Man unterscheidet beim Adjektiv folgende Deklinationsarten: die schwache und die starke Deklination und das gemischte Paradigma.
Die schwache Deklination.Wenn vor dem Adjektiv der bestimmte Artikel oder ein Pronomen mit der Endung des bestimmten Artikels steht (dieser, jeder, jener, mancher, solcher, welcher), so bekommt das Adjektiv in allen Kasus und in beiden Zahlen die Endung -en. Nur im Nominativ Singular aller drei Geschlechter und im Akkusativ der Feminina und Neutra hat es die Endung -e. Nach alle, meist, beidewird das Adjektiv schwach dekliniert.
m
n
f
pl
N
der kluge Mann
das nette Kind
die schöne Frau
die klugen Männer
G
des klugen Mannes
des netten Kindes
der schönen Frau
der klugen Männer
D
dem klugen Mann
dem netten Kind
der schönen Frau
den klugen Männern
A
den klugen Mann
das nette Kind
die schöneFrau
die klugen Männer
Die starke Deklination. Wenn vor dem Adjektiv kein Artikel steht, so stimmen die Endungen des Adjektivs in allen Kasus des Singulars und des Plurals mit den entsprechenden Formen des bestimmten Artikels überein, mit Ausnahme des Genitivs Singular der Maskulina und Neutra, wo das Adjektiv die Endung -en erhält. Nach Kardinalzahlen und nach den unbestimmten Numeralien einige, etliche, mehrere, viele wird das Adjektiv im Plural stark dekliniert.
m
n
f
pl
N
roter Wein
kaltes Wasser
warme Milch
leckere Äpfel
G
roten Weines
kaltenWassers
warmer Milch
leckererÄpfel
D
rotem Wein
kaltem Wasser
warmer Milch
leckerenÄpfeln
A
roten Wein
kaltesWasser
warme Milch
leckere Äpfel
Das gemischte Paradigma. Wenn vor dem Adjektiv der unbestimmte Artikel, ein Possessivpronomen (mein, dein usw.) oder das Pronomen kein steht, so bekommt dag Adjektiv im Nominativ Singular aller drei Geschlechter und im Akkusativ Singular der Feminina und Neutra die Endungen der starken Deklination, in den übrigen Kasus die Endung -en.
m
n
f
N
ein kluger Mann
ein nettes Kind
eine schöne Frau
G
eines klugen Mannes
eines netten Kindes
einer schönen Frau
D
einem klugen Mann
einem netten Kind
einer schönen Frau
A
einen klugen Mann
ein nettes Kind
eine schöneFrau
Es gibt Adjektive, die nicht dekliniert werden können. Das sind:
- Adjektive fremden Ursprungs, meist Farbenbezeichnungen: rosa, lila, prima;
- Adjektive auf -er, die von geographischen Namen gebildet sind: Moskauer Straßen.
Bei der Deklination der Adjektive auf -el (edel, übel, eitel) fällt das -e aus (dunkle Augen); auch bei den Adjektiven auf -en (offen, golden, seiden) und -er (düster, bitter, mager) fällt manchmal das -e des Auslauts oder der Endung aus.
Steigerungsstufen der Adjektive
Die Grundform des Adjektivs heißt der Positiv. Es gibt zwei Steigerungsstufen: den Komparativ und den Superlativ
Der Komparativ wird aus dem Positiv mit dem Suffix -(e)r gebildet; heiß heißer, böse böser.
Die Adjektive auf -er, -el, -en verlieren dabei meist das -e: dunkel dunkler, sauer saurer.
Der Superlativ wird aus dem Positiv mit dem Suffix -(e)st gebildet und steht meist mit dem bestimmten Artikel: schön der schönste, böse der böseste; neu der neu(e)ste.
Das Suffix -est haben die Adjektive auf -d, -t, -s, -ß, -sch, -z: mild der mildeste; frisch der frischeste. Aber: groß der größte.
Außerdem bildet man den Superlativ auch mit der Partikel am und dem Suffix -(e)sten; diese Form ist unflektierbar: heiß am heißesten; böse am bösesten; neu am neu(e)sten.
Einsilbige Adjektive mit dem Stammvokal a, o, uerhalten bei der Steigerung den Umlaut: lang länger am längsten, groß größer am größten, kurz kürzer am kürzesten.
Ohne Umlaut bleiben die Adjektive:
a) mit dem Diphthong au: laut, faul, schlau u. a.: laut lauter am lautesten;
b) auf -el, -er, -en, -bar, -sam, -halt, -ig, -lich, -e (d. h. die zwei- und mehrsilbigen): dunkel, munter, offen, furchtbar, folgsam, nahrhaft, schuldig, stattlich, gerade u. a.;
Bei manchen Adjektiven stehen die Formen mit und ohne Umlaut gleichberechtigt nebeneinander. Das sind: bang, blaß, fromm, gesund, glatt, karg, naß, schmal: gesund gesünder und gesunder.