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RELATIVER GEBRAUCH DER KONJUNKTIVFORMEN
WIEDERHOLUNG!!! Was wir bereits gelernt haben:
Achtung! Wir erweitern unser Wissen und Können
KONJUNKTIV IN DEN NEBENSÄTZEN DER INDIREKTEN REDE
Direkte Rede ist a) wörtliche Rede der 1. Person
b) wörtlich wiedergegebene zitierte Rede einer anderen Person
Zur Kenntnis:
Indirekte Rede ist nicht-wörtliche, mittelbare Wiedergabe fremder (selten früherer eigener) Rede. Man nennt sie auch berichtete oder referierte Rede.
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Zur formalen Kennzeichnung der indirekten Rede dienen: 1) der Konjunktiv, 2) redeeinleitende Verben, 3) die Nebensatzform, 4) die Pronominal- und Adverbialverschiebung.
1. DER KONJUNKTIV Für die Verwendung des Konjunktivs in indirekter Rede ist von grundlegender Bedeutung die Unterscheidung nach den Zeitstufen und zeitlichen Verhältnissen.
* Konditionalis wird nur bei ungebräuchlichen Formen verwendet: Sie sagen, sie würden ihn schon lange kennen (für ungebräuchlich: sie kennten...)
Achtung! Empfehlungen zum Formengebrauch:
1. In der indirekten Rede sollte der eindeutige Konjunktiv I* stehen:
Peter sagte, er lese gerade. Klaus behauptet, er sei damals nach Berlin gefahren. Karl versichert, er werde morgen kommen.
3. Konjunktiv II* sollte dann benutzt werden, wenn die Formen des Konjunktivs I mit indikativischen Formen zusammenfallen:
Peter sagte, seine Eltern seien gestern im Kaufhaus gewesen. Sie hätten dort ein Fahrrad für ihn gekauft.
3. Konjunktiv II steht auch als Mittel besonderer Redeabsicht. Der Sprecher gebraucht den Konjunktiv II besonders dann, wenn er der berichteten Rede ausgesprochen skeptisch gegenübersteht, die Aussage für zweifelhaft hält:
Karl erklärte, er hätte alles getan, was in seiner Macht gestanden hätte (aber ich bin da nicht ganz sicher). Karl sagte, er wäre krank (so ganz glaube ich es nicht). _____________________________________________________ * Konjunktiv I. Dazu gehören die vom Präsensstamm gebildeten Formen (auch präsentische Formen genannt): Präsens, Perfekt, Futurum I und II. ** Konjunktiv II. Dazu gehören die vom Präteritumstamm gebildeten Formen (auch präteritale Formen genannt): Präteritum, Plusquamperfekt, Konditionalis I und II.
4. Konjunktiv II-Formen bleiben dann erhalten, wenn die wiedergegebene Aussage auch in direkter Rede im Konjunktiv II stand (irreale Konditionalsätze, Wunschsätze, Komparativsätze).
Karl sagte! „Ich hätte das Karl sagte, er hätte das Fußballspiel noch gesehen, Fußballspiel noch gesehen, wenn ich eher gekommen wäre“. wenn er eher gekommen wäre.
Zur Kenntnis:
Achtung! Übersicht über Tempusverschiebung bei Gebrauch des Konjunktivs
*Konditionalis I wird im präteritalen Zeitplan vorgezogen. Er sagte (hat gesagt), er würde Besuch bekommen.
2. REDEEINLEITENDE VERBEN
Die indirekte Rede ist gewöhnlich abhängig von einem übergeordneten Verb (bzw. einer verbalen Verbindung) des Sagens (sagen /erklären/erzählen /behaupten/betonen/berichten/bemerken/ Antwort geben/erwidern/Meinung äußern/hinzufügen/ ...); des Fragens (fragen/wissen wollen/Frage stellen/ ...); des Aufforderns (anordnen/befehlen/verlangen/Befehl erteilen/drohen/ ...).
3. NEBENSATZFORM
Die indirekte Rede steht in Form von eingeleiteten Nebensätzen (mit Endstellung des finiten Verbs) oder von uneingeleiteten Nebensätzen (mit Zweitstellung des finiten Verbs).
Eine Differenzierung dieser Formen ergibt sich aus den Satzarten, die in der indirekten Rede auftreten.
(1) Der indirekte Aussagesatz ist als eingeleiteter und uneingeleiteter Nebensatz möglich. Einleitungswort ist die Konjunktion dass:
Er hat mir gesagt, dass er sie schon besucht hat (habe/ hätte). Er hat mir gesagt, er habe/hätte (hat) sie schon besucht.
(2) Der indirekte Fragesatz ist nur als eingeleiteter Nebensatz möglich. Einleitungswörter sind Interrogativpronomina und -adverbien (bei der indirekten Ergänzungsfrage) oder die Konjunktion ob (bei der indirekten Entscheidungsfrage):
Ich fragte ihn, wen er besucht habe. wann er sie besucht habe. ob er sie besucht habe.
(3) Der indirekte Aufforderungssatz ist wie der Aussagesatz in eingeleiteter und uneingeleiteter Form möglich. Einleitungswort ist ebenfalls die Konjunktion dass. Zur Unterscheidung vom indirekten Aussagesatz ist zusätzlich das Modalverb sollen oder mögen nötig:
Ich bat ihn, dass er sie besuchen möge/möchte. er möge/möchte sie besuchen. Er befahl mir, dass ich bald kommen solle. ich solle bald kommen.
4. PRONOMINALVERSCHIEBUNG
Bei der Verwandlung der direkten Rede in die indirekte wird oft auch eine Personalverschiebung notwendig. Die Personal- und Possessivpronomina der 1. und 2. Person (vereinzelt auch die der 3. Person) verändern sinngemäß ihre Personalform.
Karl zu Frank: "Ich will dich mit meinen Eltern besuchen."
(Frank berichtet:)
Karl sagte zu mir, er wolle mich mit seinen Eltern besuchen.
5. ADVERBIALVERSCHIEBUHG
Mein Rostocker Freund hat mir am Sonntag am Telefon gesagt: "Gestern ist hier eine große Kunstausstellung eröffnet worden."
Mein Freund sagte zu mir, am Vortag sei dort eine große Kunstausstellung eröffnet worden.
ÜBUNGEN ZUR FORMENBILDUNG UND ZEICHENSETZUNG
1. Setzen Sie die fehlenden Zeichen!
Messer und Brot
Es war einmal ein Mann aus der Stadt, der hatte ein Messer, und ein Mann vom Lande, der hatte ein Brot. Gib mir ein Stück Brot sprach der Stadtmann so will ich dir mein Messer leihen, und du kannst dir selbst einen Teil herunterschneiden. – Leihen sprach der Mann vom Lande du musst es mir ganz geben. – Für ein Stück Brot soll ich das Messer hergeben, zürnte der andere, und sie stritten bis zum Abend weiter. Aber der Hunger plagte sie. Ich will dir ein Stück Brot geben sprach der Landmann leih mir dein Messer. – Nein entgegnete jetzt der andere gib mir das ganze Brot, und du erhältst das Messer. Das taten sie; und wieder hatte jetzt der eine das Brot und der andere das Messer. (F. Wolf)
Date: 2016-01-14; view: 1600
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