erlernen von zwei Fremdsprachen beginnt bereits in der ersten Klasse; in der Regel wird an deutschen Waldorfschulen Englisch und Französisch oder Englisch und Russisch angeboten.

Waldorfpädagogik schreibt keine standardisierten Lehrverfahren mit genormter Stundenaufteilung vor. Sie ermutigt vielmehr, aus der unmittelbaren Wahrnehmung der Schülerinnen und Schüler heraus zu unterrichten.

Als Freie Schulen setzen die Waldorfschulen ein lebendiges Zusammenwirken von Lehrern, Eltern und Schülern voraus. Kollegiale Selbstverwaltung tritt an die Stelle eines Rektors und außerschulischer Instanzen.

Die Waldorfschulen in Deutschland sind staatlich anerkannt und erhalten staatliche Zuschüsse, die aber die Betriebskosten nur zum Teil decken. Die Elternbeiträge sind an den meisten Schulen nach Einkommen gestaffelt. Ungeachtet der weltweiten Anerkennung der Waldorfschulen und der in Deutschland gegebenen verfassungsrechtlichen Gleichstellung der Schulen in freier Trägerschaft mit den staatlichen Schulen bedarf es stetiger Bemühungen auf politischem und administrativem Feld, dass diesem Umstand bei der Schulaufsicht und der Finanzierung der Schulen entsprochen wird.

 

1. Formulieren Sie die Hauptprinzipien der Waldorfpädagogik.

2. Sie sind an Waldorf Schule beschäftigt. Erzählen Sie über Ihre Erfahrungen. Worüber wundern Sie sich?

3. Fassen Sie stichwortartig den Inhalt des Textes zusammen.

 

 


Date: 2016-03-03; view: 1150


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