Die Wirtschaft ist hauptsächlich auf Dienstleistungen ausgerichtet: 72% der Erwerbstätigen arbeiten im tertiären Sektor (Dienstleistungen), 24% im sekundären Sektor (Industrie) und 4% im primären Sektor (Landwirtschaft). Zum Dienstleistungssektor gehören Versicherungen, Banken, Handel und Tourismus. Im sekundären Sektor dominieren die Maschinen-, Elektro- und Metall- sowie die chemisch-pharmazeu- tische Industrie. Die Landwirtschaft befindet sich in einer Veränderungsphase aufgrund des gestiegenen Bedarfs an Bioprodukten und der Förderung umweltschonender Anbaumethoden.
Das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft bilden die kleinen- und mittleren Unternehmen (KMU), das heisst Betriebe mit weniger als 250 Angestellten. Sie machen 99 % der in der Schweiz registrierten Unternehmen aus und schaffen zwei Drittel der Arbeitsplätze. Zahlreiche ausländische Unternehmen und internationale Schweizer Firmen haben hier im Land ihren Hauptsitz und sind wichtige Akteure in der Schweizer Wirtschaft.
Arbeitsmarkt
Die Schweiz gehört zu den Ländern mit den längsten Arbeitszeiten: Gut 1800 Stunden sind es pro Jahr und Kopf. Die Arbeitslosenrate ist gering und die Beziehungen zwischen den Sozialpartnern sind im Allgemeinen kaum durch Streiks belastet. Das 1937 in der Maschinenindustrie zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern erstmals abgeschlossene Friedensabkommen legt Schlichtungsstellen fest, an welche man sich bei Konflikten wenden kann.
Aussenhandel
Als kleines Land hat die Schweiz einen beschränkten Heimmarkt. Deshalb betreibt sie einen regen Import und Export von Waren und Dienstleistungen und gehört zu den Ländern mit dem höchsten Anteil des Aussenhandels am Bruttoinlandprodukt (BIP). Der überwiegende Teil der Dienstleistungen und industriellen Erzeugnisse wird ins Ausland exportiert. Die bedeutendsten Exportgüter sind chemisch-pharmazeutische Produkte, Maschinen, Präzisionsinstrumente, Uhren und Bijouterie. Zwei Drittel des gesamten Warenverkehrs finden mit der Europäischen Union statt, die somit den wichtigsten Handelspartner der Schweiz darstellt.
Die Schweizer Wirtschaft zeichnet sich durch die Herstellung von qualitativ hochwertigen Produkten aus und ist deshalb auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen. Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz ist vor allem dank den technologischen Innovationen hoch. Zu den wichtigsten Branchen zählen die Mikrotechnologie, die Biotechnologie sowie die Pharmaindustrie.
Verkehr
- Strassennetz: Das Land ist von einem dichten Strassennetzüberzogen. Im Jahr 2009 existierten 1800 km Nationalstrassen, darunter 1400 km Autobahn, 18000 km Kantonsstrassen und 51 600 km Gemeindestrassen. Über fünf Millionen motorisierte Fahrzeuge sind in der Schweiz registriert, davon alleine 4 Millionen PKWs. Rund 80% der Haushalte besitzen mindestens ein Auto.
- Bahnverkehr: Die Schweiz besitzt ein 5100 km langes Schienennetz. Die Verkehrsintensität ist eine der höchsten der Welt. Ungefähr 328 Millionen Passagiere und 73 Millionen Tonnen Güter werden jährlich mit der Schweizerischen Bundesbahn SBB befördert. 2008 hat jeder Einwohner im Durchschnitt 2422 km mit der Bahn zurückgelegt. Das sich im Bau befindende Herzstück der Transitverbindungen ist die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT), welche den Nord-Süd-Schienenverkehr erleichtern wird.
- Flugverkehr: Die internationalen Flughäfen sind Zürich- Kloten, Genf und Basel. Diese drei Flughäfen verzeichnen bei wachsendem Passagieraufkommen inklusive Transit bei Linienflügen und Charter für 2010 folgende Frequenzen: 22,8 Millionen, 11,7 Millionen und 4,1 Millionen Personen.
Schifffahrt: Der Rhein ist der einzige schiffbare Zugang derSchweiz zu den Weltmeeren. Der Warentransport betrug 2008 mehr als 7,2 Millionen Tonnen. Basel ist der Heimathafen der schweizerischen Hochseeflotten. Auf den Schweizer Seen und Flüssen sind 200 Fahrgastschiffe im Einsatz, die jährlich rund 13 Millionen Passagiere befördern. Zusätzlich sind fast 100000 Sport- und Freizeitschiffe zugelassen.
Tourismus
In der Schweiz ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig, der 6% des Bruttoinlandproduktes beiträgt. Die Restauration und die Hotellerie zählen etwa 225000 Beschäftigte und ungefähr 30000 Betriebe. 2009 verbuchte die Schweizer Hotellerie, der die Hotels wie auch die Kuranstalten angehören, 35,5 Millionen Übernachtungen.
Die touristische Infrastruktur der Schweiz umfasst Angebote für das ganze Jahr, Orte mit ausgeprägtem Winter- oder Sommertourismus, aber auch Thermalbäder und Kongresshotels. Wichtigstes Kapital des Tourismus bleibt jedoch die Landschaft, sowohl unberührte Natur als auch die Kulturlandschaft. Schweiz Tourismus sowie zahlreiche regionale Organisationen unternehmen hohe Werbeanstrengungen, um die Schweiz als Reiseland optimal zu positionieren.