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Liste der wichtigsten stilistischen Mittel und ihre Wirkung in Texten

Allegorie =Sinnbild; bildhafte Dar­stellung (für etwas nicht Anschauliches) , Personifika­tion von Ideen; im Gegensatz zum Symbol bedeutet die Alle­gorie nicht das Gemeinte, son­dern sie ist es, sie verkör­pert es (oft als Personifika­tion). Z.B. stellt W.Borchert den Regen als eine alte Frau dar: "Ihr Haar ist feucht, ihr Mantel grau, und manchmal hebt sie ihre Hand und klopft verzagt an Fensterscheiben“ (W.Borchert“Regen“") . - Mittel der Bildlichkeit, das die Wirklichkeit genauer erfasst , sie durchschaubar macht und den Leser zu Reflexion anregt.

 

Alliteration =Gleicher Anlaut in mehreren Wörtern, z.B. „Laue Luft kommt blau geflossen“ (J.v.Eichendorf) Mittel der Lautmalerei, schafft Wohklang und Musikalität, akustische Bilder, Zusammengegöriges wird lautlich verknüpft.

 

Amplifikation = kunstvolle Ausweitung einer Aussage über das zum unmittel­baren Verstehen Nötige hinaus, gedankliche Steigerung als Erweiterung oder Wiederholung; Aufzählung mit Schlusszusam­menfassung., z.B. „Wie er den Hut aufsetzte, wie er den mantel zuknöpfte, der Kuss, den er seiner Frau gab, alles war Tat „ (H.Böll).Dieses Mittel bringt zwar ausführlichere Aussagen, jedoch in Abwandlung unter verschiedenen Gesichtspunkten, schafft ein abgerundetes Bild.

Anadiplose = Verdoppelung, Wiederholung des letzten Teiles des Satzes am Anfang des folgenden z.B. „Er lag auf dem rücken in einem langen Stuhl, der Stuhl stand in einem geraden Zimmer, das Zimmer stand im Haus und das Haus auf einem Hügel“(G.Benn). – Mittel der Textverflechtung (Rhema-Thema-Wechsel), macht die Aussage rhythmisch, verstärkt die Klangwirkung.

Anakoluth = eine Unfolge in der Satzführung, Herausfallen aus der Bauart des Satzanfangs, z.B. „Wisst ihr dann, was ihr gemacht hat? Den besten handel, die edelste Sache … in euren Händen ist sie gewest wie ein Kleinod im Saustall.“(G.Hauptmann) – Mittel zum Ausdruck der inneren aufregung der handelnden Person.

Anapher = Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Anfang aufeinander folgender Sätze, z.B. „Das Tier Heimweh. Das weint. Das Tier Hunger, das schreit. Das Tier Ich- das türmt.“ (W.Borchert) – wirkt gefühlsbetonend, schafft Rhythmus; meist mit dem syntaktischen Parallelismus verbunen, dient auch als architektonisches Mittel. Wie in der Lyrik, so auch in der Prosa.

Anhäufung ( Akkumulation) = neben- oder unterordnende Anreihung von Angaben, z.B. „Ernste, milde, träumerische, unergründlich süße Nacht!“(N.Lenau) – Eine Fülle von Einzelempfindungen trägt zum Gesamteindruck bei.

Anspielung (Allusion) = versteckter Hinweis, Bezug auf etwas Bekanntes, das eine Analogie, einen Aufschluss, Voraussetzung für die Wirkung ist, dass der Leser den Gegenstand der Andeutung kennt (Es können Personen, literarische werke, Aussprüche etc. sein), z.B. „Sah ein Knab ein Rösslein stehen, Rösslein auf der Weiden. /War schon alt und nicht gar schön, und es konnt kaum noch sehen,/ doch er sah`s mit Freuden“(H.Gerhardt) – Mittel der Ironie und Parodierens, schafft engere Verbindung zwischen Autor und wissendem Leser, auch Erheiterung oder Bestürzung, Auf- oder Abwertung mit Hilfe des Angespielten.



Antiklimax = Aufzählung in fallender Linie, Abstufung nach unten (Gegensatz zu Klimax) ,z.B. „Urahne, Großmutter, Mutter und Kind in dumpfer Stube versammelt sind“ (H.Erhardt) - Mittel zur detaillierten Darstellung mit Berücksichtigung der Hierarchie . ( Merken Sie sich! Die Bewertung einer Aufzählung als Antiklimax setzt eine bestimmte Betrachtungsrichtung voraus, denn bei Änderung dieser Richtung kann sie sich manchmal als Klimax ergeben, wie z.B. im Satz aus „Transit“ von A.Seghers: “Der Untergang der Welt stand bevor, morgen, heute nacht, sofort. „ Bei der Betrachtung der Zeitspannen haben wir hier mit Antiklimax zu tun, bei der betrachtung der sich nahenden Gefahr aber könnte man es als Klimax bewerten.)

Antithese = Gegenüberstellung von Gegensätzen , z.B. „Ich bin Ernst, du bist Scherz“(C.Brentano) – Mittel der Kontrastierung, drückt logischen Zusammenhang aus, kann auch den Eindruck der Gesamtheit schaffen (Jung und alt freuen sich über das Fest).

Aposiopese = plötzlicher (oft auch affektionierter) Abbruch der Rede, Verschweigen des Wichtigen, Gedankenbruch, z.B. „Kannst nicht mehr ...? Willst nicht mehr…?“ (L.Frank) – Mittel der Steigerung der Spannung, zwingt den Leser zum Nachdenken.

Assonanz = sich auf Vokale beschränkender Gleichklang zwischen mehreren Wörtern, z. B. „Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe, und zwischen Stäben keine Welt“(R.M.Rilke). – Mittel des lautlichen Zusanmenfügens von inhaltlich Zusammengehörendem, schafft Eindringlichkeit.

Asyndeton = Aneinanderreihung ohne Konjunktion, z.B. „Er kam, sah, siegte“ – Mittel der Hervorhebung, kann auch pathetische Erhöhung schaffen.

Aufzählung = Aufeinanderreihung von gleichartigen Satzgliedern oder Sätzen, z.B. „Ich kannte keinen Hunger mehr, und keine Müdigkeit, kein Frieren und keine Missstimmung“ (B.Noack) – Mittel der Intensivierung, Verlebendigung, vermittelt den Gesamteindruck des Ganzen (manchmal aber auch der Überfrachtung.)

Chiasmus = antithetische, mitunter pointierte Überkreuzstellung von Satzgliedern, z.B. „Die Kunst ist lang und kurz ist unser Leben“( J.W.Goethe)- Steigerung der Merkbarkeit, Verdeutlichung der Antithese, wirkt rhythmisierend.

 

Ellipse = Verkürzte Sätze mit ausgelassenen Satzgliedern, di e aber aus dem Kon­text rekonstruierbar sind., z.B. „Doch noch einmal zurück in meine Schulstube am Kleinhammerweg.“(G.Grass). - Gibt Möglichkeit, in Kurzsätzen Wichtiges hervorzuheben; Mittel, um Raffung und stärkere Gefühlswirkungen zu erzielen, kann auch als Ausdruck des sprachlichen Ökonomiestrebens dienen.

 

Enjambement = Zeilensprung, Versüberschreitung; Weiterführung des Satzes über eine oder mehrere Zeilen (Gegensatz vom Zeilenstil, in dem Satz und Zeile zusamnenfallen ), z.B.

Quot;Wind und Stürme, / Donner und Hagel /rauschen ihren Weg/ und ergreifen/ vorübereilend /einen und den anderen. "(J.W.Goethe)- Mittel der Verstärkung der inneren Zusammengehörigkeit, auch der Spannung.

Epipher = Umkehr der Anapher, Wiederholung ei­nes oder mehrerer Wörter am Ende des Verses oder der Zeile, des Sat­zes, z.B. „Und die Telegrafendrähte summten: vorbei vorbei. Und der alte Mann sagte nichts mehr: vorbei vorbei ! ( W.Borchert). Mittel der Hervorhe­bung, bewirk eine beson­dere Eindringlichkeit.

 

Epitheton = Beiwort; nähere Kennzeichnung eines im Substantiv ausgedrückten Begriffs, meist durch ein Adjektiv. Es kann sachbezogen oder zugleich Atmosphäre gebend sein, dementsprechend unterscheidet man charakterisierende und schmückende Epitheta. z.B. „Ein dünner, langer Mann mit Cowboygang und drei abgewetzten Kameras überm karierten Jackett trat ein“(B.Noack)- Setzt dem Substantiv neue Informationen zu, dient der typisierenden oder symbolisierenden Hervorhebung charakteristischer merkmale.

 

Euphemismus = MildernderAusdruck für etwas Anstößiges , Tabuisiertes oder für etwas Unangenehmes.


Date: 2016-03-03; view: 892


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 | Z. B. Männer altern, Frauen verändern sich. – Wirkt beschönigend, geschmackvoller, höflicher, verhüllend, bewirkt einen gedämpfteren Stil.
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