1. die meisten Verben bekommen die Endungen -e, -st, -t, -en, -t, -en
2. die Verben auf t, d, n, m, dn, chn, tm, tn, ffn, dm - -e, -est, -et, -en, -et, -en
sowie die starken Verben auf d,t mit i (ie)/ei im Stamm: bieten, binden, bitten, finden, gleiten, leiden, meiden, reiten, schneiden, scheiden, sieden, streiten, winden
3. die Verben auf s, ss, ß, tz, z- -e, -t, -t, -en, -t, -en
Die starken Verben mit a im Stamm (außer schaffen) bekommen in der 2. und 3. Person Sing. den Umlaut. Dazu gehören z.B.:
blasen, fahren, fallen, fangen, graben, halten, lassen, raten, schlafen, schlagen, tragen, wachsen, waschen u. a.
Den Umlaut bekommen auch die Verben laufen, saufen, stoßen.
Die meisten starken Verben mit dem Stammvokal e verändern in der 2.und 3. Pers.Sing. das ezuibzw.ie (diese Erscheinung heißt die Brechung). Dazu gehören z.B.: befehlen, bergen, brechen, empfehlen, essen, geben, gelten, geschehen, helfen, lesen, messen, nehmen, sehen, sprechen, schmelzen, stechen, stehlen, sterben, treffen, treten, vergessen, verderben, werfen.
Starke Verben, deren Stamm auf t auslautet und deren Stammvokal a bzw. e in der 2. und 3. Pers. Sing. verändert, bekommen in der 2. Pers. Sing. die Personalendung –st, in der 2.Pers. Pl. – et: z.B. halte, hältst, hält, halten, haltet, halten.
In der 3. Pers. Sing. verschmilzt die Personalendung mit dem Stammkonsonanten -t: braten, halten, raten, fechten, flechten, gelten, schelten, treten.
Bei den Verben auf -eln, -ern kann die 1. Pers. Sing. mit dem e des Suffixes und ohne dies gebraucht werden: ich sammle (sammele), wandere (wandre), erinnere mich (erinnre mich). Das Weglassen von e kommt häufiger bei den Verben auf -eln vor.
4. Das Verb laden hat in der 2. und 3. Pers.Sing. Doppelformen:
du ladest, er ladet – zum Kommen auffordern; du lädst, er lädt – aufladen, füllen.
Die Verben Präteritopräsentia verändern im Singular den Stammvokal und haben in der 1. Und 3. Pers. Sing keine Personalendung
ich will darf mag muß soll weiß kann
du willst darfst magst mußt sollst weißt kannst
er will darf mag muß soll weiß kann
wir wollen dürfen mögen müssen sollen wissen können
ihr wollt dürft mögt müßt sollt wißt könnt
sie wollen dürfen mögen müssen sollen wissen können
ich bin sind ich habe haben ich werde werden ich tue tun
du bist seid du hast habt du wirst werdet du tust tut
er ist sind er hat haben er wird werden er tut tun
Das Präsens dient:
a) zur Wiedergabe eines gegenwärtigen Geschehens, z.B. Ich bin jetzt wirklich glücklich;
b) zur Wiedergabe eines allgemeingültigen Vorgangs (allgemeine Feststellungen, Sprichwörter), z.B. Kyjiw ist die Hauptstadt der Ukraine; Man soll das Eisen schmieden, solange es heiß ist;
c) zur Wiedergabe eines zukünftigen Geschehens (meist in Verbindung mit entsprechenden Zeitangaben), z.B. Morgen gehen wir ins Nationalmuseum.
Das Präteritum
Im Präteritum erhalten die Verben folgende Personalendungen:
Sing.1. - Plur. 1. -(e)n ich sagte kam wir sagten kamen
2. –st 2. –(e)t du sagtest kamst ihr sagtet kamt
3. - 3. -(e)n er sagte kam sie sagten kamen
Die Personalendungen werden dem Präteritumstamm beigefügt. 2
Der Präteritumstamm der schwachen Verben wird aus dem Präsenstamm und dem Suffix -(e)te gebildet: sag-te. Suffix –ete bekommen die schwachen Verben, deren Stamm auf t, d, chn, dn, ffn, gn, tm auslautet: wart-ete. Auch: reden, baden, bilden, blenden, kleiden,melden, schaden, spenden, verschwenden, zünden, achten, arbeiten, bedeuten, bereiten, deuten, dichten, sich fürchten, heiraten, hüten, blüten, retten, kosten, leiten, leisten, richten, schalten,warten.
Aber: du lerntest, filmtest (weil vor m oder n der Konsonant l oder r steht)
Der Präteritumstamm der starken Verben wird mit dem Ablaut gebildet: kam, schrieb.
In der 2.Pers.Sing bekommen die starken Verben mit den Präsensstämmen auf s, ss, ßein ezwischen dem Stamm und der Endung: beißen-biß-bissest; blasen-blies-bliesest. Die Verben schmelzen und heißen – schmolzt, hießt. Starke Verben, deren Stamm auf d oder t auslautet, können in der 2. Pers. Sing. sowohl die Endung –est als auch –st haben: meiden – miedest, miedst, raten – rietest, rietst. In der 2. Pern. Pl. haben solche Verben gewöhnlich die Endung –et: ihr miedet, rietet.
Die Verben praeteritopraesentia bilden den Präteritumstamm mit dem Suffix –te und verändern den Stammvokal (außer sollen und wollen): durfte, konnte, mochte, mußte, wußte, sollte, wollte.
Die unregelmäßigen Verben haben folgende Präteritumstämme:
sein - war werden - wurde haben - hatte stehen - stand
tun - tat gehen - ging bringen – brachte
Das Präfix bei den Verben mit trennbaren Präfixen wird abgetrennt: aufstehen – stand auf.
Das Präfix not- wird im Präteritum nicht abgetrennt: notlanden, nottaufen, notschlachten, notwassern, notzüchtigen.
Das Präteritum dient zur Wiedergabe von vergangenen Handlungen und Zuständen in einer Erzählung, einer Beschreibung, einer Schilderung, einem Bericht und wird in der schöngeistigen Literatur, in historischer Erzählung und in der Umgangssprache zur ruhigen Darstellung angewendet.
Das Perfekt
Das Perfekt bezeichnet einen Vorgang in der Vergangenheit. Es steht in kurzen Berichten, Mitteilungen (oft im Gespräch, Dialog), bei der Feststellung von Tatsachen, oft zum Hervorheben eines Gedankens, der besonders wichtig ist. Das Perfekt bezeichnet häufig eine vergangene Handlung, deren Folgen für die Gegenwart von Bedeutung sind.
Das Perfekt wird mit dem Hilfsverb haben bzw. sein im Präsens und dem Partizip II des entsprechenden Verbs gebildet: 3
haben (Präs.) +
sein (Präs.) + Partizip II
Die Wahl des Hilfsverbs hängt meist von der Bedeutung des Vollverbs ab. Die Mehrheit der Verben wird mit haben konjugiert.
Mit habenbilden Perfekt:
1. alle transitiven Verben: ich habe gelesen, sie hat erzählt, lernen, nähen, gründen
2. alle Verben mit sich: ich habe mich gesetzt, sich freuen, sich erholen, sich verlaufen
3. alle unpersönlichen Verben: es hat geregnet, schneien, hageln,
4. alle Modalverben: ich habe gemußt
5. das Verb „haben“
6. die intransitiven Verben, die einen Zustand, ein Gefühl, einen Vorhang in seinem Verlauf ausdrücken: ich habe geschlafen, er hat gefroren, wir haben gearbeitet; bleiben, lachen, träumen, weinen, hängen, liegen, sitzen, stehen, leben, wachen, wohnen.
1. intransitive Verben, die eine Bewegung bezeichnen: ich bin gegangen; abreisen, verreisen, reisen, wandeln, wandern, waten, fahren, fallen, fliegen, fliehen, kommen, marschieren.
2. intransitive Verben, die den Übergang von einem Zustand zu einem anderen bezeichnen: er ist aufgestanden, eingeschlafen; genesen, aufgehen, erröten, ertrinken, ersticken, erfrieren, zufrieren, krepieren, verenden, sinken, sterben, untergehen, umkommen, vergehen, verfallen, scheitern, erwachen, erkranken, entstehen, aufblühen.
Wenn das Ziel oder die Richtung der Bewegung nicht angegeben ist, so können die Verben der Bewegung auch mit haben konjugiert werden. Dazu gehören: eilen, fliegen, hüpfen, kriechen, reiten, rudern, schwimmen, segeln, springen, wandern, fahren, taumeln, klettern, paddeln, schweben, marschieren, rollen.
Wenn ein Verb in übertragender Bedeutung gebraucht wird, kann es im Perfekt statt des Hilfsverbs sein mit dem Hilfsverb haben stehen: z.B. Solange er krank war, hat seine Nase gelaufen. Die Kerze hat schon gelaufen; bringe eine andere. 4
Das Partizip II der schwachen Verben wird vom Verbalstamm mit Hilfe des Präfixes ge- und Suffixes –(e)t gebildet. Suffix –et bekommen die Verben, deren Stamm auf t, d, chn, dm, ffn, gn, tm auslautet. Der Stammvokal bleibt unverändert.
Das Partizip II der starken Verben wird vom Verbalstamm mit Hilfe des Präfixes ge- und Suffixes -en gebildet. Es verändert sich dabei der Stammvokal.
ich habe ich bin
du hast du bist
er hat gesagt er ist gekommen
wir haben wir sind
ihr habt ihr seid
sie haben sie sind
Ohne ge- bilden Partizip II:
Die Verben mit den untrennbaren Präfixen be- ge-, er-, ver-, zer-, ent-, emp-, miss-, voll- (bearbeiten, gestehen, erzählen, entlladen, entladen, empfangen, erklären, missverstehen, verschieben, vollbringen, vollenden, zerbrechen).
2. Die Verben mit dem Suffix –ieren: demonstrieren, diskutieren, interessieren, reparieren, prophezeien
3. Die Verben, die auf ge- beginnen: gebären, gedeihen, gelingen, genesen, genießen,geschehen, gewinnen.
4. Die Verben, die auf be- anlauten: begegnen, bewegen, beginnen, bereuen
5. Das Verb vorbereiten
6. In einigen Verben fällt die Betonung nicht auf die erste Silbe: kredenzen (kredenzt), posaunen, rumoren, spektakeln, stibitzen, schmarotzen