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Der Stil der Wissenschaft

Bereich —Die Wissenschaft als Sphäre der menschlichen Tätigkeit erforscht die Gesetzmäßigkeiten des Funktionierens der Gesellschaft, des Denkens, der Natur und der Sprache. Die Ergebnisse werden systematisiert, verallgemeinert und in neuen Begriffen verankert.

Die Funktion besteht in der fachlichen Mitteilung; das Streben nach Vermittlung von Erkenntnissen, Forschungsergebnissen und Hypothesen an einen bestimmten Kreis der Interessenten.

als Substile können der akademisch-wissenschaftliche und der populär-wissenschaftliche Stil genannt werden, die noch weitere Untergliederungen haben: Physik, Kosmonautik, Pädagogik, Mathematik usw.

Jeder der wissenschaftlichen Bereiche manefistiert sich in bestimmten Erscheinungsformen; die häufigsten Erscheinungsformen dieses Stils sind: Artikel, These, Lexikonartikel, Vortrag, Vorlesung, Diskussion usw.

Im wissenschaftlichen Stil gibt es beide Verständigungswege (eine schriftliche und die mündliche)

Man unterscheidet zwei Verständigungsarten: monologische, dialogische und polilogische: Polemik, Diskussion.

Der Zweck dieses Stils — Vermittlung von einer wissenschaftlichen Information — erfordert objektive logische Darlegung des Inhaltes und verleiht dem Text besondere Merkmale (Stilzüge):

§ der primäre Stilzug ist Abstraktheit (Begrifflichkeit): man abstrahiert sich von den Einzelheiten, um zu verallgemeinern;

§ Objektivität: man stellt den Sachverhalt ohne Beteiligung des Textproduzenten (des Subjekts) dar;

§ Sachlichkeit: man verzichtet auf die Mittel der Emotionalität, stellt den Sachverhalt ohne Wertung dar;

§ Folgerichtigkeit: Die überzeugende Beweisführung wird erreicht durch besondere Architektonik der Darlegung und durch besondere sprachliche Ausformung;

§ Klarheit: bedeutet Deutlichkeit, Verständlichkeit der Darlegung.

§ Genauigkeit (Präzision): das Dargelegte stimmt exakt.

§ Dichte: auf eine Einheit des Textes kommt viel Information zu (wissenschaftliche Texte schwerer für das Verständnis sind);

§ Unpersönlichkeit: das subjektive Ich ist in solchem Text unangebracht;

Sprachliche Realisierung:

Phonetische Ebene: es gibt hier keine Synkopen, Apokopen, keine individuellen Besonderheiten der Aussprache, keinen dialektalen Beiklang, wie es der Fall im Stil der Alltagsrede ist.

Lexische Ebene:

§ Basis der wissenschaftlichen Texte bildet die normalsprachliche Schicht der Wörter. Das trägt zur klaren, objektiven, präzisen und auch zur unpersönlichen Darlegung bei; die meisten Wörter werden im direkten Sinne gebraucht;

§ Abstrakta dominieren in diesem Stil, weil die Wissenschaftler in verallgemeinernden Begriffen der Erkenntnisstheorie denken;

§ Termini gelten als höchste Stufe der begrifflichen Abstraktion; jeder Terminus ist objektiv, kurz, präzis, und drückt die Idee der Wissenschaftlichkeit aus (stilistisch neutral)

§ Komposita (zusammengesetztes Wort; Mittel der Kürze) ersetzt ganze Nebensätze;



§ Substantive (meist vom Verb abgeleitet) mit den Suffixen (-ung, -heit, -keit); sie sind fähig Substantive im Genetiv und Präposotionalgruppen als Attribute an sich anzuschließen (das verdichtet den Gedanken und tritt als Mittel der Kürze auf);

§ Adjektive mit dem Suffix –bar (Mittel der Kürze, ersetzen ganze Nebensätze);

§ Epitheta (nach E.Riesel ist es alles, was das Verb und das Substantiv näher erklärt, d.h. Adjektive, Attributsätze): sie dienen der Präzision der Aussage

Morphologische Ebene:

§ Passiv als Ausdruck der Unpersöhnlichkeit;

§ Präsens als Ausdruck etwas Allgemeingültiges, was im Redemoment geschieht, auszudrücken.

§ Partizip I und Partizip II treten als Attribute auf. Sie ersetzen ganze Nebensätze (Mittel der Kürze)

Syntaktische Ebene:

§ Im Stil der Wissenschaft dominiert Satzgefüge, weil das eine folgerichtete und argumentierte Darlegung des komplizierten Inhaltes verlangt.

§ die Nebensatztypen sind Weil-Sätze, Wenn-Sätze (Konditionalsätze), Obwohl-, Damitsätze als Ausdruck der Folgerichtigkeit und Attributsätze als Ausdruck der Deutlichkeit und Klarheit (Argumentation);

§ Die grammatische Wortfolge (Thema — Rhema) als Ausdruck der Sachlichkeit und der Objektivität;

§ die sogenannten Rechtsattribute (ersten, zweiten, dritten Grades), durch Genetiv-Substantive und Präpositionalgruppen ausgedrückt; gelten als Mittel der Dichte.

§ das erweiterte Attribut: Mittel der Kürze und der Verdichtung des Gedankens.

§ Parenthesen tragen einen erläuternden Charakter, sie dienen der logischen Anschaulichkeit;

§ Aufzählung ist eines der verbreitesten Mittel zum Ausdruck der Knappheit;

§ Infinitivgruppen sind ein Mittel der Kürze, außerdem sind sie Ausdruck der Unpersönlichkeit;

Aussagesatz dominiert in diesem Stil (Sachlichkeit, Objektivität);


Date: 2016-01-03; view: 2590


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