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Klimageographie

Deutschland gehört zur gemäßigten Klimazone Mitteleuropas im Bereich der Westwindzone und befindet sich im Übergangsbereich zwischen dem maritimen Klima und dem kontinentalen Klima. Das Klima wird unter anderem vom Golfstrom beeinflusst, der die klimatischen Werte für die Breitenlage ungewöhnlich mild gestaltet. Ein weiterer Einflussfaktor ist der Föhn, der kurzzeitig im Erzgebirge und im Alpenvorland auftritt. Der Alpenföhn kann zu starken Stürmen mit Spitzengeschwindigkeiten von 150 km/h führen und macht sich bis etwa zur Donau bemerkbar. Im Winter und Frühjahr kann er zu erheblichen Temperaturerhöhungen führen und damit die Schneeschmelze beeinflussen.

Es kommt gelegentlich zu extremen Wetterbedingungen wie langanhaltenden Dürren, Tornados, strengem Frost oder extremer Hitze. So kam es im Jahr 1999 zum Orkan Lothar und im Jahr 2007 zum Orkan Kyrill. Regelmäßig gibt es Hochwasser, die nach intensiven Regenperioden im Sommer (Oderhochwasser 1997, Elbehochwasser 2002) oder nach der Schneeschmelze im Winter (Rheinhochwasser 1993) zu Überschwemmungen und erheblichen Zerstörungen führen können. Dass es am Rhein häufiger zu Hochwasser kommt, liegt wahrscheinlich an der im 19. Jahrhundert unter der Leitung von Tulla durchgeführten Rheinbegradigung, die weitgehend zur Beseitigung der früheren Rheinauen geführt hat. Seit einigen Jahren wird versucht, Überflutungen durch Ausweisung von Überschwemmungsgebieten zu entschärfen. Dürren betreffen hauptsächlich den Nordosten Deutschlands, doch können sie zuweilen das ganze Land in Mitleidenschaft ziehen, wie zuletzt während der Hitzewelle 2003. Einige ältere Klimakatastrophen sind die Thüringer Sintflut von 1613, die Oderflutkatastrophe 1947, die Schneekatastrophe in Norddeutschland 1978 und die Sturmflut 1962 an der deutschen Nordseeküste, die über 300 Menschenleben forderte.

Klimadaten für Deutschland aus räumlichen Einzelwerten, zu zeitlich gemittelten Werten für die Jahre 1961–1990 zusammengesetzt.[3]

Die deutschlandweiten Klimamittel werden je nach Region teils erheblich über- oder unterschritten. Das Niederschlagsdiagramm für Deutschland zeigt die regionalen Abweichungen vom Mittel. Die höchsten Jahrestemperaturen verzeichnete Südbaden und die oberrheinische Tiefebene mit über 11 °C, während in Oberstdorf der Durchschnitt unter 6 °C lag. Zudem zeichnet sich ein allgemeiner Trend zu höheren Temperaturen ab: Nach Angabe des Deutschen Wetterdienstes lagen in 14 der 15 Jahre seit 1990 die Durchschnittstemperaturen über dem langjährigen Mittel von 8,3 °C, im Jahr 2000 wurden sogar 9,9 °C erreicht. Insbesondere die Sommer sind deutlich wärmer geworden. Zudem verfrüht sich der Frühlingseinzug im Schnitt um fünf Tage pro Jahrzehnt. Singvögel halten sich fast einen Monat länger in Deutschland auf als noch in den siebziger Jahren. (siehe auch: Zeitreihe der Lufttemperatur in Deutschlandund Folgen der globalen Erwärmung in Deutschland)


Date: 2015-01-02; view: 1068


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