Häufig weniger häufig selten 1 pagezu 81
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Im Einzelnen sollten folgende Einschätzungen vorgenommen werden: Die Versuchspersonen
sollten zunächst angeben:
a) ob ihnen die Wörter aus der revidierten Liste bekannt oder unbekannt waren;
b) ob sie ihnen nach ihrem Sprachgefühl und/oder Sprachwissen als veraltet erschienen;
c) ob sie ein aktuelles, d. h. nicht veraltetes Ersatzwort kennen;
d) ob sie das fragliche Wort als konnotiert, d. h. als für bestimmte Kontexte markiert
ansehen;
e) wie sie die Gebrauchshäufigkeit einschätzen.
Die Ergebnisse dieser Pretests sollen dann statistisch beschrieben und vorläufig interpretiert
werden, ehe sie am Ende der Arbeit mit den Ergebnissen der Korpusuntersuchung (3.2)
verglichen werden.
3.1.1 Studenten der Germanistik
Für den ersten Pretest standen lediglich 17 Studierende des 4. Fachsemesters zur Verfügung,
die im Durchschnitt etwa 23 Jahre (oder jünger) waren. Eine größere Untersuchungsgruppe
wäre sicherlich wünschenswert erschienen, war aber aus technischen Gründen schwierig zu
organisieren. Da es jedoch nur um Tendenzaussagen ging, schien es möglich, auch nur von
einer kleinen Untersuchungsgruppe auszugehen. 139
Für die Mitglieder dieser Gruppe musste man jedoch annehmen, dass sie die Tests nicht ganz
unbefangen angehen würden, da sie im Unterschied zu nicht-germanistischen
Kontrollgruppen, die aber nicht herangezogen wurden, über einen höheren Grad von
Sprachwahrnehmung und Sprachbewusstsein verfügten.
3.1.1.1 Ergebnisse im Einzelnen
Die Auswertung der Fragebögen, für deren Bearbeitung etwa 1 1/2 Zeitstunden benötigt
wurden, erbrachte folgende Ergebnisse im Einzelnen:
1. aberwitzig: ein aberwitziger Plan.
DUW: aber|wit|zig<Adj.> (geh.): unsinnig; wahnwitzig: ein -er Mensch, Plan.
a) Bekannt? ja (17), nein ( )
b) Veraltet? ja (4), nein (13)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
verrückt (7), kirre, meschugge, absurd,
verbrechen, irrsinnig (2), abenteuerlich,
unmöglich, ein blöder Plan, unsinnig.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
negative Haltung zur Ausführung eines Planes,
etwas ist gerade nicht witzig,
Phraseologismus, Planungssituation,
kritisierend im Gespräch, alltäglich, Verwunderung,
mahnend, ausschließlich im Gespräch,
Vorbereitung für etwas anderes, Theater-Kabarett,
aus Geschichten bekannt,
ältere Kindergeschichte.
e) Häufigkeit: häufig (3), weniger häufig (9), selten (6)
2. abgedroschen: eine abgedroschene Redensart.
DUW: ab|ge|dro|schen<Adj.> [zu veraltet abdreschen, eigtl. = leer wie ausgedroschenes Getreide] (ugs.): bis
zum Überdruss gebraucht, phrasenhaft: -e Redensarten; diese Ausdrücke sind schon sehr a.
a) Bekannt? ja (16), nein (1)
b) Veraltet? ja (1), nein (15)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
abgenutzt (5), platt, überstrapaziert (2),
skeptische Haltung, veraltete,
Ablehnung, zu häufig benutzt,
zu häufig verwendet, oft benutzte,
139 Technisch gesehen handelt es sich eher um ein exploratives Verfahren. Vgl. Friedrich (1973), S. 121 ff.
abgefahren, verbraucht, zu oft benutzt (2).
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
geflügeltes Wort (2),
Phraseologismus, im Gespräch über Sprache,
abwertende Äußerung, sprachliche Ausdrücke,
abwertend, alltäglich, Abwertung, wenn etwas durch zu
häufigen Gebrauch an Wert verliert.
e) Häufigkeit: häufig (7), weniger häufig (9), selten (0)
3. abgefeimt: ein abgefeimter Schurke.
DUW: ab|ge|feimt<Adj.> [zu veraltet abfeimen, eigtl. = von unreinem Schaum befreit u. dadurch gereinigt, zu
1Feim]: in allen Schlichen u. Schlechtigkeiten erfahren, in unmoralischer Weise schlau: ein -er Schurke; eine -e
Bosheit.
a) Bekannt? ja (3), nein (13)
b) Veraltet? ja (13), nein (0)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
hinterhältige, ausgefallen.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
Situation, Ärgernis.
e) Häufigkeit: häufig (1), weniger häufig (1), selten (10)
4. adrett: sie ist adrett gekleidet.
DUW: adrett<Adj.> [älter: adroitt < frz. adroit = geschickt, über das Vlat. zu lat. dirigere (2.ÿPart.: directum),
dirigieren] (veraltend): sauber u. ordentlich in der äußeren Erscheinung u. deshalb einen gefälligen,
angenehmen, netten Eindruck machend: ein -er junger Mann; sie ist immer a. [gekleidet].
a) Bekannt? ja (16), nein (1)
b) Veraltet? ja (7), nein (10)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
akkurat (2), vornehm, gut gekleidet (4),
gut angezogen, schick (6), attraktiv (2),
wohl gekleidet, stattlich, wohlerzogen,
ordentlich, gepflegt.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
vornehm gekleidet, Begutachtung,
vornehm angezogen,
Betrachtung von Leuten,
in Bezug auf Kleidung,
in Adelskreisen,
Situation, bei einem Gespräch über eine Person,
urteilend, positiv
gehobene Sprache, z. T. spöttische Verwendung,
wenn ältere Leute berichten, Bewunderung,
ältere über jüngere Menschen, Sympatie,
schon mal von älteren Menschen gehört.
e) Häufigkeit: häufig (5), weniger häufig (8), selten (3)
5. angelegen sein: ich ließ mir die Erziehung meiner Kinder sehr angelegen sein.
DUW: an|ge|le|gen<Adj.> [zu veraltet anliegen = wichtig sein]: in der Verbindung sich<Dativ> etw. a. sein
lassen(geh.; sich [aus innerem Antrieb] um etw. bemühen, kümmern): ich ließ mir die Erziehung meiner Kinder
sehr a. sein.
a) Bekannt? ja (6), nein (9)
b) Veraltet? ja (12), nein (3)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
überlassen, wichtig sein (5).
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
wenn etwas wichtig erscheint,
in der Familie, Theater, Literatur, ältere Filme,
die Erziehung war mir sehr wichtig.
e) Häufigkeit: häufig (1), weniger häufig (2), selten (10)
6. anheben: der vielstimmige Gesang hob an.
DUW: an|he|ben<st.ÿV.; hat>: 1.ein wenig hochheben: einen Schrank, die Gläser a. 2.erhöhen: Preise,
Gebühren a.; die Löhne um 10ÿ% a.; die Mehrwertsteuer von 16ÿ% auf 17ÿ% a. 3.<Imperfekt veraltet: hub an>
(geh.) [mit einer Tätigkeit o.ÿÄ.] beginnen: von neuem zu sprechen a.; der Gesang hob an.
a) Bekannt? ja (15), nein (2)
b) Veraltet? ja (9), nein (7)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
begann (9), setzte ein (2),
wurde lauter, steigern.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
häufig in der Kirche, der Choral hob an,
Gesang in der Kirche, Beginn des Sprechens,
in der Kirche (2), Theater, ältere Filme,
Beschreibung einer Musik / eines Gesangs / Oper,
vor allem literarisch, vornehmer Ausdruck,
literarische Verwendung, z. T. feuilletonistisch,
hohe gesellschaftliche Schicht,
in der Schriftsprache, kirchlich (2), literarisch.
e) Häufigkeit: häufig (3), weniger häufig (6), selten (6)
7. artig: mit einer artigen Verbeugung.
DUW: ar|tig<Adj.> [mhd. ertecÿ=ÿangestammte gute Beschaffenheit habend, zu Art]: 1.sich so verhaltend, wie
es die Erwachsenen erwarten; sich gut und folgsam benehmend: -e Kinder; sei a.!; sich a. verhalten. 2. a)(geh.
veraltend) höflich, galant: -e Komplimente; mit einer -en Verbeugung; er küsste ihr a. die Hand; b)(veraltet)
anmutig, nett: -es Aussehen; a. geflochtene Zöpfe.
a) Bekannt? ja (15), nein (2)
b) Veraltet? ja (10), nein (6)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
korrekt (2), höflich (6), wohl erzogenen,
mit einer vornehmen Verbeugung,
angemessen (2), lieb, brav, sittengemäß.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
Beschreibungen von Bewegungen, Charakterzügen,
Kleidung, in Bezug auf Kinder,
aus der Literatur bekannt,
zu einem Kind, beim Verhalten,
Literatursprache, hohe gesellschaftliche Schicht,
Beschreibung eines Verhaltens in einer bestimmten
Situation, in der Schriftsprache, literarisch,
„Goethe-Stil“.
e) Häufigkeit: häufig (3), weniger häufig (4), selten (7)
8. Backfisch: die Backfische kicherten.
DUW: Back|fisch,der: 1.panierter gebackener Fisch. 2.(veraltend) junges Mädchen.
a) Bekannt? ja (15), nein (2)
b) Veraltet? ja (11), nein (6)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
Jungspund (2), junge Hühner (2),
junge Mädchen (2), junge naive Mädchen,
Teenager (4), Jugendliche und weibliche.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
unerfahrene Mädchen, arglose Mädchen,
Bezeichnung von Unerfahrenheit,
vor allem in der Literatur, Roman, spöttisch, aber nicht
abwertend gemeint, aus der Literatur bekannt,
Verwendung durch ältere Generation, belächelnd,
Fernsehserien aus den 50er Jahren,
Umgangssprache bei Eltern oder Großeltern.
e) Häufigkeit: häufig (4), weniger häufig (7), selten (5)
9. Bauchgrimmen: sie hatte Bauchgrimmen.
DUW: Bauch|grim|men,das; -s [zu 2grimmen] (veraltend): Bauchschmerz.
a) Bekannt? ja (7), nein (10)
b) Veraltet? ja (10), nein (3)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
Bauchweh (2), Schmerzen,
Bauchschmerzen (8),
Magenschmerzen (2), bewertend,
herabwertend, nicht sehr schlimm.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
Krankheit (2), oft im übertragenden Sinn, Unwohlsein,
Angst vor etwas, literarisch, dialektal.
e) Häufigkeit: häufig (1), weniger häufig (2), selten (10)
10. Beflissenheit: seine Beflissenheit störte mich
DUW: Be|flis|sen|heit,die; -: das Beflissensein; [Über]eifer.
a) Bekannt? ja (11), nein (4)
b) Veraltet? ja (3), nein (9)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
Eifer, bisschen schmeichlerisch,
unterwürfiger Fleiß (2).
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
in der Schriftsprache, private Unterhaltung,
selten benutzt, wenn man über andere Leute spricht.
e) Häufigkeit: häufig (1), weniger häufig (7), selten (6)
11. Behuf: Zu welchem Behufe reist er dorthin?
DUW: Be|huf,der; -[e]s, -e [mhd. behuof = Nutzen, Vorteil; Gewerbe, Geschäft; Zweck, zu: beheben =
erhalten, erwerben; behalten, zu heben]: meist in der Fügung zu diesem/dem Behuf[e](veraltend; zu diesem
Zweck): zu welchem B. reist er dorthin?
a) Bekannt? ja (8), nein (8)
b) Veraltet? ja (11), nein (2)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
Zweck (10), Verkehrsmittel (2),
aus welchem Anlass / Grund (2).
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
Theater, literarisch, ältere Filme,
in der Schriftsprache.
e) Häufigkeit: häufig (3), weniger häufig (0), selten (13)
12. beileibe: Das ist beileibe kein Unglück.
DUW: bei|lei|be<Adv.> [eigtl. = bei Lebensstrafe (nicht), zu veraltet Leib = Leben]: (verstärkend bei
Verneinungen) durchaus, bestimmt, wirklich: Krieg darf es b. nicht geben.
a) Bekannt? ja (16), nein (0)
b) Veraltet? ja (7), nein (9)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
in der Tat, wahrlich (2), wirklich (3),
meiner Ansicht nach, nun wirklich (2),
überhaupt, in keinster Weise,
überhaupt kein, bei Weitem (2),
überhaupt (verstehend), mit Sicherheit,
bestimmt.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
Versicherung, in der Tat, Umgangssprache, Alltag,
besondere Bedeutung.
e) Häufigkeit: häufig (4), weniger häufig (9), selten (4)
13. Benehmen: sich mit jemandem ins Benehmen setzen.
DUW: Be|neh|men,das; -s [2: zu veraltet sich benehmen = sich verständigen]: 1.Art, wie sich jmd. benimmt;
Verhalten, Betragen: höfliches, flegelhaftes B.; sein B. war tadellos; kein B. haben (unerzogen sein, schlechte
Manieren, Allüren haben). 2.*sich mit jmdm. ins B. setzen(Papierdt.; mit jmdm. wegen etw. Verbindung
aufnehmen, sich verständigen).
a) Bekannt? ja (0), nein (17)
b) Veraltet? ja (11), nein (1)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort: -
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
in (gute) Beziehung setzen.
e) Häufigkeit: häufig (1), weniger häufig (1), selten (9)
14. bestücken: etwas mit neuer Ausstattung bestücken.
DUW: be|stü|cken<sw.ÿV.; hat> [urspr.ÿ= mit Geschützen versehen, zu veraltet Stückÿ= Kanone]: mit etw.
Bestimmtem versehen; ausstatten, ausrüsten: den Teller mit Gebäck b.; LKWs werden mit einem Fahrtschreiber
bestückt; eine schlecht bestückte Fleisch- und Wursttheke.
a) Bekannt? ja (17), nein (0)
b) Veraltet? ja (1), nein (15)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
ausstatten (10), versehen (4), einrichten (3),
wieder ausfüllen, neu ausstatten.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
erneuern, hinzufügen, ab und zu in alltäglichen
Gesprächen, ein Pferd, ein Schaufenster,
Wohnungsrenovierung, Handelssprache (2),
Architektensprache, Ladeneinrichtung, Alltagssprache.
e) Häufigkeit: häufig (7), weniger häufig (8), selten (1)
15. Bewandtnis: Damit hat es folgende Bewandtnis.
DUW: Be|wandt|nis,die; -, -se: Beschaffenheit, Wesen, Charakter, wesentliches Merkmal: mit jmdm., etw. hat
es [s]eine eigene/besondere B., hat es folgende B. (für jmdn., für etw. sind besondere/folgende Umstände
maßgebend; mit jmdm., etw. hat es etwas Besonderes/hat es Folgendes auf sich).
a) Bekannt? ja (14), nein (3)
b) Veraltet? ja (1), nein (13)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
auf sich haben, Zweck,
darum geht es, Zusammenhangsgrund,
Absicht, Ziel, Sinn, folgendes auf sich (3).
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
damit hat es folgende Bewegung, hat es folgendes auf
sich, Alltagssprache, Erzählstil,
das bedeutet folgendes.
e) Häufigkeit: häufig (5), weniger häufig (8), selten (1)
16. Binder: Hast du einen Binder für mich?
DUW: Bin|der,der; -s, -: 1.(veraltend) Krawatte. 2.kurz für Mähbinder. 3.(Bauw.) a)Mauerstein, der mit der
Schmalseite nach außen liegt; b)zum aufruhenden u. tragenden Teil einer Dachkonstruktion gehörender Balken.
4.(Fachspr.) Bindemittel [für Farben]. 5. a)jmd., der die Arbeit des Bindens (z.ÿB. von Büchern, Blumen)
verrichtet; b)(südd., österr.) Böttcher (Berufsbez.).
a) Bekannt? ja (14), nein (3)
b) Veraltet? ja (10), nein (3)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
Krawatte (5) / Fliege (2), Schlips.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
wurde von der Generation unserer Großeltern verwendet,
ältere Generation, Papa zu Weihnachten,
ironisch (manchmal).
e) Häufigkeit: häufig (0), weniger häufig (3), selten (6)
17.Brause: Man muss einfach die Brause aufdrehen.
DUW: Brau|se,die; -, -n [1: gek. aus Brauselimonade; 2: niederd. bruse; zu brausen]: 1.(ugs. veraltend)
Limonade: eine B. trinken. 2.(veraltend) Vorrichtung zum Brausen (2); Dusche: die B. aufdrehen; sich mit der
B. abspritzen. 3.siebartig durchlöcherter Aufsatz an Gießkannen (zum Verteilen des Wassers über eine größere
Fläche): die B. [auf die Gießkanne] aufsetzen.
a) Bekannt? ja (17), nein (0)
b) Veraltet? ja (4), nein (11)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
Duschkopf (6), Dusche (9), Wasser,
Getränke wie Cola, Fanta.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
Wasserhahn, in der Dusche, Alltagssprache,
regional (2), vom eigenen Wortschatz abhängig,
manche benutzen es häufiger,
benutzen meistens ältere Leute.
e) Häufigkeit: häufig (2), weniger häufig (7), selten (1)
18. Bresche: eine Bresche in die Mauer schlagen.
DUW: Bre|sche,die; -, -n [urspr.ÿ= aus einer Festungsmauer herausgeschossene Öffnung < frz. brèche, aus dem
Germ.] (veraltend): große Lücke: eine B. [in die Festung] schlagen; *für jmdn., etw. eine B. schlagen(sich für
jmdn., etw. erfolgreich einsetzen); [für jmdn., etw.] in die B. springen/treten; sich [für jmdn., etw.] in die B.
werfen(für jmdn., etw. einspringen, eintreten).
a) Bekannt? ja (11), nein (5)
b) Veraltet? ja (4), nein (9)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
Schneise (2), Keil, Lücke (4),
größeres Loch, Loch (2), Riss,
Durchgang (2).
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
in die Bresche springen,
in die Bresche springen für jemanden,
auch für jemanden in die Bresche springen
(Schuld übernehmen),
Politik (Bresche in Widerstand, feindliche Linien, u. a.),
Alltagssprache, sprichwörtlich, militärisch.
e) Häufigkeit: häufig (2), weniger häufig (9), selten (4)
19. Brosame: Brosamen für die Vögel streuen.
DUW: Bro|sa|me,die; -, -n <meist Pl.> [mhd. bros[e]me, ahd. bros[a]ma, urspr. etwaÿ= Zerriebenes,
Zerbröckeltes, verw. mit bohren] (geh. veraltend): kleiner Krümel (von Brot od. anderem Backwerk): -n für die
Vögel streuen.
a) Bekannt? ja (9), nein (8)
b) Veraltet? ja (9), nein (2)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
Brotkrumen (4), Brotreste, Futter,
Brotkrümel (2), Krümel (3).
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
Krümel, füttern, in der Schriftsprache, Märchen, Literatur,
aus Märchen / Kindergeschichten bekannt.,
Brotsamen als Vogelfutter (2).
e) Häufigkeit: häufig (0), weniger häufig (5), selten (6)
20. buhlen: um seine Gunst buhlen.
DUW: buh|len<sw.ÿV.; hat> [spätmhd. buolen]: 1.(geh. abwertend) heftig um etw. werben, sich um etw.
bemühen: um die Gunst der Wähler b. 2.(veraltet) mit jmdm. kosen, eine Liebschaft haben: mit jmdm. b.
a) Bekannt? ja (17), nein (0)
b) Veraltet? ja (6), nein (10)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
um Aufmerksamkeit kämpfen,
sich bemühen um Aufmerksamkeit (2),
werben (3), kämpfen (2), betteln (2),
konkurrieren, streiten, wetteifern.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
um eine Frau buhlen / ringen,
bitten, ringen, kämpfen / flirten,
die Fans buhlen um die Gunst des Sängers,
Verwendung in der älteren Literatur,
etwas ironisch benutzt, negative Wiedergabe,
Alltagssprache, feste Redewendung, leicht abwertend.
e) Häufigkeit: häufig (4), weniger häufig (10), selten (3)
21. dermalen: Hans, dermalen Präsident [...].
DUW: der|ma|len<Adv.> (veraltet): jetzt, zu dieser Zeit.
a) Bekannt? ja (6), nein (11)
b) Veraltet? ja (14), nein (0)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
einst(3), damalige (2), damals (2), ehemals.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
umständlicher Ausdruck.
e) Häufigkeit: häufig (6), weniger häufig (1), selten (13)
22. dero: dero Gnadenbeweis für uns steht noch aus.
DUW: de|ro<indekl. Pron.> [ahd. dero = Gen. Pl. von: der, diu, der] (veraltet): deren.
a) Bekannt? ja (12), nein (5)
b) Veraltet? ja (14), nein (1)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
ihr / dessen, der / dieser,
dessen (Anrede 3. Ps. Sg.), Jahrhundert, jener,
deren, sein.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
veralteter Genitiv, in der Schriftsprache,
für hochgestellte Personen, aus Literatur bekannt.
e) Häufigkeit: häufig (1), weniger häufig (1), selten (12)
23. Drangsal: in allen Drangsalen des Lebens.
DUW: Drang|sal,die; -, -e, veraltet: das; -[e]s, -e [spätmhd. drancsalÿ= Bedrängung, Nötigung, zu mhd.
drangenÿ= (sich) drängen] (geh.): qualvolle Bedrückung, Leiden: die psychische D. der Verfolgten; D. erleiden,
erdulden.
a) Bekannt? ja (8), nein (9)
b) Veraltet? ja (14), nein (2)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
Schwierigkeiten (5), Tiefen,
negativen Bereichen, Wirren,
Qualen (2), schwierigen Lebenslagen,
Unangenehmlichkeiten, Nöte (2),
Bedrängnisse, Notsituation.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
Problemfelder, Kirchchenlieder, dramatischer Unterton.
e) Häufigkeit: häufig (0), weniger häufig (5), selten (9)
24. sich entblöden: er konnte sich nicht entblöden dies zu behaupten.
DUW: ent|blö|den<sw.ÿV.; hat> [veraltet sich entblödenÿ= sich erkühnen, zu blöde (4)]: in der Wendung sich
nicht e., etw. zu tun(geh. abwertend; sich nicht schämen, scheuen, etw. [Dreistes, Unkluges o.ÿÄ.] zu tun).
a) Bekannt? ja (6), nein (11)
b) Veraltet? ja (12), nein (2)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
sich keine Blöße geben (2),
sich nicht zu schämen, sich lächerlich machen,
sich nicht zu schade, blöde sein (2),
sich nicht zu blöd / dumm vorkommen.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
Politik.
e) Häufigkeit: häufig (1), weniger häufig (4), selten (7)
25. erklecklich: eine erkleckliche Menge Geldes.
DUW: er|kleck|lich<Adj.> [zu veraltet erkleckenÿ= ausreichen, genügen] (geh.): beträchtlich, beachtlich,
ziemlich groß (an Wert od. Zahl): eine -e Summe, Erbschaft, Anzahl; <subst.:> um ein Erkleckliches größer
sein.
a) Bekannt? ja (11), nein (6)
b) Veraltet? ja (15), nein (1)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
mickrige Menge, wenig, mickrig,
eine Stange Geld. erhebliche (2), gering (2),
beachtlich (3), ansehnliche,
gar nicht mal so kleine, klägliche.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
kläglicher Betrag an Geld, wenig,
in der Schriftsprache / Literatur, Notar, Sparkasse.
e) Häufigkeit: häufig (0), weniger häufig (5), selten (10)
26. ersprießlich: ein ersprießliches Gespräch führen.
DUW: er|sprieß|lich<Adj.> [zu veraltet ersprießenÿ= von Nutzen sein] (geh.): nutzbringend, fruchtbar: eine -e
Zusammenarbeit.
a) Bekannt? ja (11), nein (6)
b) Veraltet? ja (13), nein (4)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
erfreuliches (3), erquickendes (2),
angenehmes Gespräch mit positivem
Resultat (2), ergebnisreich (2),
anregendes, nützlich, ergiebig, produktiv,
erbaulich, konstruktiv, aufschlussreich,
positiv, vom Ersprießen der Blumen, erweckend,
fruchtbares (3), angenehmes, aufbauendes.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
Lehrer mit Schüler – danach zum Kollegen ironisch,
hochgestochen.
e) Häufigkeit: häufig (1), weniger häufig (2), selten (12)
27. fachsimpeln: Als er kam, fachsimpelten sie gerade.
DUW: fach|sim|peln<sw.ÿV.; hat> [aus Fach (4 a) u. veraltet simpelnÿ= einfältig werden] (ugs.): sich ausgiebig
über rein fachliche, rein berufliche Angelegenheiten unterhalten.
a) Bekannt? ja (16), nein (1)
b) Veraltet? ja (1), nein (15)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
wissenschaftlich diskutieren (4),
unterhalten (2), unterhalten über ein
bestimmtes Fachgebiet,
sprechen in Fachsprache,
Fachgespräche führen (2),
sich in einer Fachsprache unterhalten,
redeten als Experten.
d) Besondere Verwendung (Situation, Zweck, Haltung, Gruppe,
Phraseologismen):
geschwollen daherreden,
geschwollen reden, Alltagssprache (2),
über ein Gebiet seine Ansichten austauschen,
z. B. über Fußball-EM fachsimpeln,
positiv u. negativ über die Uni reden,
Alltag, belustigend, im Fachgespräch,
nicht abwertend,
Zwei reden über ihr Fach.
e) Häufigkeit: häufig (14), weniger häufig (2), selten (0)
28. famos: ein famoser Herr.
DUW: fa|mos<Adj.> [(frz. fameuxÿ= berühmt <) lat. famosusÿ= viel besprochen, berühmt, berüchtigt, zu:
fama, Fama] (ugs.): 1.fabelhaft; ausgezeichnet; großartig: ein -er Kerl; das ist ganz f.! 2.(veraltet) berüchtigt,
verrufen.
a) Bekannt? ja (16), nein (1)
b) Veraltet? ja (8), nein (8)
c) Ersatz durch ein aktuelles Wort:
beeindruckender (5), bekannt, positiv,
großartig (3), klasse, gut, toll (3),
irgendwie positiv, tadellos, faszinierender,
besonderer, vortrefflicher.
Date: 2015-12-17; view: 829
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