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Soziale Marktwirtschaft

Die Wurzeln der marktwirtschaftlichen Ordnung liegen fast 300 Jahre zurück. Man kann hier die Quellen für die vier Grundprinzipien finden, aus denen sich letztlich das System der Marktwirtschaft entwickelte:

1. Das Prinzip des Individualismus und Skeptizismus, das die Autonomie des Menschen gegenüber Autoritäten und der Natur herausstellt. Es ist die gemeinsame Grundlage von Demokratie und liberaler Wirtschaftsordnung.

2. Das Harmonieprinzip, von dem G.W. Leibniz sagt, dass es als natürliche, gottgewollte Ordnung im menschlichen Leben existiert.

3. Das Prinzip des Utilitarismus. Jeder Mensch strebt nach Erforg und Glück. Das ist Grundlage für den größten Erfolg einer Gemeinschaft.

4. Das Selektionsprinzip, das als Auslese im Wettbewerb bekannt war.

Aus diesen Quellen entwickelten die klassischen Nationalökonomen, mit Adam Smith (1723-1790) die Grundkonzeption der Marktwirtschaft. Als die beiden wichtigsten Merkmale dieser kapitalistischen Wirtschaftsordnung kann man das individuelle, private Eigentum (auch an Produktionsmitteln) und den Leistungswettbewerb ansehen. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, die Art und die Menge der produzierten Güter. Viele Produzenten stehen sich im Konkurrenzkampf gegenüber.

Mit der Sozialen Marktwirtschaft wird versucht, den negativen Begleiterscheinungen eines solchen Wirtschaftssystems entgegenzuwirken und Ungerechtigkeiten der Marktwirtschaft zu vermeiden. Die meisten Merkmale der freien Marktwirtschaft werden zwar übernommen; doch erfolgt eine Veränderung, Ergänzung mit drei Zielsetzungen:

1.Wettbewerbspolitische Ziele:Da der Wettbewerb die Tendenz hat, «sich selbst zu vernichten», muss der Staat für eine Aufrechterhaltung des Wettbewerbs und eine Sicherung der Stellung der Verbraucher sorgen. Der Staat mischt sich aber nicht direkt in den Wettbewerb der Wirtschaftssubjekte ein. Herrscht jedoch völlig freie Konkurrenz, werden kleinere und unproduktivere Anbieter zunehmend vom Markt verdrängt. Nach einiger Zeit beherrschen große Gesellschaften die Märkte. Sie können durch Absprachen untereinander den Wettbewerb umgehen, sich Märkte aufteilen und höherePreise durchsetzen. Im Endeffekt entsteht so aus einer Konkurrenzwirtschaft eine Monopolwirtschaft.

2. Stabilitätspolitische Ziele:Das Stabilitätsprinzip erfordert die Verhinderung der Infla-tion und der Massenarbeitslosigkeit.

3. Sozialpolitische Ziele:Durch eine Vielzahl von staatlichen Programmen sollen die Ergebnisse der marktwirtschaftlichen Einkommensverteilung korrigiert werden. So erhalten in Deutschland Familien mit Kindern staatliches Kindergeld, die Bezieher niedriger Einkommen, Beihilfen wie Wohngeld und Hilfen für Erziehung und Ausbildung, åin umfassendes Sozialversicherungssystem garantiert Kranken, Arbeits- losen, Rentnern, Invaliden und Pflegebedürftigen einen Lebensunterhalt. Dazu trägt insbesondere das System der progressiven Besteuerung bei, bei dem die besonders Leistungsfähigen die Hauptlast tragen, während die wenig oder nicht Leistungsfähigen Transferzahlungen erhalten.



Der Begriff «Soziale Marktwirtschaft»wurde wohl erstmals 1946 gebraucht.

Vertreten wurde er in einer zunächst kontroversen Diskussion von A. Müller-Armack, dem geistigen Führer der Erneuerung des Wirtschaflssystems in der Bundesrepublik Deutschland nach dem 2. Weltkrieg. Ludwig Erhard, Wirtschaftsminister und später auch Bundeskanzler, füllte diesen Begriff mit praktischen und politischen Inhalten.

Die wichtigen Wesensmerkmale der Sozialen Marktwirtschaft sind folgende:


Date: 2015-12-24; view: 1398


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