Nord- und Ostsee
Das Gebiet der Halligen um 1650 auf einer Karte von Johannes Mejer
Die Geschichte der Ostsee ist bestimmt durch das Abschmelzen der 2–3 km dicken skandinavischen Eisschicht der Weichseleiszeit vor etwa 12.000 Jahren. Zuerst bildete sich der Baltische Eisstausee, dem sich das Yoldiameer, der Ancylussee und vor 8000–8500 Jahren dasLittorinameer anschlossen. In einem Zusammenspiel von Landhebung und Anstieg des Meeresspiegels wechselten sich so Binnensee undBinnenmeer nacheinander ab. Zuletzt senkte sich der südliche Bereich der Ostsee infolge der Landhebung Skandinaviens und es entstanden die Küstenformen der Buchten- und Fördenküste (vollgelaufene, von Gletschern ausgehobelte Vertiefungen) und der Bodden- beziehungsweise Boddenausgleichsküste (durch Zuführung von Material verbinden sich vormalige Moränen durch schmale Landbrücken miteinander).
Die Nordsee stieg über die letzten 7.500 Jahre gerechnet, um etwa 33 Zentimeter pro Jahrhundert an. Dabei sind große Landflächen im Meer verschwunden. So bildeten nach Aufzeichnungen von Waldemar II.[1] um ca. 1230 die Nordfriesischen Inseln eine fast geschlossene Fläche. Erst die verheerenden Zerstörungen der Zweiten Marcellusflut (1362) und der Burchardiflut (1634) spülten große Teile des Schwemmlandesweg. Dabei zerfiel die große Insel Strand, und übrig blieben die Inseln Pellworm und Nordstrand, sowie die Halligen Nordstrandischmoor undSüdfall.
Date: 2015-01-02; view: 1418
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