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Urlaub mit den Eltern oder mit Gleichaltrigen

(Gliederung)

1. Wandel im Urlaubsverhalten Jugendlicher

2. Urlaub mit den Eltern oder mit Gleichaltrigen?

2.1 Vorteile eines Urlaubs mit den Eltern

2.1.1 Größeres Bildungserlebnis

2.1.1.1 Kennenlernen anderer Kulturen und Traditionen

2.1.1.2 Besichtigen von Museen und historischen Bauten

2.1.2 Finanzierung durch die Eltern

2.1.2.1 Sparen von Taschengeld

2.1.2.2 Erfüllung von Sonderwünschen

2.1.3 Mehr Geborgenheit

2.1.3.1 Höheres Maß an Sicherheit

2.1.3.2 Wachsender Zusammenhalt zwischen Eltern und Kindern

2.2 Vorteile des Urlaubs mit Gleichaltrigen

2.2.1 Größere Übereinstimmung der Interessen

2.2.1.1 Zusammensein mit Menschen der gleichen Altersgruppe

2.2.1.2 Altersgerechtes Programm

2.2.2 Höheres Maß an Freiheit

2.2.2.1 Keine Beaufsichtigung durch die Eltern

2.2.2.2 Eigenständiges Planen und Handeln

2.2.3 Vorbereitung auf das Erwachsenwerden

2.2.3.1 Stärkung des Verantwortungsbewusstseins

2.2.3.2 Gewinnen von praktischen Lebenserfahrungen

2.2.3.3 Förderung der Selbstdisziplin

2.3 Urlaub mit Gleichaltrigen nur bei:

2.3.1 Entsprechendem Alter und hinreichender Selbständigkeit

2.3.2 Genügend großer Bereitschaft, sich in eine Gemeinschaft einzugliedern

3. Tendenz zu Urlaub mit Gleichaltrigen

 

 

URLAUB MIT / OHNE ELTERN

Früher war es selbstverständlich, dass Kinder, solange sie noch bei den Eltern lebten, mit diesen in den Urlaub fuhren und unter ihrer Obhut die Ferientage verbrachten. Heute hat sich in dieser Hinsicht ein großer Wandel vollzogen. Inzwischen ist es fast schon selbstverständlich geworden, dass die Kinder ab einem gewissen Alter den Urlaub mit Gleichaltrigen verbringen. Betrachtet man sie Sache genauer, so stellt man rasch fest, dass beide Möglichkeiten der Feriengestaltung ihre Nach- und Vorteile haben.

 

Es gibt natürlich eine Vielzahl von Argumenten, die dafür sprechen, den Urlaub mit den Eltern zu verbringen. Zunächst ist hier zu nennen, dass ein Urlaub mit den Eltern für einen Jugendlichen wohlein größeres Bildungserlebnis darstellt als der Urlaub mit Gleichaltrigen. So lernt man die fremden Kulturenund Traditionen des Urlaubsortes besser kennen, da sich die Eltern meist schon bei der Vorbereitung auf dieReise kundig machen und dieses Wissen anschließend den Kindern vermitteln. So erfährt der Jugendliche immer wieder Wissenswertes über den besuchten Ort und fängt an, mit offenen Augen durch die Straßen zu gehen.

Auch Besuche von Museen und historischen Bauten gehören zum Pflichtprogramm eines Familienurlaubs.

Anfangs meist eher unfreiwillig „mitgeschleift“, können sich die Jugendlichen nach einer gewissen Zeit doch für die Geschichte des Urlaubslandes, des Gebäudes etc. begeistern und entdecken, vielleicht sogar eine neue Leidenschaft oder zumindest ein neues Hobby. So beschäftigt sich ein Bekannter von mir seit seinem letzten Italienurlaub, den er mit seinen Eltern verbracht hat, ausführlich mit der römischen Geschichte und Vergangenheit.



Zudem werden beim Familienurlaub sämtliche für den Jugendlichen anfallenden Kosten von den Eltern übernommen. Der Jugendliche braucht sich also um die Finanzierung des Urlaubs keine Sorgen zu machen. Dadurch kann er sein Taschengeld sparen, um sich einen schon länger gehegten Wunsch zu erfüllen. Ein Freund von mir z.B. verbrachte seine letzten Ferien zusammen mit seinen Eltern in Athen und konnte sich noch zusätzlich eine neue Sportausrüstung leisten, da er sein Geld nicht für eine teuere Jugendfahrt benötigte.

Auch erfüllen Eltern im Urlaub gerne einmal einen Sonderwunsch. Da wird des Öfteren ein Auge zugedrückt und das lang ersehnte Computerspiel oder ein besonders schöner Fußball gekauft. Die meisten meiner Bekannten kommen mit irgendetwas Neuem aus den Ferien zurück, was sie wohl zuhause nie bekommen hätten. Dies ist natürlich keiner der Hauptgründe, seine Ferien und den Urlaub mit den Eltern zu verbringen, doch ist es ein nicht zu vernachlässigender Gesichtspunkt.

Eines der gewichtigsten Argumente dafür, dass Jugendliche ihren Urlaub mit den Eltern und nicht mit Gleichaltrigen verbringen sollten, ist in meinen Augen, dass sie bei den Eltern mehr Geborgenheit erfahren.So ist der Jugendliche während des Urlaubs meist auf engem Raum mit den Eltern zusammen, unternimmt etwas mit ihnen oder erzählt einfach von seinen Erlebnissen, wozu zuhause meist keine Zeit ist. Die Familie kann sich so näher kennen lernen und sich in ihrem Zusammenhalt festigen. So bietet ein Urlaub mit den Eltern ein höheres Maß an Sicherheit für den Jugendlichen, da er mindestens ein Elternteil die ganze Zeit über um sich hat, welches bei Verletzungen oder anderen Zwischenfällen sofort zur Stelle ist. Dies ist z. B. bei Aktivurlauben äußerst hilfreich, bei denen alle Arten von Sport auf dem Programm stehen, die Verletzungsgefahr aber verhältnismäßig groß ist. Wie schnell herrscht dann in einer Jugendgruppe Ratlosigkeit oder es macht sich sogar Panik breit! Hier reagieren die Eltern in der Regel überlegter und können die Situation rasch bereinigen.

Dies alles unterstützt den wachsenden Zusammenhalt zwischen den Eltern und Kindern, die Familie lernt sich durch einen gemeinsam verbrachten Urlaub besser kennen und findet gemeinsame Interessen und Themen, über die geredet werden kann. Auch durch die gemeinsame Meisterung von Problemen oder Ähnlichem, wie das gemeinsame Absolvieren eines Hindernisparcours wird die Familie gestärkt.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Familienklima nach einem gemeinsamen Urlaub sehr viel besser ist als üblich.

 

Den Vorteilen eines Urlaubs mit den Eltern steht aber ohne Zweifel eine ganze Reihe von Vorteilen beim Urlaub mit Gleichaltrigen gegenüber.

Bei den Jugendlichen herrscht meist der Wunsch, die gemeinsamen Interessen zu teilen und sie zusammen auszuführen. Dieser Wunsch kann bei Fahrten mit Gleichaltrigen leichter und besser erfüllt werden. Hier spielt z.B. der Sport unter den 14 -17-Jährigen eine große Rolle. Fußball, Basketball, Tennis und häufig vor allem Tischtennis wirken gemeinschaftsfördernd und bieten hier Abwechslung.

So haben Jugendliche die Möglichkeit, innerhalb der Jugendgruppe ihre Hobbys zu betreiben. Beispielsweise kann man sich sehr gut vorstellen, dass sich eine Gruppe von Jungen und Mädchen zusammenschließt, die gerne tanzen. Diese können sich in zur Verfügung gestellten Räumen treffen und dort proben. Ihre Arbeit kann dann an einem Abend den anderen Jugendlichen vorgeführt werden.

Darüber hinaus stehen sich die Jugendlichen von vornherein näher, weil die Jungen und Mädchen etwa im gleichen Alter sind. Nicht wenige junge Menschen wollen bei einem solchen Zusammensein Gleichgesinnte kennen lernen, sie möchten neue Bekanntschaften machen und vielleicht auch Freundschaften schließen. Man kann miteinander sprechen, Erfahrungen austauschen, über die neuesten Ereignisse auf den verschiedensten Gebieten diskutieren, kurz: Man kann sich den anderen mitteilen und neue Anregungen erhalten.

Außerdem wird in einem solchen Urlaub ein altersgerechtes Programm angeboten, das die Jugendlichen nicht langweilt. Sie fahren z. B. mit der Gruppe in ein Musical wie König der Löwen. Hier können sie ihr Wissen erweitern und nach dem Besuch darüber diskutieren. So bleibt dieses Erlebnis länger in Erinnerung.

Der Urlaub mit Gleichaltrigen bietet des Weiteren den Jugendlichen ein höheres Maß an Freiheit. Erwachsene schütteln über den Drang zur frühen Selbständigkeit oft den Kopf. Sie fürchten, dass zu viel Schwung, Lust, Mut und Lebensfreude die jungen Menschen ins Verderben führt. Ist aber nicht dieser Drang die Sprungfeder für viele Erfindungen und Entdeckungen, also für den Fortschritt? Jugendliche brauchen ihre Freiheit, um sich entfalten ðàçâèâàòüñÿ zu können. Diese haben sie aber bei einem Urlaub mit Eltern nicht in gleichem Maße, da die Jugendlichen dort durch die Erziehungsberechtigten beaufsichtigt und gemaßregelt werden.

Nicht übersehen werden darf, dass in einer Jugendgruppe die Jungen und Mädchen lernen müssen, eigenständig zu planen und zu handeln. Sie nehmen Dinge selbst in die Hand, die bei einem Familienurlaub die Eltern für die Kinder übernehmen. Beispielsweise ist es eine selbstverständliche Aufgabe der Jugendlichen, mit den anderen zu kochen und danach abzuspülen. Sie planen auch die Einkäufe für den nächsten Tag und müssen diese zusammen erledigen.

Ein ganz besonderer Vorteil bei einem Urlaub mit Jugendlichen besteht darin, dass sie auf das Erwachsenwerden vorbereitet werden. Die Selbständigkeit jedes Einzelnen wächst, da sich jeder um sich selbst kümmern muss und die Eltern nicht in der Nähe sind, um immer wieder Belehrungen auszusprechen. Die Jugendlichen lernen auch, mit dem Geld umzugehen, das die Eltern ihnen mitgegeben haben. Sie müssen erkennen, dass man Geld nicht einfach unbedacht ausgeben kann, sondern immer darauf achten muss, dass es noch für die restlichen Urlaubstage reicht. Beim Familienurlaub ist das anders, denn wenn die Kinder Geld brauchen, bitten sie ihre Eltern darum und bekommen es meistens.

Ein Urlaub mit Gleichaltrigen stärkt in hohem Maße das Verantwortungsbewusstsein eines Jungen oder Mädchens. Sind sie nämlich schon einige Zeit in der Gruppe, werden sie möglicherweise mit der Leitung von Untergruppen beauftragt. Sie müssen also Verwantwortung für ihre Kameraden tragen. Das ist eine gute Vorübung für das spätere Leben.

Hinzu kommt, dass die Jugendlichen praktische Lebenserfahrungen sammeln können. Sie sind plötzlich gezwungen, die Dinge das Alltags selbst in die Hand zu nehmen und zu regeln. Beispielsweise müssen die Kinder ihre Räume, die ihnen zur Verfügung gestellt wurden, sauber halten und in dem Zustand verlassen, wie sie diese vorgefunden haben.

Ebenso müssen sie, wie in jedem Haushalt, den Müll wegbringen und den Boden kehren.

Zuletzt sei angemerkt, dass die Selbstdisziplin der Jugendlichen gefördert wird. Sie müssen sich einordnen, manchmal sogar unterordnen, wenn es notwendig ist, und sie sehen, dass nur in gemeinsamer Anstrengung etwas Größeres geschaffen werden kann. Wenn z. B. ein Großteil der Gruppe Volleyball spielen möchte, ist es auch erforderlich, dass der Rest sich anpasst, damit überhaupt ein Spiel zustande kommt.

 

Wägt man die Vorteile der beiden Formen, den Urlaub zu verbringen, gegeneinander ab, so lässt sich abschließend feststellen, dass ein Urlaub mit Gleichaltrigen eigentlich nur dann in Frage kommt, wenn der Jugendliche auf Grund seines Alters und seines Charakters eine gewisse Reife erlangt hat undüber ein hinreichendes Maß an Selbständigkeit verfügt. Ferner muss bei einem solchen Jugendlichen auch eine hinreichende Bereitschaft dazu vorhanden sein, Verantwortung zu übernehmen und sich in eine Gemeinschaft harmonisch einzufügen. Hat er dieses notwendige Maß an Reife noch nicht erreicht, sollte er wohl besser mit seinen Eltern den Urlaub verbringen.

Allerdings dürfte die seit Jahrzehnten zu beobachtende Entwicklung, den Urlaub lieber mit Gleichaltrigen zu verbringen, nicht mehr rückgängig zu machen sein. Die Jugendlichen wollen sich möglichst bald vom Elternhaus lösen und – auch über den Urlaub hinaus – ihr Leben nach eigenem Gutdünken frei gestalten. Vielleicht werden sie dann einmal bei der erreichten Freiheit einige Urlaubstage ganz gerne mit ihrer Familie verbringen und sich dabei wieder einmal so richtig verwöhnen lassen.


Date: 2016-03-03; view: 1691


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