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Hörfunk und Fernsehen

Der Rundfunk – dazu gehören die beiden Bereiche Hörfunk und Fernsehen – ist in Deutschland nicht in der Hand des Staates. Die Rundfunkordnung und die Freiheit des Rundfunks werden durch Gesetz, geregelt und gewährleistet. Die Gesetzgebung für die Errichtung von Rundfunkanstalten ist die Sache der Länder. Kennzeichnend für die deutsche Rundfunklandschaft ist die "duale Rundfunkordnung". Sie bedeutet ein geregeltes Nebeneinander von öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk.

Es gibt in der Bundesrepublik neun öffentlich-rechtliche Sender, zwei Anstalten des Bundesrechts und die Anstalt Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF), die auf einen Staatsvertrag der Bundesländer zurückgeht. Der größte Sender ist der Westdeutsche Rundfunk (Köln),der kleinste Radio Bremen. Die weiteren Anstalten sind der Bayerische Rundfunk (München), der Hessische Rundfunk (Frankfurt am Main), der Norddeutsche Rundfunk (Hamburg), der Sender Freies Berlin (Berlin), der Süddeutsche Rundfunk (Stuttgart) usw. Die Sender decken zum Teil die Bundesländer ab, in denen sie ihren Standort haben, zum Teil sind es Mehr-Länder-Anstalten. Jeder Sender strahlt mehrere Hörfunkprogramme aus; außerdem wirken die Landesrundfunkanstalten in der Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD) zu­sammen. Gemeinsam betreiben sie ein Fernsehprogramm, das offiziell „Deutsches Fernsehen“ heißt, aber allgemein "Erstes Programm" genannt wird, dem sie anteilmäßig Programmteile zuliefern und das im gesamten Bundesgebiet empfangen werden kann. Daneben produzieren die Anstalten eigene "Dritte Programme" für das Fernsehen. Das ZDF mit Sitz in Meinz strahlt bundesweit das "Zweite Programm" aus. Der Hörfunksender mit einem besonderen Auftrag ist die Deutsche Welle (DW) in Köln. Die Finanzierung der DW liegt ganz in den Händen des Bundes. DW sendet ihre Programme in Deutsch und mehreren Dutzend Fremdsprachen.

Jede Landesrundfunkanstalt produziert bis zu fünf Hörfunkprogramme. Diese bringen eine Vielfalt von Sendungen in Bereichen wie Nachrichten, Politik, regionale Berichterstattung, Unterhaltung, Musik, Sport, Hörspiel usw. Die meisten Sender veranstaltenauch wissenschaftliche und literarische Sendereihen. Ihre Orchester und Chöre bereichernin vielen Städten das kulturelle Leben.

Im Fernsehen von ARD und ZDF nehmen die politische Berichterstattung, die Inlands- und Auslandsdokumentation sowie Fernsehspiele, Filme und Unterhaltungssendungen eine großen Raum ein. Längst ist das Unterhaltungsprogramm international geworden: Die deutschen Fernsehsender kaufen auf dem entsprechenden Weltmarkt ein und beliefern ihn gleichzeitig mit Eigenproduktionen. Für die Auslandsberichterstattung verfügen ARD und ZDF über große Korrespondentennetze und in vielen Ländern über eigene Studios.



Die dritten Programme des Fernsehens werden von den ARD-Anstalten regional ausgestrahlt und stellen entsprechend regionale Themen in den Vordergrund. Das reicht von der Landespolitik bis zur Kultur. Eine besondere Bedeutung haben diese Programme für Bildung und Erziehung: Die meisten ARD-Anstalten strahlen ein regelmäßiges Schulfernsehen aus.

Aufsicht und Leitung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten liegen im Allgemeinen in der Hand des Rundfunks- beziehungsweise Fernsehrates, des Verwaltungsrates und des Intendanten. Die Mitglieder des Rundfunkrates vertreten als Repräsentanten der gesellschaftlichen Gruppen die Interessen der Allgemeinheit. Sie werden von den Landesprlamenten gewählt oder direkt von den politischen Parteien, den Religionsgemeinschaften und den Organisationen aus Wirtschaft und Kultur benannt. Der Rundfunkrat berät den Intendanten bei der Programmgestaltung und achtet auf die Einhaltung der Programmgrundsätze. Der Verwaltungsrat stellt den Haushaltsplan fest und überwacht die Geschäftsführung der Anstalt. Seine Mitglieder werden vom Rundfunkrat gewählt. Der Rundfunkrat wählt den Intendanten, der die Runfunkanstalt leitet, für das Programm verantwortlich ist und die Anstalt nach außen vertritt. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten sind verpflichtet, im Programm keine politische Richtung zu bevorzugen und inhaltliche Ausgewogenheit zu wahren.

Konkurenz bekamen die öffentlich-rechtlichen Anstalten ab 1984, als SAT.1 aus Mainz als erster deutscher privatwirtschaftlich finanzierter TV-Sender startete. Im gleichen Jahr begann auch RTL plus Deutschland seine Sendungen auszustrahlen. Weitere private Sender (PRO Sieben, VOX, VIVA, Kabel 1 usw), ebenso Pay-TV.

Dei Sendungen der privaten Fernsehsender werden über Kabel und Satellit verbreitet, können zum Teil aber auch über terrestrische Frequenzen empfangen werden. Im Gegensatz zu den Öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten finanzieren sich die privaten Hörfunk- und Fernsehunternehmen weitgehend über Werbeeinnahmen.

D.10 Anworten Sie auf folgende Fragen.

1 Was versteht man unter dem Begriff „Rundfunk“?

2 Wie regeln der Bund und die Länder das Funktionieren des Rundfunks?

3 Welche Informationen bringt haupsächlich der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten organisiert und welche Programme strahlen sie aus?

4 Wie sind öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten organisiert und welche Programme strahlen sie aus?

5 Wieviel Hörfunkprogramme produziert jede Landesrundfunkanstalt und was bringen diese Programme?

6 Sind die Programme zielgruppenorientiert? Beweisen Sie Ihre Meinung

7 Was ist der Hauptinhalt des Dritten Programms des Fernsehens?

8 Welche Befugnisse haben Rundfunkrat, Verwaltungsrat, Intendant?

9 Welche Rundfunkanstalten in der Ukraine sind heutzutage besonders populär?

10 Welche Programme sehen Sie sich besonders gern an?

 

D.11 Sie machen eine Führung beim Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) in Mainz. Was wird bei der Führung gesagt? Hören und markieren Sie.

1. In einer Redaktion

a) gibt es Kameras und viel Technik.

b) sieht es aus wie in jedem Büro.

 

2. Die Redakteure

a) machen Interviews und Filmberichte.

b) wählen die Themen für die Sendung aus.

 

3. Die ZDF-Auslandskorrespondenten

a) leben im Ausland und berichten von dort.

b) rufen im Ausland an und fragen, was los ist.

 

4. Das ZDF

a) hat insgesamt 20 Auslandsstudios.

b) auslandsstudios in allen Ländern.

 

5. Das „Auslandsjournal“ ist

a) ein Treffen aller Auslandskorresppondenten

b) eine wöchentliche Fernsehsendung.

 

6. Stephan Hallmann ist Leiter

a) der deutschen Journalistenschule in München.

b) des ZDF-Studios Mexiko.

 

7. Er hat nach seiner Ausbildung

a) als Journalist und Redakteur gearbeitet.

b) urlaub in Lateinamerika gemacht.

 

D.12 Schreiben Sie über die Arbeit von ZDF-Auslandskorrespondenten.

ZDF-Auslandskorrespondenten…

1. meistens für mehrere Länder zuständig sein (also) viel reisen müssen

2. überall ein Handy dabei haben (so dass) für die Redaktion immer erreichbar sein

3. regelmäßig über aktuelle Ereignisse berichten (deshalb) gute Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten brauchen

4. die politischen Verhältnisse der Gastländer gut kennen müssen (so…, dass) auch über Hintergründe von Ereignissen informieren können

5. in der Regel nur einige Jahre an einem Ort bleiben (also) im Laufe des Berufslebens viele Länder kennen lernen

6. meistens in Livesendungen berichten (so dass) manchmal mitten in der Nacht arbeiten müssen

7. oft im deutsche Ferbsehen auftreten (so…, dass) in Deutschland sehr bekannt sein

8. guten Kontakt mit den Kollegen in Deutschland brauchen (deshalb) regelmäßig die Zentrale in Mainz besuchen.

 


Date: 2015-12-11; view: 2321


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