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Naturwissenschaftliche Konstruktivismen (naturalistisch)Allgemeines
In der gesamten abendländischen philosophischen Tradition geht es um die Frage, ob die Außenwelt, also die Realität bereits unabhängig von uns gegeben ist- oder ob sie erst durch unsere Sinneswahrnehmungen erzeugt wird. Ontologische Positionen · Diese Positionen behaupten die Existenz einer materiellen, real existierenden Außenwelt—sind die Gegenpositionen zum Konstruktivismus · Beispiele für diese Position wären die folgenden Strömungen o Realismus: § behauptet die prinzipielle Existenz und Erkennbarkeit einer realen Außenwelt § naiver Realismus: behauptet es gibt eine Deckungsgleichheit von erkannter und realer Welt § hypothetischer Realismus: untersucht das Passen der erkannten Welt in die reale o Materialismus o Essentialismus · Es wird behauptet, dass unsere Außenwelt nicht vorgegeben ist, sondern sie wird von uns, unserer Sprache und unseren Wahrnehmungen erzeugt und erst aufgebaut · Es geht hierbei um den Akt des Erkennens und nicht um das Wesen der Dinge; es geht um das werden von etwas: Wie wird die Wirklichkeit gebaut? · Diese Denkweisen äußern sich in den folgenden Strömungen: Konstruktivismus, Idealismus, Nominalismus
Der Konstruktivismus
2.1. Die Geschichte des Konstruktivismus · Der K. als philosophische Position, die sich explizit so nennt taucht erst in den vergangen Jahrzehnten auf · Doch gab es schon in der Antike Skeptiker wie Kant, Vico, Berkeley, Schopenhauer- die Idee der Konstruiertheit findet man in unterschiedlichen Formen bei all diesen Denkern · Doch ausformuliert, gebündelt und auf empirische Basis gebracht, wurde dies erst in den vergangen Jahrzehnten von Wissenschaftlern aus versch. Disziplinen
2.2. Vertreter des Konstruktivismus Naturwissenschaftliche Konstruktivismen (naturalistisch)
Paul Watzlawick (Psychotherapeut)´ · Seine Systematische Kommunikationstheorie und sein generalisierender Kommunikationsbegiff („Man kann nicht nicht kommunizieren) wurden zur Basis für spätere konstruktivistische kommunikationstheoretische und psychotherapeutische Ansätze
Von Foerster (Kybernetiker) · Würde sich selbst zwar nicht als Konstruktivist bezeichnen beeinflusste diesen jedoch durch seine Kybernetik[1] zweiter Ordnung- dies lenkte das Interesse vom Forschungsgegenstand zum Analyseinstrumentarium-wesentliche Wurzel des K. · Radikal konstruktivistisch: Foerster und Watzlawick verbindet außerdem die Idee, dass die Umwelt von uns nicht entdeckt, sondern erfunden wird
Maturana · Wichtigster Begründer und Vertreter des K. · Entwarf in den 60iger Jahren eine biologische Theorie des Erkennens (aufbauend auf Laborversuchen zur Farbwahrnehmung) als interne Selbstorganisation des Nervensystems und des Gehirns · Er versteht Erkennen (Kognition) nicht als Abbildung einer Außenwelt, sondern als aktiven Aufbau einer Welt—diese Sichtweise hat auch Konsequenzen für unser Verständnis von Sprache, Kommunikation, Wissenschaft und Realität · Er spricht davon dass wir autopoetische[2], geschlossene, strukturdeterminierende Systeme sind o Deshalb haben wir keine Möglichkeit eine kognitive Aussage über eine absolute Realität zu machen o Jede Aussage die wir machen ist eine Aussage mit Hilfe der Sprache—die Sprache ist ein konsensueller Bereich (übereinstimmender) o Jedes Wertesystem, Ideologie, Beschreibung- ist eine Handlung in einem Konsensbereich o Die Gültigkeit dieser Handlung wird nur durch diejenigen hergestellt, die sie durch ihr übereinstimmendes Verhalten für gültig erklären
Gerhard Roth · Er vertritt den neurobiologischen Konstruktivismus · Das bedeutet er geht davon aus, dass nicht das Ich oder das Bewusstsein, sondern das Gehirn „Mutter“ aller Wirklichkeitskonstruktionen ist—Wirklichkeitskonstruktion beginnt also im Gehirn · Ihm zufolge konstruiert auch das Gehirn seine Wirklichkeit- diese ist gekennzeichnet durch Ich-Welt; Körper- Welt; Um- Welt Date: 2015-12-11; view: 863
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