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D. Was haben die Ruhrpolen mit Schalke 04 zu tun?

Deutsche und Ausländer Thema: Stationen der Einwanderung nach Deutschland Stunde 1

I. Zur Einführung

Ein Wort unter dem Vergrößerungsglas. Was genau bedeutet „fremd “? Können Sie dieses Wort auf Personen, Situationen, Worte beziehen?

Fremd

Fremde Das bedeutet für mich__________________

II. Zum Textverständnis und zum Verständnis des Films „Deutsche und Ausländer – 100 Deutsche Jahre

1. Erläutern Sie mit eigenen Worten folgende Begriffe:

die Zeche der Migrant

die Integration der Wanderarbeiter

die Assimilation der Zuwanderer

die seelsorgische Betreuung die Deportation

der Fremdarbeiter der Kollaborateur

Was bedeuten folgende Sätze und Ausdrücke?

· Die Ruhrpolen pochten auf ihre Traditionen.

· Sie holten ihre Familien nach und wurden im Revier ansässig.

· In Polen wurden Arbeiter zwangsrekrutiert.

· Völkische Gruppierungen, Deutschnationale und Nationalsozialisten zettelten regelmäßig Kampagnen an.

3. Erläutern Sie folgende Realien aus der deutschen Geschichte:

der Kulturkampf der Vertrag von Versailles

4. Beantworten Sie folgende Fragen aus dem Text und aus dem Film:

A. Welche Gründe hatten die Menschen für ihre Auswanderung und welche Hoffnungen verknüpften sie mit dem Leben in Deutschland? Welche Erwartungen an das Leben in Deutschland werden anhand des folgenden Auszuges aus einer polnischen Autobiographie deutlich?

"Was machten wir uns für einen Begriff von Berlin!"

Unterdessen eilte unser Zug unaufhaltsam der Hauptstadt zu. Je näher, desto stärker die Unterhaltung. Was machten wir uns für einen Begriff von Berlin! Wahre Wunderdinge hatte man uns darüber erzählt, von seiner Größe, seinen himmelhohen Häusern und der märchenhaften Beleuchtung. Die Zahl der Stationslichter mehrte sich jetzt zusehends. Abwechselnd steckten wir die Köpfe aus den Wagenfenstern und blickten nach vorwärts dem hauptstädtischen Lichtermeer entgegen. Ausrufe des Staunens und der Überraschung: So viele Lichter gab’s wohl in ganz Hinterpommern nicht, als wie sie uns hier im Fluge entgegenleuchteten. Dann mäßigte der Zug seine Fahrt und hielt kurz darauf in einer mächtigen Halle. Berlin - Schlesischer Bahnhof! Riefen die Schaffner. Berlin - Polnischer Bahnhof! Echote es von irgendeinem Witzbold dazwischen. Alles stieg aus und folgte dem Agenten nach dem großen Wartesaal IV. Klasse. Halb neugierig, halb mitleidig betrachteten uns die Passanten. "Schon wieder’n Haufen Pollacken", hieß es. (aus: Franz Rehbein: Das Leben eines Landarbeiters. Jena 1911. Zitiert nach Oliver Steinert: "Berlin - Polnischer Bahnhof!" Die Berliner Polen. Hamburg 2003, S. 11)

B. Welche Vorurteile prägten das deutsche Bild von Katholiken/Polen?

C. Wie lebten die polnischen Kumpel in Deutschland?



d. Was haben die Ruhrpolen mit Schalke 04 zu tun?

Hintergrundinformation zum Thema „Ruhrpolen im Kaiserreich“

Die Geographie Deutschlands bis zum Kriegsausbruch 1914, das Fehlen eines polnischen Staates, machte diese Polen zu Bürgern des deutschen Reiches. Obgleich rechtlich anderen Reichsdeutschen gleichgestellt, unterscheiden sich die "Ruhrpolen" durch ihre katholische Konfession und ihre Sprache von den deutschen Kumpels und bilden ein eigenständiges Arbeitermilieu in den Städten des Ruhrgebiets wie Essen, Dortmund und Gelsenkirchen. Da sich der deutsche Nationalismus als protestantisch versteht und zugleich seit Bismarck eine aggressive Germanisierungspolitik in den preußischen Ostgebieten, v.a. in der Provinz Posen, durchgeführt wird, sind die Polen in den deutschen Industriegebieten (etwa auch in Oberschlesien) zwar willkommene Arbeitskräfte, unterliegen aber von Seiten ihres deutschen Umfelds einer zwiespältigen Wahrnehmung. Zum einen sind sie Teil der Arbeiterklasse und haben somit ökonomisch die gleichen Interessen (Bergarbeiterstreiks 1889, 1905, 1912) und eine ähnliche Freizeitkultur wie deutsche Arbeiter (Taubenzucht, Schalke 04), zum anderen sind sie in nationalistischer Terminologie "Reichsfeinde", die ein labiles deutsches Nationalgefühl bedrohen. Das Reichsvereinsgesetz von 1908 verbietet etwa den Gebrauch der polnischen Sprache in öffentlichen Versammlungen. Arbeiter aus dem deutschen, österreich-ungarischen und russischen Polen sind nicht nur in der Industrie gefragt, sondern werden in großer Zahl (etwa 400.000) saisonal auch in der deutschen Landwirtschaft, v.a. auf den ostelbischen Gütern, in großer Zahl als Billiglohnkräfte herangezogen.


Date: 2015-12-24; view: 801


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