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Das Wort als Grundeinheit der Sprache. Seine Funktionen

Das Wort im Sprachsystem

Das Wort als Grundeinheit der Sprache

Grundsätzliches zum Wort als sprachliches Zeichen

Plan 1) Das Wort als Grundeinheit der Sprache. Seine Funktionen;

2) Die Definition des Wortes;

3) Das Wort als sprachliches Zeichen;

4) Die Besonderheiten des deutschen Wortes.

 

Das Wort als Grundeinheit der Sprache. Seine Funktionen

Dass es Wörter gibt, ist eine unserer elementarsten Erfahrungen. Zu den ersten Fragen des Kindes nach den „Dingen“ gehört die Frage nach ihrer Benennung. Mit „Was ist das?“ und „Wie heißt das?“ erfragen wir die gesellschaftlich usuellen Benennungen und Verallgemeinerungen, die Auffassung der Menschen von den Dingen. Worterfahrungen gewinnen wir auf einem weiteren Wege.

Unser Denken spiegelt die objektive Wirklichkeit wider. Diese Widerspiegelung ist eng mit der Sprache verbunden. Der Mensch nimmt die Wirklichkeit mit Hilfe seiner Sinnesorgane wahr. Dank seiner praktischen Tätigkeit entstehen im Bewußtsein des Menschen Begriffe von Gegenständen und Erscheinungen der objektiven Wirklichkeit. Der Begriff ist der Gedanke vom Gegendstand.

Der Begriff ist also eine Stufe der Erkenntnis; das ist Widerspigelung der uns umgebenden objektiven Wirklichkeit in unserem Bewußtsein. Der Begriff ist eine bestimmte Vorstellung, die durch Zusammenfassung der allgemeinen und wesentlichen Merkmale eines Gegenstandes oder einer Gruppe von Gegenständen durch eine sprachliche Einheit ausgedrückt wird. Der Begriff existiert im Wort als seine Bedeutung. Die Bedeutung ist der Inhalt des Wortes. Der Begriff ist eine logische Kategorie, das Wort aber ist eine sprachliche Kategorie. Die Bedeutung des Wortes und der Begriff bilden eine Einheit. Sie sind aber keinesfalls identisch, denn die Bedeutung des Wortes drückt einen Begriff aus, deckt ihn aber nicht völlig. Das Wort als Einheit von Form und Bedeutung entsteht im Prozeß des Bezeichnens eines Gegenstandes, einer Erscheinung, einer Eigenschaft, eines physischen Prozesses, einer Empfindung usw.

Bei der Aufgabe, die Wörter zu nennen, die Farben bezeichnen, lässt sich eine Liste zusammenstellen: grün, gelb, rot, lila, braun usw.

Bei der Aufgabe, ein Wort durch ein anderes zu ersetzen, ergeben sich folgende Wortpaare: laufen – rennen, klug – intelligent, Gebäude – Bauwerk.

Bei der Aufgabe, die Wörter zu nennen, die eine „Gegenbedeutung“ haben, ergeben sich andere wortpaare: klug – dumm, nah – fern, Vater – Mutter. Mit der Zeit lernen wir, welche Wörter in einer Situation angemessen sind, welche als „gute“, welche als „schlechte“ gelten. In der Kommunikation erwerben wir die Gebrauchsbedingungen, die Gebote und Verbote für jedes einzelne Wort. Im Rezeptionsprozess nehmen wir mit dem Wort zusätzliche Information auf, z. B. welcher Berufsgruppe gehört der Sprecher. Wir klassifizieren Wörter als Kinderwörter, Fachwörter, Schimpfwörter, Dialektwörter usw. Wörter sind Träger von Mitinformationen, von Konnotationen.



Alle genannten Eigenschaften / Merkmale gehören dem Wort und charakterisieren es von einer oder anderen Seite. Ordnen wir diese Merkmale:

- Wörter sind Benennungseinheiten für Gegenstände, Prozesse, Handlungen, Merkmale, Zustände usw. Sie erfüllen die nominativeFunktion (die Funktion der Bezeichnung ).

 

- Als Benennungseinheit stehen sie für ein Objekt und eine Klasse von Objekten, für den Begriff und erfüllen damit die signifikative Funktion (die Funktion der Verallgemeinerung).

 

- Wörter objektivieren Ideeles, indem durch sie Gedankliches materialisiert wird. Sie sind Mittel, Sprachmittel, mit deren Hilfe wir kommunizieren. Damit erfüllen sie die kommunikative Funktion (die Funktion des sprachlichen Verkehrs).

 

- Mit Hilfe der Wörter erkennen wir die Welt und speichern diese Kenntnisse für weitere Generationen. Darin realisiert sich die cognitiveFunktion der Wörter (die Funktion der Erkenntnis).

 

- Wörter können mehr Information vermitteln, als es durch ihre nominative / repräsentative Funktion verordnet wird. Wir können mit deren Hilfe eigenes Verhältnis, eigene Einstellung zu dem Gesagten oder zum Gesprächspartner ausdrücken, ohne es direkt zu nennen. In diesem Fall spricht man von der expressiven Funktion der Wörter (die Funktion des sprachlichen Ausdrucks).

 

- Die Wörter können uns auch über den Sender informieren, z. B. über seinen beruf, Sozialstatus, seine Bildung usw., über sein Verhältnis zum Kommunikationsgegenstand und über die Kommunikationssituation. Darin realisiert sich die Indizfunktion der Wörter.

 

- Mit Hilfe der Wörter beeinflussen wir unseren Gesprächspartner, wirken auf ihre Taten ein und erzielen dadurch unsere Pläne. Damit erfüllen die Wörter die pragmatische Funktion (die Funktion der Einwirkung).

 

- Das Wort erweist sich als Wortschatzelement (bei der Betrachtung der Sprache als System) und als Kommunikationsmittel in der Rede.

 

Das Wort ist also die grundlegende Einheit der Sprache. Das Wort spielt eine zentrale Rolle in der Sprache aus folgenden Gründen: das Wort ist in Bezug auf seine Funktionen in der Sprache universell und unikal.

Das Wort ist polyfunktional, d. h. wandlungsfähig. Der funktionale Bereich des Wortes reicht vom Morphem (in Zusammensetzungen) bis zu der rein kommunikativen Einheit, d. h. der Äußerung.

z.B: das Wort „Achtung“ erscheint in Zusammensetzungen „achtungsvoll, „achtungswert“ als Morphem und in der Äußerung „Achtung, Achtung!“als prädikatives Zeichen bzw. Satz.


Date: 2015-12-17; view: 3383


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