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Volks- und Heimatfeste

Allgemein beliebt sind in Deutschland traditionelle Volks- und Heimatfeste. Sie sind besondere Stationen im Leben des Volkes, Wendepunkte im Rhythmus des Jahres. Man erwartet sie mit Ungeduld, man trifft oft lange Vorbereitungen, und man feiert mit großem Einsatz.

Aber in vielen kleineren Orten gibt es auch eigene Festbräuche, in Deutschland kann man nicht Hunderte, sondern Tausende von solchen zählen, und ihre Landkarte ist sehr bunt. Fast jede Dorfgemeinde hat ihren besonderen Tag oder ihre besonderen Tage. Diese nehmen einen großen Platz im Leben der Einwohner des Ortes ein. Durch sie kann man das Spezifische der Gegend sehr gut kennenlernen. Wie man sagt, sie bieten ein Stück Heimat. Manche Feste können eine Woche lang sein, manche werden vom Freitag bis Sonntag gefeiert.

Viele Feste gründen sich auf eine jahrhundertealte Tradition, mehrere davon gehen auf die Markttraditionen zurück. Auf dem Markt traten fahrende Künstler, Artisten mit exotischen Tieren, auch Wunderdoktoren auf, hier genoß man verschiedene Näschereien. Diese Seite des Markttreibens steht heute im Vordergrund.

Das Spezifische des Ortes kommt bei zahlreichen Festen, die die Pflanzenwelt widerspiegeln, zum Ausdruck, so bei einem Parkfest, Rosengartenfest oder Fliederfest, auch bei einem Wald- oder Forst­ fest. Die Tierparks begehen ihr Tierparkfest. In der Lausitz gibt es ein Windmühlenfest, in Reichenbach (wo die berühmte Göltzschtalbrücke ist) ein Brückenfest und in Wernigerode ein Rathausfest. An der Müritz feiert man ein Seefest und an der Ostsee ein Strandfest.

Mehrere Feste haben besonderen Wert und werden vielerorts gefeiert. Zu diesen gehören Erntedankfeste. Als Dank für die reiche Ernte bringen die Gläubigen in vielen Gegenden zum Erntedankfest Früchte des Gartens und der Felder in die Kirche. Beim großen fränkischen Erntedankzug in Bayern präsentieren viele Dörfer und Gemeinden auf großen und kleinen Wagen, die mit Girlanden ge­schmückt sind, die Früchte des Landes.

Sehr bekannt sind Wein- und Bierfeste. Manche von ihnen entstanden in den letzten Jahrzehnten, nach dem zweiten Weltkrieg und sogar in den siebziger Jahren. Sie haben auch praktischen Wert, weil sie den Weinabsatz fördern helfen. Zu den neuen Festen gehört das Fest der hundert Weine in Kallstadt.

Die Wein- und Winzerfeste dauern drei bis fünf Tage. Bei dem Weinlesefest in Neustadt (Pfalz) wird die deutsche Weinkönigin ge­wählt.

Von anderen Festen sind Hirten; Schäfer- und Fischerfeste zu nennen, die hier und da gefeiert werden. Im Neckarland, Ober­schwaben und am Bodensee gibt es interessante Kinder- und Schuler­feste mit Festzügen, Kinderspielen, Unterhaltung, Feuerwerk und Be­schenkung.

In Deutschland sind auch Maifeste beliebt. Im Landkreis Marburg wird bei dem Fest ein Junge als Maimann verkleidet. Der Maimann, eine grüne Gestalt, ist im Mittelpunkt der Feier. Im Oberbayern wird ein Maibaum aufgestellt, ein schlanker hoher Stamm, der mit Kränzen oder Figuren reich geschmückt wird. Dabei gibt es schöne Musik, Maitänze, Unterhaltung und Spiele.



Deutschland bewahrt auch seine alten Schützentraditionen. Sowohl im Norden des Landes als auch im fränkischen Raum sind Schützenfeste anzutreffen. Sie werden in Stadt und Land gefeiert. An der Saale wird das Fest am Sonntag nach Pfingsten begangen. Es beginnt mit einem großen historischen Umzug. Das interessante Programm, das auch Schießübungen einschließt, endet mit einem Bierfest. Beim Fest wird ein drei Zentner schwerer Vogel zum Schützenplatz gebracht. Auf diesen Vogel wird später geschossen, in manchen Orten mit der Armbrust, wie es in der Ritterzeit war. Eines der größten Schützen- und Heimatfeste wird seit 600 Jahren in Düsseldorf gefeiert. Da entsteht auf den Rheinwiesen fast über Nacht eine bunte Jahrmarktstadt. In diesen Tagen gibt es alles: einen histo­rischen Festzug mit Musikkapellen und Reitergarden, Platzkonzerte, Fackclzüge, ein Kinderschützenfest und zum Schluß ein Riesenfeuer­werk am Rhein.

Zu den alten Festbräuchen gehört die Kirmes.* Am Kirmessonntag gibt es einen feierlichen Gottesdienst. Danach herrscht auf dem Kirmesplatz ein buntes Leben und Treiben. Eines der Hauptver­gnügen ist das feierliche Sonntagsmahl mit Kirmeskaffee und ge­selliger Unterhaltung. (Zur Kirmes wird viel gebacken und Essen vor­bereitet.) Am Niederrhein findet während der Kinnes die traditionelle Ferkelversteigerung statt.

* die Kinnes - eine Feier, die der Kirchweih gewidmet ist.

 

Ende August, wenn das Heidenkraut in voller Blüte steht, feiern gleich mehrere Orte in der Lüneburger Heide* ihr Heidenblütenfest. Dabei gibt es eine Feldküche mit Erbsensuppe, Bratwurst und Ge­tränken. Am letzten Tag wird die neue Heidenkönigin gewählt. Eine besondere Attraktion dieses Festes sind die Wasserspiele.

* die Lüneburger Heide - Heidengebiet in Niedersachsen zwischen der Unterelbe und der Aller (Nebenfluß der Weser), 1135 km2 groß.

 

Bei vielen Festen gibt es ein lustiges Narrentreiben. So wird unter anderen in der Gegend zwischen dem Rhein und der Donau das Brunnenfest gefeiert. Während des Festes findet das Brunnenspringen statt. Die Brunnenspringer werden durch ein Würfelspiel ermittelt. Nach dem Sprung ins aufgewühlte Wasser dürfen die Springer, die in nasser Kleidung aus dem Wasser kommen, die umstehenden Mädchen abküssen.

Das Tonnenfest

In Fischland (eine Halbinsel an der Ostseeküste) ist das Ton­nenfest ein richtiges Erlebnis. Das Fest entstand, als Schweden noch die deutsche Ostseeküste beherrschte. Auf diesem Fest wurde eine Tonne zerschlagen, die an die letzte Tonne mit Heringen erinnern sollte, welche an die Schweden abzuliefern war.

Bei dem Fest tritt der Fischländer als Reiter auf. Er trägt eine weiße Mütze, ein weißes Hemd, dunkle Reithosen und einen bunten Gürtel, der mit Perlen bestickt ist. Sein Pferd trägt eine farbige Satteldecke. Girlanden mit kleinen Blumensträußen schmücken den Reiter und das Roß. Der Reiter muß die letzte Daube* („Stäben" genannt) von der aufgehängten Tonne herunterschlagen. Wenn er Glück hat, wird er Stäbenkönig. Dann muß der Sieger dieses letzte Stück Holz der Tonne herunterholen. Wenn es gelingt, wird er Òînnenkönig. Nicht selten kommt dabei der Erfolg durch den Schlag des Vorderreiters, aber das betrübt die allgemeine frohe Stimmung nicht.

* die Daube - Holzteil einer Faßwandung

 

Der Schmuck der Reiter und die schöne Musik machen das Fest sehr anziehend. Hunderte von Zuschauem feuern die Reiter uner­müdlich an. Jeder gute Schlag wird mit Beifall begleitet und mancher Fehlschlag mit Spott.

Das Tonnenfest beginnt mit einer Kaffeetafel der Tonnenbrüder und endet mit einem Ball, der mit deren Einzug eröffnet wird.

Das Oktoberfest in München

Rund sechs Millionen Besucher, an die fünf Millionen Maß Bier, über 400 Karussels, Buden und Erlebnisgeschäfte, gut 12 000 Beschäftigte, das sind die technischen Daten des größten Volksfestes der Welt, des Münchener Oktoberfestes. Die Besucher des Festes kommen aus den fernsten Orten der Welt.

Das erste Oktoberfest wurde 1810 gefeiert. Es war der Vermählung des Kronprinzen Ludwig (der spätere bayerische König Ludwig I.) mit Prinzessin Therese gewidmet. Gefeiert wurde vor den Toren der Stadt auf einer Wiese, die zu Ehren der Braut „Theresienwiese" genannt wurde. Zu den Festlichkeiten wurden auch die Münchner Bürger eingeladen - zum Schauen und Jubeln.

Die Festzeit umfaßt 16 Tage (Ende September - Anfang Oktober).

Feiertage

Willst du glücklich sein im Leben,

trage bei zu andrer Glück,

denn die Freude, die wir geben,

kehrt ins eigne Herz zurück.

Friedrich Rückert

Weihnachten

„Fröhliche Weihnachten!" wünschen einander von Herzen die Deutschen vor und während dieses beliebtesten Volksfestes. Weihnachten ist mehrere Jahrhunderte alt. Es wird zwei Tage gefeiert, am 25. und 26. Dezember. Am 24. Dezember ist der Heilige Abend" (Heiligabend), an dem die Kerzen des Wcihnachtsbaums angezündet werden. Beim Fest wird oft ein Lied gesungen und eine Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Dann wünscht man sich ein frohes Fest, und die Familienmitglieder beschenken einander. (Vorher legt man die Geschenke unter den Weihnachtsbaum, es heißt, der Weihnachtsmann hat sie gebracht.) Danach werden die Weihnachts­stollen angeschnitten.

Das Weihnachtsfest ist mit der Sonnenwende verbunden. In diesen Tagen wurde schon in der vorchristlichen Zeit der Geburtstag des Lichtgottes gefeiert, der die Natur zu neuem Leben erweckt. Die alten Weihnachtsbräuche sind mit dem Streben der Menschen nach Licht und Wärme verbunden. Überall herrschte Friede und Waffenruhe, es sollte auch keinen Streit geben. Das Jahr 354 galt dann als Jesu Christi Geburtsdatum. Heute ist Weihnachten vor allem ein Familienfest, ein Fest des Friedens und des Lichtes, der Freude und des Glücks.

Zu den ersten Weihnachtsbräuchen gehören der Weihnachtsbaum (Tannenbaum, jetzt auch Kiefer und Fichte) und der Weihnachts­mann. Der Weihnachtsbaum ist seit wenigen Jahrhunderten bekannt (der erste wird 1737 erwähnt). Er wurde vor allem mit Lichtem geschmückt, die die Sonne, Schatz und Segen symbolisierten. Zum katholischen Weihnachtsbrauch gehört die Krippe. Diese, in der Mariä mit dem neugeborenen Jesus Christus und andere Bibel­gestalten dargestellt sind, kann man überall sehen, auf einem großen Platz in einer Altstadt und in Familienhäusem. Immergrüne Zweige sind Symbol der ewigen Lebenskraft. Seit dem 19. Jahrhundert wer­den die Tannenbäume mit Kerzen geschmückt. Schon seit Anfang Dezember gibt es in jeder Stadt einen oder einige Weihnachtsmärkte. Dort sind Verkaufsstände, Buden, Karussels, Attraktionen, in ver­schiedenen Orten auch etwas anderes. An den Buden sieht man schö­nen Weihnachtsschmuck, überall herrliche Weihnachtssymbolik. Für groß und klein ist dieser Markt ein beliebter Treffpunkt. Hier gibt es eine Menge von verschiedenen leckeren Sachen sowie Glühwein, Grog oder Tee zum Erwärmen.

In großen Städten beginnen einige Wochen vor Weihnachten die Lichtwochen. Alles leuchtet und glänzt, über den Straßen sieht man Lichtbilder von bekannten Märchengestalten, hier und da stehen große Bäume mit Lichtschmuck.

Zur kleineren Weihnachtssymbolik gehören Pyramiden, Lichter­engel, Bergmänner und Räuchermännlein. (Letztere sind kleine, innen hohle Holzfiguren mit einer Pfeife). Man stellt brennende Räucher­ kerzchen hinein, so daß der Eindruck entsteht, daß die Figuren rau­chen.

Der Advent

„Advent" bedeutet die Vorbereitungszeit auf das Fest der Geburt Christi. (Aus dem Lateinischen übersetzt heißt das Wort „Ankunft".) Der Advent ist die Zeit vor Weihnachten, die vier Sonntage einschließt. Die Volksbräuche in der Adventszeit sollen die bösen Geister vertreiben. An den vier Sonntagen wird je eine Kerze angezündet. Dieses Anzünden ist ein Symbol für die Freude auf das Weihnachtsfest.

Einer der Weihnachtsbräuche ist der Adventskranz. Das sind grüne Kränze oder Kränze aus geflochtenem Stroh, die Segen bringen und Übel abwehren sollten. Der Kranz hat goldene und rote Bänder, das sind die Farben des Lichtes und des Lebens.

Der 6. Dezember ist der St. Nikolaustag. St. Nikolaus war Bischof, danach katholischer Heiliger und wurde als Wundertäter und Gabenbringer verehrt. Er bringt den Kindern Geschenke wie Nüsse, Früchte und Süßigkeiten. (Am Vorabend stellen die Kinder ihre geputzten Schuhe vor die Tür, und er füllt sie mit Geschenken.) Früher hatte der Nikolaus auch ein Bäumchen mit Kerzen gebracht. Als der Weihnachtsbaum eingeführt wurde, ist dieser Brauch verschwunden. Der Nikolaus wird von Krampus begleitet, der mit einem Fell bekleidet ist, Hörner und einen Teufelsschwanz trägt. Mit seiner Rute bestraft er schlimme Kinder. (Übrigens war die Rute ursprünglich ein Segenszweig, der bei Berührung Glück und Ge­sundheit bringen sollte.) In Norddeutschland kommt statt des Kram­pus der „Knecht Ruprecht".

Im 19. Jahrhundert ist eine Kombination von Nikolaus und Großvater erschienen, der Weihnachtsmann, in vielen Gegenden ist es „das Christkind".

Die traditionelle Weihnachtsspeise ist der Gänse- oder Puten­braten (bei alten Germanen der Eber oder das Schwein), außerdem der Karpfen mit Salzkartoffeln (in Norddeutschland). Von süßen Speisen sind es der Pfefferkuchen (Kuchen mit Sirup oder Honig und vielen Gewürzen) und der Weihnachtsstollen (ein länglich geformtes Gebäck aus Hefeteig mit Rosinen, Mandeln, Zitronat und Gewürzen). Der Weihnachtsstollen ist ein Abbild des Jesuskindes in seiner schnee­weißen Windel.

Über die Weihnachtskrippe

Die Weihnachtskrippe wurde erstmals 1223 vom heiligen Franz von Assis aufgestellt. Er wollte damit zeigen, daß Christus arpa und mittellos geboren worden ist. Zu diesem Zwecke legte er eine hölzerne Christkindfigur in eine Krippe (Futtertrog für das Vieh) und stellte die Geburtsszene nach. Sie wurde durch zwei Tierfiguren ergänzt, den Ochsen und den Esel („der Ochse kenne seinen Herrn und der Esel dessen Krippe"). Später kamen die Hirtenfiguren und die der heiligen Drei Könige.

In der Familie gibt es verschiedene Arten der Krippen. Man kann auch ein Krippenspiel in Form eines Schattentheaters sehen.

Weihnachts- und Neujahrsglückwünsche:

Frohe Weihnachten und ein gutes (glückliches) neues Jahr!

Viel Glück im neuen Jahr!

Alles, alles Gute für das neue Jahr!

Ein gutes (gesundes und erfolgreiches) Neujahr!

Die besten Wünsche zum neuen Jahr (zum Jahreswechsel)!

(Meinen) Herzlichen Glückwunsch zum Jahreswechsel!

Meine besten Glückwünsche zum Weihnachts- und Neujahrsfest!

Frohe Festtage und viel Glück und Erfolg für das kommende Jahr!

Frohe (fröhliche) Weihnachten und ein gutes (glückliches) neues Jahr in bester Gesundheit!

Glücklichen Rutsch ins neue Jahr (ins Neujahr)! (umg.)

Ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches und gesundes neues Jahr wünscht Ihnen...

Die besten Glückwünsche zum Weihnachts- und Neujahrsfest sendet Ihnen...

Ich wünsche Ihnen (und Ihrer Familie) zum Neuen Jahr alles Beste (Schöne), Gesundheit, Glück im persönlichen Leben und Erfolg im Beruf.


Date: 2015-12-24; view: 1684


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