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Pragmatik-SoziolinguistikAus dem angelsächsischen Raum (New York, London) kam in den 50er Jahren Soziolinguistik, die sich der sprachlich bedingten Unterprivilegierung gesellschaftlicher Minderheiten (Unterschicht, Schwarze, ausländische Arbeiter) verschrieben hatte. Mit der Pragmatik und Soziolinguistik entdeckte man auch die Gesprochene Form der Sprache als eine strukturell eigenständige und regelhafte Vorkommensweise. Früher hatte man diese Umgangssprache als verderbt aus der Betrachtung und wissenschaftlichen Behandlung ausgeschlossen oder der Mundartforschung überlassen. Beide Teilbereiche der Linguistik, Pragmatik und Soziolinguistik, beschäftigen sich mit dem Gebrauch von Sprache unter inhaltlichen Aspekten (d.h. sie beziehen die Sprecher und die Situation in die Analyse mit ein) und nicht so sehr psychischen Verarbeitungsprozessen (wie z. B. die Psycholinguistik). Allerdings unterscheiden sie sich in einigen Schwerpunkten. Die Soziolinguistik ist eine Spezialisierung innerhalb der Linguistik, die sich mit kultur- und gesellschaftsspezifischen Sprachformen beschäftigt. Diese Linguistische Disziplin steht in einer engen Beziehung mit der Angewandten Sprachwissenschaft, der allgemeinen Linguistik sowie der historisch-vergleichenden Linguistik. Sie weist darüber hinaus Überschneidungen mit der Soziologie, der Anthropologie, der Sozialpsychologie und der Erziehungswissenschaft auf. Der Gegenstand der soziolinguistischen Untersuchungen ist die soziale Bedeutung sprachlicher Systeme und der Variationen des Sprachgebrauchs. Die Soziolinguistik untersucht die Relation zwischen Sprache und sozialen Faktoren, d.h. sie untersucht verschiedene soziale Gruppen bzgl. ihrer Sprachverwendung und zieht auch Vergleiche. Typische Fragestellungen der Soziolinguistik sind: – Welche sprachlichen Ausdrücke werden in verschiedenen sozialen Gruppierungen (gesellschaftlichen, geschlechtsspezifischen Gruppen etc.) verwendet? – Wie wird Sprache eingesetzt, um soziale Identität innerhalb einer Gruppe herzustellen? – Wie verläuft der Spracherwerb innerhalb verschiedener Gruppen? Die Pragmatik untersucht die Relation zwischen sprachlichen Ausdrücken und ihrer Verwendung, sie betrachtet dabei nicht vorrangig verschiedene (soziale) Einheiten von Sprechern und Hörern, sondern geht zunächst von einem einheitlichen Sprecher-Hörertypus aus., um generalisierbare Funktion des Sprachgebrauchs unabhängig von einer spezifischen Gruppe herauszuarbeiten. Typische Fragestellungen der Pragmatik sind: – Unter welchen Bedingungen (in welchen Situationen) können sprachliche Ausdrücke sinnvollverwendet werden? – Welcher Inhalt wird durch sprachliche Äußerungen in bestimmten Kontexten ausgedrückt? – Warum werden bestimmte Inhalte in sprachlicher Kommunikation nicht-wörtlich ausgedrückt? In weiterem Sinn wäre eine Definition der Pragmatik die Aufzählung: Pragmatik ist danach das Studium von Deixis, Sprechakten, Implikaturen, Präsuppositionen Aspekten der Diskursstruktur usw. Durch die Pragmatik sind die Verbindungen der Sprachwissenschaft zu anderen Wissenschaften wie Bildungssoziologie, Psychiatrie, Literaturwissenschaft und Massenkommunikationsforschung ausgebaut worden.
Fragen zum Text 1. Was bedeutet das Wort “Pragmatik”?
Ubungen 1. Beschreiben Sie die grammatische Form und die möglichen Funktionen in verschiedenen Situationen in Bezug auf die folgenden Sätze/Äußerungen:
Aufgaben 1. Schlagen Sie in verschiedenen terminologischen Wörterbüchern unter dem Stichwort „Pragmatik“ nach. Bestimmen Sie, welche Aspekte nach der Meinung von meisten Wissenschaftlern zur Pragmatik gehören. Date: 2015-12-17; view: 996
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