Der erste Schritt beim Schreiben einer Zusammenfassung besteht darin, den Text, der zusammengefasst werden soll, zu lesen. Dabei wird der Text zunächst einmal im Ganzen gelesen, um zu ermitteln, worum es in dem Text geht und welche Absicht der Autor verfolgt.
Danach wird der Text ein zweites Mal gelesen und in diesem Zuge im Hinblick auf die Zusammenfassung bearbeitet. Dazu wird der Text zum einen in die Einleitung, in den Hauptteil und in den Schlussteil gegliedert und zum anderen in Abschnitte aufgeteilt. Anschließend werden die einzelnen Abschnitte nach und nach genau gelesen und jeweils die wichtigsten Informationen und Aussagen eines Abschnitts notiert.
Ist der gesamte Text durchgearbeitet, werden die Notizen noch einmal überprüft. Stellt sich heraus, dass sich mehrere Abschnitte mit der gleichen Aussage befassen, können solche Erläuterungen und Ausführungen, die keine neuen Informationen enthalten, aussortiert werden.
2. Arbeitsschritt: Die Notizen gliedern und einen ersten Entwurf schreiben
Ist der Text verarbeitet, können die eigenen Notizen sortiert und gegliedert werden. Eine Zusammenfassung muss ein in sich geschlossener Text sein, der die inhaltlichen Schwerpunkte und die Absichten des Autors sachlich wiedergibt. Aus diesem Grund gliedert sich auch eine Zusammenfassung in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schlussteil.
Die Einleitung umfasst üblicherweise ein bis zwei Sätze und gibt an, wer den zusammengefassten Text geschrieben hat, wie der Originaltitel des Textes lautet, um welche Art von Text es sich handelt und aus welcher Quelle der Text stammt. Der Hauptteil fasst dann die Kernaussagen des Textes zusammen. Meist ist es am einfachsten und sinnvollsten, die Chronologie des Textes weitestgehend beizubehalten.
Allerdings ist es durchaus möglich, mehrere Abschnitte miteinander zu verbinden oder die Reihenfolge umzustellen, wenn dies das Textverständnis erleichtert. Der Schlussteil umfasst, ähnlich wie Einleitung, ebenfalls einen bis zwei Sätze und bietet sich an, um abschließende Akzente zu setzen.
3. Arbeitsschritt: Die Zusammenfassung ausformulieren.
Ist die erste Fassung fertig, kann die Zusammenfassung nun ausformuliert werden. Da eine Zusammenfassung einen Text in kurzer Form darstellt und die Meinung oder Absichten des Autors wiedergibt, wird eine Zusammenfassung immer in der 3. Person geschrieben. Als Zeitform schreiben die Regeln das Präsens vor, allerdings muss dabei natürlich auf die Logik geachtet werden. Nicht immer lassen sich alle Aussagen im Präsens darstellen, sondern ergeben nur dann einen Sinn, wenn sie in einer Vergangenheits- oder Zukunftsform umgesetzt werden.
Heißt es im Text beispielsweise “Früher waren die Arbeitsbedingungen in Fabriken deutlich schlechter.”, kann auf die Vergangenheitsform nicht verzichtet werden. In der Zusammenfassung würde diese Aussage also zum Beispiel “Der Autor vertritt die Meinung, dass die Arbeitsbedingungen in Fabriken früher deutlich schlechter waren.“ heißen.
Falsch wären allerdings Formulierungen wie “der Autor war der Meinung” oder “der Text berichtete darüber, dass…”, denn hier kann und muss die Präsensform verwendet werden. Verzichtet werden sollte außerdem auf Fachausdrücke oder Redewendungen, die nur im Zusammenhang mit dem gesamten Text verständlich sind. Ein typischer Fehler im Zusammenhang mit Zusammenfassungen besteht darin, dass die Texte keine in sich geschlossene Einheit bilden.
Das bedeutet, die Texte wirken oft wie eine Aneinanderreihung von Aussagen, ohne dass diese Aussagen einen näheren Zusammenhang bilden. Um dies zu vermeiden und fließende Übergänge zu schaffen, sollte mit Konjunktionen und Verbindungswörtern gearbeitet werden.
Für die Einleitung bieten sich dabei Formulierungen wie beispielsweise “Der Text (Titel) von (Autor) befasst sich mit…” oder “In seinem Text (Titel) setzt sich (Autor) mit … auseinander.” an. Der Hauptteil kann dann beispielsweise mit “Inhaltlich lässt sich der Text in … Abschnitte gliedern.” beginnen und um die einzelnen Abschnitte und Aussagen flüssig miteinander zu verbinden, kann mit Hilfs- und Verbindungswörtern wie außerdem, des weiteren, darüber hinaus oder schließlich gearbeitet werden.
Daneben bieten sich Formulierungen wie “Im ersten Abschnitt behandelt der Autor…”, “Aus dem zweiten Abschnitt geht hervor, dass…”, “Abschließend stellt der Autor fest…” oder “Der Autor erkennt die Problematik, beurteilt aber…” an.