2 der Spruch, -(e)s, Sprüche: der kurze Satz, der einen Gedanken/eine Erkenntnis/eine Lehre ausdrückt
3 sonst nichts: nichts anderes
4 der Wahlspruch, -s, -spräche hier: die Wahlparole, -, -n; der Spruch, der zur Wahlpropaganda dient
5 die Wahl, -, -en: die Stimmabgabe (= das Votum), mit der eine Person/eine Partei/ein Parlament usw. „gewählt“ wird
6 eine Buchseite um blättern: ein Blatt im Buch wenden
7 nicht locker|lassen (ugs.): nicht nachgeben + D, sich nicht zufrieden|geben mit + D
8 die Behauptung, -, -en: die bestimmte, nicht bewiesene Meinungsäußerung/Erklärung; was jd. „behauptet“
9 das kommt (manch)mal vor: das passiert/geschieht (manch)mal
10 im Prinzip: grundsätzlich, eigentlich
11 kaum: fast nicht
12 dann hier: demnach (= nach deiner/Ihrer Aussage), unter diesen (= den von dir/Ihren genannten) Umständen
13 also doch: es ist doch/wirklich/tatsächlich so, wie ich gesagt habe; tatsächlich, wirklich
14 der Neid, -(e)s, (o. Pl.): das, was man empfindet (= fühlt), wenn man einem anderenseinen Besitz/Erfolg/sein Glück usw. nicht gönnt (= wünscht, daß er es nicht hätte) oder wenn man das gleiche haben möchte wie er
15 die Phrase, -, -n: die nichtssagende Redensart, die längst bekannte Behauptung
16 Da steckt doch nur der Neid dahinter, hinter diesen Phrasen von Charlys Vater, (ugs.): Der eigentliche (= wirkliche) Grund für diese Phrasen von Charlys Vater ist doch nur der Neid.
17 dabei hier: außerdem
18 der Mist, -(e)s, (o. Pl.): der mit Stroh vermischte Kot (= Fäkalien/Exkremente) von Haustieren; (Abkürzung für:) der Misthaufen
19 etwas ist nicht auf seinem Mist gewachsen (ugs.): etwas stammt (= kommt) nicht von ihm selbst
20 wählen + A: bei einer Wahl seine Stimme geben + D, seine Stimme ab | geben für + A
21 das Wahlgeheimnis, -ses, -se: das Geheimnis (= was andere nicht wissen sollen), wie man wählt
22a an nehmen + A hier: vermuten + A, meinen + A, glauben + A
22b Kaum anzunehmen. (= Kurzform für:) Das ist kaum anzunehmen.: Das ist sehr unwahrscheinlich./Das glaube ich kaum.
23 Vielleicht ist dir schon aufgefallen, daß...: Vielleicht hast du schon bemerkt, daß . ..
24 dabei hier: dennoch, trotzdem
25 neulich: vor kurzer Zeit, vor kurzem, kürzlich
26 beschäftigt sein (mit + D): tätig sein, gerade etwas tun/machen
27 unbedingt hier: absolut
28 offensichtlich: klar erkennbar, sehr deutlich
29 der Einfluß, Einflusses, Einflüsse auf + A: was jdn. oder etwas „beeinflußt“, die Einwirkung auf + A
30 etwas steht nicht hoch im Kurs (ugs.):etwas ist nicht sehr angesehen/beliebt, etwas wird nicht sehr geschätzt
31 Denkste! (ugs. für) Das denkst du!: Das meinst/glaubst du (, aber es stimmt nicht)!
32 sogar: a. (hebt einen überraschenden Umstand hervor:) was man nicht erwartet oder vermutet hätte/hatte - b. (dient zur Steigerung.) überdies, darüber hinaus
33 das Gedicht, -(e)s, -e: die Dichtung (= das Sprachkunstwerk) in Versen
34 Was du nicht sagst./Was Sie nicht sagen, (ugs.): Das überrascht mich aber./Das ist ja kaum zu glauben./Wer hätte das gedacht.
35 etwas (=A) auswendig können: etwas (=A) so gut gelernt haben, daß man es im Kopf behält
36a jdm. etwas (=A) beibringen: jdn. etwas (=A) lehren
36b (das) hat ihm sein Vater beigebracht: (das) hat er von seinem Vater gelernt
37 Meinetwegen (ugs.): Ich habe nichts dagegen.
38 die Eiche, -, -n: ein großer Laubbaum mit sehr hartem und schwerem Holz
39 der Galgen, -s, -: das Gerüst, auf dem ein zum Tode Verurteilter gehängt wird
40 massenweise: massenhaft, sehr viel(e), in großer Zahl/Menge
41 sich in die Ordnung fügen: sich ein|ordnen, die Ordnung beachten
42 rechtzeitig: zum richtigen Zeitpunkt, früh genug
43 sich (=A)absetzen: heimlich weg|gehen/verschwinden
44 freilich: jedoch, allerdings
45 auf dem Stuhl hin und her rutschen: sich (=A) auf dem Stuhl hin und her bewegen
46 herausplatzen mit + D: etwas (=A) spontan und unerwartet äußern
47 ständig: dauernd, immer wieder
48 entführen + A: gewaltsam (= mit Gewalt) an einen anderen Ort bringen + A
49 das Lösegeld, -(e)s, -er: das Geld, mit dem eine Geisel (= entführte/gefangene Person) freigekauft wird.
50 jdn. frei bekommen: dafür sorgen/es erreichen, daß jd. freigelassen wird
51 also: folglich, demnach, deswegen
52 etwas leuchtet jdm. ein (ugs.): etwas ist jdm. klar/verständlich, jd. versteht/begreift etwas (=A), jd. sieht etwas (=A) ein
53a aus|kommen mit + D: von einer Sache (z. B. Geld) so viel haben, daß es ausreicht
53b wir kommen gut aus: es reicht uns gut zum Leben
54 mehr/weniger vom Leben haben: besser/schlechter leben
55 eher hier: wahrscheinlicher, vielmehr
56 der Fall sein: stimmen, richtig sein, so sein, zutreffen
57 etwas (=A) überschätzen: etwas (=A) für wertvoller/wichtiger halten, als es wirklich ist; überbewerten + A, zu hoch ein| -schätzen + A
58 die Sachgüter (Pl.) hier: die materiellen Dinge von Wert, die materiellen Werte
59 ethisch: zur „Ethik“ (= Sittenlehre/Moralphilosophie) gehörend, sittlich, moralisch
60 ewig: zeitlos, unveränderlich, unvergänglich
61 streben nach + D: sich (=A) bemühen um + A/darum, etwas (=A) zu erreichen
62 im Grunde: genauer betrachtet, genaugenommen, eigentlich
63 unreif hier: geistig und moralisch noch nicht reif (= voll entwickelt)
64 an sich: eigentlich, für sich allein betrachtet (= gesehen)
65 redlich: ehrlich
66 erwerben + A: durch Arbeit/Aktivität gewinnen + A, in seinen Besitz bringen + A
67 die Entfaltung, -, (o. PL): die Entwicklung (der eigenen Fähigkeiten/Persönlichkeit)
68 sich (=A) entfalten: sich (=A) voll entwickeln
69 und zwar: um es genauer zu sagen; genauer gesagt
70 halt (ugs.): eben, nun einmal
71 Laß dir/Lassen Sie sich nichts vor|machen.: Laß dich/Lassen Sie sich nicht täuschen/irre|führen. (Von dem Verb „irreführen“ werden nur der Infinitiv und die Partizipien: „irreführend“, „irregeführt“ gebraucht.)
72 mit etwas (=D) fertig werden: die Schwierigkeiten einer Situation überwinden, etwas (=A) bewältigen, mit etwas (=D) zurecht|kommen
73 ein sehen + A: verstehen + A, begreifen + A
74 die Sparsamkeit, -, (o. PL): wenn man „sparsam“ ist bzw. „spart“, d. h. nicht unnötig Geld ausgibt, nicht unnötig Material oder Energie verbraucht
75 schließlich: Damit drückt der Sprecher aus, daß er den Satz mit „schließlich“ als ausreichende Erklärung oder Begründung betrachtet (= ansieht).
76 keinen Spaß verstehen (ugs.) hier: leicht beleidigt oder verärgert sein, nicht mit sich spaßen lassen
77 Und ob...(ugs.): Mit „Und ob“ wird die nachfolgende Aussage bekräftigt (= unterstrichen/hervorgehoben) im Sinne von: natürlich, gewiß, selbstverständlich. Das finite Verb steht wie bei einem Nebensatz mit „ob“ am Ende.
78a her kriegen + A (ugs.): herbekommen + A
78b Wo kriegen die Reichen das viele Geld her? (ugs.): Woher bekommen die Reichen das viele Geld?
79 einen anderen übervorteilen: sich auf Kosten eines anderen einen Vorteil verschaffen, sich auf Kosten eines anderen bereichern
80 jdn. betrügen: jdn. zum eigenen Vorteil täuschen, jdn. hintergehen
81 der Betrüger, -s, -: jd., der jdn. betrügt; jd., der einen Betrug an jdm. begeht
82 einfach hier: wirklich, geradezu
83 unverantwortlich: nicht zu verantworten/rechtfertigen, leichtfertig
84 Abgesehen davon, daß . . ._hier: Im übrigen/Außerdem ...
85a jdn. diffamieren: jdn. mit Worten schlecht|machen, jdn. verleumden
85b diffamierend: was diffamiert
86 sonst hier: andernfalls
87 der Esel, -s, -: ein graues Haustier, dem Pferd ähnlich, aber kleiner, das auch als Symbol für die Dummheit gebraucht wird.
88 der Müller, -s, -: der Besitzer einer Mühle (= die Anlage, in der Getreide zu Mehl gemahlen wird)
5. Popmusik macht heiter1
Von Joachim Mock
Sohn: Papa - Papa, Charly hat gesagt, seine Schwester hat gesagt, Rock ist in.2
Es ertönt3 laute Rockmusik.
Vater: Muß das sein? - Stell mal sofort das Radio ab4 - hörst du!
Sohn: Ist das kein Rock?
Vater: Rock oder Hose, du stellst das Radio ab. Ist das klar?! Die Meiers werden sich bedanken für den Krach.5/6
Der Sohn fügt sich7 mürrisch.8
Sohn: Ja, doch!
Vater: Na, Gott sei Dank! Von diesem blödsinnigen9 Gekreische10 kriegt11 man ja Ohrenschmerzen!
Sohn: Du wirst alt, Papa.
Vater: Wieso werde ich alt? Weil ich dieses entsetzliche12 Gebrüll133 nicht ertragen14 kann?
Sohn: Jetzt brüllst13b du aber selber.
Vater: Ist ja auch kein Wunder, wenn einem bei diesem Krach die Nerven durchgehen!15
Sohn: Charly sagt, bevor bei seinem Vater die Nerven durchgehen, trommelt der kräftig auf der Tischplatte herum;16 das soll kolossal17 beruhigen, meint Charly.
Vater: Charly, Charly, Charly! Vielleicht sagt dir dein Charly auch, daß man seine Schularbeiten nicht bei dieser Rockmusik macht!
Sohn: Warum nicht?
Vater: Weil man sich auf seine Arbeit konzentriert!
Sohn: Aufweiche?
Vater: Auf die Schularbeiten selbstverständlich! Auf was denn sonst?! - Ich habe manchmal das Gefühl, du willst einfach nicht verstehen. Oder ist dir diese Musik schon aufs Trommelfell geschlagen?18
Sohn: Aufs Trommelfell?
Vater: Ja, aufs Trommelfell. Davon wird man schwerhörig. Mir summen19 die Ohren von dem Krach.
Sohn: Ist doch gut. Das mag ich.
Vater äfft ihn nach: Das mag ich!? - So fängt es an.
Sohn begeistert: Man muß nur laut genug aufdrehen.20
Vater: Laß dir einmal was sagen: Laute Popmusik macht krank! Das haben die Ärzte ausführlich bewiesen.21 Aber euch jungen Leuten kann man doch erzählen, was man will; eher biegt sich eine Wand, als daß22 ihr einem zuhört, geschweige23 mal einen Ratschlag befolgt.24
Sohn: Du meinst, das hängt mit Popmusik zusammen?25 Gestern haben wir nämlich auf dem Schulhof mit Peters Recorder Popmusik gehört, und da kriegte hinterher der Klaus sofort wahnsinnige26 Bauchschmerzen.
Vater: Na, also - da hast du’s ja.27
Sohn: Und dann mußte er auf den Lokus28 gehen und hinterher nach Hause.
Vater: Das war wohl mehr ein Trick, wie?
Sohn: Das mit dem Nachhausegehen?!
Vater: Ihr habt nicht zufällig in der nächsten Stunde eine Klassenarbeit geschrieben? - Naja, reden wir nicht davon. Jedenfalls: Bei Bauchschmerzen allein bleibt es nämlich nicht. Wenn diese sogenannten Pop-Gruppen mit ihren Verstärkeranlagen29 euch diese Töne in ihren Konzerten nur so um die Ohren knallen,30 dann kann das leicht zu Herzerkrankungen, zu Kreislaufschäden31 und sogar zu Taubheit32 führen33 - jawohl zu Taubheit, mein Sohn, also merk dir das! Diese Musik ist doch nur ein Ventil aufgestauter Aggressivität.34
Sohn: Was ist denn das?
Vater: Der Drang,35 jemanden anzugreifen, ihn kampfunfähig zu machen.
Sohn: . . . und das sagen alles die Ärzte?
Vater: Und die müssen es ja schließlich wissen.
Sohn: Aber Charly sagt.. .
Vater: Dein Charly ist doch gar nicht maßgebend.36 Der soll erst mal was lernen, studieren, und dann kann er mitreden!
Sohn: Unsere neue Lehrerin findet Popmusik auch dufte.37
Vater: So? - Das wundert mich aber sehr. Ich habe sie immer für eine sehr intelligente Frau gehalten.
Sohn: Ja, die ist schon in Ordnung. Die mögen wir alle. Du auch, nicht?
Er lacht verschmitzt.™
Die ganze Klasse weiß, daß du verknallt bist.39
Vater: Nun komm, komm, komm! Halt mal die Luft an!40 Wieso weiß das die ganze Klasse - ich meine - wer redet denn so einen Quatsch?!41
Sohn: Früher hast du dich doch nie nach mir in der Schule erkundigt,42 aber jetzt kommst du bald jede Woche.
Vater: Ich erkundige mich nur nach deiner Leistung. Da müßte ich eigentlich jeden Tag nachfragen.
Sohn: Mach’s doch.
Vater: Hat sie was gesagt?
Sohn: Tja, neulich43 in der Schule, als du da warst, da hat sie gesagt: «Da kommt der Typ44 ja schon wieder!»
Der Vater räuspert sich.
Vater: Nun ja - ich werde in Zukunft schriftlich nachfragen.
Sohn: Was willst du denn fragen? Schriftlich?
Vater: Das geht dich nichts an.45 Die Antwort wollen wir dann erst mal abwarten.
Sohn: Tu’s doch.
Vater: Dann werden wir ja sehen, ob sie mit dir zufrieden ist.
Sohn: Klar ist sie zufrieden, sonst hätte sie Charly und mich und die anderen ja nicht zu sich eingeladen.
Vater: Wieso? - Was wollt ihr denn da?
Sohn: Sie will uns Platten von Elvis vorspielen. Da gehen wir alle hin.
Vater: Von wem?
Sohn: Elvis Presley natürlich.
Vater: Typisch! - Da habe ich neulich erst gelesen, daß die Kameraleute bei den Aufnahmen dieser Krakeeler46 Ohrenschützer47 wie auf den Flughäfen tragen, damit ihnen bei der Geräuschkulisse48 nicht das Trommelfell platzt.49 - Tja, dann nehmt euch mal gleich Ohropax mit.
Sohn: Was ist Ohropax?
Vater: ‘ne Art Watte,50“ die stopft man sich ins Ohr50b, und dann hört man den Krach nicht mehr. - Zumindest nur 20 Prozent.
Sohn: Aber wir wollen doch gerade den Krach hören!
Vater: Eure Lehrerin sollte euch lieber eine Oper oder ein Symphoniekonzert vorspielen, da hört ihr wenigstens vernünftige Musik! Richard Wagner zum Beispiel.
Sohn: Na, der hat aber auch’n ganz schönen51 Zahn drauf.52
Vater: Euren Elvis wird er wohl schwerlich übertreffen.53
Sohn: Sag das nicht, Papa. Die Rattles, die hatten in einem Konzert den Richard Wagner auf der Gitarre - das waren glatt 125 Phon.54
Vater: Was weißt du denn schon von Phon?
Sohn: Phon ist der Meßwert, nach dem man die Lautstärke von Tönen mißt, sagt unsere Lehrerin.
Vater: Ja, das behältst du, aber Rechnen mangelhaft!
Sohn: Eine Taschenuhr hat zehn Phon, die Sprache hat 50 Phon...
Vater: Was - nur fünfzig? Das kann ich mir bei deinem Mundwerk55 aber kaum vorstellen!
Sohn: ... der Straßenverkehr hat 80 Phon, ein startendes Düsenflugzeug 120, wenn man dicht dran ist56 - und Popmusik im Konzert 125!
Vater: 125 - und das freut dich wohl auch noch?
Sohn: Prima, Papa!
Vater: Da brauche ich mich ja überhaupt nicht mehr zu wundern, nachdem du ja offensichtlich Pop-Fan geworden bist, daß du in letzter Zeit nur noch auf jedes vierte Wort hörst. Und das wird mit den Jahren schlimmer. - Oh ja, der Zukunftsberuf ist Ohrenarzt und Psychiater.
Sohn: Was ist ein Psychiater?
Vater: Das ist ein Arzt, der auch dann zu heilen versucht, wenn ihr plemplem geworden seid57 und nicht nur während eines Pop-Konzerts wie die Irren58 herumzappelt.59
Sohn: Ich zapple doch gar nicht.
Vater: Das wird sich erst später herausstellen,60 wenn man dir in verschiedenen Konzerten mehrere tausend Phon in die Ohren geblasen hat. Bei diesen Verstärkern vibrieren61 ja schon Mauern und Fußböden! Und selbst die Fans sollen, das habe ich gelesen, aus den Konzerten laufen, weil ihnen die Ohren sausen.62
Sohn: Charly und ich finden den Krach prima.
Vater: Bitte, bitte, macht, was ihr wollt. Aber komme mir ja nicht vor der nächsten Klassenarbeit und sage: Ich hab Ohrenschmerzen! - Und wenn ich dich persönlich in die Schule schaffe, die Arbeit schreibst du!
Der Vater betätigt den Plattenspieler.62
Hier! - Ich will dir mal eine Kostprobe von einem wahren Meister der Musik vorführen:64 Richard Wagner, Tannhäuser, Venusberg - na, ist das ein Orchester?
Sohn: Sind das Gitarren?
Vater: Na, hör mal! Geigen! - Die können spielen ...
Sohn: Wenn du nicht gesagt hättest, daß das von Wagner sein soll, würde ich glatt denken, da spielen die Who’s.
Vater: Die - was?
Sohn: Die Who’s.
Vater: Wer sind die Who’s?
Sohn: Na, die Who’s - die heißen Who’s, weil sie Who’s heißen.
Vater: Das hätte ich mir beinahe denken können. - Also wieder mal eine von euren Krachmacher-Bands. Weißt du eigentlich, was Who heißt? Who ist englisch und heißt «wer». - Und wenn sich einer schon «wer» nennt, was kann man von dem schon erwarten! Der Vater legt den Tonarm auf einen besonders dramatischen Teil der Ouvertüre. Das ist ein Klang! - Das ist eben Wagner, und nicht Who’s! Das hat dein Großvater deinem Vater schon vorgespielt, als ich noch in den Windeln lag.65
Sohn: Und das hast du überstanden?66
Vater: Wie du siehst! - Und sehr gut sogar!
Die Türglocke ertönt mehrmals hintereinander langanhaltend.
Sieh mal, wer draußen ist.
Sohn kommt grinsend67 zurück: Du, Papa, der Meier war da und hat gesagt, ich soll dir sagen, sein Wagnerbedarf sei gedeckt.68 Du sollst die Krachmusik leiser stellen.
Abweichungen des gesprochenen Textes vom Originaltext:
Z. 25: Warum denn nicht? (statt: Warum nicht?)
Z. 47: Na, also, na, also - da hast... (statt: Na, also - da hast...)
Z. 50: Ach, das war wohl. . . (statt: Das war wohl. ..)
Z. 70: Das wundert mich aber, (statt: Das wundert mich aber sehr.)
Z. 75: Nun komm, komm, komm, ja! (statt: Nun komm, komm, komm!)
Z. 84: ... in der Schule, wo du . .. (statt:... in der Schule, als du . ..)
Z. 103: Na ja, dann nehmt... (statt: Tja, dann nehmt...)
Z. 105: Was is’n das, Ohropax? (statt: Was ist Ohropax?)
Z. 114: Oh, sag das .. . (statt: Sag das .. .)
Z. 130: Na, da brauche ich ... (statt: Da brauche ich ...)
Z. 133: ... mit den Jahren immer schlimmer, (statt: . .. mit den Jahren schlimmer.)
Z. 155: Geigen! (statt: Na, hör mal! Geigen!)
Z. 165: ... nennt, ha, was kann man . . . (statt:. .. nennt, was kann man . ..)