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Hochwasser, Muren, Lawinen

Hochwasser, Muren und Lawinen bilden in einem dicht besiedelten Gebirgsland, das im Überschneidungsbereich des atlantischen, kontinentalen und submediterran geprägten Klima liegt, eine immanente Gefahr. Österreichweit sind 1771 Gemeinden (74 % aller Gemeinden) von über 10 000 Wildbach- und nahezu 5000 Lawinengebieten betroffen. Für Gefahrenzonenplanung sowie technische und biologische Schutzprojekte werden derzeit pro Jahr 100 Millionen Euro, zu 83 Prozent aus öffentlichen Mitteln, ausgegeben. Ein Großteil der Mitarbeiter stammt aus der bergbäuerlichen Bevölkerung und erbringt zusätzlich einen erheblichen Teil der Leistungen „kostenlos“ durch die entsprechenden Arbeiten auf deren eigenem Grund und Boden. Ein vollständiger oder auch nur weitgehender Schutz vor Hochwässern, Muren und Lawinen ist jedoch in Anbetracht der dafür erforderlichen Mittel unmöglich.

 

Ausblick

Viele Naturereignisse werden erst zu Naturgefahren, weil sie den Siedlungs- und Wirtschaftsraum direkt betreffen. Nun hat sich allerdings auch der Siedlungsraum im Gebirge aufgrund der enormen Beanspruchung durch die auswärtige Freizeitgesellschaft sehr erweitert und in Gebiete ausgedehnt, welche in der Vergangenheit nicht besiedelt waren.

 

Besonders der durch die Klimaerwärmung verursachte Gletscherschwund lässt sich eindrucksvoll demonstrieren. Etwa bei Österreichs größtem Gletscher, der Pasterze, die sich auf dem Großglockner befindet. Zwischen 1852 und 2004 hat die Pasterze insgesamt 1 800 Meter an Länge und zwischen 1947 und 2007 fast 160 Meter an Höhe verloren. Allein zwischen 1985 und 2002 verlor die Pasterze 600 Meter an Länge. Die Fläche verringerte sich von 26,5 Quadratkilometer (1851) auf 18,5 Quadratmeter (2002). Die Bilder untern zeigen die Pasterze 1875 (links) und 2004 (rechts).

 

 

Es bestehen allerdings auch von Seiten des Naturraumes selbst bestimmte Gefahrenzonen. Abbruchgefährdete Schichten, Labilität von Schutt in den gletscherfrei gewordenen Hochzonen des Gebirges und Gebiete mit Starkregenfällen, welche zu verheerenden Hochwassersituationen und Vermurungen führen können, sind einige davon.

 

In jüngster Zeit wird immer wieder der Bau von Schipisten für die Zunahme von Hochwässern und Muren verantwortlich gemacht. Dem liegt die Überlegung zugrunde, dass Waldrodung und Bodenverdichtung durch Pistenbau die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens reduziert bzw. jene der die nicht mehr vorhandenen Pflanzen unmöglich macht.

 

 

Sie sehen einen Bericht über das Lawinenunglück von Galtür (Tirol). Schreiben Sie einen Bericht mit exakt 200 Wörtern über das Unglück für eine Tageszeitung unter dem Motto „10 Jahre danach“. Vergessen Sie nicht auf die Schlagzeile und berücksichtigen Sie jene Fakten, die Sie im Beitrag erfahren.



http://www.youtube.com/watch?v=s62U-ke8TKY

 

Stadt und Land

 

Mit dem Zerfall der Monarchie entstand die bis heute gültige Zweischneidigkeit des österreichischen Kleinstaates. Sie besteht aus dem Gegensatz zwischen der Primatstadt Wien, die sich unter dem Druck der Globalisierung der Ökonomie in der Konkurrenz der Europametropolen bewähren muss, und dem übrigen Österreich.

 

Österreich weist eine im westeuropäischen Vergleich zunächst sehr gering erscheinende Bevölkerungsdichte von insgesamt 96 Personen pro km² auf. Dies hat jedoch damit zu tun, dass Österreich ein Alpenstaat ist und lediglich 39 Prozent der Landesfläche dem Dauersiedlungsgebiet zugerechnet werden kann. Berechnet man die Bevölkerungsdichte auf der Basis der Siedlungsfläche, so erreicht Österreich bereits einen Dichtewert von 256 Personen pro km², was in etwa dem Wert Deutschlands entspricht. Berücksichtigt man schließlich auch noch die Aufstockung der anwesenden Bevölkerung durch Feriengäste und Zweitwohnsitzbevölkerung, so errechnet man in den westlichen Bundesländern Tirol, Vorarlberg, Salzburg und auch in Kärnten Dichtewerte, welche doppelt so hoch sind wie jene der Niederlande (368 Personen/km²). Der Siedlungsraum ist damit besonders in den alpinen Bundesländern Österreichs eine viel knappere Ressource als in den europäischen Staaten, deren hohe Dichtewerte allgemein bekannt sind. Relativ dünn besiedelt sind dagegen das Burgenland und Niederösterreich, während Oberösterreich und die Steiermark eine Zwischenstellung einnehmen.

 

Aufgrund des Umstandes der sehr dichten Besiedlung im Westen Österreichs gibt es dort sehr rigide Maßnahmen bezüglich der Baulandausweisung und der Bewilligung von Zweitwohnungen.

 

Vergleichen Sie die Situation in den westlichen Bundesländern Österreichs mit jener in St. Petersburg oder Moskau! Wie versucht man in Russland, den Zuzug zu kontrollieren bzw. zu beschränken? Erzählen Sie!

 

Bilden Sie zwei Gruppen. Die Mitglieder der einen Gruppe werden in der anschließenden Diskussion als ImmobilienmaklerIn agieren, jene der anderen Gruppe als Kunde bzw. Kundin. Die Aufgabe der ersten Gruppe ist es nun, finanzkräftige Kunden für einen Umzug aus einem beliebten Ballungszentrum in die eher trostlose Provinz zu gewinnen. Die zweite Gruppe soll dagegen das Leben in einem urbanen Zentrum verteidigen und dessen Vorteile hervorheben.

Im Anschluss an eine ca. 10-minütige Vorbereitungszeit sollen je ein Mitglied der beiden Gruppen ca. 5 Minuten diskutieren und argumentieren. Wer kann den anderen bzw. das Publikum überzeugen?

 

Das österreichische Siedlungssystem ist gekennzeichnet durch die Dreiteilung von ländlichen Gemeinden ohne Ausstattung, kleinen zentralen Orten mit einer mittleren Einwohnerzahl zwischen knapp 3000 und 13000 Einwohnern und der Gruppe der Viertels- und Landeshauptstädte einschließlich Wien, auf die jeweils rund ein Drittel der Einwohner des Staates entfällt. Kein westeuropäisches Nachbarland weist einen derart hohen Anteil des ländlichen Raumes und der Kleinstädte auf. So leben in Österreich 46 % der Wohnbevölkerung in Orten mit weniger als 5000 Einwohnern. In der Bundesrepublik Deutschland sind dies 14 %, in Italien 30 % und in der Schweiz 37 %.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte ein enormes Siedlungswachstum, das jedoch in erster Linie als Neubautätigkeit passierte. Es ist somit die Balance zwischen dem Umbau und dem Neubau, insbesondere in den 70er Jahren, aus dem Gleichgewicht geraten. Die Konsequenz war der Verfall des Altbaubestandes in den Stadtkernen, allen voran in Wien. Nahezu gleichzeitig richtete sich die Aufmerksamkeit der öffentlichen Hand auf die Problematik des Dorfverfalls, vor allem in der Ostregion. Sowohl das Bundesland Wien als auch das Bundesland Niederösterreich haben daher besonders umfangreiche Programme der Stadt- bzw. Dorferneuerung seit den 80er Jahren etabliert.

 


Date: 2016-01-03; view: 712


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