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Europa vor der Reformation
Die längste Zeit seiner Geschichte war Deutschland kein einheitlicher Staat, sondern ein loser Verbund vieler Territorialstaaten mit ihren sprachlichen Besonderheiten. Die Ausbildung einer einheitlichen deutschen Hochsprache verdankt man eben dem Reformator Martin Luther, der die Bibel aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt hat. Zu seiner Zeit wuchs in der europäischen Gesellschaft die Unzufriedenheit mit der päpstlichen Kirche, es wurde zu Reformen aufgerufen, um die Macht der Papstkirche zu begrenzen. Der wenig vorbildliche Lebenswandel hoher und niedriger Geistlicher wurde scharfer Kritik unterworfen. In einigen Ländern (England und Frankreich), die dem Absolutismus zustrebten, hatte sich der werdende nationale Staat die Kirche untergeordnet. In Deutschland waren derartige Bestrebungen gescheitert*, weil es sich ein Dualismus entwickelte: dem Kaiser standen die Reichsstände(Kurfürsten, Fürsten und Städte) gegenüber. Es gelang nicht, den modernen Machtstaat auf nationaler Basis zu schaffen. Deswegen konnte auch keine einheitliche Ordnung des deutschen Kirchenwesens hergestellt werden.
Martin Luther Im Herbst 1517 formulierte der Augustinermönch Martin Luther (1483-1546), Professor der Philosophie und Theologie an der Universität Wittenberg seine berühmten 95 Thesen gegen päpstliche Selbstherrlichkeit, die die evangelische Bewegung auslösten. Luthers Disputation mit katholischen Theologen führte ihn schließlich zu Folgerungen, die die Grundlagen der alten Kirche in Frage stellten.
Martin Luther wurde als Ketzer*verurteilt und verfiel dem Bann*. 1519 brach er offen mit der katholischen Kirche und vereinigte dadurch die gesamte antipäpstliche Opposition in Deutschland. Die Empörung gegen die Kirche hatte sich in Deutschland bereits zu weit um sich gegriffen. Es war bedeutend, dass Luther in seinen Werken die deutsche und nicht lateinische Sprache gebrauchte. Seine Bibelübersetzung wurde die Grundlage für die neuhochdeutsche Schriftsprache.
Date: 2015-12-11; view: 1171
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