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Die Struktur des orientalischen Gartens und Leere-Zahl-Proportion

Wichtigsten in den japanischen Garten ist ein Magisches Quadrat.
Beginnend mit der frühen feudal-aristokratischen Klasse der Asaka- und Narazeit (552-794) bis in die Neuzeit behauptete sich der Teichgarten als Bezugselement zu den Wohn- Tempel- und Klosterbauten sowohl als Wandel- wie als Betrachtungsgarten. Mit Beginn der Heian-Periode festigte sich der Einfluss neuer buddhistischer Schulen der Tendai und Shingon, den sogenannten esoterischen Sekten. Mit den kleinteiligen unsymmetrischen Bauten ihrer Bergklöster begann ein Wandel in der Tempel- und Klosterarchitektur. Eingeführt wurden separate kleine Mönchsquartiere mit eigenem kleinen Gartenhof zur Meditation, verstreut im Gelände des Hauptklosters. Aus diesen entwickelten sich im Laufe der Zeit die vielen Untertempel innerhalb des Bezirks eines Haupttempels. Bei allen Anlagen dieser Zeit waren die Richtlinien und Gebote chinesischer Geomantie ( Feng shui) maßgebend.
Das Lo-shu hingegen ist Ausdruck von Evolution, steten Wandels und steter Bewegung, und findet in den Zahlen der neun Häuser des Magischen Quadrats seine Entsprechung.


Es ist ein wichtiges Instrument für die Arbeit des Feng shui, womit Richtung und Energiefluss entsprechend einer Yin- oder Yang-Dominanz eruiert werden kann. Das Magische Quadrat, dessen Zahlenachsen alle die Quersumme 15 ergeben, weist in der horizontalen Mittelachse - in der Lesart von rechts nach links - die Zahlenreihe 7-5-3 auf.
-7- gilt als mythische Zahl des kreativen Kosmos; sie vereinigt die heilige Drei des Göttlichen mit der Zahl Vier des Weltlichen.
-5- ist die Zahl des Menschen und seiner fünf Sinne; sie vereinigt die Zwei des weiblichen Prinzips mit der Drei des männlichen; sie ist Prinzip der Wechselwirkung von Gleichem und Ungleichem.
-3- ist die Integrationszahl und Schlüssel des Weltganzen und dynamisches Energieprinzip von Trennung und Neuordnung; sie ist die Eins der Grossen Einheit aus der die Zwei der Polarität von Yin und Yang erwächst.
Die 7-5-3 Zahlenreihe ist im japanischen Denken fest verankert und äussert sich als Begriff des shichigosan auf viele Weisen, um der Einheit von Raum und Zeit Ausdruck zu verleihen. Der Meditations- und Tempelgarten Ryoan-ji in Kyoto ist dafür berühmtestes Beispiel in der Gartenkunst.
Der klassische japanische Garten hat einfache klare Linien und setzt Buddah-Figuren, Skulpturen, Wasserspiele und Figuren spärlich ein. Einige der klassischen Stilelemente sind Steinlaternen und Pagoden, Heiligenfiguren und Buddhafiguren, japanische Brücken aus Holz oder Stein. Oft werden auch japanische Tore als Eingang zum Garten verwendet. Als Pflanzen werden viel Grünpflanzen eingesetzt. Blühende Pflanzen werden nur sehr wenig verwendet. Typisch sind hier Bambus, Gräser und Ahornarten aber auch Kirschbäume. Gerade das Thema Kirschblüte hat in Japan einen starken symbolischen Wert und viele japanische Gärten werden um dieses Thema gestaltet.



Eine wichtige Funktion im Japanischen Garten haben auch Farben. So wird Rot nicht wie in der westlichen Kultur als Signalfarbe interpretiert sondern ist ein Ausdruck der Freude. Oft werden japanische Tore Rot hervorgehoben. Auch die Farbe weiß ist anders Belegt. Sie steht in Japan für Trauer. Aber da die Chance Kritik von einem Japaner zu bekommen nicht sehr hoch ist, kann man die Farbwahl sicherlich an unserem Empfinden ausrichten.

Es lassen sich auch schöne japanische Gärten schaffen mit Kombinationen aus den klassischen Stilelementen. Man kann durchaus einen Bachlauf am Koiteich mit Elementen aus dem Zengarten symbolisieren. Kies und Steine stellen dann einen Bachlauf dar. Diesen Eindruck kann man mit einer Brücke über den symbolischen Bach verstärken. In einem Japangarten in unserer Region werden sicherlich auch mehr blühende Pflanzen als in Japan eingesetzt um den Garten etwas bunter zu gestalten. Man muss das minimalistische Prinzip des Japanischen Garten ja nicht komplett verwirklichen. Auch eine Mischung mit europäischen Gartenstilen kann reizvoll sein.

Gut zum japanischen Stil passen Gräser und Bambus. Bambus gibt es in vielen verschiedenen Größen. Schnellwachsende Bambusarten sollte man im Wurzelwachstum einschränken. Ansonsten breiten diese sich schnell im Garten aus. Für den Japanischen Wassergarten passende Pflanzen sind alle Seerosen, Lotus und alle großblättrigen Wasserpflanzen, aber auch Lilien und Wassernuss. Wem der Platz für einen Teich nicht gegeben ist, kann Wasser in Form eines Brunnens oder eines Wasserspiels anlegen.

In ihm drückt sich ebenso aus, dass das japanische Denken stärker oder immerhin differenzierend an die Natur orientiert ist, als z. B. das europäische. Die Gärten zeigen auch einen maßgeblichen Einfluss von der chinesischen Lehre Feng Shui und dem Prinzip von Yin und Yang. Dazu kommt die Respekt vor der Natur, wahrscheinlich wegen der vielen Erdbeben, Vulkane, Tsunamis und auch Taifunen, die Nippon oft bedrohen. Bei Waldrodungen ist es üblich, Ersatzhäuser zu bauen, um die Naturgeister zu besänftigen.

Ein Japanischer Garten kann ganz unterschiedliche Ausprägungen haben. Als Zengarten besteht er aus Sand Steinen und Kies, die nach der japanischen Zen-Philosophie unsimetrisch angeordnet werden und einen symbolischen Garten darstellen soll. So werden Felsen und Steine als Inseln in einem aus Kies oder Sand bestehendem Gewässer platziert. Mit Einem Rechen werden Wellen in das symbolische Wasser geformt. Ein japanischer Garten kann aber auch ein Wassergarten sein. Bei der japanischen Variante des Wassergartens dreht sich das Design oft um den Koiteich, der den Mittelpunkt des Japangartens bildet. Aber auch ohne Teich ist Wasser ein immer wiederkehrendes Element des Japanischen Gartens. So werden Wasserspiele oft als Stilelemente verwendet. Brunnen, Bambuswasserspiele und Quellsteine werden hierfür gerne verwendet. Nach der Lehre des Feng Shui sollte Wasser immer zum Haus hin fließen. Das soll den Fluss des Reichtums symbolisieren.


Date: 2015-12-24; view: 873


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