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Die Feldstruktur des Adjektivs

1. Das Adjektiv verbindet sich mit den anderen Wortarten und erscheint

– in attributiver Stellung vor einem Substantiv oder anderen substantivierten Wortarten: eine schöne Rose,

– in prädikativer Stellung bei einem Verb: Die Rose ist schön.

2. Die morphologische Struktur des Adjektivs ist dadurch gekennzeichnet, dass es sowohl an der Deklination, mit dem Substantiv kongruierend, als auch an der Komparation teilnimmt. Die Deklinationund die Komparationder Adjektive sind wichtige Charakteristika des Adjektivs als Wortart.

Das Adjektiv kann stark, schwach oder gemischt dekliniert werden.

Die Deklinationsart hängt vom Begleitwort des Adjektivs ab. Als Begleitwort können der bestimmte, unbestimmte Artikel, Demonstrativ-, Possesiv-, Interrogativpronomen, Ordinalzahlen und die Relativpronomen dessen, deren, wessen, wie viel auftreten.

Auch die Form des Substantivs selbst kann die Deklination des Adjektivs bestimmen (z. B. im Genitiv → kalten Wassers).

Im Gegensatz zum Substantiv verändert sich das Adjektiv auch nach den grammatischen Geschlechtern (ein neuer Film, ein neues Buch, eine neue Tasche).

Wenn das Begleitwort alle grammatischen Charakteristiken angibt, so hat das Adjektiv die schwache Endung -en, außer Nom. Sg. m, n, f und Akk. Sg. f, n. Wenn das Begleitwort fehlt oder das Substantiv nicht komplett charakterisiert ist, so bekommt das Adjektiv die Endung des Begleitwortes. Aber in der deutschen Sprache gibt es Adjektive, die unverändert bleiben, also nicht dekliniert werden.

Das sind

Farbadjektive fremder Herkunft,

ein rosa Kleid, ein lila Bleistift

possesive Adjektive auf -er, die geographische Namen sind und vor dem Substantiv stehen (s. unten 4.1).

im alten Moskauer Zirkus, in einem netten Petersburger Café, auf der Frankfurter Messe, im Berliner Zoo, zu einem der ältesten Pariser Hotels

3. Die Kategorie der Komparation(Steigerungsstufen) bilden die Vergleichsformen des Adjektivs: der Positiv, der Komparativ, der Superlativ (s. auch 12.3 Die Komparation der Adjektive).

4. Adjektive werden in qualitative und beziehungsverweisende Adjektive eingeteilt.

4.1 Die beziehungsverweisenden Adjektivecharakterisieren einen Gegenstand dadurch, dass sie ihn in Beziehung zu einem anderen Gegenstand, einem bestimmten Ort, einer bestimmten Zeit setzen. gestriger Unfall, menschlicher Körper, politische Schulung, hiesiges Tageblatt, beträchtliches Eigentum

Zu den beziehungsverweisenden Adjektiven gehören auch die possesiven Adjektive von Familiennamen auf -isch und Städtenamen auf -er. die darwinsche oder die Darwin’sche Evolutionstheorie; die Berliner Mauer, der Moskauer Kreml, das Wiener Schnitzel

Die benannten Adjektive weisen sowohl syntaktische als auch morphologische Einheiten auf.

Die meisten beziehungsverweisenden Adjektive kommen nur in attributiver Verbindung vor, fast ausnahmslos in flektierter Form. der dortige Berg, der obere Rand, das hiesige Theater, das väterliche Haus, das silberne Besteck



Aber:Dieser Ring ist ein goldener. Dieses Gebiet ist ein bäuerliches.

Diese Frage ist eine politische.

Sie haben keine Kategorie der Komparation.

4.2 Die qualitativen Adjektivelassen sich einteilen:

- in komparierbare / vergleichsfähige Adjektive

groß – größer – am größten

- in unkomparierbare / vergleichsunfähige Adjektive

rund, tot, lebendig, lahm, sterblich, stumm usw.

Die Vergleichsfähigkeit / -unfähigkeit ist durch die lexikalische Bedeutung des Adjektivs bedingt.

5. An der Peripherie des Adjektivs liegt eine Gruppe von Inflexibilia (angst, fremd, schaden, schuld, bereit, wach, albern, barfuß u. a.), die phraseologisch gebunden sind.

Sind wir hier allein?

Es ist mir angst und bange.

6. Man spricht noch von Pronominaladjektiven andere, einzige, etliche, folgende, mehrere, viele, wenige, zahlreiche als Attribute.

7. Zu der Feldstruktur des Adjektivs gehören:

a) Scheinpartizipien (Pseudopartizipien)

Eine Gruppe der nicht vom Verb-, sondern vom Substantivstamm abgeleiteten Partizipien:

der unbemannte Weltraumflug vs. eine unbemannte Frau

der gesternte Himmel vs. der gestirnte Himmel

der weiß gepunktete Hut, der übel gelaunte Chef, eine bebrillte Frau, eine karierte Hose, eine verspeckte Tasche, weiß bewimperte Augen, ein mit Blumen bekranztes Schiff, das verrammsteinerte Lied

Die Gebirgslandschaft ist tief zertalt und stark bebuscht.

b) Substantivierte Partizipien

Maskulina Singular

der Angestellte – ein Angestellter

der Auszubildende – ein Auszubildender

der Gefangene – ein Gefangener

der Reisende – ein Reisender

der Vorsitzende – ein Vorsitzender

Feminina Singular

der Angestellte – der Angestellte

die Auszubildende – eine Auszubildende

die Gefangene – eine Gefangene

die Reisende – eine Reisende

die Vorsitzende – eine Vorsitzende

Pluraldie Angestellten, die Auszubildenden, die Gefangenen,

die Reisenden, die Vorsitzenden

c) Infinitivgruppen und Konjunktionalsätze

Ich habe den Wunsch, ans Meer zu fahren.

Herr Müller hat sein Versprechen, mir ein deutsch-russisches

Wörterbuch zu leihen, gehalten.

Ich bin der Ansicht, dass mein Freund unschuldig ist.

Das Kind, das im Garten spielt, ist mein Neffe.

Der Mann, dessen Sohn heute Geburtstag hat, ist mein Lehrer.

d) Temporal-, Modal- und Lokaladverbien

Mit Hilfe der Endung -ig können aus Adverbien attributive Adjektive gebildet werden.

der heutige Tag, die gestrige Zeitung, die hiesigen Sitten.

Die Temporalaverbien können mit der Präposition von als Attribute nach dem Substantiv stehen.

die Taten von morgen, die Zeitung von gestern.



Date: 2015-12-17; view: 1398


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