Die Revolution des Computers ist so folgenreich, dass wir von einer neuen Epoche sprechen, in der wir leben: dem digitalen Zeitalter. Virtuelle Realität, Informationsgesellschaft, globales Dorf - Schlagworte, die auf eine Maschine zurückgehen, die unsere Welt auf dramatische Weise verändert und beschleunigt hat: der Computer.
Mit dem Computer auf Entdeckungstour
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Computer - Rechner - Berechnungen
Computer ist ein lateinisch-englisches Wort. Es bedeutet so viel wie Rechenmaschine, Zusammenrechen-Apparat. Im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit war das Wort "Computer" eine Berufsbezeichnung für Menschen, die Kalkulationen vornahmen. Computer waren Leute, die etwa für Astronomen sehr komplizierte und langwierige Berechnungen durchführten. Später nannte man die Arbeiter, die die mechanischen Rechenmaschinen bedienten, Computer. Heute bezeichnet man mit dem Wort eine Maschine, die mit Hilfe einer Vorschrift - eines Programms - Daten verarbeitet. Computer sind frei programmierbare Universalmaschinen, das heißt, der Benutzer gibt etwas ein (Input), der Computer verarbeitet auf eine gewünschte Weise (Programm) die eingegebenen Daten - und liefert ein Ergebnis (Output). Vom Computer verarbeitete Daten können zum Beispiel als Berechnungen, Gleichungen, Tabellen, Diagramme, Texte, Konstruktionen, Zeichnungen und Bilder ausgegeben werden.
Pascals Rechenmaschine "Pascaline"
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Vom Kopf in die Maschine
Mitte des 17. Jahrhunderts haben zwei Universalgelehrte, der Deutsche Wilhelm Schickard und der Franzose Blaise Pascal, unabhängig voneinander erste Rechenmaschinen entwickelt. Die Idee dahinter war, dem Menschen bei schwierigen Berechnungen eine technische Unterstützung an die Seite zu stellen. Da der Mensch von Natur aus ermüdet und Fehler macht, sollte eine in Präzision und Geschwindigkeit überlegene Maschine aushelfen. Die von Pascal im Jahr 1642 ersonnene mechanische Addiermaschine "Pascaline" konnte als erste anwendungsorientierte Rechenmaschine der Welt sechsstellige Zahlen addieren und subtrahieren. Pascal hatte für seine Erfindung eine handfeste berufliche Verwendung. Er wollte mit der Maschine seinen Vater entlasten, der als Steuereinnehmer arbeitete. Die von Pascal und Schickard entwickelten Maschinen waren technisch noch lange nicht ausgereift, aber im Großen und Ganzen bereits funktionstüchtig.
Während die ersten Rechenmaschinen theoretisch durchdachte Apparate waren, mangelte es grundsätzlich an der technischen Realisierung. Denn wenn ein Erfinder in den vergangenen Jahrhunderten eine brillante Idee für eine Rechenmaschine ersonnen hatte, musste er diese Idee erst einmal einem Konstrukteur vermitteln, der seinerseits in der Lage sein musste, die Idee der Maschine zu durchdringen, um sie dann nach den genauen Vorstellungen des Erfinders zu konstruieren. Ein zentrales Problem war also zunächst schon der Informationsverlust zwischen Erfinder und Konstrukteur. Dann scheiterte die gelungene Umsetzung in den meisten Fällen an der Verfügbarkeit geeigneter Materialien und Werkzeuge, außerdem waren die Kosten für die Konstruktion so komplexer Maschinen überaus hoch.