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Verhältnis zur Öffentlichkeit

Während einige Bands aus dem Metal-Bereich und – abhängig von Trends und dem jeweiligen Zeitgeist – auch ganze Sparten in der Öffentlichkeit Gehör finden und ihre Musik von einem breiten Publikum konsumiert wird, wird der Metal auch mit vielen Vorurteilen verbunden.

Kritische Blicke von Außenstehenden werden durch vielerlei Faktoren ausgelöst. Ein gewisses Unwissen zeigt sich beispielsweise darin, dass manche Menschen einen Metaller nicht von einem Punk oder Goth unterscheiden können. Die oftmals langen Haare wurden als feminin und bei Männern als obskur aufgefasst, da in Europa moderne Männer grundsätzlich Kurzhaarfrisuren trügen. Die Toleranz ist allerdings seit den 1960ern generell größer geworden.

Ähnlich wie gewaltthematisierende Filme, Comics oder Computerspiele wird auch Metal manchmal als jugendgefährdend eingestuft. Es wird dabei davon ausgegangen, dass der Metal mit seiner Tendenz zur Thematisierung von konfliktreichen Aspekten des Lebens negative Auswirkungen auf die Psyche von Jugendlichen haben kann. Dies geht teilweise soweit, dass Metal für Suizide oder Amokläufe von Jugendlichen verantwortlich gemacht wird. Mehrfach standen so schon Bands wie Marilyn Manson oder Slipknot am Pranger. Letztere beispielsweise infolge des Amoklaufes im Erfurter Gutenberg-Gymnasium im Jahre 2002 – die Texte hätten dem Täter als Inspirationsquelle gedient.

Besonders in den 1960ern tendierte man dazu, Rockmusik generell als verdummenden, primitiven Krach zu bezeichnen, welcher sich schädigend auf die Moral der Hörer auswirken würde. Während diese Einstellung aus dem Alltag weitestgehend verschwunden ist, lebt sie als übertriebenes Klischee weiterhin fort, beispielsweise in den Zeichentrickfiguren Beavis and Butt-Head.

Ein populärer Mythos sind die sogenannten Rückwärtsbotschaften. Angeblich wurden in Metaltiteln rückwärts aufgenommene Tonbotschaften versteckt, die den Hörer unterbewusst beeinflussen würden. Die Existenz solcher versteckter Botschaften wurde jedoch bis heute nicht nachgewiesen, die Wirkung als Methode mentaler Beeinflussung sogar durch wissenschaftliche Studien widerlegt. Allerdings machen sich einige Bands diesen Mythos zu eigen und platzieren absichtlich rückwärts gesprochene Nachrichten auf ihren Alben.

Weiterhin existent ist die Vorstellung, in der Metal-Szene bestehe ein Hang zum Satanismus. Dieser oder andere Formen des Okkultismus spielen in den meisten Sparten keine ernsthafte Rolle, sie dienen allenfalls zur bewussten Provokation, wenngleich viele Metal-Fans tendenziell eher kirchenkritisch eingestellt sind bzw. Religion ablehnen. Eine ernsthafte Beschäftigung mit dem philosophischen sowie religiösen Satanismus ist beinahe ausschließlich im Black Metal auffindbar.

Die „Pommesgabel“ bei einem Konzert

Ein in sehr weite Bereiche der Populärkultur eingegangener Teil der Metal-Kultur ist hingegen die im deutschen Sprachraum meist Pommesgabel oder Frittenstecher genannte Mano cornuta. Dieser Handgruß wurde durch Konzerte von Ronnie James Dio populär und wurde auch in anderen Bereichen der Rockmusik bekannt. Die Pommesgabel als Begrüßung ist allerdings in der Szene umstritten und wird oft Posern zugeschrieben, die sich damit als Metaller zeigen wollen. Es gibt Quellen, die aussagen, dass die Pommesgabel den Kopf des Satans darstellen soll. Bei Konzerten wird sie im Takt gezeigt. Oft ist dies mit Headbangen verbunden.



Verhältnis zu anderen Subkulturen

Aufgrund sich teilweise überschneidender Hörgewohnheiten treten Metalfans beispielsweise auf Festivals und Konzerten häufig in Kontakt zu Goths, Punks, Rockern, Fans härterer elektronischer Musik, Hardcore-Fans oder anderen Vertretern des alternativen Spektrums der Musik. Zu musikorientierten Subkulturen außerhalb des alternativen Spektrums existieren grundsätzlich keine besonders gefärbten Kontakte.

In der Szene ist häufig eine Abneigung gegenüber mainstreamiger und „nicht handgemachter“ Musik verbreitet. So halten Hip-Hopper in der Metal-Szene häufig als Feindbild her, ihre musikalischen Vorlieben werden als niveaulos oder oberflächlich angesehen. Die teilweise vorgenommene Stereotypisierung der Hip Hopper zu aggressiven, wenig intelligenten Proleten wird von vielen Webseiten auf satirische Art und Weise bis ins Extrem geführt, von vielen Metalanhängern aber als intolerant abgelehnt. Andererseits kommt es immer wieder auch zu Kollaborationen mit Musikern aus anderen Bereichen, wie z.B. aus dem Hip-Hop, besonders im Crossover (Anthrax) oder im Nu Metal (Korn).

Auftreten

In der Szene lassen sich bestimmte Präferenzen in Bezug auf Kleidung und Styling beobachten, die jedoch je nach Subgenre und mit der Zeit stark variieren können. Während das Auftreten seitens der Szene teilweise als Indikator für den Grad der Authentizität ausgelegt wird, lehnen andere dies als oberflächlich und unindividuell ab.

Lange Haare sind nach wie vor insbesondere im traditionellen Bereich der Metal-Szene weit verbreitet. In den letzten Jahren sind auch Dreadlocks in einigen Metal-Stilen immer häufiger anzutreffen, vor allem im Death Metal und Metalcore.

Typische Kleidungsstücke sind Kutten, Kapuzenpullover, Longsleeves oder T-Shirts mit Schriftzug, Album-Cover oder Symbolik einer Band als Aufdruck, wodurch man seine subkulturelle Zugehörigkeit zu erkennen gibt.[19]

Im Bereich Schmuck ist Silberschmuck in Form von Ketten und Ringen bei Metallern jeder Gesinnung sehr beliebt, weniger jedoch Leder- und Nietenschmuck, wie Gürtel, Armband oder Halsband.

Ebenfalls werden gerne die Stoff-Eintrittsbänder diverser Festivals nach diesen weiterhin als Handgelenkschmuck getragen, der zeigen soll, auf wie vielen Festivals der Metal-Fan bereits war.

Vor allem im Power Metal trifft man auf enge, schwarze Lederkleidung. Diese wurde in den 1980ern in der Szene durch Judas-Priest-Sänger Rob Halford populär, der diesen Stil wiederum der Schwulenszene von San Francisco entnommen hatte. Er war auch der erste Metal-Sänger, der sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannte.

Metal-Fans mit Kutten

Die Kutte ist eine Jeansweste oder Lederjacke, auf der Metal-Fans diverse Aufnäher anbringen, um ihre musikalischen Präferenzen und andere Einstellungen deutlich zu machen. Sie ist allerdings fast nur noch im traditionellen Bereich aufzufinden. Dieselbe Funktion besitzt häufig auch die schwarze Kampftasche, die vor allem unter weiblichen Fans mit Tendenzen zum Gothic verbreitet ist und dort schon fast als Standard-Accessoire dient.

In den Genres Thrash-, Death- und Black Metal findet sich vereinzelt das Accessoire eines um die Hüfte gehängten Patronengurtes mit entschärfter Munition.

Bei verschiedenen Metalbands sind sogar Masken oder ganze Verkleidungen zu sehen (Slipknot, Lordi, Gwar).

Im Gegensatz beispielsweise zum Hip-Hop-Jargon hat die Szene nur in begrenztem Umfang einen eigenen Jargon entwickelt. Neben einigen Fachausdrücken wie Trueness oder Poser wird das Standardvokabular um mehrere Stilnamen, Bandnamen und unter Umständen einige musikalische Ausdrücke erweitert. Relativ weit verbreitet sind martialische Ausdrücke aus dem Wortfeld der Gewalt, die auf die Musik angewendet werden. So spricht man in härteren Spielarten des Metal oft von Geknüppel bei exzessivem Gebrauch von Blastbeats und allgemein bei einem besonders extremem, unmelodischen Klang. Ebenso kommt Gerumpel vor, das meistens abwertend für primitiv produzierten Black Metal angewandt wird. Weitere Begriffe sind unter anderem Gemetzel oder Terror.

Speziell in Deutschland ist unter anderem auf Open-Air-Festivals weiter auch der so genannte „Helga!“-Ruf verbreitet, der zwar nicht explizit aus der Metal-Szene stammt, dort aber Eingang gefunden hat. Eine weitere Phrase, die in der deutschen Metal-Szene beliebt ist, lautet „Black Metal ist Krieg!“; sie wurde dem Titel des Albums Black Metal ist Krieg – A Dedication Monument der deutschsprachigen Band Nargaroth entlehnt, wird allerdings oft verfremdet, z. B. zu „Grillen ist Krieg!“, „Gartenarbeit ist Krieg!“ oder, besonders auf Festivals, „Duschen ist Krieg!“, was in der Regel aber nur Alberei ohne sinnvollen Hintergrund ist.

Die wichtigste Möglichkeit zur Zusammenkunft stellen für die Szene Konzerte und Festivals dar. So ist es auch nicht verwunderlich, dass jeden Monat eine Vielzahl von Konzerten in ganz Deutschland statt finden. So gab es etwa im Oktober 2010 über 200 Metal-Konzerte allein in Baden-Württemberg und Bayern.

Auf Metalkonzerten lassen sich verschiedene Tanzstilebeobachten:

Headbangen

Luftgitarre

Crowd surfing

Pogo (ursprünglich aus dem Punk)

Moshpit und Circle Pit (ursprünglich aus dem Hardcore)

Wall of Death

Headrun bzw. Headwalking (ursprünglich aus dem Hardcore)

Bekannte Festivals

Bang Your Head (DEU)

Earthshaker-Festival (DEU)

Metalbash (DEU)

Rock Hard Festival (DEU)

Summer Breeze (DEU)

Up From The Ground (DEU)

Wacken Open Air (DEU)

With Full Force (DEU)

Bekannte Plattenlabel

InsideOut Music

Metal Blade Records

Music For Nations

Noise Records

Nuclear Blast

Bedeutende Persönlichkeiten

Glen Benton

Kai Hansen

Kerry King

King Diamond

Kirk Hammett

Lars Ulrich

Lemmy Kilmister

Max Cavalera

Mike Patton

Paul Speckmann

Peter Steele

Udo Dirkschneider


Date: 2016-03-03; view: 1090


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