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Zur Entwicklung der Lexikologie als Wissenschaft

LEXIKOLOGIE ALS BEREICH DER SPRACHWISSENSCHAFT

mit Schwerpunkten:

1. Gegenstand, Ziele und methodologische Grundlage der Lexikologie.

2. Entwicklung der Lexikologie als Wissenschaft.

 

Kontrollfragen

1. Zentrale Bereiche der lexikologischen Forschung.

2. Was war für die ersten Perioden der deutschen Sprachwissenschaft gekennzeichnet?

3. Welche Grundprobleme rücken in den Vordergrund in den letzten Jahren?

4. Namen der bedeutenden Lexikologieforscher.


Termini


Auffassung

Bereich

Betrachtung

Derivation

Diachronie

Differenzierung

Erforschung

Entlehnung

Etymologie

Existenzform

Forschung

Gesetzmäßigkeit

Grundlage

grundlegend

Grundproblem

kommunikativ-pragmatische Potenzen des Wortschatzes

Medium

Phraseologie

pragmatisch

Schichtung

Semantik

Spracheinheit

Sprachforscher

Sprachwissenschaft

Standpunkt

Stratifikation

Subsystem

synchron

Synchronie

Teilsystem

Vordergrund

Werdegang

Wesensmerkmal

Wissenszweig

Wortbestand

Wortbildung

Wortschatzerweiterung

Zusammenhang



LEXIKOLOGIE ALS BEREICH DER SPRACHWISSENSCHAFT

Gegenstand, Ziele und methodologische Grundlage der Lexikologie

Die Lexikologie (griech. lexis «Wort», logos «Lehre») ist ein Bereich der Sprachwissenschaft, der sich mit der Erforschung des Wortschatzes befasst.

Die Lexikologie untersucht den Wortschatz als System. Es handelt sich um ein lexikalisch-semantisches System, das ein Teilsystem oder Subsystem der Sprache bildet.

Als zentrale Bereiche der lexikologischen Forschung sind zu nennen:

- das Wort als eine grundlegende nominative Spracheinheit im lexikalisch-semantischen System, seine strukturellen Wesensmerkmale und seine Bedeutung,

- die Struktur des Wortschatzes als System und die Beziehungen zwischen seinen Elementen,

- die Stratifikation bzw. Schichtung des Wortschatzes aus der soziolinguistischen und funktionalen Sicht,

- kommunikativ begründete Veränderungen des Wortschatzes. Die Quellen der Wortschatzerweiterung.

Die methodologische Grundlage der Lexikologie bilden folgende Prinzipien:

die Betrachtung der Sprache als eine gesellschaftliche Erscheinung und das konkret-geschichtliche Herangehen an die Analyse der Existenzformen und des Funktionierens der Sprache.

 

Zur Entwicklung der Lexikologie als Wissenschaft

Die Lexikologie gehört zu den relativ jungen Bereichen der Theorie der deutschen Sprache, wie auch anderer Sprachen. Die Lexikologie hat sich erst Mitte unseres Jahrhunderts als selbständiger Wissenszweig herausgebildet. Ihr gingen jedoch viele wichtige Untersuchungen voraus, die ihren Werdegang bestimmten.

Für die ersten Perioden der deutschen Sprachwissenschaft war die diachrone Sprachbetrachtung gekennzeichnet. So wurde die Wortbildung als einer der wichtigsten Wege zur Bereicherung des Wortschatzes eingehend untersucht. Die dem Wortschatz eigenen semantischen Gesetzmäßigkeiten wurden ebenfalls untersucht, und zwar primär aus der Sicht seiner Entwicklung. Vom Standpunkt der Entwicklungsgeschichte des deutschen Wortschatzes wurde auch die Entlehnung untersucht. Um die Jahhundertwende erweckte das Interesse der Sprachforscher die territoriale und sozial-berufliche Differenzierung des Wortbestandes. Am wenigsten wurden Probleme der Phraseologie untersucht.



Als eines der ersten Werke, das mehrere lexikologische Aspekte zusammenfaßt, ist die «Etymologie der neuhochdeutschen Sprache» von H.Hirt (1909) zu nennen.

Unter den Lexikologielehrbüchern, die in der Sowjetperiode erschienen sind, sind die Arbeiten folgender Verfasser zu nennen: L. Salesky, L. K. Zinder und T. W. Strojeva, K. A. Lewkowskaja, A. Iskos, A. Lenkowa, M. D. Stepanova, I. I. Černyševa.

In den letzten Jahren werden – sowohl in der allgemeinen Sprachwissenschaft als auch in einzelnen Sprachen – lexikologische Probleme immer intensiver untersucht. In den Vordergrund rücken folgende Grundprobleme: Probleme der sprachlichen Nomination, das Wort, seine Bedeutung und seine Beziehung zu dem von ihm bezeichneten Begriff; verschiedene Aspekte der Zeichentheorie; die semantischen Gesetzmäßigkeiten innerhalb des Sprachsystems; die Wege der Wortschatzentwicklung; die Wortbildung als einer dieser Wege und als Lehre von der Wortstruktur; die lexikalischen Entlehnungen als kommunikativ-pragmatisches Phänomen; das phraseologische System und seine Stellung im Sprachbau; soziolinguistische Aspekte der Stratifikation des Wortbestandes u.a.m. Dabei unterscheidet sich die theoretische Grundlage der heutigen lexikologischen Forschungen grundsätzlich von der theoretischen Grundlage der «klassischen» Wortlehre.

So rückt in erster Linie die synchrone Auffassung der Wortschatzanalyse im Zusammenwirken mit der Systembetrachtung der Lexik als Bestandteil des Maktosystems der Sprache in den Vordergrund; dem Funktionieren der Wörter in Sprachsystem und Text wird ebenfalls besondere Aufmerksamkeit geschenkt.

Im Zusammenhang mit den Problemen der allgemeinen wie auch speziell der deutschen Lexikologie sind folgende Namen zu nennen: V. V. Vinogradov, S. D. Kacnel’son, V. M. Žirmunskij, A. I. Smirnickij, O. S. Achmanova, A. A. Ufimceva, V. G. Admoni, M. M. Guchmann, G. V. Kolšanskij, V. M. Pavlov, E. V. Rozen, E. S. Kubrjakova, V. N .Telija, M. D. Stepanova, I. I. Černyševa, O. D. Oguy. Auch folgende Linguisten sollten erwähnt werden: R. Große, W. Fleischer, W. Schmidt, Th. Schippan, G. Wotjak, E. Agricola, D. Vieweger.


Thema II


Date: 2015-12-17; view: 3146


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