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Die I. Klasse: Phraseologismen

(1) Subklasse Ia (Phraseologische Einheiten) erfasst die FWK (Wortverbindungen bzw. Wortgruppen), deren Bedeutung auf Grund der semantischen Transformation des gesamten Konstituentenbestandes entsteht, z.B.: etw. an den Nagel hängen (etw. aufgeben); im Eimer sein (kaput, zerstört sein); der rote Faden (der Grundgedanke).

Nach ihrer Korrelation mit Wortarten lassen sich phraseologische Einheiten in weitere drei Gruppen einteilen:

1. Verbale Phraseologismen: keinen Finger rühren; hinter dem Ofen sitzen; etw. Hals über Kopf tun.

2. SubstantivischePhraseologismen: das schwarze Gold (= Erdöl); ein unbeschriebenes Blatt (=unerfahren).

3. AdverbialePhraseologismen, wobei drei Gruppen zu unterscheiden sind:

a) Adverbiale Phraseologismen mit der syntaktischen Struktur der Präpositionalgruppen: um ein Haar (=beinahe); aus dem Stegreif (=ohne Vorbereitung); unter vier Augen (=ohne Zeugen);

b) Paarformeln (Zwillingsformeln, Wortpaare) – das sind binäre Wortfügungen, die sehr produktiv sind und vorwiegend modale, lokale bzw. temporale Bedeutung haben: Art und Weise; mit Haut und Haar; alt und jung; groβ und klein; hegen und pflegen; kommen und gehen; ab und zu; hin und wieder.

c) komparative Phraseologismen zeigen einen hohen/niedrigen Grad des Vorhandenseins einer Eigenschaft, die Intensität der Handlung, Wertung, Abwertung: treu (sein) wie ein Hund; essen wie ein Spatz; arbeiten wie ein Roboter; stark (sein) wie ein Bär.

(2) Subklasse Ib (festgeprägte Sätze) enthält die FWK (Sätze bzw. prädikative Verbindungen), deren Bedeutung auf dem Wege der Bedeutungsübertragung bzw. –erweiterung zu Stande kommt, z.B.: stille Wasser sind tief; der gerade Weg ist der kürzeste; j-m ging ein Licht auf.

Festgeprägte Sätze zerfallen in zwei groβe Gruppen:

1. Sprichwörtliche Satzredensarten: da liegt ein Hund begraben; das kommt in den besten Familien vor; so schnell schieβen die Preuβen nicht.

2. Sprichwörter – alsVerallgemeinerung menschlicher Lebenserfahrungen. Sie enthalten lehrhafte Tendenz, logische Regeln: Morgenstunde hat Gold im Munde. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Wer A sagt, muss auch B sagen.

(3) Subklasse Ic (Phraseologische Verbindungen) – die Wortkomplexe, die durch singuläre Verknüpfung einer semantisch transformierten (übertragenen) Konstituente entstehen. Die andere Konstituente ist nicht übertragen, z.B.: ein blinder (ungezielter) Schuss; ein blinder Passagier (Schwarzfahrer).

(20) Die II. Klasse: Phraseologisierte Verbindungen (feste Wortkomplexe nichtphraseologischen Typs)

Für diese Klasse ist die serielle Verknüpfung einer semantisch transformierten Konstituente mit Lexemen in der eigentlichen Bedeutung charakteristisch: j-m Hilfe ,Gesellschaft, Unterstützung, Widerstand leisten; bei j-m hohes Ansehen, Vertrauen, Achtung genieβen; Kritik, Rache, Zurückhaltung, Solidarität ausüben.



(21) Die III. Klasse: Modellierte Bildungen (FWK nichtphraseologischen Typs)

Die III. Klasse ist durch modellierte Verknüpfung der Konstituenten und eine modellierte Semantik gekennzeichnet. Den modellierten Bildungen liegt ein Modell mit typischer Semantik zugrunde: ein Mann von Charakter/von Format/von Gemüt; zum Ausdruck bringen, zum Vorschein kommen; sich in Bewegung/ in Verbindung setzen; zum Theater gehen (= Schauspieler(in) werden), zum Film gehen (=Filmschauspieler(in) werden), zur Schule gehen (=Schüler sein).

(22) Die IV. Klasse: Lexikalische Einheiten (FWK nichtphraseologischen Typs)

Das sind feste Verbindungen mit nominativer Funktion. Zur IV. Klasse gehören lexikalische Einheiten mit singulärer Verknüpfung der Konstituenten, die die eigentliche lexikalische Bedeutung bewahren. Die Abfolge der Konstituenten darf nicht geändert werden: der hohe Norden, die Vereinten Nationen, die Europäische Union, der Ferne Osten, die kognitive Linguistik etc. Meist sind das Termini aus der Politik, Wissenschaft und Technik


Date: 2016-01-03; view: 978


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