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Buch der Lieder“ (1872) von Heine

Vereinte Heines Gedichte, die zwischen 1817-27 entstanden waren. Populärste Lyriksammlung der de Lit, die über de Grenzen hinaus bekannt ist. Hauptthemen: Liebe und Natur. Besteht aus 5 Zyklen: “Junge Leiden“ (17-21)‘ „Lyrisches Intermezzo“(22-23), „Die Heimkehr“(23-24), „Aus der Harzreise“(24), „Die Nordsee“(25-26). In den ersten zwei Zyklen Einfluss der Heidelberger Romantik, der Folklore. Hier Liebesprobleme, Naturschönheit, soziale Motive. „Lyrisches Intermezzo“ lyrische Autobiographie des Dichters. Thema Liebe steht in Vordergrund. Gedichten des Zyklus “Auf Flügeln des Gesanges“, „Ein Fichtenbaum steht einsam“. Im 3 Zyklus-„Die Heimkehr“- Gestaltungsweise ist konkreter, realistischer. Im Vordergrund steht nicht mehr die Innenwelt, sonder Realität. Schönstes Gedicht „Lorelei“, die zum Volkslied wurde. Durch Gegenständlichkeit und Konkretheit der Darstellung charakterisieren sich „Mein Herz, mein Herz ist traurig“, „Als ich, auf der Reise, zufällig“, “Wir saßen am Fischerhause“. Romantische Gestalt des Dichters tritt im Gedicht „Wenn ich an deinem Hause“ hervor. Viele Gedichte beginnen im Stile einer schwärmerischen Romantik. Gedichte des Zyklus „Aus der Harzreise“ wurden von H später in den 1. Teil der „Reisebilder“ aufgenommen. Das wichtigste ist Prolog zu der Harzreise. Die „Nordsee“- Gedichte über Meereserlebnisse. Dichter gestaltet Meer in verschiedenen Zustanden: in Ruhe, beim Sturm und Gewitter.

 

46,47. Die Harzreise von HeineHH beschreibt in dem Werk seine Reise als Student von Göttingen durch den Harz über den Brocken bis nach Ilsenburg. Er begegnet bekannten und unb. Zeitgenossen, die er teils ausführlich beschreibt und mit anderen Personen, teils geschichtlichen Protagonisten, vergleicht. Auch die Natur ist Gegenstand dieser Reisebeschreibung. Dieser Wanderweg, der für HH etwa 4 Wochen dauerte, ist inzwischen auch touristisch nachvollziehbar und als Heinrich-Heine-Weg in mehreren Reiseführern beschrieben. Ein zu jener Zeit verbotenes Duell unter Studenten ist ebenfalls Gegenstand seiner Beschreibung. In Sammlung „Reisebilder“(1824-1830) sind folgende selbständige, abgeschlossene Prosawerke Hs vereint: „Die Harzreise“, „Ideen. Das Buch Le Grand‘, „Englische Fragmente“, „Reise von München nach Genua“, „Die Baeder von Lucca“, “die Stadt Lucca“. Die bedeutendsten sind 2 ersten. Sie stellen neue Etappe im Schaffen Hs und seiner politischen Entwicklung dar. Mit der „Harzreise“(1824) begründete H neue literarische Gattung, künstlerische Reiseschreibung. Fußwanderung durch den Harz machte er in 1824, um Ruhe zu finden. Kompositionelle Struktur dieses Bandes ist originell. Zu Glanzstücken deutscher Prosa zahlen in der „Harzreise“ nicht zuletzt die realistisch-romantischen Naturbeschreibungen von einmaliger Lebendigkeit und Farbkraft.

 

48. Heines Werke der 30er JahreMai 1831 übersiedelte H nach Paris, wurde Korrespondent der Augsburger „Allgemeinen Zeitung“, wo er seine Schriften veröffentlichte: „Französische Zustände“, „Zur Geschichte der Religion und Philosophie in De“, “Die romantische Schule“. In den 30-er bezieht H revolutionär- demokratische Positionen. In „Französischen Zuständen“ beschäftigt s mit aktuellen politischen und sozialen Problemen. Kritisiert werden rückständige deutsche Verhältnisse, vermeintlich fortgeschrittene französische. H geht auf Frage nach der Revolution und ihre sozialer Bedeutung ein. Er durchschaut Verlogenheit bürgerlicher Demokratie, erhebt sich über den politischen Horizont der Dichter des „Jungen Deutschland“. In „Zur Geschichte der Religion und Philosophie in De“ führt Heine Entwicklungsprozess des de religiösen und philosophischen Geistes von Matin Luther bis Hegel vor, schreibt über Lessing, den er als seinen Lehrmeister feiert, über Kant, Hegel und andere de Philosophen. In „Die romantische Schule“ setzt s. H mit literarischer Entwicklung in De vom Mittelalter bis zur Gegenwart auseinander. Er urteilt scharf über reaktionäre Tendenzen der de Rom-, über Mystizismus, Orientierung auf Mittelalter und Katholizismus. Er übersieht aber auch die positiven Seiten der de Romantik nicht.



49„Atta Troll“

Satirisch-parodistisches Versepos. Titelheld des Poems versinnbildlicht die Torheiten und Einseitigkeiten der kleinbürgerlich-radikalen und bürgerlich- liberalen Opposition der 30-er. An ihm, an seinen Anschauungen und Äußerungen zeigt Heine den abstrakten Charakter dieser Oppositionslyrik. Aber seine Kritik ist etwas übertrieben. Heine zeigt die Schwachen dieser Dichtung und lässt unbeachtet ihre Vorteile. «Atta Troll. Ein Sommernachtstraum»(1841-1842) ist ein satirisches Epos in Versen. Der Tanzbär Atta Troll, der seinem Führer entlaufen ist, kommt in die bewaldeten Berge zu seinen Kindern und erzählt ihnen von der menschlichen Gesellschaft. Diese Tierperspektive gab dem Dichter die Möglichkeit, durch komische Situationen seine Gegner zu verspotten. Das Werk entstand zu einer Zeit, in der in Deutschland die politische Tendenzpoesie blühte und die schwäbische romantische Schule in ihrer provinziellen Beschränktheit und Verstocktheit versuchte weiterzuleben, obwohl ihre Stunde schon längst geschlagen hatte. Beide Erscheinungen werden in dem „Sommernacht“ schonungslos kritisiert. Die sogenannte politische Dichtkunst wurde von den Schriftstellern der liberalen Bourgeoisie vertreten, die die Poesie mit allgemeinen Phrasen der Tagespolitik überhäuften. Ein solcher tölpelhafter Tendenzbär, der vor den Mächtigen immer auf den Hintertatzen tanzt, ist Atta Troll. Die Illusionen dieser kleinbürgerlich-radikalen Intelligenz über den Entwicklungsweg Deutschlands waren naiv und wurden von Heine verspottet. In der Polemik stellt er die Vertreter der Tendenzpoesie den Philistern gleich, obzwar sie eigentlich verschiedene Interessen vertraten und verschiedene Wege gingen. Er distanziert sich von den Tendenzdichtern durch die Flucht in die grillenhafte Traumwelt der romantischen Dichtung. Die Gegenüberstellung von Romantik und politischer Dichtkunst war ebenso fehlerhaft wie der Verzicht auf politische Tendenz überhaupt. Dieser Wiederspruch erschien hier als Folge einer geistigen Krise. Heine kritisierte scharf die Epigonen der schwäbischen romantischen Dichterschule, schrieb aber in den „ Geständnissen“, dass er trotz seiner Feldzüge gegen die Romantik doch immer selbst ein Romantiker geblieben sei. Heine verstand unter Romantik die reiche schöpferische Phantasie des Dichters, die Verherrlichung der schönen, erhabenen Kunst und die Poetisierung von Lebensglück.

50. „Zeitgedichte“ Gedichte der politischen Lyriksammlung „Zeitgedichte“, die über gesamte de Vormärzlit hinausragt, entstanden großenteils in der 1. Hälfte der 40er. Thematisch gliedert sich Sammlung in 2 Gruppen: in agitierend-aufrufende und politisch-satirische. Zu den 1 gehören „Doktrin“, „Die Tendenz“, „Wartet nur“, „Schlesischen Weber“. Zu den anderen- „Der Wechselbalg“, „Der Kaiser von China“(beide antipreußisch), „Erleuchtung“(gegen Philister), „Nachtgedanken“(patriotisch).

Der Band „Neue Gedichte “ enthält vier Gedichtzyklen aus der Zeit 1827- 1844. Politisch die bedeutendsten und künstlerisch die besten Gedichte sind im Zyklus „Die Zeitgedichte“(1842-1844) vereinigt. Mit den „Zeitgedichten“ schuf seine politische Lyrik, die kämpferischer, unversöhnlicher Geist hat. In dem Gedicht „Die Tendenz“ kritisiert Heine die flachen Tendenzpoeten, denen er spöttisch zuruft. Eine Bloßstellung des preußischen Königs, der im betrunkenen Zustand sich so glücklich fühlt, enthält das Gedicht „Der Kaiser von China“. In „Erleuchtung“ verspottet der Dichter noch einmal das alte Entsagungslied und die Hoffnung auf ein besseres Leben im Jenseits. Die religiöse Fabel vom Paradies dient im Gedicht „Adam der Erste“ dazu, das Polizeiregime in den deutschen Kleinstaaten zu entlarven. Der Engel ist ein Gendarm, der den Adam und dessen Frau aus dem Paradies vertreibt. Das Geschehen der heiligen Legende wird zum Alltagsereignis. Das Gedicht „Wartet nur“ enthält eine Drohung an die Herrscher. Es wird nicht immer so bleiben. Einst wird der Tag der revolutionären Umwälzung kommen. Dann wird das Donnerwort erschallen, der wilde Sturm wird brausen, Paläste werden erzittern und Kirchentürme einstürzen. Der Dichter glaubt unerschütterlich an den großen Tag der Befreiung aus der Knechtschaft.Das Gedicht „Die schlesischen Weber“ entstand anlässlich des Aufstandes der schlesischen Weber 1844, mit dem die aktive revolutionäre Bewegung des deutschen Proletariats begann. In Not und schändlicher Arbeit zur Verzweiflung getrieben, verfluchen die Weber Gott, König und Vaterland. Das Volk war hoffnungsvoll in den Kampf gezogen, da man ihm versprochen hatte, seine Not zu lindern. Das Gedicht enthält die Idee, dass der nationale Befreiungskampf nicht vom sozialen getrennt werden darf. Nur im erbitterten Klassenkampf kann sich das Volk befreien. Dieser Gedanke wird in einem bewegten Rhythmus wiedergegeben. Die Worte: „Wir weben, wir weben!“ klingeln wie ein Anruf zum Kampf.

51.„Deutschland. Ein Wintermärchen“(1844)

Hauptwerk, in dem seine weltanschaulich- ästhetischen und sozialpolitischen Haltungen umfassende dichterische Gestaltung gefunden haben. Kritisiert die Misere, Preußentum, kleinbürgerlichen Radikalismus, bürgerlichen Liberalismus. Poem entstand nach der Rückkehr Heines von seiner Reise nach Hamburg im Dezember 1843. Bearbeitung des Stoffes begann anfangs 44. Handlung verläuft in einer vertrauten Ich-Form und fließt in volkstümlichen Versen leicht und verständlich dahin. Jedes einzelne Kapitel scheint selbständige Ballade zu sein. Sie sind durch Person des Reisenden zum Ganzen verbunden. Diese Form der Reisebilder ermöglicht am besten das staatlich zersplitterte Deutschland zu zeigen.

52„Romanzero“ von Heinrich Heine
Die Gedichtsammlung „Romanzero“ wurde in Jahren 1845-1851 geschrieben. Diese Sammlung entstand in den Jahren der revolutionäre Kämpfe um 1848.In „Romanzero“ ist die politische Satire nicht schwächer geworden. Außer dem gesellschaftlich-politischen Thema behandeln manche Gedichte der Sammlung Stoffe aus der Geschichte verschiedener Völker. Auch sie werden in den Dienst des Kampfes für den menschlichen Fortschritt gestellt. Oft zeugen die Gedichte von den qualvollen Leiden des kranken Poeten. „Der neue Alexander“, so wird der preußische König Friedrich Wilhelm 4 in einem Gedicht genannt; er leidet an Größenwahn und bildet sich ein, er werde die Welt erobern wie Alexander von Mazedonien. Am besten glaubt er das erreichen zu können, wenn er seine Herrschaft mit dem Saufen beginnt. Die Hoffnung, die die liberale Intelligenz auf diesen „romantischen“ König setzte, wird hier von Heine verspottet. Das soziale Wesen der herrschenden Ordnung wird treffend mit einigen Worten in dem Gedicht „Weltlauf“ entlarvt. Es ist die Welt der Reichen, und nur sie haben hier das Recht auf Leben. Der Romanzero gliedert sich in drei Teile: 1) In den Historien behandelt Heine geschichtliche Ereignisse unterschiedlichster Art, angefangen von einer Anekdote über den ägyptischen König Rhampsenit und einen Dieb, über Gestalten wie König Karl I. von England und Marie Antoinette bis hin zum Azteken-Gott Vitzliputzli. 2) Die Lamentationen thematisieren vorwiegend Krankheit, Tod und schwermütige Erinnerung. Exemplarisch sei das relativ umfangreiche Gedicht Lazarus genannt. 3) Die Hebräischen Melodien bestehen aus drei Gedichten mit spezifisch jüdischer Thematik: In Prinzessin Sabbath wird bildreich und gleichnishaft die Schönheit und spirituelle Bedeutung des Ruhetags geschildert. Jehuda ben Halevi berichtet vom Leben des gleichnamigen spanischen Dichters und Gelehrten, Disputation schließlich von einem mittelalterlichen Meinungswettstreit zwischen einem Rabbiner und einem Franziskaner.

53. NachmärzliteraturNiederlage der bürgerlich-demokratischen Märzrevolution 1848-49 wurde durch den Verrat der Bourgeoisie an eigener Sache verursacht. Bürgertum erschrak vor Proletariat, das Kraft, Entschlossenheit zeigte. Entstandene Situation löste beim liberalen Bürgertum pessimistische Stimmungen aus. Geistiges Leben wurde von der pessimistisch-fatalistischen, subjektiv-idealistischen PHILOSOPHIE Schopenhauers, dem vulgären Materialismus und dem aufkommenden Positivismus beeinflusst. Weltanschauliche Tendenzen bestimmen literarische Tendenzen. 3 Tendenzen: sozialistisch-oppositionelle, bürgerlich-humanistische und apologetische. Die 1 war in de Lit am schwächsten ausgebildet, weil sie erst im Entstehen begriffen war. Die 2 erwuchs aus dem kleinbürgerlichen Bewusstsein. Sie kritisierte kunst- und volksfeindliche Züge der feudal-bourgeoisen Gesellschaft. Trotz provinziellen Charakters dieser Dichtung vermochte sie wichtige gesamtnationale Probleme anzuschneiden, deren Gestaltung ihr aber oft misslang. Die 3 vertrat die apologetische Dichtung. Diese Lit bejahte entweder den Kapitalisierungsprozess des gesellschaftlichen Lebens (O.Ludwig, G. Freytag, J. Schmidt) oder sie verherrlichte das Klassenbündnis zwischen Adel und Bürgertum. Gustav Freytag Roman „Soll und Haben“. Lyriken Theodor Storm, Eduard Moeriko, Emanuel Geibel. Romane von Karl Gutzkow und Friedrich Spielhagen. Dieser war in Russland populär, Romane „Problematische Naturen“(1861), „In Reih und Glied“, “Sturmflut“. Bedeutend war Romantik des deutschen Komponisten Richard Wagner, des Schöpfers zahlreicher Musikdramen. Die apologetisch- reaktionäre Literatur des Nachmärz repräsentierten nebel Geibel die Schriftsteller vom Schlage eines Felix Dahn, dessen den Untergang der Ostgoten in Italien schildernder Roman „Ein Kampf um Rom“(1876) germanisch-nationalistische Tendenzen enthielt. Die Trivialdichtung, die nur unterhalten und im kleinbürgerlichen Sinne erziehen wollte, pflegte vor allem E. Marlitt.

54. Die herausragendste Figur der Lit des sich kapitalisierenden Ds war Gustav Freytag, einer der beliebtesten Schriftsteller seiner Zeit, zumal beim deutschen Bürgertum. Verfasser des Romans „Soll u. Haben“. Der Roman wiederspiegelt getreulich die damalige deutsche Bourgeoisie, mit dem moralheuchlerischen Motto, dass er das de Volk bei seiner Arbeit aufsuchen wollte. Kulturhistorisch von großem Interesse. Hat die sozialpolitischen Tendenzen der bürgerlichen Entwicklung der 2.Hälfte des XIX Jhs künstlerisch gestaltet. Erzählt die Jugendgeschichte des fleißigen u. ehrlichen Kaufmanns Anton Wohlfahrt, der dank seiner Tüchtigkeit am Schluss seine bescheidenen Wunschträume verwirklicht hat. Freytag befürwortet das Bündnis zw Bürgertum u. Feudalklasse. Er idealisiert Bürgertum u. stellt es dem verrotteten Adel u. dem jüdischen Wucherkapital gegenüber. Obgleich das Bürgertum verherrlicht wird, wird dem Adel der 1.Platz im polit.Leben Ds zugestanden. Das Sujet ist klar, flüssig u. sehr geschickt komponiert, enthält alles, was den Durchschnittsbürger leicht faszinieren kann: Liebe, Abenteuer, Szenen aus dem bürgerlichen Alltag.."Die Journalisten" ist ein Lustspiel in 4 Aufzügen und spielt in einer deutschen Provinzhauptstadt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die "leidige Politik" droht, zwei alte Freunde, den Oberst Berg und den Professor Oldendorf, auseinanderzubringen. Der konservative Oberst verübelt es dem Professor, daß er sich als Journalist für die liberale Zeitung "Union" betätigt und sich sogar als Wahlkandidat für die Kammer hat aufstellen lassen. Ehe er sich versieht, wird der Oberst aber selbst in den Strudel der Politik und der bevorstehenden Wahlen hineingezogen. Der Gutsbesitzer Senden und der Redakteur Blumenberg von der konservativen Zeitung "Coriolan" verstehen es, den Oberst zu bewegen, sich als Gegenkandidat Oldendorfs aufstellen zu lassen. Die beiden Gegner versuchen nun, einer den andern zum Rücktritt zu bewegen. Vergeblich. Der Konflikt spitzt sich zu. Am meisten hat unter ihm des Obersten Tochter Ida zu leiden, die Oldendorf liebt und den sie nun zu verlieren droht. Im rechten Augenblick greift eine alte Freundin des Hauses ein, Adelheid Runeck, die Generalstochter und als Gutsbesitzerin reichste Erbin der ganzen Gegend. Sie vermittelt nicht nur zwischen den entzweiten Freunden, sie gewinnt sich dabei gleichzeitig ihren alten Jugendfreund, den Redakteur der "Union", Dr. Konrad Bolz, zurück, der die eigentliche geistige Triebkraft der "Union" ist und der inmitten der Wahlmanöver derart geschickt operiert, daß die Wahl im letzten Augenblick zugunsten Oldendorfs und nicht des Obersten ausfällt, der sich schon am Ziel glaubte. Bolz hat es verstanden, auf einer Ressource, die von der konservativen Partei in einem öffentlichen Saale veranstaltet wurde, den für den Wahlausgang wichtigen Weinhändler und Wahlmann Piepenbrink und dessen künftigen Schwiegersohn, den Bürger und Wahlmann Kleinmichel, auf seine Seite zu bringen. Er bewerkstelligte diesen geschickt getarnten Stimmenfang durch forsches Auftreten und durch laute Lobsprüche auf die Güte der Weine aus Piepenbrinks Kellerei. Der Rivalitätenkampf der Parteien ist aber nach der Wahl keineswegs zu Ende. Um die liberale "Union" und ihre Anhänger trotz des Wahlsieges, den sie errungen haben, lahmzulegen, kauft die konservative Partei hinter dem Rücken der "Union"-Redakteure die Zeitung von ihrem Eigentümer, dem Druckereibesitzer Henning, auf. Damit scheint für die "Union"-Partei alles verloren. Oldendorf gibt, empört über diese Niedertracht, den Journalistenberuf auf. Da entpuppt sich als der wirkliche Drahtzieher im Hintergrund und Aufkäufer der Zeitung jedoch jemand anders: Adelheid Runeck. Und damit nicht genug. Sie überträgt alle Rechte für die Weiterführung des Blattes auf den Jugendfreund Konrad Bolz, dem sie zugleich ihre Hand zum Lebensbund reicht. Der Oberst und der Professor versöhnen sich, und auch Ida erhält selbstverständlich ihren geliebten Oldendorf wieder.

55.Frierdrich HebbelDramatiker der Nachmärzperiode. Seine Weltanschauung und Kunstauffassung sind zwiespältig. Einfluss auf Denken und Fühlen hatten seine Lebensumstande. Kindheit, Jugend und reifes Mannesalter hatte er materiale Sorgen. Sein Weltbild ist vom tragischen Lebensgefühl und Geschichtsfatalismus durchdrungen. Nach ihm könne es keine Harmonie zwischen Ich und Umwelt, Einzelwesen und Gemeinschaft geben. Seine Lyrik und Prosa sind bedeutsam, aber sie werden in erheblichem Masse von seiner Dramatik überragt. Lyrik ist nicht umfangsreich. Thematik ist beengt, aber wichtige Lebensprobleme. Sie verbindet Rationales und Emotionales zu einer harmonischen Einheit. Balladen, Naturgedichte und Gedankenlyrik sind oft pessimistisch. Sein lyrisches Werk beschränkt sich auf Versbande „Gedichte“, „Neue Gedichte“. DramaMaria Magdalene“(1844) tragischer Zusammenbruch einer kleinbürgerlichen Familie, Sie vermittelt Pessimismus. Die Gattung wird in der Folge abgelöst durch das soziale Drama, in dem der vierte Stand zum Träger des Konfliktes wird. Der Titel, der auf die Bibelgestalt Maria Magdalena verweist, kam auf Wunsch des Verlegers zustande, um größeres Interesse bei den Lesern zu wecken. Hebbel hatte das Werk ursprünglich nach einer der Hauptfiguren „Klara“ nennen wollen. Auf Grund eines Setzfehlers lautete der Titel auf dem Umschlag der Erstausgabe schließlich „Maria Magdalene“. Noch heute wird das Stück gelegentlich unter diesem Namen zitiert, auch der Autor selbst verwendete manchmal den Titel in dieser Form. Agnes Bernauerverdeutlicht die konservativ-gegenrevolutionäre Haltung des Dichters nach 1848. Dieses Stück erzählt die tragische Liebesgeschichte des beyerischen Herzogs Albrecht zur schöner Baderstochter. Da dieses nicht standesgemäße Liebe den Interessen der «Weltordnung» widerspricht, muss Agnes beseitigt werden, was auch geschieht. Hebbel meint, dass das Glück des Einzelwesens dem Wohl des Staates geopfert werden müsse. Das Werk kann formal, inhaltlich und zeitlich der Literaturform „Realistisches Drama“ zugeordnet werden. Es wird der Konflikt zwischen dem Individuum und der Gesellschaft dargestellt, sowie Bezug auf einen historischen Hintergrund genommen, der aber künstlerisch wiedergegeben wird. Hebbel entnahm die Figuren seines Dramas historischen Quellen zur Bernauer-Geschichte und allgemeinen Geschichtswerken, zeichnete seine Hauptpersonen aber mit einer stärkeren Profilierung der Charaktere. Aus dramaturgischen Gründen hielt er sich im Einzelnen nicht genau an die historischen Fakten. «Gyges und sein Ring» warnt den Leser, nicht «an den Schlaf der Welt zu rühren». Das, was ist, habe Daseinsberechigung, man dürfe die gesellschaftliche Entwicklung nicht künstlich beschleunigen, man müsse das Bestehende schonen. Der Gehalt des Stückes ist vielschichtig. Kanduales verkörpert das Neue, seine Frau Rhodope die konservative Sittlichkeit. Der Versuch Kandaules, das Alte zu überwinden, scheitert, weil er seiner Zeit vorauseilt. Er scheitert aber auch, weil er seine Frau erniedrigt und ihr Ehrgefühl verletzt hat.

56. Theodor Strom Erbe besteht aus lyrischen Gedichten und Novellen. Stroms Weltanschauung trägt kleinbürgerlich- humanistischen, antifeudalen Charakter, in Dichtungen Ideal eines harmonischen Menschen. Steht zwischen volkstümlicher Romantik und kritischem Realismus. Thematisch sind seine Lyrik und Novellistik eng begrenzt. Grundwidersprüche der Epoche hat er in seiner Dichtung nicht gestaltet. Seine Lyrik ist inhaltlich und formell mannigfaltig und reichhaltig. Seine lyrischen Dichtungen charakterisieren sich durch formelle Abrundung, Einfachheit des Ausdrucks, Musikalität. Meisten Erlebnisdichtungen. Themen: patriotisch-politische, individuell-menschliche, familiäre, Natur- und Liebesgedichte. Novellistik thematisch eingegrenzt, Erzählweise ichbezogen, meist Erinnerungs- und Rückschauerzählungen. Spätere Novellen strenger organisiert, tiefer, aktueller. Lyrisch-zarte Frühnovelle „Immensee“(1849) Geschichte einer unglücklichen Liebe. Komposition ist locker. Liebe Reinhard Werners zu Elisabeth- Hauptfiguren- scheitert an sozialen Konventionen und Unentschlossenheit. Reinhard erinnert sich an glückliche Tage der Jugend. Schaffen Storms krönt Meisternovelle „Der Schimmelreiter“, vor einige Monate vor seinem Tode. Dieses Werk ist der Gipfelpunkt der bürgerlich-realistischer Novellistik des 19. Jh. Haupthandlung spielt im 18 Jh. Held, der selbstbewusste, tatkräftige, gebildete Graf, der die Aufklärung verkörpern soll, muss als eine einsame, isolierte, aber starke Einzelpersönlichkeit gegen die unverständige, konservative Umfeld kämpfen.

 

 

57. Wilhelm Raabe (1831-1910) Epischer Dichter der Nachmärzperiode, Schaffen charakterisiert sich durch kleinbürgerlich-demokratischen Humanismus und gelegentlichen Pessimismus. Gesellschafrskritische Romantrilogie besteht aus „Hungerpastor“, „Abu Telfan“, „Schüdderump“. Haupthelden der Dichtungen Sonderlinge, die sich von der kapitalistisch-feudalen Wirklichkeit isolieren, um ihre persönliche Integrität und Menschlichkeit zu bewahren. Romanen und Erzählungen “Die Chronik der Sperlingsgasse“(57), „Der Hungerpastor“(64) Lebensgeschichte 2 aus armen Lebensverhältnissen stammenden Knaben. Beide streben nach Glück. Der eine Gerechtigkeit, Wahrheit, Menschlichkeit. Der andere Macht und Reichtum um jeden Preis, „Abu Telfan“ (67), „Schuedderump (70), „Horacker“(76), „Die Akten des Vogelsangs“(96). „Die schwarze Galeere(1861)“ ist eine spannend abgefasste historische Erzählung, in der eine Episode aus dem Befreiungskampf des niederländischen Volkes gegen die spanische Fremdherrschaft verarbeitet ist, und zwar der Überfall der Geuzen auf den von Spaniern besetzten Hafen von Antwerpen. Die Spannung des Handlungverlaufs steigert sich durch eine Liebesgeschichte als organischen Bestandteil des Ganzen. Die Freiheitsideen finden ihren Ausdruck in einer anschaulichen, lebendig-bewegten, eingängigen Darstellung, darin zeigt sich Gestaltungskraft und sprachliche Meisterschaft des Autors. „Abu Telfan oder Die Heimkehr vom Mondgebirge“ zeigt den wachsenden sozialen Pessimismus Raabes. Hauptfigur ist Leonhard Hagebucher, ein gescheiterter Student, der viele Jahre in Afrika in Gefangenschaft verleb hat. Nach der Heimkehr stellt er fest, dass seine spießige, engstirnige Umwelt sich gar nicht gewandelt hat, alles ist beim alten geblieben. Als höchste Lebensideale gelten nach wie vor Besitz, Titel, Ansehen und Pensionsberechtigung. Der lebensreife und leidgeprüfte L. wird als Nichtskönner behandelt. In Anbetracht der barbarischen Zustände in der Heimat, die sich im Gr genommen durch nichts vo der wilden Barbarei in Afr unterscheiden, begibt sich L. in Isolierung und Abgeschiedenheit. In der freiwilligen Selbstbescheidung findet der Held Erfüllung und Mittel, seine humane Ganzheit zu bewahren.

 

Fritz Reuter.

Volksschriftsteller, hat volkstümliche realistische Dichtungen, war von Anfang an bis zu Ende demokratisch gesonnter, antifeudal abgestimmter Dichter. Zusammenbruch der bürgerlich- demokratischen Märzrevolution 1848-49 wirkte hemmend auf seine literarische Entwicklung. Schrieb über Kleinstädtisch-Provinzielles bis zum Gesamtnationalen. “Herr von Hackensterz und seine Tageloehner“(1847-50) blieb Fragment, ist am radikalsten, enthält publizistische scharfe Züge. Verfasser geht hier mit Missverständnissen auf dem Lande ins Gericht und setzt sich mit dem inhumanen und lächerlichen preußischen Militär auseinander. „Kein Huesung“(57) Haupthelden Knecht Johan und Magd Marie, die sich lieben, Glück ist unmöglich, weil Gutbesitzer dagegen ist. Konflikt zwischen Knecht und Herr, Knecht tötet den Herrn, Marie wird wahnsinnig. Johan flieht nach Amerika, später zurückkehrt, um seinen Sohn abzuholen. „Ut mine Stromtid“(62-64) Dorf- und Kleinstadtroman, alle Klassen und Schichten Mecklenburgs: Landjunker, Inspektoren, Geistliche, Kaufleute. Werk endet wie ein Märchen: die Bösen werden bestraft, die Guten triumphieren.

 

59. Theodor Fontane. Roman „Effi Briest“Bedeutendster kritisch-realistischer Schriftsteller der 2. Hälfte des 19 Jh, überragt alle zeitgenössischen Dichter: ihm allein wurde Vorstoß zum realistischen Gesellschaftsroman und der Anschluss an das weltliterarische Dichten möglich. Er zeigt in Romanen alle wichtigsten Klassen und Bevölkerungsschichten Preußendeutschlands. Im Mittelpunkt seines dichterischen Interesses stehen der dem Untergang geweihte Adel, das bornierte Bürgertum, Kleinbürgertum, Plebejer, denen seine Liebe gehörte. War Demokrat. Dichterische Tätigkeit begann als Lyriker und Publizist (erste Gedichte vor der Märzrevolution). Während der Revolution 1848-49 tritt aktiv für Republik und deutsche Einheit, aber bald resigniert danach. In diesen Jahren Romanzenzyklus “Männer und Helden. Acht Preußen Lieder” “Von der schönen Rosamunde”. Nach Märzrevolution (50er) hielt sich zweimal in England als Journalist auf. Bekanntschaft mit London fand eine Reihe von Schriften “Ein Sommer in London”. Während Deutsch-Französischen Krieges Frontkorrespondent. Nimmt teil an Krieg gegen Dänemark und Österreich. Seine größte Epik entstand in 80er - 90er. “Vor dem Sturm” “Frau Jenny Treibel”, “Effi Briest” einer der schönsten Romane der Weltliteratur, in dem eine unglückliche Ehegeschichte erzählt ist. Effi heiratet Baron Instetten, einen adeligen Beamten, der viel älter als sie ist, der aber wegen seines Vermögens und gesellschaftlichen Ranges eine gute Partie ist. Solche Eheschließung führt zum Ehebruch. Der betrogene Mann Effis erfährt davon erst 6 Jahre später. Trotzdem fordert er den Verführer Major Crampas heraus und erschießt ihn im Duell. Innerlich ist er dagegen, aber die konventionelle junkerliche Moral ist unerbittlich. Er trennt sich von seiner Frau, die er ungeachtet dessen liebt, und stößt sie somit in den Tod. Fontane zeigt am Beispiel dieser Ehegeschichte die unmenschliche Mechanik der gesellschaftlichen Vorurteile, die im damaligen De vorherrschten.

60. Gottfried Keller 1819 – 1890Realistischer Schriftsteller aus Schweiz. Seine Dichtung demokratisch, realistisch, humanistisch. Er setzte beste Traditionen der de Klassik. Goethe und Schiller Vorbilder. Keller: Kunst und Politik kann man nicht von einander trennen. Er hat den christlichen Glauben abgeschworen, war antireligiös-materialistisch. Im Kapitalismus sah negative Tendenzen, versuchte seine Leser zu warnen. Hat viele lyrische Gedichte, Novellen, 2 Romane, publizistische Schriften und Briefe. Erste Gedichte politisch, hat auch klassisch schöne Naturgedichte. Seine Lyrik klar gestaltet, optimistisch. „Morgen“, „Frühlingsglaube“, „Jesuitenlied“. Gedicht „An mein Vaterland“ – Patriotismus, wie eine Hymne der Schweiz. Nach 1849 – „Perteilieben“, „Abendlied“, „Ich hab in kalten Wintertagen“- ewige Motive von Leben und Tod, Mensch ist sterblich. Nach 1855 – Festlyrik, Preislieder auf Arbeit, Demokratie. Novelle- „Die Leute von Seldwyla“, „Züricher Novellen“, „Das Sinngedicht“, Helden – typische Menschen unter typischen Umständen. Romane- „Der grüne Heinrich“ – Meisterwerk der Lit, viele autobiographische Züge, Thema – Entwicklung eines reichbegabten Jungen über Kunst zur Einzelpersönlichkeit. Es war 2 Fassungen, die 2. ist in Ich – Form. Moralische, philosophische, religiöse Problemen. Besonders schön sind die Frauenfiguren, Autor schätzte Frauen hoch. Romeo und Julia auf dem Dorfe ist die bekannteste Erzählung aus dem Novellenzyklus Die Leute von Seldwyla.. Der Titel verweist auf Shakespeares Romeo und Julia und kündigt eine Adaption des berühmten Stoffes an. Der Autor verlegt dazu den Schauplatz der tragischen Liebesgeschichte in seine Gegenwart und in ein Dorf seiner Heimat: Zwei junge Leute, Sohn und Tochter wohlhabender Bauern, lieben sich trotz der erbitterten Feindschaft ihrer Väter. Nachdem diese Feindschaft den Ruin beider Familien herbeigeführt und die Aussicht der Kinder auf eine gemeinsame Zukunft zerstört hat, sieht das Paar keinen anderen Ausweg, als gemeinsam in den Tod zu gehen. Die Novelle gilt als exemplarisch für die Stilrichtung des poetischen Realismus. Sie gehört zum Kanon der deutschsprachigen Literatur

61. Conrad Ferdinand Meyer 1825 - 1898Schweizer Dichter. Lyrik und Novellistik zeichnete sich durch virtuose Formbeherrschung. Ist aristokratischer Abstammung, charakterisierte sich durch Isolierung und Introversion. Seine Dichtung befasst sich mit aktuellen Problemen. Handlung spielt immer in der Vergangenheit, Charaktere der Helden waren immer abstrakt und tragisch, sie waren hochgestellte Persönlichkeiten, die nichts gemein mit Volk haben. Er war der Meinung, dass man „von oben“ reagieren muss, hat aber Mitleid mit einfachen Menschen. Unterstützte Traditionen und Humanität, seine Ideen waren mit italienischer Renaissance verbunden. Hat viele Gedichte, 11 historische Novellen, 1 Roman. Das 1. Werk „Huttens letzte Tage“. Seine Lyrik ist Gedankenlyrik, dramatisch und tief. Sie zeichnet sich durch Harmonie des Rhythmus, der Wortwahl, des Strophenbaus und Satzgliederung. Themen der Lyrik: Vergangenheit, Einsamkeit, Liebe, Natur. Das formschöne, persönlich gefärbte Gedicht „Eingelegte Ruder“ durchdringt ein elegisch verhaltendes, abgedämpftes Lebensgefühl. Den dialektischen Zusammenhang von Erscheinungen, Dingen u. Menschen, die sich lieben, beschwört der Dichter in „2 Segel“, die zu einem Symbol des harmonischen Naturganzen hochstilisiert sind. Gegensätze u. Wiedersprüche sind im gegenseitigen Ergänzen aufgehoben. Ähnliche Gedankengänge sind auch im Gedicht „Der römische Brunnen“ gestaltet. Das Werk ist eines der Meisterstücke der de Lyrik.

62. NaturalismusStrömung in Lit und Theater von 1880 bis ins 20. Jh, die auf exakter Naturbeobachtung beruhte. Sozial- politische Quellen: die Einigung von De. War neue Etappe in Lit. Nat zeigte Interesse zu politischen Ereignissen. Naturalisten waren Mitläufer der Arbeiterbewegung. Agnostizistische, positivistische Richtung. Es war nützlich, objektive Welt zu untersuchen. Naturwissenschaftliche Lehren: Erbungslehre –Mensch vom Erben der Eltern abhängig, Migliotheorie – Mensch - Produkt der Umgebung, Sozialdarwinismus – Welt der Menschen mit Welt der Tiere identifizieren. Das Wichtigste ist der Kampf ums Dasein. Vertreter: Brüder Hart „Kritische Waffengänge“, Wilhelm Bösche, Arno Holz „Die Kunst. Ihr Wesen und ihre Gesetze“, Konradi - „Moderner Realismus“, Karl Bleibtreu „Revolution der Lit“. Autoren, die den Deutschen beeinflussten:- Emile Zolla ”Der experimentale Roman”, Guy de Maupassant, Henrik Ibsen, Dostoewskij, Tolstoj. Neuer Still – Sekundenstill -jedes Detail protokollarisch festhalten, dem natürlichen Sprechen nahe kommen (Dialekt, Ausrufe, unvollständige Sätze, Atempause). Zentren: Berlin, München, Wien. Nachteile:Wirklichkeit und Menschenbild zu eng aufgefasst wird, Kleinmalerei, fotografischer Charakter der Darstellung, Viele Details und Fakten, Fehlen der typische Charaktere, Statik des Menschenbildes, keine Entwicklung des Helden, Mechanisierung und Biologisierung der Menschen. Vorteile: soziale Problematik, Versuche, Kluft zwischen Kunst und Leben zu beseitigen, Neue Thematik und Helden (Prostitution, Kneipen, Hinterhöfe)

63. Gerhart Hauptmann 1862 – 1946Bürgerlich – humanistischer Schriftsteller, Dramatiker, Erzähler, Lyriker, Publizist. Am Anfang war mit Naturalismus verbunden. Themen seiner Jugenddramatik: Not, Elend. Kampf des Volkes gegen Bürger. „Einsame Menschen“, „Die Weber“, Diebskomödie „Der Biberpelz“. Später erlebte eine Krise, suchte nach neuen Gestaltmöglichkeiten und probiert neue Weisen. Nachnaturalistische Periode „Hanneles Himmelfahrt“ –Mädchen träumt vor dem Tod von Paradies, neuromantische und symbolistische Züge, in diesem Werk zeigt er Dasein des Volkes. Während des Krieges war für Frieden und Humanität. Er begrüßte die Novemberrevolution und war Dichter der Weimarer Republik, aber in „Vor Sonnenaufgang“ warnte vor faschistischer Gefahr und zeigte Umschichtungsprozesse, Widerspruch zwischen Proletariat und Bourgeoisie. Während Naziherrschaft war in der inneren Migration, wollte dem Faschismus nicht dienen, lebte einsam, isoliert. Blieb den Ideen des Frieden und der Humanität treu. Hauptwerk „Die Weber“ – Aufstand der schlesischen Weber. Er zeigt, wie und warum sie zum Aufstand kamen. In Drama Proletariat als aktive, entschlossene Menschen, Masse aus Einzelnmenschen besteht und sie wissen, was sie wollen. Sein Schaffens – und Lebensweg war lang und widersprüchlich. Blieb Humanist und Demokrat. Nach dem 2. Weltkrieg war bereit an dem demokratischen Aufbau teilzunehmen.

 

64. Dekadenz. Um 1890 war der de Kapitalismus in sein letztes, imperialistisches Stadium eingetreten; der Klassenkampf zw Bourgeoisie u. Proletariat verschärfte s.. Tiefgreifende geistige u. künstlerische Krise des Bürgertums, die in der Dekadenz ihren Ausdruck fand. Entfremdungsprozess des Menschen in der kap Gesellschaft. Die menschliche Persönlichkeit fühlte s. bedroht u. ohnmächtig. Sie verinsamte in er spätbürgerlichen Ges od. isolierte s. bewusst von ihr, um ihre geistige Integrität zu bewahren. Derartige Stimmungen fühlten zur Herausbldung dekadenten Denkens u. Fühlens. Dek. ist eine komplizierte künstlerishe Erscheinung, die s. aus zahlreichen inhaltlichen u. formellen Elementen zusammemsetzt. In der Lit-wissenschaft spr.m. von de 5 wichtigsten Stiltichtungen der Dek:Impr, Symb, NR, NK, Heimatkunst. Trotz aller Unterschiede weisen alle dekadenten Stilrichtungen Ähnlichkeit u. Gemeinsamkeiten auf, die s. der Dichtung des krRs entgegensetzen. A)Weltflucht u. Entweichen in Schein- u. Traumwelten, in Exotik u. Esoterik b) Gleichgültigkeit dem Schicksal des Volkes gegenüber od. Volksfeindlichkeit c) Verzicht auf erkenntnistheoretische Fn der Lit, die nicht mehr erziehen u. bilden wll d) Loslösung der künstlerischen Form vom künstl Inhalt, die immer zum Formalismus führen muss e) Abwendung von wichtigen soz Problemstellungen f) hohler Ästhetizismus u. Jagd nach abstraktem Schönheitsideal g) Verzicht auf alle großen humanistischen u. fortschrrittlichen Traditionen u. Leugnen des Kulturerbes der Verg-t sowie Abwertung realistischer Errungenschaften i) „Elitekult“, Agnostizismus, Animalismus. PhilQuellen: Schopenhauer, Nietzsche. Dichter: Stefan George, Rainer Marie Rilke, Hugo von Hofmannstahl.

65.. Der Impressionismus in der Literatur.Name kommt aus Malerei. Gemälde von Monet – Beginn des I. Richtung fand schnelle Verbreitung in Europa. Kunstprinzipien werden schnell auf Lit, Musik, Theater übertragen. Anfänger in Lit: Baudelaire, Verlaine, Peter Jakobsen, Bang, Hamsun, Tschechow. Imp – Kunst der Nuance. Merkmale: Detailtreue, augenblicklicher Zustand der Gegenstände, kein objektives Dasein, unbestimmte Konturen und Umrisse, Momentaufnahme, subjektive Sinneseindrücke und Schreibweise, Schattierungen von Licht und Schatten, psychische Tiefenforschung der Außen – und Innenwelt. Dichter verwenden nuancierte, fragmentarische Verfahrenweisen, Typisches interessiert sie nicht mehr. Helden – Ausnahmemenschen, die von Gesellschaft unabhängig sind. Themen: exotische Scheinwelt, subjektive Realität. Psychologischer Imp – Begründer Brüder Goncourts. Oscar Wilde – Mensch ist einsam, unterscheidet Gut und Böse nicht mehr. Hermann Bahr – Dunkelheit, Verschweigen, halbe Aussagen, Geheimnisse. In Russland war Tendenz schwächer – Balmont, Saizew, Dymow, Annenskij. Reinen Imp gab es in Russland und De nicht, er vereinigte sich mit Symbolismus, impressionistische Schreibweise war von kurzer Dauer. Viele Schriftsteller hatten impressionistische Stilelemente - Maria Rilke, Dehmel, Schnitzler, Altenberg, Hille, Nietzsche, Mann, Carossa.

66. Der Symbolismus in der LitHans Joachim: Sy – Sammelbezeichnung für mehrere literarische Strömungen zwischen Naturalismus und Expressionismus. Aber das ist totale Begriffsvermischung. Sy ist Stillrichtung innerhalb der Dekadenz. Symbolismus wendet sich den Wirklichkeitskult, lehnt Form – und Stillosigkeit ab. Man gebraucht Symbol für Bezeichnung der Geheimnisse. Symbolistische Kunst und Lit: aristokratische Grundhaltung, individualistischer, elitärer, volksfremder Charakter, Ablehnung sozialer und politischer Bindungen. Standpunkt – Kunst um der Kunst willen. Form und Sprache des Sy: äußerste Musikalität, Kunstfertigkeit, Magie, Schönheit und Wohlklang der Worte. Frankreich: Mallarme, Verlaine, Rimbaud. De: Stefan George, Nitzsche, Maria Rilke. Russland: Wortführer des Sy – Brjussow. Es gab 2 symbolistische Gruppen: jüngere (Block, Belij) und ältere Dichter (Balmont, Hippius, Sologub). Die älteren waren dem französischen Sy näher, sie suchten Weg zur Erschließung der Welt. Ideen von jüngeren waren von religiösen Ideen geprägt. 1886 veröffentliche Jean Moreas das Manifest „Le symbolisme“ – Ziel der Lit – Ideal in erkennbare Form zu kleiden. Symbolisten gruppierten sich um Verlage. Wichtigste Eigenschaft des Sy ist Gefühl des Geheimnisses. Poesie ist die höchste Form des Wissens. Sie näherte sich der Religion. Wichtigste Aufgabe der Poesie ist Gestaltung der Idee der Schönheit. Dazu gebrauchte man Synästhesie. Symbol ist ideale Einheit der Welt, Gipfel der poetischen Bildkraft.

67. NeuromantikNR eine Stillrichtung der Dekadenz. Merkmale: Hinwendung zum Irrationalismus, Todesmystik, Überwertung des Formalen, kosmische Weltschau, Interesse für Mittelalter, Sehnsucht nach dem Schönen, Erneuerung von Märchen und Sagen. Einige Forscher bezeichnen NR als Gegenbewegung zum Modernismus. Aber NR war eine Reaktion auf den Naturalismus. Typischer Held – mutiger Ausnahmemensch, der der Gesellschaft fremd ist. Sujets – Kämpfe, Gefahren, geheimnisvolle Ereignisse. NR jedes Landes war eigenartig, England – Detailfreudigkeit (Kipling, Conan Doyle, Stevenson), Italien – Vereinigung der Idealisierung von Katholizismus mit der Sittenmalerei im Geiste des Verismus (Fogazzaro). In De näherte sich NR dem Impressionismus und dem Symbolismus. Stefan George poetisierte die Helden. Gerhard Hauptmann, Walter Hasenclever, Ricarda Huch zeigen neuromantische Züge. Auch frühere Dichtungen von Hesse, Zweig enthalten viel Neuromantisches. Gorkij „Die Alte Isergil“

68. Neuklassizismus NK nannte man „Neuklassik“. Reaktion auf Dekadenz und Naturalismus. Merkmale: Sprachzucht. Formstrenge. Internationale Erscheinung. Russische (Balmont, Iwanow, Zwetaewa) greifen zu antiken Themen, Motiven und Formen. Vertreter ästhetisierten Antike, besangen Schönheit des Körpers. Wortführer war Paul Ernst (Komödiantengeschichte). Er verstand Passivität vieler dekadenter Dichter nicht, proklamierte einen aktiven Helden, den er bei den Nibelungen fand. Seine Literaturposition war antidemokratisch. Er wollte auf Einzelpersonen orientieren und nicht auf Masse. Man soll Könige als Helden nehmen. Wilhelm von Scholz – „Der Jude von Konstanz“, Karl Spitteler – „ Prometheus und Epimetheus“, „Der olympische Frühling“.

69. Die HeimatkunstHK wurde 1898 von Adolf Bartels in den literar Gebrauch in Zeitschrift „der Kunstwart“ eingeführt. Aber Richtung entstand Anfang 90 –er Jh. Ist eng mit Na-s verbunden. HK verzichtete auf großstädtische Thematik des Naturalismus. In Zentrum – de Heimat und d-s Volk. Unter „Heimat“ wurde dörfliches, städtisches und kleinstädtisches Leben verstanden. Merkmale: konservativ ausgerichtet, antiintellektuell, antirationalistisch, akzeptierte keinen Fortschritt, war gegen Technisierung, moderne Naturwissenschaften, Industrialisierung, Kommerzialisierung, Sozialdemokratie, Arbeiterbewegung, Kapitalismus. Bartels – „Heimatgefühl ist intensiv gefärbtes Deutschgefühl“. Symbol in HK – der Jude. Er symbolisierte Industrialisierung, Kommerz, sozialdemokratische Ideen. Man pflegte den Kult der historischen Persönlichkeiten. Langbehn „Rembrandt als Erzieher“. Es entstand eine Bewegung „Wandervögel“, „Verband der Alldeutschen“. Aber vor dem 1. Weltkrieg verlor Bewegung ihre Kraft. Vertreter- Löns „Heimatkunst ist kleiner Art“. Sie fand die Entwicklung in faschistischer Lit. Löns „Der Werwolf“, Sohnreis „Bauernkalender“, Schäfer „13 Bücher der deutschen Seele“, Speckmann „Heidehof Lohe“. Zur HK rechnet man Vertreter der nationalistisch gefärbten Balladendichtung Miegel „Die Nibelungen“, Torney „Libussa“, „Börries von Münchhausen „der Page“, „die Puppe“.

Stefan George – sein SchaffenDekadenter Lyriker, übte große Wirkung auf Bildungselite. Seine Quellen: altfränkisch- lothringischer Sprachgut, französischer Symbolismus, Hellenismus. Hat sehr viel übersetzt. Dichtung enthält Züge des Symbolismus, der Neuromantik, des Impressionismus. Er suchte abstraktes Schönheitsideal, Alltägliches und Gewöhnliches war für ihn uninteressant. Menschideal war Nietzsche mit der Idee vom Übermenschen. Kunst war antibürgerlich. antidemokratisch, antihumanistisch. Dichtet nur für die Elite. Er verzichtete auf Großschreibung, Interpunktion, erfand besondere Drucklettern. Mit der Zeit vertiefte er in Geschichte. Dichtungen: „Hymne“, „Das Jahr der Seele“ – über Natur und Liebe, „Das Teppich des Lebens und die Lieder von Traum und Tod“, „Der 7. Ring“, „Der Stern des Bundes“- eine Sammlung von moralischen Vorschriften, der Verfasser tritt als Mittler zwischen Gott und Menschen. Die ästhetichen u.esoterischen Eigenschaften der Georgeschen Dichtung offenbaren s. in dem für ihn typischen Gedicht „Die Spange“.

71. Rainer Maria RilkeSpätbürgerlicher Dichter, der weltweite Resonanz gewann. Dichtung ist humanistisch. Frühes Hauptwerk „Das StundenBuch“ – seine Erlebnisse in Russland, aus 3 Teilen: Das Buch von mönchischen Leben, von der Pilgerschaft, von der Armut und vom Tode. Dominiert Thema der Einsamkeit und Gottsuche, tragische und dunkle Motive und Töne, aber seine Verse sind musikalisch und sangbar. Dichter hat Mitleid mit Armen. Er wollte Gegenwart erneuern. „Buch von der Pilgerschaft“ - Idealisierung der patriarchalischen Zuständen in Russland, weil dort es keine Kapitalisierung gab. Er prophezeit den Sieg der Armen gegen Reichen. 1905 – eine neue Dichtweise – Dinggedichte, strebt absolute Objektivität. 2 Bände „Neue Gedichte“. Er nahm den 1. Weltkrieg nicht, begann seine „Duineser Elegie“, „Sonette an Orpheus“, sie waren sehr schwer, weltfremd. Man kann diese Gedichte als philosophische Gedankenlyrik bezeichnen. Er bezeichnet den Menschen als vergängliches Wesen, er ist mit Einmaligkeit und Unwiederholbarkeit des menschlichen Daseins einverstanden. Duineser Elegien ist der Titel einer Sammlung von zehn Elegien, die 1912 begonnen und 1922 abgeschlossen wurden. Ihr Name leitet sich vom Schloss Duino bei Triest ab, wo Rilke 1912 als Gast der Gräfin Marie von Thurn und Taxis-Hohenlohe zu Besuch war. Dort war die erste Elegie entstanden. Die Duineser Elegien wechseln einerseits zwischen der Darstellung glücklicher Momente – wie beispielsweise in der Liebe –, und der Klage über allgemeine Probleme des menschlichen Bewusstseins andererseits. Rilkes ästhetischer Anspruch an die Elegien war die Zusammenführung der traditionellen Formen der Hymne und der Elegie. Mit dem Titel und der klagenden Haltung stellen sie sich in den Gattungszusammenhang der Elegie, wenn auch das formale Kriterium einer Elegie, in Distichen verfasst zu sein, nicht immer streng erfüllt wird, sondern das Versmaß des Distichons in Variationen und freirhythmischen Abweichungen umspielt wird, und die vierte und die achte Elegie sogar ganz in Blankversen geschrieben sind. Die Sonette an Orpheus sind ein Gedichtzyklus von Rainer Maria Rilke. Er schrieb die 55 Sonette im Februar 1922 wie im „Diktat“ nieder, nachdem er die viele Jahre stockende Arbeit an den Duineser Elegien beendet hatte. Beide Gedichtbände stehen bereits für den Autor in engem Zusammenhang. Die Sonette sind in zwei Teile aufgeteilt, die Reihenfolge der Gedichte folgt jedoch nicht immer chronologisch der Reihenfolge der Textproduktion.

72. Hugo von Hofmannsthal; 1874 - 1929 war ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker, Lyriker, Librettist sowie Mitbegründer der Salzburger Festspiele. Er gilt als einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschsprachigen Fin de siècle (ˌfɛ̃ dəˈsjɛkl] (frz. für „Ende des Jahrhunderts“), auch Dekadentismus genannt, bezeichnet eine künstlerische Bewegung in der Zeit von etwa 1890 bis 1914. Die Bezeichnung trägt eine Konnotation mit dem Begriff der Dekadenz und verweist darauf, dass das Fin de siècle eine kulturelle Bewegung war, die den kulturellen Verfall zu ihrem Objekt machte.) und der Wiener Moderne(bezeichnet den Kulturbetrieb in der österreichischen Hauptstadt um die Jahrhundertwende (von etwa 1890 bis 1910). In den politischen und gesellschaftlichen Wirren, die schließlich den Zerfall der Donaumonarchie bewirken werden, kommt es zu einer letzten Blütezeit in Philosophie, Malerei, Architektur, Musik und Literatur. Die Wiener Moderne hatte sich als Gegenströmung zum Naturalismus gebildet. Allerdings gibt es ein Stilkonglomerat beeinflusst von vielfältigen, teils widersprüchlichen Strömungen des Fin de siècle in Europa.).

Kritischer RealismusNicht nur deutsche künstlerische Erscheinung, auch nationale Eigenarten und Besonderheiten des internationalen Charakters- herrschte in der Epik (Dekadenz- vor allem in Lyrik und Dramatik) Popularität - durch Neuheit und Schärfe der Gedankenproblematik, Frische der künstlerischen Ausdrucksmittel. Themen- soziale Grundfragen des Zeitalters (soziale Bedingungen), Schicksaal der Einzelpersönlichkeit, eigenes Volkes und anderer Völker. Charakteristisch- beträchtliche Ausweitung des sozialen Horizontes, Steigerung der Rolle des Weltanschaulich-Intellektuellen. Viele Werke mit philosophischem Charakter. Tendiert zum Problematischen, Individuell-Verallgemeinerten, zur Verneinung der Grundlagen der kapit. Gesellschaftsordnung. Grundwiderspruch der Epoche- Gegensatz von Kapital und Arbeit, aber oberflächlich behandelt. Kritische Schriftsteller - gegen Imperialismus und seine Erscheinungsformen. Stilistisch charakterisiert durch Vielfalt der Schreibmanieren. In der Entwicklung einige Etappen- 1.vor 1917- kritisch-realistische Tendenzen der Vor- und Nachmärzperiode- Brüder Mann, Gerhart Hauptmann, Hermann Hesse, Ludwig Thoma, Jakob Wassermann, Georg Hermann, die ersten Werke von Leonard Franks, Arnold Zweig. 2. 1917-45- unter Druck der Zeitverhältnisse tiefe Wandlungen, neue Züge- Lion Feuchtwanger, Alfred Doblin, Fallada, Maria Remarque.

74. Th Mann vor 1918.Thomas Mann, einer der kompliziertesten, widerspruchs­vollsten, aber auch urwüchsigsten Sprachkünstler des westeu­ropäischen kritischen Realismus nimmt in der bürgerlichen deutschen Nationalliferafür der ersten Hälfte des zwanzigs­ten Jahrhunderts eine zentrale Stellung ein. Seine schrift­stellerische Tätigkeit begann in der Mitte der neunziger Jahre des vorigen Jahrnunderts und schloss 1955. Sein umfangreiches schriftstellerisches und publizistisches Gesamtwerk umfaßt s

omit etwa sechzig Jahre. Diese Jahre waren bekanntlich Jahre tiefgreifender ökonomischer, sozialpolitischer und künstlerischer Wandlungen, und sie fanden im Schaffen des Dichters einen tiefen künstlerischen Ausdruck. Der Schriftsteller, dessen Weltanschauung und Kunstauf­fassung von nationalen und weltliterarischen klassischen Traditionen befruchtet wurden (Goethe, Romantiker, Scho­penhauer, Nietzsche, Wagner, Skandinavier und Russen), hat in seinen Romanen, Novellen und Essays zentrale Pro­bleme seiner Zeit gestaltet. Er, der den Volksmassen fernstand und gelegentlich dem geistigen Aristokratismus huldigte, war eben dank der Gestaltung der tiefsten Probleme der na­tionalen und internationalen Geschichte ein zutiefst volks­verbundener bürgerlich-humanistischer Schriftsteller. Die Romane Thomas Manns sind von einer liefen weltanschauliche, gesellschaftliche, psychologische und künstlerischen Problematik durchtränkt. Sie charakterisieren sich durch eine ungemein hohe und urwüchsige Kunst der realis­tischen Verallgemeinerung. Sie gestalten somit wesentliche Kernprobleme des sozial-psychologischen Lebens. Gerade diese Kennzeichen der Mannschen Dichtung machen sie zu repräsentativen Beispielen der kritisch-realistischen Litera­tur. Der bürgerlich-humanistische Schriftsteller Thomas Mann stellte in seinen Werken in der Regel den unanwendbaren Verfall der bürgerlichen Gesellschaft und ihrer Kultur dar. Seine Helden waren größtenteils Bürger oder bürgerliche Künstler Tonio Kröger (1903) ist eine Novelle Thomas Manns, deren Titelheld, der unverkennbar autobiographische Züge trägt, zwischen Künstlertum und Bürgerlichkeit einen unüberbrückbaren Gegensatz sieht. Der Tod in Venedig ist eine Novelle von Thomas Mann, die 1911 entstanden ist. Sie erschien zunächst als Luxusdruck in einer Auflage von 100 nummerierten Exemplaren, danach in der Neuen Rundschau und ab 1913 als Einzeldruck im S. Fischer Verlag. Thomas Mann nannte seine Novelle die Tragödie einer Entwürdigung: Gustav von Aschenbach, ein berühmter Schriftsteller von etwas über fünfzig Jahren und schon länger verwitwet, hat sein Leben ganz auf Leistung gestellt. Eine sommerliche Erholungsreise führt ihn nach Venedig. Dort beobachtet er am Strand täglich einen schönen Knaben, der mit seiner eleganten Mutter und seinen Schwestern samt Gouvernante im gleichen Hotel wohnt. In ihn verliebt sich der Alternde. Er bewahrt zwar stets eine scheue Distanz zu dem Knaben, der späte Gefühlsrausch jedoch, dem sich der sonst so selbstgestrenge von Aschenbach nun willenlos hingibt, macht aus ihm letztlich einen würdelosen Greis. Der Roman «Buddenbrooks»ist ein Meisterwerk des kriti­schen Realismus, der mit dem «Untertan» von Heinrich Mann zu den Hauptletstungen der deutschen kritisch-realistischen Nationalliteratur vor 1918 gerechnet werden muß. Obgleich er seiner Gestaltungsweise nach ein kritisch-realistisches Kunstwerk ist, enthält er nichtsdestoweniger manche natu­ralistisch-impressionistische Stilelemente, die man nicht mit Stillschweigen übergehen darf.

75. „Lotte in W“, „DrFaustus“ Thomas Mann, einer der kompliziertesten, widerspruchs­vollsten, aber auch urwüchsigsten Sprachkünstler des westeu­ropäischen kritischen Realismus nimmt in der bürgerlichen deutschen Nationalliferafür der ersten Hälfte des zwanzigs­ten Jahrhunderts eine zentrale Stellung ein. Seine schrift­stellerische Tätigkeit begann in der Mitte der neunziger Jahre des vorigen Jahrnunderts und schloss 1955. Sein umfangreiches schriftstellerisches und publizistisches Gesamtwerk umfaßt somit etwa sechzig Jahre. Diese Jahre waren bekanntlich Jahre tiefgreifender ökonomischer, sozialpolitischer und künstlerischer Wandlungen, und sie fanden im Schaffen des Dichters einen tiefen künstlerischen Ausdruck. Der Schriftsteller, dessen Weltanschauung und Kunstauf­fassung von nationalen und weltliterarischen klassischen Traditionen befruchtet wurden (Goethe, Romantiker, Scho­penhauer, Nietzsche, Wagner, Skandinavier und Russen), hat in seinen Romanen, Novellen und Essays zentrale Pro­bleme seiner Zeit gestaltet. Er, der den Volksmassen fernstand und gelegentlich dem geistigen Aristokratismus huldigte, war eben dank der Gestaltung der tiefsten Probleme der na­tionalen und internationalen Geschichte ein zutiefst volks­verbundener bürgerlich-humanistischer Schriftsteller. Die Romane Thomas Manns sind von einer liefen weltanschauliche, gesellschaftliche, psychologische und künstlerischen Problematik durchtränkt. Sie charakterisieren sich durch eine ungemein hohe und urwüchsige Kunst der realis­tischen Verallgemeinerung. Sie gestalten somit wesentliche Kernprobleme des sozial-psychologischen Lebens. Gerade diese Kennzeichen der Mannschen Dichtung machen sie zu repräsentativen Beispielen der kritisch-realistischen Litera­tur.Lotte in Weimar ist ein heiterer Roman Th Manns über Johann Wolfgang von Goethe: Die um 44 Jahre gealterte und verwitwete Charlotte Kestner, geb. Buff aus Wetzlar, das literarische Vorbild für Lotte in Die Leiden des jungen Werthers, reist 1816 nach Weimar, vorgeblich, um ihre Schwester zu besuchen, eigentlich aber in der Hoffnung, Goethe wiederzusehen. Thomas Manns Goetheporträt ist in vielen Zügen auch Selbstanalyse. Mann fühlte sich Goethe wesensverwandt.Der Roman „Doktor Faustus“ vermittelt dem Leser ein umfassendes Bild der Tragödie der modernen bürgerlichen Kunst im Zeitalter des Imperialismus, veranschaulicht den ideologischen Niedergang der bürgerlichen Kultur, deren Pakt mit Irrationalismus u. Inhumanität, deren Isolierung u. Aufgabe aller humanistischen Traitionen. Am Beispiel Adrian Leverkühns, der viele Züge Nietzsches u. des Verfassers selbst trägt, wird der verhängnisvolle Entwicklungsweg der bürgerlichen Intelligenz veranschaulicht. Der an Syphlilis kranke Musike lebt in Isolierung von der soz Umwelt. Der Musiker Leverkühn, der als moderner Dr Faustus einen Pakt mit dem Teufel, das heißt mit Krankheit, Anti-Vernunft u. Menschenfeindlichkeit, abschließt, schafft viele Musikwerke.

76. HM nach 1918Heinrich Mann wirkte in den20-er Jahren häufig als streitbarer bürgerlich-humanistischer Publizist. Er begrüßte die Novemberrevolution und setzte große Hoffnungen auf die Weimarer Republik. Bald sah er aber die Fehlentwicklungen darin. Seine Werke mit heftiger Kritik: «Macht und Mensch», 1919; «Diktatur der Vernunft», 1923; «Sieben Jahre», 1929 und «Geist und Tat», 1931. Auch in der Emigration wirkte HM sehr aktiv im Namen des Friedens und der Freiheit. Bekannte Schriften dieser Periode: «Der Hass» (1933), «Es kommt der Tag» (1936), «Mut» (1939) undnamentlich das autobiographische, politisch zugespitzte Buch«Ein Zeitalter wird besichtigt» (1944). In der Zeit von der Novemberrevolution 1918 bis zum Zusammenbruch des Faschismus in Deutschland 1945 schuf der Schriftsteller neben den zahlreichen essayistischen Arbeiten auch viele dramat. und epische Werke unterschiedlichen Formats,z.B. die kritisch-satirische Novelle «Kobes» (1925),Dramen«Das gastliche Haus» (1923) und «Bibi» (1929) .Auch nach Beendigung des zweiten Weltkrieges ließ H. Manns Tätigkeit als Romancier nicht nach. 1945 beendete er seinen «Empfang bei der Welt»(1956 gedruckt wurde). Der Roman spielt wiederum unter Bourgeois. Aufs neue erklingen ironisch-bittere, satirische Töne. Zu erwähnen ist auch der letzte Roman des Schriftstellers «Der Atem» (1949). Den Gipfelpunkt seiner ideologisch-künstlerischen Meisterschaft erzielte H. Mann in der Dilogie «Henri Quatre» (1935—1938). Die Handlung des Romans spielt im Frankreich des 16. Jahrh., in der Epoche scharfer religiöser und nationaler Auseinandersetzungen. er erzählt «vom jugendlichen Aufbruch» und «Scheitern» des Haupthelden, «von der Bartholomäusnacht und vom wechselvollen, schließlich siegreichen Kampf um die Macht». Der Roman vereinigt in sich Züge der Historie und der Gegenwart, war er doch als Auseinandersetzung mit der barbarischen Ideologie des Faschismus, als Antwort auf die brennendsten Probleme des antifaschistischen Kampfes gedacht. H. Mann beginnt die engen Schranken des bürgerlich-humanistischen Demokratismus zu durchbrechen und sich in die Nähe des sozialist. Humanismus begibt. HM kämpfte gegen den Hitlerismus nicht nur in seinem Roman, sondern auch in seinem umfänglichen publizist. Werk.

77. H.Mann vor 1918Größter kritisch-realistischer Schriftsteller - aktiver Anteil an dem antifaschistischen Kampf, gegen Menschfeindlichkeit des faschistischen Regimes. „Im Schlaraffen“ 1900Roman, rücksichtslose Satire auf Berliner Geschäftswelt, auf bürgerliche Presse und Lit. „Die Göttinnen oder Die drei Romane der Herzogin von Assy“ 1903 Einfluß der Dekadenz, der Lebensphilosophie und Nietzsche. „Professor Unrat“ 1905 Satire auf schulisches Erziehungssystem in Preußendeutschland, kritische Darstellung der Klassenjustiz, des Protestantismus. „Die kleine Stadt“ 1910 utopische Züge, Figuren, ihr Denken ganz natürlich und real. „Der Untertan“ 1914 die höchste künstlerisch-ideologische Errungenschaft des satirischen Schriftstellers. Deutsch-preußische Gesellschaft am Ausgang des 19. Jh dargestellt. Der Untergang des liberalen Bürgertums. HM zeigt, wie unfruchtbar und ohnmächtig der bürgerliche Liberalismus ist. „Der Untertan“ - der 1. Teil der Romantrilogie „Das Kaiserreich“. Der Roman erzählt von Diederich Heßling als Beispiel für einen bestimmten Typ Mensch in der Gesellschaft des deutschen Kaiserreichs. Heßling ist obrigkeitshörig, feige und ohne Zivilcourage. Er ist ein Mitläufer und Konformist. Heinrich Mann erzählt mit ironischer Distanz Heßlings Lebensgeschichte von dessen Kindheit bis hin zur Sicherung seiner Stellung in der wilhelminischen Gesellschaft. Er wird dargestellt als Stammtischagitator, Fabrikbesitzer und damit Kontrahent des Proletariats, Beherrscher der Familie und intriganter Kumpan des im Grunde verhassten Sozialdemokraten Napoleon Fischer. An eine Kette solcher Episoden, denen Zitate aus Kaiserreden als Leitfaden dienen, wird Heßling einerseits als Tyrann dargestellt, dem die Hierarchie der Gesellschaft des Kaiserreichs Macht verschafft, andererseits als Untertan, der von der „Zugehörigkeit zu einem unpersönlichen Ganzen, zu diesem unerbittlichen, menschenverachtenden, maschinellen Organismus“ geprägt ist und unter ihm leidet. Heßling identifiziert sich mit den Weltmachtambitionen der radikalen Nationalisten, die den kommenden Weltkrieg herbeiwünschen. Bei der Einweihung eines kaiserlichen Denkmals, in der sich Heßling selbst als Bürger der Zeit beschreibt, wird die Ordnung durch ein apokalyptisch anmutendes Gewitter aufgelöst. Als kritischen Gegensatz zu Heßling lässt Heinrich Mann als Darstellung des verkümmernden Liberalismus den Vater eines Freundes, den 1848er-Revolutionär Buck, im Angesicht Heßlings sterben.

78. Der Expressionismus1910, zuerst für bildende Kunst (van Gogh, Poll Cezanne, Matisse) und Musik, dann wurde für Lit von Benn und Heym übernommen. Ex – Ausdruckskunst. Vertreter: Strindberg, Dostoewski, Wedekind. Richtung herrschte 15 Jahre, das war Reaktion der de kleinbürgerlichen Intelligenz auf aktuelle Probleme. Dichter kritisierten sozialpolitische Situationen, kein Dichter hatte ein klares sozialpolitisches Programm, sie lehnten Nationalismus, Militarismus, Kapitalismus, forderten Kosmopolitismus und Pazifismus. Kunst war abstrakt und individualistisch. Zukunftspläne waren utopisch. Werke enthielten Protest gegen das Wilhelminische Bürgertum und Mechanisierung des Lebens. Sie stellten eine Katastrophe vor und hatten Angst vor der Bedrohung der Kultur, träumten von einer neuen Epoche. Theoretische Quelle - Philosophie des subjektiven Idealismus von Husserl, Bergson. Gefühl und Intuition können Gesetze des Daseins erkennen. Wichtiger ist Innenwelt. Man vermeidet Konkretes, Individuelles,


Date: 2016-01-05; view: 742


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