![]() CATEGORIES: BiologyChemistryConstructionCultureEcologyEconomyElectronicsFinanceGeographyHistoryInformaticsLawMathematicsMechanicsMedicineOtherPedagogyPhilosophyPhysicsPolicyPsychologySociologySportTourism |
Häufig weniger häufig selten 7 pagetun, bekannt, hat man etwas gebraucht, belebend, für uns gut. d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe, Phraseologismen): Umgangssprache, literarisch, allgemein, Gespräch, Literatur, normal, Alltagssprache. e) Häufigkeit: häufig (3), weniger häufig (15), selten (7) 3.1.2.2 Statistische Beschreibung Um die Einzelergebnisse zusammenzufassen und zu profilieren, wurde eine einfache statistische Aufbereitung vorgenommen. Dazu wurden zunächst Ranglisten für einzelne Einschätzungskriterien erstellt. 1. Einschätzung als „veraltet“ (= Häufigkeit der Zuordnung) Zuordnungen Einheiten % 32 - 100% 31 dero. 97% 30 dermalen, linnen. 94% 29 - 91% 28 sich härmen, Schnurre, weiland. 88% 27 Brosame, gebrechen, nachmalig. 84% 26 Behuf, häuptlings, Kabel, verwichen, wohlfeil. 81% 25 Fiedler, trutzen, Unglimpf, sich verdingen. 78% 24 hochnotpeinlich. 75% 23 Binder, Kärrner, Strauß, trefflich, sich trollen, verlustig, vermaldeit, weidlich. 72% 22 sich unterwinden. 69% 21 buhlen, Drangsal, gestreng, Hagestolz, wacker. 66% 20 Backfisch, Bauchgrimmen, Herberge, küren, Tand. 63% 19 angelegen, sich entblöden, kundtun, Kurzweil, tunlich. 59% 18 abgefeimt, Gemach, traktieren, verschroben. 56% 17 artig, Beflissenheit, Benehmen, Brause, ersprießlich, Konterbande, zuträglich. 53% 16 famos, gerüttelt, jäh, obliegen, ruchbar, unbeschadet, Vorwitz 50% 15 anheben, erklecklich, geharnischt. 47% 14 beileibe, bestücken. 44% 13 redlich. 41% 12 abgedroschen, wohlweislich. 38% 11 schlechterdings, verweisen. 34% 10 Bresche, possierlich. 31% 9 aberwitzig, rechtschaffen, verbriefen. 28% 8 pikiert. 25% 7 schelmisch. 22% 6 Vorschub. 19% 5 adrett, Bewandtnis. 16% 4 fachsimpeln. 13% 3 unterlaufen, untersetzt. 9% 2 - 6% 1 - 3% 0 - 0% 2. Einschätzung als „häufig“ (= Gruppierung der Zuordnung) Kategorien Einheiten „häufig“ adrett, fachsimpeln, unterlaufen, untersetzt. „weniger häufig aberwitzig, abgedroschen, artig, beileibe, Bewandtnis, Bresche, famos, geharnischt, Gemach, Herberge, jäh, kundtun, obliegen, pikiert, possierlich, rechtschaffen, redlich, ruchbar, schelmisch, schlechterdings, Tand, traktieren, trefflich, unbeschadet, verbriefen, verlustig, verschroben, verweisen, Vorschub, wohlweislich, zuträglich. „selten“ abgefeimt, angelegen sein, anheben, Backfisch, Bauchgrimmen, Beflissenheit, Behuf, sich ins Benehmen setzen, bestücken, Binder, Brause, Brosame, buhlen, dermalen, dero, Drangsal, sich entblöden, erklecklich, ersprießlich, Fiedler, gebrechen, gerüttelt, gestreng, Hagestolz, sich härmen, häuptlings, hochnotpeinlich, Kabel, Kärrner, Konterbande, küren, Kurzweil, linnen, nachmalig, schlechterdings, Schnurre, Strauß, Tand, sich trollen, trutzen, tunlich, Unglimpf, sich unterwinden, sich verdingen, vermaledeit, verwichen, Vorwitz, wacker, weidlich, weiland, wohlfeil. 3. Einschätzung als „bekannt“ (= Häufigkeit der Zuordnung) Zuordnungen Einheiten % 0 - 0% 1 - 3% 2 - 6% 3 - 9% 4 - 13% 5 - 16% 6 - 19% 7 - 22% 8 - 25% 9 - 28% 10 - 31% 11 - 34% 12 - 38% 13 - 41% 14 sich unterwinden. 44% 15 - 47% 16 - 50% 17 Kärrner, verwichen. 53% 18 - 56% 19 Konterbande. 59% 20 - 63% 21 dermalen. 66% 22 - 69% 23 - 72% 24 angelegen, sich härmen. 75% 25 sich entblöden, gebrechen, Hagestolz. 78% 26 hochnotpeinlich, Unglimpf. 81% 27 abgefeimt, dero, häuptlings. 84% 28 Bauchgrimmen, Behuf, nachmalig, Schnurre, sich verdingen, weiland. 88% 29 anheben, Beflissenheit, Benehmen, Brosame, erklecklich, ersprießlich, Fiedler, jäh, Kabel, kundtun, schelmisch, Tand, trutzen, Strauß vermaledeit, Vorwitz, weidlich. 91% 30 bestücken, Binder, buhlen, gerüttelt, küren, obliegen, ruchbar, traktieren, sich trollen, tunlich, unbeschadet, verlustig, wohlfeil, zuträglich. 94% 31 adrett, artig, Backfisch, beileibe, Brause, Bresche, fachsimpeln, famos,Gemach, gestreng, Kurzweil, pikiert, possierlich, unterlaufen. 97% 32 aberwitzig, abgedroschen, Bewandtnis, Drangsal, geharnischt, Herberge, linnen, rechtschaffen, redlich, schlechterdings, trefflich, untersetzt, Vorschub. 100% Auch hier gilt das für mögliche Korrelationen unter 3.1.1.1 Gesagte entsprechend. Tabelle 2 Stichwörter a)veraltet b)häufig c)bekannt 1. aberwitzig 9 2 32 2. abgedroschen 12 2 32 3. abgefeimt 18 3 27 4.adrett 5 1 31 5. angelegen sein 19 3 24 6. anheben 15 3 29 7. artig 17 2 31 8. Backfisch 20 3 31 9. Bauchgrimmen 20 3 28 10. Beflissenheit 17 3 29 11. Behuf 26 3 28 12. beileibe 14 2 31 13. sich ins Benehmen setzen 17 3 29 14. bestücken 14 3 30 15. Bewandtnis 5 2 32 16. Binder 23 3 32 17. Brause 17 3 31 18. Bresche 10 2 31 19. Brosame 27 3 29 20. buhlen 21 3 30 21. dermalen 30 3 21 22. dero 31 3 27 23. Drangsal 21 3 32 24. sich entblöden 19 3 25 25. erklecklich 15 3 29 26. ersprießlich 17 3 29 27. fachsimpeln 4 1 31 28. famos 16 2 31 29. Fiedler 25 3 9 30. gebrechen 27 3 25 31. geharnischt 15 2 32 32. Gemach 18 2 31 33. gerüttelt 16 3 30 34. gestreng 21 3 31 35. Hagestolz 21 3 25 36. sich härmen 28 3 24 37. häuptlings 26 3 27 38. Herberge 20 2 32 39. hochnotpeinlich 24 3 26 40. jäh 16 2 29 41. Kabel 26 3 29 42. Kärrner 23 3 17 43. Konterbande 17 3 19 44. kundtun 19 2 29 45. küren 20 3 30 46. Kurzweil 19 3 31 47. linnen 30 3 32 48. nachmalig 27 3 28 49. obliegen 16 2 30 50. pikiert 8 2 31 51. possierlich 10 2 31 52. rechtschaffen 9 2 32 53. redlich 13 2 32 54. ruchbar 16 2 30 55. schelmisch 7 2 29 56. schlechterdings 11 2 32 57. Schnurre 28 3 28 58. Strauß 23 3 29 59. Tand 20 2 29 60. traktieren 18 2 30 61. trefflich 23 2 32 62. sich trollen 23 3 30 63. trutzen 25 3 29 64. tunlich 19 3 30 65. unbeschadet 16 2 30 66. Unglimpf 25 3 26 67. unterlaufen 3 1 31 68. untersetzt 3 1 32 69. sich unterwinden 22 3 14 70. verbriefen 9 2 31 71. sich verdingen 25 3 28 72. verlustig 23 2 30 73. vermaledeit 23 3 29 74. verschroben 18 2 31 75. verweisen 11 2 31 76. verwichen 26 3 17 77. Vorschub 6 2 32 78. Vorwitz 16 3 29 79. wacker 21 3 31 80. weidlich 23 3 29 81. weiland 28 3 28 82. wohlfeil 26 3 30 83. wohlweislich 7 2 15 84. zuträglich 8 2 13 Hier bietet es sich ebenfalls an, bestimmte Zusammenfassungen bzw. Profilierungen zu versuchen. Liste C (= Summen) Summen Einheiten 65 linnen. 61 dero. 59 Brosame, Schnurre, weiland, wohlfeil. 58 Kabel, nachmalig. 57 Behuf, trefflich, trutzen. 56 Binder, Drangsal, häuptlings, sich trollen, sich verdingen. 55 gebrechen, gestreng, sich härmen, Strauß, verlustig, vermaledeit, wacker, weidlich. 54 Backfisch, buhlen, dermalen, Herberge, Unglimpf. 53 hochnotpeinlich, küren, Kurzweil. 51 Bauchgrimmen, Brause, Gemach, Tand, verschroben. 49 Beflissenheit, sich ins Benehmen setzen, ersprießlich, famos, geharnischt, gerüttelt, Hagestolz. 48 abgefeimt, obliegen, ruchbar, unbeschadet, Vorwitz. 47 anheben, beileibe, sich entblöden, erklecklich, jäh, redlich. 46 abgedroschen, angelegen sein, bestücken, verwichen. 45 schlechterdings. 44 verweisen. 43 aberwitzig, Bresche, Kärrner, possierlich, rechtschaffen. 42 verbriefen. 41 pikiert. 40 Vorschub. 39 Bewandtnis, Konterbande, sich unterwinden. 38 schelmisch. 37 adrett, Fiedler. 36 fachsimpeln, untersetzt. 35 unterlaufen. 24 wohlweislich. 23 zuträglich. Liste D (= Produkte) Produkte Einheiten 2880 linnen. 2511 dero. 2352 Schnurre, weiland. 2349 Brosame 2340 wohlfeil. 2268 nachmalig. 2262 Kabel. 2184 Behuf. 2175 trutzen. 2106 häuptlings. 2100 sich verdingen. 2070 Binder. 2025 gebrechen. 2016 Drangsal, sich härmen. 2001 Strauß, vermaledeit, weidlich. 1953 gestreng, wacker. 1950 Unglimpf. 1890 buhlen, dermalen. 1872 hochnotpeinlich. 1860 Backfisch. 1800 küren. 1767 Kurzweil. 1680 Bauchgrimmen. 1581 Brause. 1575 Hagestolz. 1479 sich ins Benehmen setzen, ersprießlich. 1472 trefflich. 1459 Beflissenheit. 1458 abgefeimt. 1440 gerüttelt. 1425 sich entblöden. 1392 Vorwitz. 1380 verlustig. 1368 angelegen sein. 1326 verwichen. 1305 anheben, erklecklich. 1280 Herberge. 1260 bestücken. 1173 Kärrner. 1140 tunlich. 1116 Gemach, verschroben. 1102 kundtun. 1080 traktieren. 1054 artig. 1020 zuträglich. 992 famos. 969 Konterbande. 960 geharnischt, obliegen, ruchbar, unbeschadet. 928 jäh. 924 sich unterwinden. 870 sich trollen. 868 beileibe. 832 redlich. 768 abgedroschen. 744 wohlweislich. 704 schlechterdings. 682 verweisen. 675 Fiedler. 620 Bresche, possierlich. 580 Tand. 576 aberwitzig, rechtschaffen. 558 verbriefen. 496 pikiert. 406 schelmisch 384 Vorschub. 320 Bewandtnis. 155 adrett. 124 fachsimpeln. 96 untersetzt. 93 unterlaufen. Die Einschätzung der angegebenen Verwendungspräferenz wird ebenso wie oben (unter 3.1.1.1) auf den letzten Teil der Arbeit verschoben. 3.2 Korpusuntersuchung: Der Spiegel. Jahrgang 1999, Heft 1-52 Die eigentliche Untersuchung wurde an einem Korpus von Pressetexten des heutigen Deutsch durchgeführt. Um hier eine hinreichend große Materialmenge verarbeiten zu können, wurde auf einen Korpus zurückgegriffen, der elektronisch mittels eines entsprechenden Suchprogramms bearbeitet werden konnte.141 Als Suchwörter für das Programm wurden die 84 Wörter eingegeben, die die revidierte Liste (vgl. oben 2.2.2) enthielt und die auch den Pretests mit Studierenden (± 25 Jahre) und mit älteren Menschen (± 65 Jahre) zugrundegelegt worden waren (vgl. oben 3.1) Ermittelt wurden in diesem Korpus insgesamt 12.365 Belege für die insgesamt 84 Suchwörter, die aber ihrer Häufigkeit nach sehr unterschiedlich verteilt waren (Liste E und F): Liste E: Rangliste der Häufigkeit von Belegen zu den 84 Suchwörtern Position Anzahl von Belegen % 1. Gemach 3557 28.8% 2. gebrechen 1689 13.7% 3. artig 1162 9.4% 4. redlich 987 8.0% 5. tunlich 979 7.9% 6. trefflich 637 5.2% 7. weiland 628 5.1% 8. Herberge 474 3.8% 9. gestreng 395 3.2% 10. Brosame 228 1.8% 11. Binder 154 1.2% 12. Strauß 148 1.2% 13. küren 121 1.0% 141 Textprogramm und Materialkorpus wurden freundlicherweise von Herrn Dr. Stenschke zur Verfügung gestellt; Korpus: Der Spiegel. CD-Rom -Ausgaben 1994 – 1999. Hamburg: Spiegel-Verlag; Analyseprogramm: Win MAX pro 99. Copyright 1994 – 1998. U. Kuckartz, Berlin. Vgl. dazu Kuckartz (1999). 14. famos 113 1.0% 15. Kabel 110 0.9% 16. wacker 74 0.6% 17. ruchbar 69 0.6% 18. verweisen 68 0.5% 19. jäh 55 0.4% 20. bestücken 54 0.4% 21. anheben 48 0.4% 22. unterlaufen 41 0.3% 23. traktieren 37 0.3% 24. weidlich 35 0.3% 25. gerüttelt 33 0.3% 26. buhlen 32 0.3% 27. aberwitzig, Drangsal 29 0.2% 28. häuptlings, unbeschadet 25 0.2% 29. sich verdingen 24 0.2% 30. Tand 23 0.2% 31. adrett, Schnurre 20 0.2% 32. zuträglich 18 0.1% 33. geharnischt 17 0.1% 34. obliegen, sich trollen 16 0.1% 35. beileibe, Brause, pikiert 15 0.1% 36. wohlfeil 13 0.1% 37. kundtun 10 0.1% 38. verbriefen, Vorschub 9 0.1% 39. Bresche, fachsimpeln 7 0.1% 40. hochnotpeinlich, untersetzt 6 0% 41. Beflissenheit, erklecklich, schelmisch 5 0% 42. abgefeimt, possierlich, wohlweislich 4 0% 43. Bauchgrimmen, Kärrner, Konterbande, Kurzweil, nachmalig, rechtschaffen, schlechterdings, verlustig 3 0% 44. Backfisch, trutzen, Vorwitz 2 0% 45. Behuf, sich ins Benehmen setzen, ersprießlich, Hagestolz, vermaledeit, verschroben 1 0% 46. abgedroschen, angelegen sein, Bewandtnis, dermalen, dero, sich entblöden, Fiedler, sich härmen, linnen, Unglimpf, sich unterwinden, verwichen 0 0% Liste F: Alphabetische Ordnung der Suchwörter mit Belegen im Korpus Beleg bis 10 Treffer absolute Stichwörter bei Volltextsuche Trefferzahl 1. aberwitzig 29 2. abgedroschen 0 3. abgefeimt 37/160, 44/135, 4/210, 9/160 4 4. adrett 20 5. angelegen sein 0 6. anheben 48 7. artig 1162 8. Backfisch 13/263, 47/304 2 9. Bauchgrimmen 27/152, 45/192, 42/24 3 10. Beflissenheit 8/252, 19/212, 44/92, 43/246, 15/186 5 11. Behuf 10/296 1 12. beileibe 15 13. sich ins Benehmen setzen 20/244 1 14. bestücken 54 15. Bewandtnis 0 16. Binder 154 17. Brause 15 18. Bresche 20/28, 43/276, 51/120, 13/194, 6/95, 7 24/167, 45/136 19. Brosame 228 20. buhlen 32 21. dermalen 0 22. dero 0 23. Drangsal 29 24. sich entblöden 0 25. erklecklich 4/102, 16/142, 42/147, 9/34, 38/44 5 26. ersprießlich 41/332, 1 27. fachsimpeln 2/131, 20/256, 36/195, 6/202, 50/114, 24/84, 19/192 7 28. famos 113 29. Fiedler 0 30. gebrechen 1689 31. geharnischt 17 32. Gemach 3557 33. gerüttelt 33 34. gestreng 395 35. Hagestolz 8/158 1 36. sich härmen. 0 37. häuptlings 25 38. Herberge 474 39. hochnotpeinlich 51/14, 22/18, 24/17, 4/190, 43/266, 6 49/264 40. jäh 55 41. Kabel 110 42. Kärrner 44/58, 5/22, 20/191 3 43. Konterbande 39/17, 39/194, 20/226 3 44. kundtun 10 45. küren 121 46. Kurzweil 41/270, 11/200, 16/255 3 47. linnen 0 48. nachmalig 39/330, 51/120, 18/212 3 49. obliegen 16 50. pikiert 15 51. possierlich 12/151, 16/140, 32/158, 23/232 4 52. rechtschaffen 51/8, 52/184, 8/191 3 53. redlich 987 54. ruchbar 69 55. schelmisch 2/282, 5/184, 14/246, 40/261, 46/306 5 56. schlechterdings 13/238, 42/107, 41/172 3 57. Schnurre 20 58. Strauß 148 59. Tand 23 60. traktieren 37 61. trefflich 637 62. trollen sich 16 63. trutzen 30/27, 34/37 2 64. tunlich 979 65. unbeschadet 25 66. Unglimpf 0 67. unterlaufen 41 68. untersetzt 8/22, 35/108, 47/216, 37/150, 46/232, 6 9/40 69. sich unterwinden 0 70. verbriefen 43/126, 49/276, 42/219, 19/202, 9 33/178, 24/56, 31/73, 4/48, 19/18 71. sich verdingen 24 72. verlustig 1/22, 36/98, 38/323 3 73. vermaledeit 21/176 1 74. verschroben 27/65 1 75. verweisen 68 76. verwichen 0 77. Vorschub 17/168, 25/121, 25/258, 6/100, 35/107 9 52/37, 43/181, 22/166, 48/22 78. Vorwitz 16/255, 52/132 2 79. wacker 74 80. weidlich 35 81. weiland 628 82. wohlfeil 13 83. wohlweislich 11/300, 14/8, 46/320, 37/96 4 84. zuträglich 18 Der exemplarische Korpus von Spiegeltexten bot sich für die Untersuchung des Archaismusgebrauchs in der Gegenwartssprache besonders aus zwei Gründen an: Erstens war es als umfangreiche elektronische Datei verfügbar und konnte daher auch mit entsprechenden Suchprogrammen bearbeitet werden. Zweitens war aus konzeptuellen Gründen in den Spiegeltexten mit einer höheren Anzahl von Archaismen zu rechnen. Denn „Der Spiegel“ legte von Anfang an (in Nachahmung der „Time“-Konzeption) wert auf ein besonderes Vokabular, das neben vielen Neubildungen, esoterischen Wörtern, Wortmischungen, Slangwörtern, auch mehr oder weniger veraltete Wörter enthalten durfte, während Mode- und Fremdwörter oder klischeehafte Ausdrücke (möglichst) gemieden werden sollten.142 Zu dieser Tendenz zum „Pretiösen“ gehörte also auch die Verwendung von Archaismen in unterschiedlicher Funktion: „Just stellt fest, der SPIEGEL habe schon früh eine Vorliebe für das entdeckt, was er » Kostbarkeit, die der höchsten Sprachschicht entnommen werden « (146), nennt. Er meint damit Wörter wie Präside statt Vorsitzender, bajuwarisch, just, trutzig, Dezennien, Hof-Histor, Malade, Säkulum, plutokratisiert etc. Damit sind offensichtlich drei Dinge gemeint: 1. die Verwendung von Fremdwörtern wie Dezennien, plutokratisieren etc., die einigen Geschichten – in bestimmten Zusammenhängen – einen pseudogelehrten Anstrich geben. 2. die Verwendung von Archaismen (Just spricht selbst von »meist altertümelnden Pretiosen «), mit denen ebenfalls ein bestimmter Effekt erzielt werden soll: just, trutzig etc. 3. die Verwendung von Wörtern wie Spiritus rector für einen Unternehmer der Branntwein – Industrie. Hier handelt es sich um eines der zahlreichen Wortspiele des SPIEGEL. Alle drei Kategorien werden im folgen näher untersucht, aber es bleibt fraglich, ob es sich um » Wort – Pretiosen « handelt, die »vor allem der Sprache der Exklusivität « (147) zuzurechnen sind. Sie sind lediglich drei von vielen Merkmalen der SPIEGEL – Sprache.“143 Broder Carstensen hat sich in seiner eigenen Untersuchung nur kurz mit den Archaismen in der Spiegel-Sprache befasst, die er zudem mit den „poetischen“ Wörtern zusammenstellt und der Funktion ‚Verfremdung’ zuordnet: „Eine Kategorie innerhalb der Justschen » Wort – Pretiosen « sind Archaismen und poetische Wörter, die der SPIEGEL bewusst zur Erzielung eines Verfremdungseffektes einsetzt. So werden die Mitglieder der Gruppe 47 Barden genannt in »Er spendierte den Barden... drei Tage lang Herberge und Speisung « (45/1962: 113). » Der Barde des Terrors ... « (32/1962: 50). Der Terminus tumb erscheint in: » In der eigenen Partei hatte sich ein Rivale erhoben, der Johnson in einem Anfall tumben Mutes ... die Nominierung für eine neue Amtsperiode streitig machen wollte ... « (15/1968: 120). Hehr wird von Wahrig als poetisch bezeichnet: » Er ereilte den um seine hehrste Hoffnung betrogenen Minister am Montag letzter Woche ... « (14/1968: 30). » Ihr Anschlag gilt einem der hehrsten Güter eines Standes ... « (43/1966: 109). Mählich statt allmählich: » Mählich merkt das Kind vom Land, dass die Männer sie nicht nur ihres Körpers wegen lieben ... « (14/1968: 196) Schock ist zwar ein im Deutschen übliches Wort, hat aber eine archaisierende Note in der Zählweise: » ... ein gutes Schock Verleger, Schriftsteller und Kritiker ... « (20/1963: 84). Gülden ist bei Wahrig als » poetisch « gekennzeichnet: » Neben dem > Blutorden< durfte Fiehler die güldenen Medaillen von Partei und Hitler – Jugend sowie weiteren Ordenschmuck tragen « (19/1963: 34). » Jugendbewegt trugen die Wandervögel am güldenen Band die Klampfe « (39/1966: 75). 142 Vgl. Carstensen (1971), S. 46 f. 143 Just (1967), S. 147, zitiert nach Carstensen (1971), S. 47. Neues Deutschland wird eine Postille genannt in: » ... zeterte Walter Ulbrichts Republik – Postille >Neues Deutschland < ... « (7/1967: 15). Dräuen bezeichnet Wahrig als » poetisch «: » Dräute Erhard: > Das sind nicht nur Witze! < « (8/1963: 16). Krud wird im Duden Fremdwörterbuch folgendermaßen gekennzeichnet: > veralt. Für: roh, unverdaulich (von Nahrungsmitteln); übertr. Für: roh, grausam. < Andere Wörterbücher führen das Wort nicht mehr. Der SPIEGEL verwendet das Wort in der Bedeutung > Schicht <: » Deshalb darf beispielsweise in Frankreich an Ort und Stelle verarbeiteter Wein ... nur krud Branntwein heißen – ohne jede Chance, zum Weinbrannd zu promovieren « (12/1971: 104). Die in den vergangenen Jahren häufige Verwendung von just ist 1971 nicht mehr zu bemerken.“144 Sicherlich ist die Funktion der „Verfremdung“ für den Gebrauch altertümlicher (und poetischer) Wörter im „Spiegel“ eine zu grobe Kategorie, die zudem an den Belegen selbst zu überprüfen wäre. Dennoch kann man vermuten, dass vielfach eine Einstellung hinter der Verwendung entsprechender Ausdrücke steht, die mit „ironisch“ paraphrasiert werden kann und eher eine abwertende als eine aufwertende Leistung impliziert. Da aber aus Platzgründen nicht das gesamte Belegmaterial zu den 84 Ausdrücken in nur einem Jahrgang des Magazins näher überprüft werden konnte, beschränkt sich die Untersuchung auf die Belege, zu denen nur weniger als zehn Kontexte ermittelt werden konnten. Diese max. zehn Kontexte werden im Folgenden aufgeführt und den Verwendungsmarkierungen des Stichworts im DUW (2001) und im „Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache“ (WDG) gegenübergestellt. 3.2.1 Belege mit > 10 Kontexten Ab|ge|feimt DUW: <Adj.> [zu veraltet abfeimen, eigtl. = von unreinem Schaum befreit u. dadurch gereinigt, zu 1Feim]: in allen Schlichen u. Schlechtigkeiten erfahren, in unmoralischer Weise schlau: ein -er Schurke; eine -e Bosheit. (1) Und das ihm. Dem Icke. Dem Kleinen, der Fußball-Deutschland fast wie ein Maskottchen ans Herz gewachsen war, weil er wie kaum ein anderer den Typus des ehrlichen Kickers in einem abgefeimtenFußballgeschäft verkörperte. Das Herumschubsen soll ein Ende finden. (2) Da nervt zwar manche penetrante Wiederholung der Stilmittel (aufflatternde Tauben), aber nie wirkt der warmherzignaive Film abgefeimt. Und selten wurde Hirnchirurgie so farbig, 144 Carstensen (1971), S. 55 f. Carstensen (ebd. S. 25 f. ) weist in diesem Zusammenhang auch auf die Nähe zu Sprachtechniken des Kabaretts hin, wo es ja ebenfalls um Techniken wie „Verfremdungen“ geht und Archaismen gerne verwendet werden. fast schön ins Bild gesetzt. (3) Karl Lieffen, 72. Im deutschen Film und Fernsehwesen war er meistens dann gefragt, wenn mal wieder abgefeimte, zwielichtige Typen zu besetzen waren Fieslinge, Schwierige und Schmierige. Doch Karl Lieffen konnte mehr. Der Böhme mit dem Geburtsnamen Carel FrantiÆek Lifka bleibt den meisten TVZuschauern sicher als pedantisch-drolliger Vater in der KempowskiVerfilmung von „Tadellöser & Wolff“ aus dem Jahre 1975 in Erinnerung. (4) In der Tat hatte noch kein Pressesprecher vor ihm eine solche Machtvollkommenheit genossen. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern nimmt Campbell, 41, an jeder Kabinettssitzung teil. Campbell redigiert nicht nur alle Blair-Reden, sondern kann jederzeit aus dem Stegreif jene abgefeimten Meinungsbeiträge verfassen, die unter Blairs Namen in den Boulevardzeitungen erscheinen und mit denen der nicht sonderlich volksnahe Regierungschef beweisen will, wie gut er die Nöte seiner Landsleute kennt. WDG: abgefeimt: /Adj./ durchtrieben, raffiniert: ein a. Bursche, Lügner, Schurke; a. Niedertracht, a. Methoden145 Back|fisch DUW: der: 1.panierter gebackener Fisch. 2.(veraltend) junges Mädchen. (5) Die eine, Almut Zilcher in goldener Abendrobe, umgurrt ihn auf die sonore Salonschlangen-Art; die andere, Bettina Engelhardt, windet sich in hysterischer Backfisch-Koketterie. (6) Der krosse BackfischSabine (Anna Thalbach) verabscheut den ihr zugedachten 145 Klappenbach/Steinitz (1965): Dieses Wörterbuch benutzt folgende zeitliche Markierungen: 1. veraltet (veralt.) 2. veraltend 3. historisch (hist.) 4. nazistisch (naz.) 5. a) Neuwort b) Neuprägung (Neupräg.) c) Neubedeutung (Neubedeut.). Langweiler von nebenan und will stattdessen einem fremden Jüngling an die Wäsche. Oma bringt wie immer alles durcheinander, und Vattern, der Bürgermeister, denkt sowieso nur an die Karriere. WDG: Backfisch: Nicht angeführt. Bauch|grim|men DUW: das; -s [zu 2grimmen] (veraltend): Bauchschmerz. (7) Auch in der Uefa-Zentrale in Zürich werden Globalisierungsprojekte wie jenes von Ajax Amsterdam mit Bauchgrimmenbeobachtet. Zu viele Clubs haben inzwischen ihr nationales Kolorit aufgegeben. Als Manchester United das Champions-League-Finale gewann, wirkten dabei anfangs nur vier Engländer mit. In der Startaufstellung des FC Barcelona taucht mitunter kein Spanier mehr auf. Deshalb, so hätten es die Uefa-Funktionäre gern, soll per Gesetz geregelt sein, daß nur noch maximal fünf Fremdarbeiter auflaufen dürfen. (8) Dominique Strauss-Kahn, der mit seiner stämmigen Figur und dem Genießergesicht im Gegensatz zum Asketen Jospin die ökonomisch erwünschte Konsumlust äußerst glaubwürdig verkörperte, scherzte gelegentlich über sich, er sei einer, der zum Nachtisch am liebsten Käse und etwas Süßes esse. Diesmal war es ein Happen zu viel, und seine Genossen werden noch lange am Bauchgrimmen leiden. Romain Leick (9) Der Uno-Redner Fischer wird künftig nicht Joschka, sondern Türken-Fischer genannt werden; denn die USA wollen, dass die Türkei zu Europa gehört, was Kanzler Schröder nur mit Bauchgrimmenunterstützte. WDG: Bauchgrimmen: das salopp vgl. -schmerz Be|flis|sen|heit DUW: die; -: das Beflissensein; [Über]eifer. (10) Seine Partei könnte bei den Duma-Wahlen dieses Jahr sogar den Wiedereinzug ins Parlament verpassen. Date: 2015-12-17; view: 844
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