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Der GartenarchitektKönig Ludwigs Gartenarchitekt, Hofgärtendirektor Carl von Effner (1831-1884), entstammte einer alten Hofgärtnerfamilie, die nachweislich seit 1625 in Diensten des Wittelsbacher Hofes stand. Gefördert noch durch Ludwigs Vater König Maximilian II. von Bayern, kam Effner in den Genuss einer umfassenden Ausbildung, die er an renommierten Stätten der Gartenkunst wie Wien, Potsdam, Gent und Paris absolvierte. Carl von Effner gelang es, mit seinem Talent für farbenprächtige, dekorative und effektvolle Gartenszenerien die Ansprüche Ludwigs II. vollauf zu befriedigen. Für die Verdienste um die Gartenanlage in Linderhof belohnte der König seinen Gartenarchitekten 1877 mit der Verleihung des persönlichen Adels. Die Realisierung
Plan um 1874 von Carl von Effner: Entwurf zu den Garten- und Parkanlagen Linderhof
Erst als Ludwig II.1873 die Insel Herrenwörth im Chiemsee erworben und das Versailles-Projekt dorthin verlagert hatte, entwickelte sich aus diesem Provisorium die Schloss- und Gartenanlage, wie wir sie heute kennen.
Blick auf die Süd-Nord gerichtete Hauptachse der zentralen Anlage
Damit war auch Platz für eine Erweiterung der Gartenanlage geschaffen. Vor dem Spiegelsaal im Südtrakt des Schlosses kam ein großes Wasserbecken mit einer etwa 25 Meter hohen Fontäne zu liegen.
Aquarell um 1880 von Heinrich Breling: Ansicht der Terrassenanlage mit Königslinde
Vor dem Schlafzimmer im Nordtrakt des neuen Gebäudes nutzte man das ansteigende Gelände zum Bau einer Kaskade. Über 30 Marmorstufen fließt das Wasser in feinen Schleiern den Hang herab. Zusammen mit dem Neptunbrunnen als unterer und dem sogenannten Musikpavillon als oberer Abschluss schirmt die Kaskade das Schloss nach Norden hin zur Landschaft ab.
Ansicht der Kaskade mit Neptunbrunnen und Musikpavillon
Am nördlichen Rand des Parks ließ sich Ludwig II. 1876 zwei seiner zahlreichen kleineren "Fluchtburgen" erbauen: Die mit modernster Technik (zum Einsatz kamen die ersten Dynamos der Firma Siemens-Schuckert) farbenprächtig ausgeleuchtete künstliche Grotte sowie der Maurische Kiosk. Aquarell um 1882 von Heinrich Breling In neuerer Zeit konnten die Hundinghütte, das Marokkanische Haus und die Einsiedlerhütte des Gurnemanz wieder aufgebaut werden. Diese Kleinarchitekturen hatte sich Ludwig II. 1876 bzw. 1878 ursprünglich wenige Kilometer westlich von Linderhof inmitten des Ammergauer Bergwaldes erbauen lassen.
Marokkanisches Haus im Schlosspark
Die Bauausführung König Ludwig II. forderte von seinen Architekten natürlich eine schnellstmögliche Fertigstellung der Anlagen. Zum rascheren Transport von Baumaterial installierten die Techniker eigens eine Rollbahn, und zeitweise drängten sich bis zu 180 Arbeiter auf der Baustelle in Linderhof. Selbst die Parkbäume wurden mit einer kräftigen Düngung von jährlich bis zu 100 Fuhren Rindermist zu schnellerem Wachstum angeregt. Im Jahre 1880 konnte die Garten- und Parkanlage Linderhof schließlich fertiggestellt werden.
http://www.schlosslinderhof.de
Date: 2015-12-24; view: 1073
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