der Single, -s, -s (engl.) der/die Alleinstehende, Unverheiratete
paritätisch in gleicher Weise, zu gleichen Teilen
mündig voll verantwortlich, geistig reif
die Bevormundung (o.pl.) Führung und Betreuung eines unreifen Menschen
kommunal Landkreise, Städte oder kleine Gemeinden betreffend
1. Drücken Sie den Inhalt der folgenden Sätze mit Worten aus dem Text aus.
1. Die Frauen lehnen die Forderung ab, nur sie müssten sich um Haushalt und Kinder kümmern.
2. Viele Männer werden bewogen, Gutes zu tun.
3. Familienleben beginnt erst damit, dass der Mann mit der Frau die Arbeit teilt.
4. Die Männer müssen in Betracht ziehen, dass die Frauen in ihrem Leben einen Beruf ausüben wollen.
5. Dafür müssen durch Gesetze und Verordnungen die Voraussetzungen geschaffen werden.
2. Verwandeln Sie die kursiv gedruckten Phrasen in Relativsätze.
Zum grundlegend gewandelten Selbstverständnis der Frauen gehört ihre Forderung nach Ausbildung. →
Zum Selbstverständnis der Frauen, das sich grundlegend gewandelt hat, gehört...
1. Nur durch ein eigenständig erworbenes Einkommen kann ein unabhängiges Leben ermöglicht werden.
2. Die ihnen allein zugewiesene Zuständigkeit für den Haushalt empfinden viele Frauen als belastend.
3. Die gegenüber diesen Forderungen positiv eingestellten Männer führen ein harmonisches Familienleben.
4. Solche Ideen berücksichtigende Gesellschaften leisten einen wichtigen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit.
5. Vom Staat bevormundete Frauen fühlen sich ungerecht behandelt.
3. Fragen zum Textverständnis.
1. Welche Qualifikationen und welche Betätigungsbereiche sind modernen Frauen wichtig? Aus welchen Gründen?
2. Warum wächst in Deutschland die Zahl der alleinerziehenden Mütter?
3. Inwiefern werden viele Männer durch diese neuen Lebensgewohnheiten von Frauen verunsichert?
4. Welche positiven Auswirkungen haben diese veränderten Verhältnisse auf das Verhalten vieler Männer?
5. Warum ist es auch für die Gesellschaft insgesamt besser, wenn Frauen und Männer sich alle wichtigen Aufgaben gleichberechtigt teilen?
4. Weiterführende Fragen.
1. Halten Sie es für richtig, wenn die Männer jene Aufgaben übernehmen, die ihnen die Autorin zuweist?
2. Welche Rolle sollte nach Ihrer Meinung die Frau in unserer Gesellschaft übernehmen?
3. Stimmen Sie der These der Verfasserin zu, dass den Frauen allein das Recht zukommt, über das Austragen eines Kindes zu entscheiden?
IV. Lesen Sie den Text!
Plädoyer gegen die Ehe
Ein Interview mit der Schriftstellerin Alice Schwarzer
Interviewer: Sie raten allen Frauen, unverheiratet und kinderlos zu bleiben wie Sie selber und viele andere Frauenbefreierinnen auch. Warum?
Schwarzer: Sobald eine Frau verheiratet ist, gilt sie in unserer Gesellschaft nur noch genauso viel wie ihr Mann. Ist er was, ist sie auch was. Wird er verachtet, wird sie mitverachtet. Und in dem Augenblick, wo ein Kind da ist oder sogar mehrere, da sitzt man zu Hause und ist davon abhängig, dass man einen guten, netten Mann hat. Und jetzt weiß sicherlich jede Hausfrau, wovon ich rede: Die Decke fällt einem auf den Kopf, jeden Tag spült man dieselben Teller, und dann muss man auch noch seinen Mann fragen: Kann ich nicht mal wieder zum Friseur; gibst du mir Geld für'n neuen Rock und so. Das heißt, die Mutterschaft macht finanziell abhängig vom Mann und nicht nur finanziell. Wer das Geld hat, der hat das Sagen. Und der kann zu dem, der keins hat, sagen: Halt die Klappe, ich bin hier der Herr im Haus.
Interviewer: Darum empfehlen Sie auch allen Frauen, berufstätig zu sein und zu bleiben?
Schwarzer: Ja, aber nicht nur darum. Solange man für die Kinder zu sorgen hat, hat das Leben der Hausfrau ja noch einen Sinn. Was aber, wenn die Kinder groß sind und aus dem Hause gehen? Dann müsste man einen Beruf haben, hat aber keinen, weil man keinen gelernt hat oder weil man den erlernten Job verlernt hat. Also versauert man zu Hause oder landet in irgendwelchen Sackgassenberufen wie Hilfsarbeiterin oder Bürokraft oder Friseuse, wo sie nicht weiterkommen, wo sie bloß ausführen dürfen, was andere anordnen: Viel Arbeit, langweilige Arbeit für wenig Geld.
Interviewer: Haben Sie eigentlich bedacht, dass der Verzicht auf Ehe und Kinder für viele Frauen Einsamkeit bedeuten könnte?
Schwarzer: Ich möchte mich deshalb anders ausdrücken: Ich rate den Frauen, sich sehr, sehr gut zu überlegen, welche Folgen es hat, wenn sie heiraten. Ich weiß, es gibt eine Menge Gründe dafür, doch zu heiraten. Man möchte mit einem Menschen zusammen sein. Außerdem gilt man in dieser Gesellschaft ja bloß was, wenn man einen Mann hat. Ich selber bin zwar nicht verheiratet. Ich lebe aber mit einem Mann zusammen.