Ka|non,die; - [nach dem canon missae, dem häufig gedruckten Hauptteil des kath. Messbuches] (Druckw.veraltet): Schriftgrad von 36 Punkt.
Ker|ze,die; -, -n [mhd. kerze, ahd. charza, kerza, H. u.]: 5. (Physik veraltet)Candela.
ko|tie|ren<sw.ÿV.; hat> [frz. coterÿ= notieren, zu: cote, 1Kote]: 1.(Börsenw.) ein Wertpapier zur Notierung an
der Börse zulassen. 2. (Geogr. veraltet)(Höhen) messen.
Krau|terder; -s, - [zu 1Kraut (4)]: 3. (veraltet, noch salopp abwertend)jmd., der Gemüseanbau betreibt.
Kris|tall|git|ter,das (Kristallographie veraltet): Raumgitter.
Kunst|stein,der: b) (Bauw. veraltet)künstlicher Baustein aus Beton.
1la|vie|ren<sw.ÿV.> [1: mniederd. laveren < mniederl. lave(e)ren, loveren, eigtl. = die Windseite abgewinnen,
zu Luv]: 1. (Seemannsspr. veraltet)im Zickzack gegen den Wind segeln, kreuzen <hat/ist>
Mai,der; -[e]s u. -, dichter. auch noch: -en, -e <Pl. selten> [mhd. meie, ahd. meio < lat. (mensis) Maius
(vermutlich nach einem italischen Gott des Wachstums)] *am 17. M. geboren sein (ugs. scherzh. od. verhüll.
veraltet; homosexuell sein; nach dem ehemaligen §ÿ175 des Strafgesetzbuches, gelesen als Datumsangabe
17.ÿ5.).
mei|nen<sw. V.; hat> [mhd. meinen, ahd. meinan, H.u.]: (veraltet od. scherzh.)wie meinen?
Mo|nats|sa|lär,das (schweiz., sonst veraltet, noch iron.): Monatsgehalt, Monatslohn.
Pa|tro|nedie; -, -n [frz. patronÿ= Musterform (für Pulverladungen) < mlat. patronusÿ= Musterform, eigtl.ÿ=
Vaterform, zu lat. patronus, 1Patron]: 5. (Gastr. veraltet)(gefettetes) Papier, das zum Schutz vor zu starker
Hitze über Speisen gedeckt wird.
Pelz,der; -es, -e [mhd. belz, ¢•¨¨©í, ahd. _•¨¨©í, ¢•¨¨©í < mlat. pellicia (vestis)ÿ= (Kleidung aus) Pelz, zu:
pelliciusÿ= aus Fellen gemacht, zu lat. pellisÿ= Fell, Pelz, Haut]: 3. (ugs. veraltet, noch in Sprichwörtern u.
festen Wendungen)menschliche Haut;
Raub|vo|gel,der (Zool. veraltet): Greifvogel.
re|kur|rie|ren<sw. V.; hat> [(frz. recourir <) lat. recurrere, eigtl.ÿ= zurücklaufen]: 2. (Rechtsspr. österr.,
schweiz., sonst veraltet)Rekurs (2) einlegen: gegen eine Verfügung, einen Beschluss r.
Re|vo|lu|ti|ondie; -, -en [frz. révolution, eigtl.ÿ= Umdrehung, Umwälzung < spätlat. revolutioÿ= das
Zurückwälzen, -drehen, zu lat. revolutum, revoltieren]: 3. (Astron. veraltet)Umlaufbewegung der Planeten um
die Sonne
Rie|sen|wuchs,der (Med. veraltet, Biol.): übermäßiger Wuchs bei Menschen, Tieren od. Pflanzen;
Gigantismus.
san|den<sw. V.; hat> (schweiz., landsch., sonst veraltet): (gegen winterliche Glätte) mit Sand bestreuen: den
Gehweg s.
Schieß|hund,der (Jägerspr. veraltet): Jagdhund: *aufpassen wie ein S. (ugs.; bei etw. scharf aufpassen, damit
einem nichts entgehtÿ).
Schul|psy|cho|lo|gie,die: 2. (veraltet, meist abwertend)an den Universitäten gelehrte Psychologie (im
Unterschied zur Tiefenpsychologie).
S. g.= Sehr geehrt... (österr. veraltet vor Briefanschriften).
si|ne an|no[lat., zu: sineÿ= ohne u. annusÿÿ= Jahr] (Buchw. veraltet): ohne Jahr; ohne Angabe des
Erscheinungsjahres (Abk.: s.ÿa.).
Sow|jet|zo|nedie: b) (veraltet, oft abwertend)DDR.
Spe|zi|es['É_•:¥_©¤_, 'sp...], die; -, - [...e:s; lat. speciesÿ= äußere Erscheinung; Vorstellung, Begriff; Art;
Eigenheit, zu: specereÿ= (hin-, an)sehen]: 3. (Math. veraltet)Grundrechenart: die vier S.
Strauch|dieb,der (veraltet abwertend, noch als Schimpfwort gebr.): herumstreifender, sich in Gebüschen
versteckt haltender Dieb: du siehst ja aus wie ein S. (ugs.; abgerissen, zerlumptÿ); wir wurden als Betrüger und -e
beschimpft.
über|wei|sen. <st. V.; hat> [mniederd. overwisenÿÿ= (Geld) überweisen]: 4. (österr. selten, sonst
veraltet)1überführen (1).
V-Ge|spräch['fau...], das [Vÿ= Voranmeldung] (Fernspr. veraltet): P-Gespräch.
wäg<Adj.> [mhd. wæge, eigtl.ÿ= das Übergewicht habend, zu: wage, Waage] (schweiz. geh., sonst veraltet):
gut, tüchtig.
Wi|scherder; -s, -: 4. a) (Soldatenspr. veraltet)Streifschuss;
Zeit|lich|keitdie; -: 2. (Rel., sonst veraltet)die zeitliche (2), irdische Welt: die Z. verlassen.
schmu|len<sw. V.; hat> [H. u., viell. zu Schmulÿÿ= veraltete Bez. für: Jude] (bes. berlin.): schielen (2 a, b).
stein|zeit|lich<Adj.>: zur Steinzeit gehörend: Üeine -e (ugs. abwertend; völlig veraltete)Methode.
Höl|len|bra|ten,der (veraltetes derbes Schimpfwort): böser Mensch; Person, die man verachtet u. als
Ausgeburt der Hölle ansieht.
ab|gu|cken<sw.ÿV.; hat>: 3. *jmdm. nichts a. (fam. scherzh. veraltend;in Aufforderungen [an Kinder], sich
auszuziehen und sich nicht zu genieren): du brauchst keine Angst zu haben, ich guck dir nichts ab!
Ab|hub,der; -[e]s: (veraltend abwertend)Abschaum: übelster A. der Gesellschaft.
ab|neh|men<st.ÿV.; hat>: 8. b) (veraltend, noch scherzh.)aufnehmen (10 b), fotografieren: lass dich mal a.!
Ab|sicht,die; -, -en *-en [auf jmdn.] haben (ugs. veraltend; jmdn. heiraten wollen); er hat ernste -en auf sie.
Ab|tritt,der; -[e]s, -e: 3. (veraltend, noch landsch.)[einfacher] Abort.
Ach|sel,die; -, -n c) (Schneiderei veraltend)Schulter (2) an einem Kleidungsstück: die A. muss gehoben
werden.
Agent,der; -en, -en 2. a) (Wirtsch. veraltend)jmd., derÿþ meist auf Provisionsbasisÿþ Geschäfte vermittelt u.
abschließt, [Handels]vertreter;
agen|tie|ren<sw.ÿV.; hat> (österr. veraltend): als Agent (2) tätig sein; Käufer, Kunden werben.
al|ler|en|den<Adv.> (veraltend, noch regional): überall: es gab Schwierigkeiten a.
an|schla|gen<st.ÿV.>: 9.<hat> (Milit., Jagdw. veraltend) a)eine Feuerwaffe in Anschlag (7) bringen; b)auf
jmdn., etw. mit einer angeschlagenen (9 a) Waffe zielen: auf den Fuchs a.
an|su|chen<sw.ÿV.; hat> (österr., sonst Papierdt. veraltend): förmlich bitten, ersuchen: um Asyl,
Einreiseerlaubnis, um einen Kredit a.
Ärar,das; -s, -e [lat. aerariumÿ= Staatskasse, Schatzkammer, zu: aesÿ= Kupfer (das älteste röm. Geld bestand
aus Kupfer)] (österr. Amtsspr. veraltend): a)Staatsvermögen, Staatseigentum; b)Fiskus.
Aro|ma,das; -s, ...men, -s u. (bildungsspr. veraltend:)-ta [lat. aroma < griech. áromaÿ=ÿGewürz]: 1.
ausgeprägter angenehmer Geschmack, würziger Duft; kräftiger, intensiver [Wohl]geruch; ausgeprägter
Eigengeschmack od. Eigengeruch bes. eines pflanzlichen Genussmittels: ein starkes, kräftiges, volles A.; das A.
des Kaffees; kein A. haben. 2.[künstlicher] Geschmacksstoff für Lebensmittel, aromatisches Würzmittel:
natürliche, künstliche Aromen.
Auf|fahrt,die; -, -en: a) (südwestd. veraltend, schweiz.)Himmelfahrt Christi;
Ban|kert,der; -s, -e [mhd. banchart, eigtl. = das auf der Schlafbank der Magd gezeugte Kind] (landsch.
veraltend abwertend): [nicht eheliches] Kind (oft als Schimpfwort).
Bar|ri|e|re,die; -, -n [frz. barrière, zu: barre, Barre]: 2. (landsch. veraltend, schweiz.)Bahnschranke.
bei|woh|nen<sw.ÿV.; hat>: 12. (veraltend, geh. verhüll.)Geschlechtsverkehr mit einer Frau haben.
2be|le|gen<Adj.> [zu veraltet beliegen = liegen] (Amtsspr. veraltend): gelegen.
Be|mer|kung,die; -, -en: 2.(veraltend selten) Wahrnehmung, Entdeckung.
Bie|der|mann,der <Pl. ...männer>: 1. (veraltend od. spött.)biederer (1), ehrenwerter, rechtschaffener Mann:
ein wackerer B.
Bie|ne,die; -, -n [mhd. bin(e), ahd. bini, H.ÿu.]: 2. (salopp veraltend)Mädchen: eine flotte, kesse, muntere B.
Bil|lett|kon|trol|le,die (schweiz., österr., sonst veraltend): Kontrolle der Fahr-, Eintrittskarten.
bil|lig<Adj.> [mhd. billich, ahd. billihÿ= recht, angemessen, gemäß, wohl zu Bild u. urspr.ÿ= passend,
angemessen]: 3. (Rechtsspr., sonst veralted)angemessen; berechtigt: ein -es Verlangen; man sollte sich nicht
mehr als b. darüber aufregen; b. (gerecht) denken; b. denkende (rechtschaffene, redliche) Leute; der Richter
entschied nach -em Ermessen.
Brut|to|re|gis|ter|ton|ne,die (Seew. veraltend): Bruttoraumzahl (Abk.: BRT).
da|zu|mal<Adv.> (veraltend, oft scherzh. altertümelnd): damals, in jener [längst] vergangenen Zeit: d.
reiste man noch mit der Kutsche; Mode von d.; *Anno d. (Anno).
Des|til|le,die; -, -n [urspr. berlin., gek. aus Destillation (3)] (landsch., ugs. veraltend): 1.kleinere
Gastwirtschaft, in der vorwiegend Branntwein ausgeschenkt wird: eine kleine, dunkle D.; hier riecht es wie in
einer D. (hier riecht es sehr nach [hochprozentigen] alkoholischen Getränken). 2.Branntweinbrennerei.
Dienst|bo|ten|ein|gang,der (veraltend, sonst iron.): Nebeneingang eines [Herrschafts]hauses od. eines Hotels,
den die Dienstboten benutzen müssen.
Ehr|wür|den<o.ÿArt.>; -[s] [rückgeb. aus ehrwürdig] (kath. Kirche veraltend): Anrede u. ehrende
Bezeichnung für Brüder od. Schwestern in geistlichen Orden u. Kongregationen: E., Sie werden das verstehen;
darf ich Euer, Eure E. etwas fragen?; <Gen. bei Voranstellung:> -s, Euer E. Hut; <Gen. bei Nachstellung:> der
Hut Eurer E.; in Briefanschriften: E. Schwester Notburga; Abk. in schriftlicher Anrede: Ew.
E-Lok,die; -, -s (Eisenb. veraltend): elektrische Lokomotive.
Fak|tur,die; -, -en [relatinisiert aus ital. fattura < lat. facturaÿ= Bearbeitung]: 1. (Kaufmannsspr. veraltend)
Rechnung für eine gelieferte Ware; Lieferschein.
Fass,das; -es, Fässer 2. (Jugendspr. veraltend)hervorragender Könner, Fachmann.
Fol|li|kel|hor|mon,das (Biol., Med. veraltend): Östrogen.
Fremd|ling,der; -s, -e [mhd. vremdelinc] (veraltend, meist dichter.): Fremder [der sich auch innerlich fremd
fühlt od. seiner Umgebung besonders fremd vorkommt]: er blieb ein F. im Kreise der andern.
Ga|le|rie,die; -, -n . 8. (Seemannsspr. veraltend)um das Heck laufender Rundgang an [alten Segel]schiffen.
10. (österr. veraltend)Unterwelt,
Gal|gen|strick,der [spätmhd. galgenstricÿ= Strick, mit dem der Verurteilte am Galgen aufgehängt wird]: a)
(ugs. veraltend, abwertend)Strolch, Taugenichts;
Gar|mond[gar'mo:], die; - [vgl. Garamond] (Druckw. veraltend): 3Korpus.
Gaul,der; -[e]s, Gäule 2. (bes. md., südd., sonst veraltend)Pferd: der G. wiehert; Spr einem geschenkten G.
schaut/sieht man nicht ins Maul (mit einem Geschenk soll man, so wie es ist, zufrieden sein; Alter u. Wert eines
Pferdes stellt der Käufer dadurch fest, dass er ihm ins Maul sieht u. den Zustand seines Gebisses prüftÿ);
ge|fäl|lig<Adj.> sich [jmdm.] g. erweisen, zeigen; (Amtsdt., Kaufmannsspr. veraltend; zum Ausdruck einer
höflichen Bitte:) zur -en Beachtung.
ge|mein<Adj.> 3. (Bot., Zool., sonst veraltend)keine besonderen Merkmale habend, durch nichts
herausragend: die Gemeine Stubenfliege; der -e Mann (der Durchschnittsbürger); er ist -er Soldat (Soldat ohne
militärischen Dienstgrad sein od. gehören):
Glo|cke,die; -, -n b) (Fachspr., sonst veraltend)Klingel: die G. schrillte.
gra|fisch,(auch:) graphisch <Adj.>: 1.zur Grafik (1) gehörend, der Grafik eigentümlich, gemäß: das -e
Schaffen eines Künstlers; sie ist -e Zeichnerin bei einem Verlag; -es Gewerbe (veraltend; Druckindustrie); etw.
g. gestalten.
Gras|af|fe,der [1.ÿBestandteil nach dem im Frühjahr noch frischen u. grünen Gras als Ausdruck der
Unerfahrenheit u. Unreife] (salopp abwertend, veraltend): unreifer, eitler Mensch
gut|tu|ral<Adj.> [zu lat. gutturÿ= Kehle]: b) (Sprachw. veraltend)im Bereich der Kehle gebildet: ein -er Laut.
Haar|schnei|der,der (veraltend, noch volkst.): Herrenfriseur.
Hag,der; -[e]s, -e, schweiz.: Häge [mhd. hac = Dorngesträuch, Gebüsch; Gehege, Einfriedung, ahd. hag =
Einhegung; (von einem Wall umgebene) Stadt, urspr.ÿ= Flechtwerk, Zaun] (dichter. veraltend, noch schweiz.):
a)Hecke; Einfriedung aus Gebüsch o.ÿÄ.; b)[umfriedeter] Wald.
Halb|stür|mer,der (bes. Fußball veraltend): Stürmer in der Verbindung zwischen Abwehr u. Angriff;
Mittelfeldspieler.
ha|pe|rig,haprig <Adj.> (nordd. veraltend): stockend: es geht h.
hap|pen<sw.ÿV.; hat> [zu Happen] (niederd. veraltend): zubeißen, abbeißen, zuschnappen.
Höl|len|brut,die <o.ÿPl.> (veraltendes Schimpfwort): übles Gesindel.
Huld,die; - [mhd. hulde, ahd. huldiÿ= Gunst, Wohlwollen, zu hold] (geh. veraltend, noch iron.):
Freundlichkeit, Wohlwollen, Gunstbeweis, den jmd. einem ihm gesellschaftlich Untergeordneten [mit einer
gewissen Herablassung] zuteil werden lässt.
huld|reich<Adj.> (geh. veraltend, heute meist iron.): jmdm. seine Huld zuteil werden lassend, sie in einer
bestimmten Handlung erkennen lassend: ein -er Blick wurde ihm zuteil.
huld|voll<Adj.> (geh. veraltend, heute oft iron.): ein -es Lächeln.
jeg|li|cher,jegliche, jegliches <Indefinitpron. u. unbest. Zahlw.> [mhd. ieclich, iegelich, ahd. iogilih, zusger.
aus: io, eoÿ= immer (je) u. gilihÿ= gleich (welcher), jeder] (nachdrücklich, veraltend): jeder (1 a, b.)
Kal|fak|ter,der; -s, -, Kal|fak|tor,der; -s, ...oren [mlat. cal(e)factorÿ= Einheizer; mit dem Einheizen der Öfen
betrauter Schüler, Hausmeister o.ÿÄ., zu lat. cal(e)facereÿ= warm machen, einheizen]: 1. a) (veraltend, oft leicht
abwertend)jmd., der für jmdn. verschiedenste untergeordnete Hilfsdienste verrichtet;
Ka|li|ber,das; -s, - [frz. calibre < arab. qalibÿ= Schusterleisten; Form, Modell < griech. kalopódionÿ=
Schusterleisten, eigtl.ÿ= Holzfüßchen]:2. (Metallbearb. veraltend)Messgerät zum genauen Bestimmen des
inneren od. äußeren Durchmessers an Werkstücken.
1Korn,das; -[e]s, Körner u. (Getreidearten:) -e 6.<Pl. -e> (Münzk. veraltend)Feingewicht einer Münze.
Läu|fer,der; -s, - b) (Fuß-, Handball veraltend)Spieler, der die Verbindung zwischen Stürmern u.
Verteidigern herzustellen hat: er spielt als rechter, linker L.
Lek|ti|on,die; -, -en ; b) (Päd. veraltend, noch regional)Unterrichts-, Lehrstunde (bes. in einem Kurs, in
einer Vortragsreihe): eine L. [über ein Thema] vorbereiten, halten, geben;
Lieb|ha|ber,der; -s, - [mhd. liephaber]: d) (Theater veraltend)Rollenfach des Liebhabers (1 b): die Rolle des
jugendlichen -s.
lu|gen<sw. V.; hat> [mhd. (md.) lugen, luogen, ahd. luogen, H.ÿu., wahrsch. verw. mit engl. to lookÿ= sehen,
blicken] (geh. veraltend, noch landsch.): 1.aufmerksam, spähend [aus]schauen, [nach jmdm., etw.] blicken:
aus dem Fenster, auf den Hof l. 2.hervorgucken (2): eine Zeitung lugt aus seiner Manteltasche.
Me|so|tron,das; -s, ...onen <meist Pl.> [engl. mesotron, 2.ÿBestandteil zu griech. -tronÿ= Suffix zur Bez. eines
Geräts, Werkzeugs] (Physik veraltend): Meson.
Musch|ko|te,der; -n, -n [entstellt aus Musketier] (Soldatenspr. veraltend, oft abwertend): Soldat [ohne
Rang]; einfacher Mensch.
Na|tur|volk,das <meist Pl.> (Völkerk. veraltend): Volk, Volksstamm, der (abseits von der Zivilisation) auf
einer primitiven (1 a) Kulturstufe lebt.
Net|to|re|gis|ter|ton|ne,die (Seew. veraltend): Nettoraumzahl (Abk.: NRT).
Nichts|nutz,der; -es, -e (veraltend abwertend; oft als Schimpfwort): nichtsnutziger Mensch: du bist ein N.
Pfer|de|stär|ke,die [LÜ von engl. horsepower] (Technik veraltend): Leistung von 75 Kilopondmeter in der
Sekunde (=ÿ735,49875 Watt; Maßeinheit; Zeichen: PS).
Plat|te,die; -, -n 7. (Fot. veraltend)Platte (1) aus Glas mit einer lichtempfindlichen Schicht, die während des
Vorgangs des Fotografierens belichtet wird: *jmdn. auf die P. bannen (veraltend; jmdn. fotografieren).
Po|em,das; -s, -e [lat. poema < griech. poíema] (bildungsspr. veraltend, sonst scherzh.): [längeres] Gedicht.
Pres|se,die; -, -n c) (Druckw. veraltend)Druckmaschine.
Pro|fil,das; -s, -e 7. (Verkehrsw. veraltend)Höhe u. Breite einer Durchfahrt.
Pro|gres|si|on,die; -, -en 2. (Math. veraltend)Reihe.
py|ra|mi|dal<Adj.> 2. (ugs. emotional veraltend)gewaltig, riesenhaft.
Re|ti|ra|de,die; -, -n [1: nach Retirade (2); 2: frz. retirade, zu: se retirer, retirieren]: 1. (veraltend verhüll.)
1Abort.
2Rum|pel,die; -, -n [zu 2rumpeln] (md. veraltend): Waschbrett.
Sät|ti|gungs|bei|la|ge,die (Gastr. regional veraltend): sättigende Beilage (3).
schäf|ten<sw. V.; hat> [mhd. scheften, schiften, ahd. im 2. Part. giscaftÿ= geschäftet]: 2. (Gartenbau
veraltend)veredeln.
Schrei|be,die; -, -n: 2. (Schülerspr. veraltend)Schreibgerät.
Si|las|tik,das; -s [Kunstwort, zu elastisch] (Textilind.; regional veraltend): weiches, sehr elastisches Gewebe
aus gekräuselten Garnen.
Spat|ei|sen|stein,der; -s (Mineral. veraltend): Eisenspat.
ver|ab|fol|gen<sw. V.; hat> (Papierdt. veraltend): verabreichen, geben: jmdm. ein Medikament, eine Spritze
v.; (scherzh.:) jmdm. eine Tracht Prügel v.
ver|ehe|li|chen<sw. V.; hat> (Amtsspr., sonst veraltend od. scherzh.): a)<v. + sich> sich verheiraten:
sich [mit jmdm.] v.; [mit jmdm.] verehelicht sein; Else Müller, verehelichte (Abk.: verehel.) Meyer (mit dem
durch Heirat erworbenen Namen Meyer); b)(selten) verheiraten: jmdn. [mit jmdm.] v.
Neben dieser semantisch-konnotativen Differenzierung im Gebrauch von Archaismen können
sich die Markierungsprädikate (veraltet) und (veraltend) auch nur auf bestimmte
Teilbedeutungen von Lemmata, auf Teile einer Wortform (z. B. Kompositabestandteile) oder
eine Formvariante, eine bestimmte syntaktische Konstruktion beziehen, z. B.
ab|de|cken<sw.ÿV.; hat>: 3.(veraltet) (einen Tierkadaver) beseitigen: verendete Tiere a.
ab|trei|ben<st.ÿV.> 4.(veraltet) (ein Zugtier) durch ständiges Antreiben erschöpfen <hat>: die Pferde a.; <meist
im 2. Part.:> ein abgetriebener Klepper.
Abc-Schüt|zeder [(veraltet) Schütze = junger Schüler, nach lat. tiro = Rekrut, Anfänger]: Schulanfänger.
Ab|kunftdie; - [zu abkommen; 2.ÿBestandteil (veraltet) Kunft, mhd. kunft, kumft, ahd. chumft, künftig]
all|hier<Adv.> (Amtsspr. veraltet): eben hier.
Ab|dan|kung b)(veraltet) Entlassung: die A. des Generals.
ab|mel|kenmelkt/(veraltet:) milkt ab
ach|ten<geh. veraltend mit Gen. u. veraltet mit Akk.; gewöhnlich in verneinten Sätzen>
an|hal|ten. 4.(veraltet) die Eltern eines Mädchens um die Erlaubnis bitten, ihre Tochter heiraten zu dürfen: um
die Hand der Tochter a.
Relativ häufig scheinen auch die Fälle zu sein, wo das Markierungsprädikat sich nur auf das
Ausgangselement, Simplex o. ä. einer Ableitung oder nur auf einen bestimmten Ableitungstyp
bezieht, was sich aber dennoch auch auf das Veralten der gesamten Wortbildungskonstruktion
auswirken kann.
ab|fie|seln[zu veraltet fiseln = nagen]:
ab|ge|schmackt<Adj.> [zu gleichbed. veraltet abgeschmack; vgl. Geschmack; schmecken]:
ab|hau|en3: zu veraltet hauen = eilen, laufen, vom Einhauen der Sporen in die Weichen des Pferdes]:
ab|schüs|sig[zu veraltet Abschuss = steiler Abhang]:
ab|le|gen 4.(veraltet, noch landsch.) es auf etw. anlegen, absehen
ab|än|der|lich(veraltet): abänderbar
acht|fäl|tig<Adj.> (veraltet): achtfach.
an|nehm|lich(veraltet): a)angenehm, zufrieden stellend: eine -e Position; b)annehmbar (a): die Bedingungen
sind a.
ant|wort|lich<Präp. mit Gen.> (Papierdt., Kaufmannsspr. veraltet): in Beantwortung: a. Ihres Schreibens ([als
Antwort] auf Ihr Schreiben).
auf|be|hal|ten 3.(veraltet) aufheben, aufbewahren
Ebenfalls nicht selten ist die Beschränkung der als (veraltet) oder (veraltend)
gekennzeichneten Stichwörter auf phraseologische Kontexte, z. B.
ad ac|tain der Wendung etw. ad a. legen(1. veraltet; ablegen, zu den Akten legen.
Ad|lers|fit|ti|che<Pl.>, Ad|lers|flü|gel<Pl.> in den Fügungen auf -n(dichter. veraltet; so schnell wie möglich):
auf -n herbeieilen.
Ar|mee*zur großen A. abberufen werden(veraltet verhüll.; sterben)
be|feh|len 3.(geh. veraltet) unter jmds. Schutz stellen, anbefehlen, anvertrauen: ich befehle meinen Geist in
deine Hände (bibl.); befiehl dem Herrn deine Wege (bibl.); *Gott befohlen!(Gott 1).
Schließlich stammt ein großer Teil der mit den Prädikaten (veraltet) oder (veraltend)
markierten Wörter aus anderen Sprachen als dem Deutschen, vorwiegend aus dem
Französischen oder Lateinischen, z. B.
ab|di|zie|ren(veraltet): ein Amt niederlegen; abdanken: der Herrscher musste a.
ab|sent(veraltet): abwesend.
Ac|quit[a'ki:] (veraltet): Quittung, Empfangsbescheinigung
ad|jus|tie|ren 2.(österr., sonst Amtsspr. veraltet) jmdn., sich dienstmäßig kleiden, ausrüsten: Soldaten a.
Ad|la|tus(veraltet, noch scherzh.): meist jüngerer [Amts]gehilfe, untergeordneter Helfer: einen A. haben,
beschäftigen.
Die Auswahl von Archaismen für eine empirische Beurteilung durch verschiedene Gruppen
von Untersuchungspersonen (Pretests) konnte selbstverständlich nur einen kleinen Teil des
großen Materials betreffen. Neben der quanitativen Reduktion auf eine handhabbare Größe
mussten aber auch qualitative Kriterien berücksichtigt werden. Alle ausgewählten Wörter
sollten möglichst „klare“ Kandidaten sein. Das hieß im Einzelnen, dass sie a) eines der beiden
Markierungsprädikate (veraltet, veraltend) erhalten hatten und sie durch ihre Aufnahme in ein
gegenwartssprachliches Wörterbuch als noch gebräuchlich vorausgesetzt werden konnten;
ferner dass b) besonders seltene oder kontextuell beschränkte Fälle (z. B. nur fachlich,
regional oder sozial spezialisierte Archaismen) weniger Berücksichtigung erfahren sollten als
die nicht-konnotierten, d. h. standardsprachlichen Fälle. Ebenso sollten c) veraltete oder
veraltende Fremdwörter eher ausgeklammert werden, weil sie oft auch als
bildungssprachliche Indikatoren verstanden werden können. Problematisch erschien auch, d)
Historismen, d. h. Ausdrücke für veraltete Denotate zu berücksichtigen. Und es sollten e)
möglichst auch nicht-polyseme Wörter in die Auswahlliste eingehen, bei denen bei einer
Einschätzung durch die Untersuchungspersonen nicht von vornherein (d. h. auch ohne lange
Erklärungen) klar war, welche Teilbedeutung die archaisierte wäre. Aus Gründen der
Eindeutigkeit und Überprüfbarkeit sollten schließlich f) weder Fälle mit archaisierten
morphologischen Varianten noch solche mit veralteter Bildhaftigkeit, z. B.
Bä|ren|häu|terder [zuerst Soldatenschimpfwort, urspr. = einer, der nicht kämpft, sondern auf der Bärenhaut
liegt]: 2.(veraltet) Faulpelz.
Be|ritt,der; -[e]s, -e: 1.(Milit. früher) kleine Reiterabteilung. 2.(veraltet) Forstbezirk. 3. a)Bereich (a), Bezirk;
b)[Sach]gebiet, Bereich (b). 4.(Pferdesport Jargon) das Berittensein, Ausgerüstetsein mit Pferden.
Don|ner|wet|ter,das: 1.(veraltet) Gewitter: ein verheerendes D.; Ü(ugs.:) da soll doch ein heiliges D.
dreinschlagen!
Ei|sen|ham|mer,der: 1. a)Schmiedehammer; b)großer, mechanisch betriebener Hammer zur Bearbeitung
von Eisen. 2.(veraltet) Hammerwerk, in dem Eisen bearbeitet wird.
berücksichtigt werden. Aufgrund dieser Überlegungen wurde dann aus dem immer noch sehr
großen Gesamtmaterial eine kleinere Menge von 256 Einheiten ausgewählt, die zudem in
einen akzeptablen Gebrauchskontext gestellt wurden.
2.2.1 Reduzierte Liste
1. Abdankung: die Abdankung des Generals.
2. aberwitzig: ein aberwitziger Plan.
3. abgedroschen: eine abgedroschene Redensart.
4. abgefeimt: ein abgefeimter Schurke.
5. abgeschmackt: Die Sache ist ziemlich abgeschmackt.
6. abgöttisch: seine Frau abgöttisch lieben.
7. Abkomme: Er ist ein direkter Abkomme des Kurfürsten.
8. Abrede: keiner Abrede bedürfen.
9. abschätzig: abschätzige Bemerkung.
10. adrett: sie ist immer adrett gekleidet.
11. Affäre: sie hatte eine kurze Affäre mit ihrem Chef.
12. anbelangen: Was diese Sache anbelangt, [so] bin ich einverstanden.
13. angängig: eine nicht angängige Handlungsweise.
14. angelegen sein: Ich ließ mir die Erziehung meiner Kinder angelegen
sein.
15. anheben: Der vielstimmige Gesang hob an.
16. anlasten: die Kosten den Verursachern anlasten.
17. annehmlich: eine annehmliche Position.
18. Ansehung: in Ansehung der Tatsache.
19. Anwurf: Deine Anwürfe sind unberechtigt.
20. artig: mit einer artigen Verbeugung.
21. aufbieten: alle Kräfte aufbieten.
22. ausgepicht: ein ausgepichter Betrüger.
23. Backfisch: die Backfische kicherten.
24. Bagage: Wirf die ganze Bagage raus!
25. sich balgen: Die Jungen balgten sich herum.
26. bar: mit barem Haupt.
27. Bauchgrimmen: Sie hatte Bauchgrimmen.
28. bauen: das Land bebauen.
29. bedenklich: bedenklich sein Haupt schütteln.
30. bedeuten: sie bedeutete ihm, dass er kommen könne.
31. Bediente: der Bediente öffnete ihnen.
32. Beflissenheit: Seine Beflissenheit störte mich.
33. Begebnis: Das war ein merkwürdiges Begebnis.
34. Behuf: Zu welchem Behufe reist er dorthin?
35. beileibe: Das ist beileibe kein Unglück.
36. beitreten: einer Meinung beitreten.
37. beleihen: jd. mit einem Amt beleihen.
38. Benehmen: sich mit jemandem ins Benehmen setzen.
39. sich bequemen: Er bequemte sich zu kommen.
40. bestücken: mit neuer Ausstattung bestücken.
41. betulich: Seine betuliche Art geht uns auf die Nerven.
42. Bewandtnis: Damit hat es folgende Bewandtnis.
43. bieder: seine biedere Gesinnung.
44. Binder: Hast du keinen Binder für mich?
45. botmäßig: jemandem botmäßig sein.
46. Brause: Man muss einfach die Brause aufdrehen.
47. Bresche: eine Bresche in die Mauer schlagen.
48. Brosame: Brosamen für die Vögel streuen.
49. Bubenstück: Das ist wirklich ein Bubenstück.
50. buhlen: um seine Gunst buhlen.
51. Buße: Du hast genug Buße getan.
52. (von) dannen: er ging von dannen.
53. Denkwürdigkeiten: in seinen Denkwürdigkeiten fand sich ein Bericht darüber.
54. dereinst: Frau X, dereinst Präsidentin […].
55. dermalen: Hans, dermalen Präsident […].
56. dero: dero Gnadenbeweis für uns steht noch aus.
57. derzeit: Er war derzeit im Ausland.
58. devot: euer devotes Verhalten.
59. Diwan: auf dem Diwan liegen.
60. Drangsal: in allen Drangsalen des Lebens.
61. Eidam: Sein Eidam hatte ein Auto.
62. eigen: Darin war sie eigen.
63. Eingeborene: Die Eingeborenen kamen ihnen entgegen.
64. eingesessen: Die eingesessenen Bürger lehnten den Antrag ab.
65. einkommen: wegen dieser Sache bei jd. einkommen.
66. einschlägig: die einschlägige Literatur zu diesem Thema.
67. Eleve: In der Werkstatt arbeitete nur ein Eleve.
68. sich entblöden: sich nicht entblöden, dies zu behaupten.
69. entlegen: in einer entlegenen Gegend.
70. entsetzen: jd. seines Postens entsetzen.
71. sich erbarmen: sich dieser Angelegenheit erbarmen.
72. erbaulich: Das war eine erbauliche Predigt.
73. erklecklich: eine erkleckliche Menge Geldes.
74. ersprießlich: ein ersprießliches Gespräch führen.
75. etlich: etliche von uns.
76. Exempel: ein Exempel an jemand statuieren.
77. fabrizieren: Er fabrizierte ein Gerät.
78. fachsimpeln: Als er kam, fachsimpelten sie gerade.
79. famos: ein famoser Herr.
80. feil: etwas feil bieten.
81. Felleisen: Es legte das Geld in sein Felleisen.
82. Fiedler: Der Fiedler bat uns um etwas Geld.
83. flau: flaue Farben.
84. freisinnig: freisinnig denken.
85. frommen: Das frommt uns nichts.
86. Fußsteig: auf dem Fußsteig gehen.
87. Gängelband: jemanden am Gängelband halten.
88. Gauch: Es war ein eitler Gauch.
89. Gebieter: ein unumschränkter Gebieter.
90. gebrechen: Es gebrach ihm an Einsicht.
91. Gebrüder: die Gebrüder Grimm.
92. gebührlich: mit gebührlicher Hochachtung.
93. gefälligst: Kommen Sie gefälligst her!
94. geharnischt: eine geharnischte Predigt halten.
95. Gehäuse: der Einsiedler in seinem Gehäuse.
96. Gemach: Sie zog sich in ihre Gemächer zurück.
97. gemessen: in gemessenen Schritten.
98. gerüttelt: ein gerüttelt Maß von Leid.
99. Gesocks: Mit so einem Gesocks rede ich nicht.
100. gesonnen: Er war friedlich gesonnen.
101. gestreng: der gestrenge Herr Vater.
102. grimm: ein grimmes Aussehen.
103. Grimmen: ein heftiges Grimmen im Bauch verspüren.
104. Hagestolz: ein alter Hagestolz.
105. halbwegs: halbwegs zufrieden sein.
106. Handelsmann: ein gut betuchter Handelsmann.
107. handgemein: mit jemandem handgemein werden.
108. sich härmen: sich über jemandes Tod härmen.
109. harthörig: ein harthöriger Greis.
110. hartleibig: hartleibig gegen jeden Versuch, ihn umzustimmen.
111. häuptlings: häuptlings die Treppe hinab stürzen.
112. heda: heda, ihr Leute.
113. heisa: heisa, meine Frau ist tot.
114. hellhörig: jemanden hellhörig machen.
115. Herberge: um Herberge bitten.
116. herzinnig: Das war ihr herzinnigster Wunsch.
117. hiesig: die hiesige Bevölkerung.
118. hinwieder: hinwieder im nächsten Jahr.
119. hochnotpeinlich: ein hochnotpeinliches Versehen.
120. Höllenmaschine: Sie bauten eine Höllenmaschine ein.
121. Honigseim: Seine Worte waren wie Honigseim.
122. jäh: Der Abhang ging jäh bergab.
123. jüngst: Erst jüngst habe ich sie gesehen.
124. Kabel: Gestern kam ein Kabel aus New York
125. Kärner: Er schuftete wie ein Kärrner.
126. klimmen: Er klomm den Baum empor.
127. Konterbande: Das ist literarische Konterbande.
128. Kopfputz: Ihr Kopfputz war alt und wertvoll.
129. kundtun: Das wurde gestern kundgetan.
130. küren: Sie koren ihn zu ihrem Anführer.
131. Kurzweil: Allerlei Kurzweil treiben.
132. Landsleute: Deine Landsleute sehen das aber anders.
133. lässig: Sie war lässig gekleidet.
134. lässlich: Das ist eine lässliche Sünde.
135. Leibesübungen: Deine Leibesübungen waren umsonst.
136. Lichtspielhaus: Heute gehen wir ins neue Lichtspielhaus.
137. linnen: ein linnenes Tuch.
138. logieren: jd. im Gästezimmer logieren lassen.
139. Meerbusen: der Meerbusen nördlich von Neapel.
140. merken: auf seine Worte merken.
141. Morgenland: Im Morgenland gab es einen Händler.
142. Muhme: Meine Muhme hat mir das geschenkt.
143. nachmalig: der nachmalige Präsident [...].
144. Nachtgeschirr: das Nachtgeschirr über ihn ausleeren.
145. nebst: Er kam nebst Familie.
146. obliegen: Dies oblag seinen Pflichten.
147. obsiegen: Die Kräfte der Guten obsiegten.
148. Pardauz: Pardauz! Da war er hingefallen.
149. Pferch: Im Pferch liefen die Tiere herum.
150. pikiert: Sie war ziemlich pikiert.
151. Possen: Sie treiben vielerlei Possen.
152. possierlich: Das war ein possierliches Tierchen.
153. rätlich: Es ist nicht rätlich, abends in den Wald zu gehen.
154. ramdösig: Du kannst einen ja richtig ramdösig machen.
155. rechtschaffen: Er war ein rechtschaffener Mensch.
156. redlich: Redliche Leute tun das nicht.
157. ritterlich: Er war immer so ritterlich.
158. Rotspon: Nun trinkt er keinen Rotspon mehr.
159. ruchbar: Die Sache wurde bald ruchbar.
160. Saumpfad: Der Saumpfad führte am Tal entlang.
161. schänden: Die Frauen wurden geschändet.
162. schelmisch: schelmisch um die Ecke gucken.
163. sich schicken: Schickt Euch in Euer Los!
164. Schlag: Er öffnete den Schlag.
165. schlechterdings: Das ist schlechterdings nicht möglich.
166. schmausen: Sie schmausten den ganzen Abend.
167. schmuck: ein schmuckes Pärchen.
168. Schnurre: Sie erzählten seltsame Schnurren.
170. schnurrig: ein schnurriger alter Mann.
171. siech: Er war krank und siech.
172. Siele: in den Sielen sterben.
173. auf etwas sinnen: Sie sannen auf Verrat.
174. sittsam: sittsam die Augen niederschlagen.
175. Strauß: sich einem harten Strauß mit jemand liefern.
176. Stutzer: ein eitler Stutzer.
177. Tand: Das ist nur wertloser Tand.
178. tändeln: Sie tändelte herum.
179. traktieren: jd. mit Süßigkeiten traktieren.
180. trampen: nach Schweden trampen.
181. trefflich: eine treffliche Leistung.
182. treulich: Du stehst treulich zu mir.
183. sich trollen: Troll dich davon!
184. trügerisch: Seine Behauptungen erwiesen sich als trügerisch.
185. Trunk: Noch einen Trunk!
186. Trutz: Trutz bieten.
187. trutzen: Wind und Wetter trutzen.
188. tunlich: Es war tunlich, so zu verfahren.
189. überheben: Das überhebt uns allen Nachdenkens.
190. übermütig: Sei nicht so übermütig!
191. umgürten: Er gürtete sich das Schwert um.
192. umstricken: jd. mit List umstricken.
193. unbeschadet: unbeschadet der Kosten.
194. unbescholten: Er führte ein unbescholtenes Leben.
195. unerachtet (= trotzdem): Unerachtet dessen ging sie davon.
196. ungeachtet: ungeachtet der Gefahren.
197. Unglimpf: jd. Unglimpf zufügen.
198. unsträflich: unsträflicher Lebenswandel.
199. Unterkommen: Er fand ein Unterkommen in der Stadt.
200. unterlaufen: Mir ist ein Fehler unterlaufen.
201. Unterpfand: Sie war das Unterpfand seiner Liebe.
202. untersetzt: Sie hatte eine untersetzte Figur.
203. sich unterwinden: Was unterwinden Sie sich?
204. unterzeichnen: die Papiere unterzeichnen.
205. unverweilt: unverweilt ins Ministerium eilen.
206. unvordenklich: in unvordenklichen Zeiten.
207. verbriefen: Das ist mein verbrieftes Recht.
208. sich verdingen: sich in der Stadt verdingen.
209. Verlaub: Mit Verlaub!
210. verlohnen: Das verlohnt sich nicht.
211. verlustig: einer Sache verlustig gehen.
212. vermaledeit: Vermaledeiter Kerl!
213. vermöge: vermöge seines Geldes.
214. verrufen: eine verrufene Gegend.
215. verschroben: ein verschrobener Kerl sein.
216. versonnen: versonnen dasitzen.
217. verstaubt: verstaubte Ansichten haben.
218. verweisen: ihn des Zimmers verweisen.
219. verwichen: im verwichenen Jahr.
220. völkisch: ihre völkische Einstellung machte Eindruck.
221. vorbehalten: etwas mir vorbehalten.
222. vordem: Vordem war alles anders.
223. vorgeordnet: die vorgeordnete Behörde.
224. vorgreiflich: vorgreiflich wollen wir folgenden Beschluss fassen.
225. vorschießen: Er schoss ihm 100 Euro vor.
226. Vorschub: einer Sache Vorschub leisten.
227. Vorwitz: der Vorwitz der Jugend.
228. wacker: ein wackerer Mann.
229. Wagehals: Er war ein rechter Wagehals.
230. Wagenschlag: den Wagenschlag für jd. öffnen.
231. (von) wannen: Von wannen kommst du?
232. Walstatt: Auf der Walstatt blieben die Toten zurück.
233. walten: Im Hause waltet die Frau.
234. Wartefrau: Er stellte eine Wartefrau ein.
235. wechselweise: sich wechselweise beschimpfen.
236. weidlich: sich weidlich amüsieren.
237. weiland: weiland Professor in Göttingen.
238. wert: Das ist mir die Sache wert.
239. Wickelkind: Auf der Kommode lag ein Wickelkind.
240. (in) wiefern: Inwiefern fragst du?
241. Wirtsleute: Die Wirtsleute waren schon alt.
242. Wisch: mit einem Wisch hinweggefegt.
243. wofern: Wofern du das tust, [...] .
244. wohlfeil: ein wohlfeiles Angebot.
245. wohltätig: eine wohltätige Sammlung.
246. wohlweislich: etwas wohlweislich nicht tun.
247. Wohnstube: Er saß in der Wohnstube.
248. Wuschelhaar: sein dichtes Wuschelhaar.
249. zechen: Sie zechten die ganze Nacht.
250. Zehrgeld: Zehrgeld mitnehmen.
251. Zeitung: gute Zeitung bringen.
252. Zubrot: sich ein Zubrot verdienen.
253. zudringlich: Er wurde zudringlich.
254. zupass: Das kommt mir durchaus zupass.
255. zurande: Du wirst auch so zurande kommen.
256. zuträglich: Das war uns durchaus zuträglich.
2.2.2 Revidierte Liste (RL)
Aus der relativ großen Menge von 256 Einheiten musste dann (schon aus Kapazitätsgründen)
in einem weiteren Schritt wieder eine kleinere Teilmenge ausgewählt werden, die der
eigentlichen Untersuchung zugrunde gelegt werden sollte. Diese Auswahl erfolgte nach
keinem operationalen Verfahren, sondern nach spontaner Einschätzung durch einige
Muttersprachler, die lediglich die Aufgabe hatten, „seltene“ oder aus ihrer Sicht
„ungewohnte“ Ausdrücke zu markieren, die dann aus der Liste eliminiert werden konnten.
Dabei wurden erneut die oben (2.1 und 2.2) diskutierten Besonderheiten des Materials
berücksichtigt. Ergebnis dieses wenig objektivierten Durchgangs waren die folgenden 84
Einheiten, die wiederum der größten Eindeutigkeit wegen mit einem minimalen Kontext
versehen wurden:
1. aberwitzig: ein aberwitziger Plan.
2. abgedroschen: eine abgedroschene Redensart.
3. abgefeimt: ein abgefeimter Schurke.
4. adrett: sie ist immer adrett gekleidet.
5. angelegen sein: ich ließ mir die Erziehung meiner Kinder sehr angelegen sein.
6. anheben: Der vielstimmige Gesang hob an.
7. artig: mit einer artigen Verbeugung.
8. Backfisch: die Backfische kicherten.
9. Bauchgrimmen: Sie hatte Bauchgrimmen.
10. Beflissenheit: seine Beflissenheit störte mich.
11. Behuf: Zu welchem Behufe reist er dorthin?
12. beileibe: Das ist beileibe kein Unglück.
13. Benehmen : sich mit jemandem ins Benehmen setzen.
14. bestücken: etwas mit neuer Ausstattung bestücken.
15. Bewandtnis: Damit hat es folgende Bewandtnis.
16. Binder: Hast du einen Binder für mich?
17. Brause: Man muß einfach die Brause aufdrehen.
18. Bresche: eine Bresche in die Mauer schlagen.
19. Brosame: Brosamen für die Vögel streuen.
20. buhlen: um seine Gunst buhlen.
21. dermalen: Hans, dermalen Präsident [...].
22. dero: dero Gnadenbeweis für uns steht noch aus.
23. Drangsal: in allen Drangsalen des Lebens.
24. sich entblöden: er konnte sich nicht entblöden, dies zu behaupten.
25. erklecklich: eine erkleckliche Menge Geldes.
26. ersprießlich: ein ersprießliches Gespräch führen.
27. fachsimpeln: Als er kam, fachsimpelten sie gerade.
28. famos: ein famoser Herr.
29. Fiedler: Der Fiedler bat uns um etwas Geld.
30. gebrechen: Es gebrach ihm an Einsicht.
31. geharnischt: eine geharnischte Predigt halten.
32. Gemach: Sie zog sich in ihre Gemächer zurück.
33. gerüttelt: ein gerütteltes Maß von Leid.
34. gestreng: der gestrenge Herr Vater.
35. Hagestolz: ein alter Hagestolz.
36. sich härmen: sich über jemandes Tod härmen.
37. häuptlings: häuptlings die Treppe hinab stürzen.
38. Herberge: um Herberge bitten.
39. hochnotpeinlich: ein hochnotpeinliches Versehen.
40. jäh: Der Abhang ging jäh bergab.
41. Kabel: Gestern kam ein Kabel aus New York.
42 Kärrner: Er schuftete wie ein Kärrner.
43. Konterbande: Das ist literarische Konterbande.
44. kundtun: Das wurde gestern kundgetan.
45. küren: Sie koren ihn zu ihrem Anführer.
46. Kurzweil: Allerlei Kurzweil treiben.
47. linnen: ein linnenes Tuch.
48. nachmalig: der nachmalige Präsident [...].
49. obliegen: Dies oblag seine Pflichten.
50. pikiert: Sie war ziemlich pikiert.
51. possierlich: Das war ein possierliches Tierchen.
52. rechtschaffen: Er war ein rechtschaffener Mensch.
53. redlich: Redliche Leute tun das nicht.
54. ruchbar: Die Sache wurde bald ruchbar.
55. schelmisch: schelmisch um die Ecke gucken.
56. schlechterdings: Das ist schlechterdings nicht möglich.
57. Schnurre: Sie erzählten seltsame Schnurren.
58. Strauß: sich einen harten Strauß mit jemanden liefern.
59. Tand: Das ist nur wertloser Tand.
60. traktieren: jd. mit Süßigkeiten traktieren.
61. trefflich: eine treffliche Leistung.
62. sich trollen: Troll dich davon!
63. trutzen: Wind und Wetter trutzen.
64. tunlich: Es war tunlich, so zu verfahren.
65. unbeschadet: unbeschadet der Kosten.
66. Unglimpf: jd. Unglimpf zufügen.
67. unterlaufen: Mir ist ein Fehler unterlaufen.
68. untersetzt: Sie hatte eine untersetzte Figur.
69. sich unterwinden: Was unterwinden Sie sich?
70. verbriefen: Das ist mein verbrieftes Recht.
71. sich verdingen: sich in der Stadt verdingen.
72. verlustig: einer Sache verlustig gehen.
73. vermaledeit: Vermaledeiter Kerl!
74. verschroben: ein verschrobener Kerl sein.
75. verweisen: ihn des Zimmers verweisen.
76. verwichen: im verwichenen Jahr.
77. Vorschub: einer Sache Vorschub leisten.
78. Vorwitz: der Vorwitz der Jugend.
79. wacker: ein wackerer Mann.
80. weidlich: sich weidlich amüsieren.
81. weiland: weiland Professor in Göttingen.
82. wohlfeil: ein wohlfeiles Angebot.
83. wohlweislich: etwas wohlweislich nicht tun.
84. zuträglich: Das war uns durchaus zuträglich.
3. Untersuchungsergebnisse
3.1 Pretests
Als Hauptgegenstand der Untersuchung war die Verwendung von Archaismen in der
Gegewartssprache am Material eines Korpus von Zeitschriftentexten (Der Spiegel, Jahrgang
1999) bestimmt worden. Dafür wurde eine Menge von Wörtern, primär lexikalischer Art
benötigt, auf die hin die Texte des Korpus elektronisch abgesucht werden sollen. Um jedoch
eine gewisse Voreinschätzung der in drei Schritten gewonnenen Liste von in Frage
kommenden Ausdrücken zu gewinnen, wurden Pretests mit zwei Altersgruppen von
Versuchspersonen durchgeführt: (1) mit Repräsentanten einer jüngeren Generation (20-30
Jahre alt), hier vertreten durch 17 Studierende der Germanistik in Göttingen, und (2) mit
Repräsentanten einer älteren Generation (meist über 65 Jahre alt), hier vertreten durch 32
Studierende der Göttinger „Universität des dritten Lebensalters“ (UDL). Ihnen wurden jeweils
in Vorlesungs- und Seminarstunden Fragebögen vorgelegt, die folgendes Format hatten:
Date: 2015-12-17; view: 928
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