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Offener Brief an alle Friedensaktivisten und friedlichen Widerständler 2 page

 

Religion: Urbedürfnis oder «Opium fürs Volk»?

 

Konkret im Falle der „Kritischen Theorie“,welche aus seiner Grundlage ein Denkmodell ohne Schöpfergott ist, könnte das bedeuten, dass als Antithese die Existenz eines solchen höheren Wesens zugelassen werden müsste und man nun in der Gegenüberstellung der Anschauungen und der sich daraus ergebenden Schlüsse heraus findet, wo die jeweiligen Pro und Contras, aber auch Schnittstellen der gegensätzlichen Hypothesen sind. Vielleicht könnte man dann, bei etwas gutem Willen, zum Beispiel zu dem Ergebnis kommen, dass die Vorstellung eines Gottes mit langem, weißen Bart über den Wolken, oder das weit verbreitete Bild vom strafenden Richter, doch eher in den Bereich der Märchen und Legenden anzusiedeln sei, aber dieses andererseits ebenso für die absurde Vorstellung eines, ganz aus sich selbst entspringenden Universums, ohne dahinter liegender impulsgebenden Ursache—was aus den Grundgesetzen der klassische Physik unmöglich sein kann—gelten müsste. Und vielleicht könnte man sich, wieder mit etwas gutem Willen ( allerdings eine seltene Gabe unter den ideologischen Utopisten ), darauf verständigen, dass Gott auch ein bewusstes, ordnendes geistiges Prinzip, ähnlich dem Brahman der Inder oder dem Tao der Chinesen sein könnte. Die ganze Fragestellung wäre dann vergleichbar dem quantentheoretischen Parodoxon, das Materie einmal als Wellenphänomen, dann wieder als Teilchen definiert, somit dieser Gott zugleich unpersönlich und persönlich sein könnte, je nach Standpunkt des Betrachters.

Aber die hohen Herren der „Frankfurter Schule“ glaubten diese so existenziell wichtige Frage nach dem Göttlichen, welche die Menschheit seit Anbeginn ihrer Geschichte umtreibt, lapidar mit dem Hinweis erledigen zu können, dass diese Idee durch die tatsächliche Geschichte, durch die modernen Naturwissenschaften (Evolutionismus/Darwinismus) sowie durch den dogmatischen Marxismus widerlegt sei. Punkt! Ende der Diskussion! Also mal schnell mindestens Zehntausend Jahre Geisteswissenschaft, Mythologie und Metaphysik der Menschheit mit einer simplen Bemerkung als bloßes Hirngespinst weggewischt.

Ich wage jetzt einfach einmal zu behaupten, dass keiner dieser Herren sich die Mühe gemacht hat jemals, z.B. die Kosmologie und Ontologie der indischen Veden und Upanischaden, oder Lao Tses Erörterungen über die Natur und Wesensmarkmale des Tao oder die Philosophie eines Shankara in Indien des frühen siebten Jahrhunderts zu studieren und sich inhaltlich analytisch und kontemplativ damit auseinander zu setzen. Dann hätten sie nämlich finden müssen, dass darin ein sehr viel differenzierteres und komplexeres Bild des Göttlichen und der materiellen Welt gezeichnet wird, als der primitive Volksglaube beispielsweise in Teilen der katholischen Kirche, an dem das vernünftige Denken sehr wohl viel Anstößiges finden kann und das Karl Marx, nicht zu Unrecht, als «Opium für das Volk» bezeichnet hat. Und sie hätten sich vielleicht fragen müssen, ob es nicht merkwürdig und bedenkenswert ist, dass fast alle solcherart entwickelten, religiösen Überlieferungen, völlig unabhängig voneinander, in ihren Kernideen so seltsam ähnlich erscheinen, ohne dass deren Vertreter die Möglichkeit hatten, sich vorher abzusprechen oder voneinander abzuschreiben. Sie hätten dann zumindest einsehen müssen, dass in allen Hochkulturen zu allen Zeiten Menschen, unabhängig voneinander, zur Annahme einer mysteriösen Bewusstseinskraft und einer höheren Wesenheit gekommen sind, welche hinter allen Erscheinungen steht Diese Haltung, etwas abzulehnen, das man von innen her, gar nicht auf seinen möglichen Wahrheitsgehalt geprüft hat, weil man im Grunde Angst davor hat, ist im übrigen ein Merkmal allen materialistischen Denkens in Bezug auf das Numinoseund in etwa ebenso vernünftig, wie wenn ein Blinder im Brustton der Überzeugung ausruft, es könne keine Farben geben, weil er ja noch nie welche gesehen hat.



 

Ideologie, ein frankensteinsches Monster

 

Wie absurd eine von Menschen „erzeugte“ Theorie also bereits von ihrer Grundlage her ist, sagt aber nichts darüber aus, welche Wirkungen sie gleichwohl erzielt. Denn, wie schon festgestellt: »Jede Idee, die der menschliche Geist erzeugt hat und den Kopf verlässt, also zur “Sprache kommt”, strebt danach, verwirklicht zu werden. Auf dem Wege der Verwirklichung verändert sie das Bewusstsein und die Gesellschaft.» Und die Wirkungen der „Kritischen Theorie“ zeigen sich heute unter anderem in dem jedermann bekannten, merkwürdigen Phänomen der „politischen Korrektheit“ und des linken-. grünen „Gutmenschentums“ in der typisch deutschen Variante mit seinen Begleiterscheinungen bornierter Intoleranz, Ausgrenzung und Verdrängung der Realität, bis hin zum Rufmord gegenüber Andersdenkenden. Kaum jemand weiß heute noch, woher dieses Monster eigentlich kommt, wer es in die Welt gesetzt hat und doch sind wir alle, ja das gesamte öffentliche und geistige Leben in diesem Lande, und nicht nur da, davon betroffen. Es treibt inzwischen in allen Bereichen die wildesten Blüten, ( wie z.B. darin, dass erst kürzlich in den Universitäten Potsdam und Leipzig eingeführt wurde, dass die Bezeichnung Professorin, jetzt sowohl Frauen als auch Männer umfasst, also beispielsweise „Herr Professorin Müller“, ( was übrigens von einem Gutmenschen wie Konstantin Wecker in seinem „politisch korrektem Neusprech“ jetzt allen Ernstes übernommen wurde ) oder wie es in dem Programmheft des Evangelischen Kirchentages wörtlich zu lesen war: „Mikrofone und Mikrofoninnen“ ), bei denen jeder mit einem halbwegs gesunden Menschenverstand ausgestattete Zeitgenosse, sich ungläubig einfach fragen muss, wie so ein Wahnsinn in einer sich auf Vernunft und Vielfalt berufende Gesellschaft überhaupt zustande kommen konnte?

Eine solche Entwicklung, wo artfremde Gedanken sich in das kollektive Unterbewusste einer Gesellschaft einnisten, geht normalerweise ganz langsam und unmerklich vonstatten, aber auch da gibt es immer wieder Quantensprünge.

 

Der Einfluß der Frankfurter Schule in Kunst und Gesellschaft

Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich als Jugendlicher, der immer schon sehr gerne ins Kino ging, diesen atmosphärischen Wandel Mitte bis Ende der Sechziger Jahre hautnah miterlebt habe.

Plötzlich war da überall vom „Neuen deutschen Film“ die Rede und ich weiß noch, wie ich mir damals mit Fünfzehn, Sechzehn und Siebzehn einige dieser, von der Kritik oft hoch gelobten, Filme angeschaut habe. Es ist mir bis heute ganz lebendig in Erinnerung geblieben, wie mich diese seltsamen Produktionen fast immer gedanklich ratlos und innerlich trostlos, ja depressiv zurück ließen. Es war, wie wenn man beginnt die bunte Welt plötzlich nur noch in Schwarz, Weiß und Grau zu sehen. Und wenn ich auch damals noch vom Kopf her diesem neuen Phänomenen des Zeitenwandels offen gegenüber stand, immerhin befanden wir uns in der zweiten Hälfte der Sechziger Jahre, so war mein Instinkt und die natürliche Gründung meiner ästhetischen und seelischen Veranlagung im «Schönen, Wahren und Guten», doch intakt genug geblieben, um sehr schnell das Interesse für solcherart von „Kunst“ zu verlieren.

Nicht dass ich damals von dem linken Gedankengut frei war, ganz im Gegenteil und es bedurfte in meinem Falle nochmals einer richtigen „Rosskur“, um mich von allen Resten dieses „Frankensteinschen Seelen-Monsters“zu befreien. Diese Rosskur glich in ihrer Erscheinungsweise in meinem Leben allerdings eher einer Schwanenkur und kam bei mir in Form eines östlichen, spirituellen Lehrers. Durch ihn, und dafür bin ich bis heute extrem dankbar, konnte ich erst erkennen, dass ganz vieles in meiner Haltung und an meinen Ansichten, nicht nur meine persönliche Bewusstseinstrübung, sondern Teil eines kollektiven Musters, infolge eines einseitigen, abendländischen, rationalen, materialistischen Denkens war. Und vieles was ich, selbst als kritischer und flexibler Denker, für den ich mich immer gehalten habe, vor meiner Begegnung mit der östlichen Lehre überhaupt nicht auf die Idee gekommen wäre in Frage zu stellen, stellte sich durch den Einfluss östlichen Denkens bei näherer Betrachtung, im Lichte der universellen Weisheit, lediglich als Produkt einer kulturbedingten, zeitlich begrenzten Weltanschauung und Kulturentwicklung heraus. Unter anderem flogen mir dabei meine familiär verinnerlichten Abfallprodukte einer modrigen, linken Klassenkampfgesinnung heilsam um die Ohren. Und wir wurde klar, um wie viel weiter und größer doch das Spektrum von Ideen und Betrachtungsweisen über Gott, Mensch und die Welt sein kann und wie wohltuend diese Erkenntnis die so lange geknechtete Seele wieder tief durchatmen lässt. Vor allem, und das war im Nachhinein betrachtet das wichtigste, weil heilsamste, lösten sich die meisten meiner bis dahin gepflegten Feindbilder, die ich als braver Sprössling meiner Vorfahren so eifrig auf die Mitglieder der so genannten herrschenden Klasse projiziert hatte, auf wie Schnee in der Frühlingssonne und ich durfte zum ersten Mal bewusst mich dem eigentlichen Feind stellen, nämlich den Schattenaspekten in meinem eigenen Inneren.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die „Kritische Theorie der Frankfurter Schule“der Versuch einer rein materialistischen, negativen Gesellschafts- und Kulturanalyse mithilfe des ausschließlichen Mittels des rationalen Verstandes ist. Die Quellen aus denen sich ihre „Schöpfer“ bedienen, sind die klassische Naturwissenschaft, die Marxsche Gesellschafts- und Wirtschaftsanalyse, die Psychoanalyse und nicht zuletzt die Ideen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit der „Epoche der Aufklärung“. Zu letzterem steht bei Wikipedia treffend folgendes: «Der Begriff Aufklärung…. bezeichnet seit etwa Siebzehnhundert das gesamte Vorhaben, durchrationalesDenken alle den Fortschritt behindernde Strukturen zu überwinden.»

 

Die Natur des Rationalen Verstandes

 

Dass ein solch hehres Vorhaben von vorne herein zum Scheitern verurteilt sein muss, hat verschiedene Gründe und ergibt sich aus der für höhere Erkenntnisprozesse begrenzten Tauglichkeit des rationalen Verstandes. Denn dieser ist, im eigentlichen Sinne betrachtet, gar kein Erkenntnisorgan, sondern lediglich ein Werkzeug, vergleichbar einem Computer, geeignet ausschließlich zur Verarbeitung, Zuordnung und Klassifizierung von Daten, die man ihm zuvor zur Verfügung gestellt haben muss. Um die eingespeisten Daten aber in einen sinnstiftenden Ganzes einordnen zu können, und womöglich eine qualitative Einordnung in Wertigkeiten vorzunehmen, braucht es zunächst einmal einer höheren Ordnung außerhalb des rein technischen Bezugsrahmens, zumindest eine verschwommene Ahnung eines solchen übergeordneten Kosmos ( bedeutet übersetzt aus dem Altgriechischen „Geordnetes“ ). Ein solcher Kosmos muss aber logischerweise als höher geordnetes Prinzip die Matrix für alle materiellen Erscheinungen sein, ähnlich wie bei Platons „Ideenlehre“. Um dorthin aber überhaupt erst einmal einen Zugang zu finden braucht es ein anderes, jetzt wirkliches Erkenntnisorgan, und das ist nicht der Verstand, sondern die Intuition. Zum Beispiel war die Einsicht Einsteins in das Wesen der Raumkrümmung nicht das Resultat eines rein rationalen Denkprozesses ( buddhistisch „Manas“ genannt ), sondern eine Intuition, womöglich sogar Inspiration, die er erst hinterher einer rationalen Prüfung unterzogen hat, ob diese Idee auch der wissenschaftlichen Logik Stand halten könne, und entspricht damit dem, was die Buddhisten „Buddhi“ bezeichnen. Buddhi wäre also mehr das, was man im Deutschen als „Intuitive Erkenntnis“ benennen könnte und setzt eine weitestgehende innere mentale Offenheit voraus, vergleichbar einem Hohlspiegel, der auf die Sonne ausgerichtet ist.

 

Das moralische Gesetz in uns

Zum zweiten braucht es für einen höheren Erkenntnisprozess einen absoluten Bezugspunkt, vergleichbar dem berühmten archimedischen Punkt.

Dies kann, wenn man an absolute Werte denkt, nur das sein, was die deutschen Klassiker etwas nebulös als das Schöne, Wahre und Gute, Kant mit dem „moralischen Gesetz in mir“ oder die Buddhisten und Hinduisten als das „Dharma“ bezeichnet haben. Dieses ist nicht zu vergleichen etwa mit den „Zehn Geboten“, weil diese mehr ein von außen gegebenes Gesetz darstellen, das „Dharma“ aber dem menschlichen Geist bereits inhärent ist. Ein solch absoluter Bezugspunkt fehlt bei den Theoretikern der „Frankfurter Schule“ natürlich, weil sie so etwas wie das „Schöne, Wahre und Gute“in ihrer materialistischen Auffassung und der sich aus der Negation speisenden Sichtweise der Welt, nur als Produkte einer bedingten Kulturentwicklung betrachten können und diese dann, besonders in Hinblick auf die abendländisch, christlich-patriarchale Kultur pauschal als „repressiv“ abqualifizieren müssen. Sie schütten damit sozusagen das Kind mit dem Bade aus, weil sie nicht in der Lage sind, zwischen gesunden, natürlichen, inhärenten und den kranken, gesellschaftlich bedingten psychischen und sozialen Erscheinungen zu unterscheiden. Ohne einen solchen absoluten Bezugspunkt ist es aber auch nicht möglich alle Erscheinungen einem ethisch-moralischen Wert zuzuordnen, weil mit einer solchen rational-materiellen Einstellung gerade die Ur-Polarität zwischen geistig-sinnhaftem und materiell-sinnlichem außer Kraft gesetzt wird. Dieses Sinnvakuum bezieht sich auch auf den Begriff des „Fortschritts“, dem sich die „Frankfurter Schule“ ebenfalls verpflichtet fühlt. Wenn man keine festen ethisch-moralischen Wertmassstäbe hat, dann wird es schwer überhaupt zu definieren, was für eine Art von Fortschritt das sein sollte. Der rein technische Fortschritt kann bei diesen „Idealisten“, um in diesem Fall ein an sich positiv assoziiertes Wort für solcherart von Wertezerstörern zu gebrauchen, wohl kaum gemeint sein und so läuft es am Ende darauf hinaus, dass man sich kurzerhand selbst zu einer Art Schöpfer macht und neu definiert was Gut und Schlecht ist. Gut ist dann zum Beispiel, dass alle Menschen gleich sein sollen und schlecht und böse alle Arten von Rangstufen und Unterschieden zwischen Menschen, wobei natürlich in der Praxis gerade die Urheber einer solchen Gleichmacherei es sich in ihrem philosophischen Elfenbeinturm mit allen damit verbundenen Privilegien ganz gemütlich einrichten können.

 

Gleichheitswahn als des Pudels Kern aller linken Wahnideen

Und hier haben wir vielleicht sogar des Pudels Kern aller sozialistischer und kommunistischer Wahnideenam Schwanz erwischt. Die Menschen sind nicht gleich und waren auch nie von der Natur oder dem Göttlichen als gleich gedacht. Dieses Gleichheitsprinzip bezieht sich nur auf die Stellung vor Gericht als juristische Person und in unserer Würde als Mensch vor Gott. Warum wohl sieht ein jeder Mensch anders aus? Oder wie kann es möglich sein, dass wir sogar, was fast einem kognitivem Wunder gleichkommt, Menschen, die uns relativ fremd sind, von anderen allein an der Stimme unterscheiden können, ohne sie dabei sehen zu müssen. Diese Unterschiedlichkeit ist ein Merkmal überall in der Natur, die eine unvorstellbare Vielfalt hervorgebracht hat. Und die Menschen sind auch nicht gleich in ihren Talenten, Vorlieben, Idealen, Fähigkeiten, Veranlagungen und generell ihre Bewußtseinsentwicklung. Hier auf diesem relativ überschaubaren Planeten gibt es Genies wie Einstein oder Heilige wie Franz von Assisi und daneben Steinzeitmenschen, die noch nicht mal den Umgang mit Feuer kennen und Monster in Menschengestalt wie Himmler oder Pol Pott. Hinter dem Kastensystem der Inder steht ursprünglich ein richtiger Ansatz, auch wenn er in der gesellschaftlichen Praxis, wie alles auf der Erde, natürlich pervertiert und zum persönlichem Vorteil der „Privilegierten“ missbraucht wurde. Der normale Mensch selbst will gar keine Gleichmacherei, er weiß unbewusst von seiner Unterschiedlichkeit und möchte in dieser nur geachtet und wahrgenommen werden. Er möchte seinen Platz finden wohin er gehört und darin respektiert werden. Sehr gut drückt diesen Gedanken das mindestens fünftausend Jahre alte I Ging, das große Weisheitsbuch Chinas, in der genialen Übersetzung und Bearbeitung des deutschen Sinologen Richard Wilhelm im Zeichen Zehn „Das Auftreten“ so aus: «Himmel und See zeigen einen Höhenunterschied, der durch ihr Wesen von selbst gekommen ist und daher durch keinerlei Neid getrübt wird. So muss es auch in der Menschheit Höhenunterschiede geben. Eine allgemeine Gleichheit ist unmöglich durchzuführen. Es handelt sich aber darum, dass die Rangunterschiede in der menschlichen Gesellschaft nicht willkürlich und ungerecht sind; denn dann ist Neid und Klassenkampf die unausbleibliche Folge. Wenn dagegen die äußeren Rangunterschiede einer inneren Berechtigung entsprechen und innere Würdigkeit der Maßstab für den äußeren Rang ist, dann beruhigen sich die Menschen dabei, und die Gesellschaft kommt in Ordnung.»Dies ist wahre Weisheit und ein Teil der heiligen Menschheitsüberlieferungen, in denen die gerechte Ordnung für die Menschheit schon vor Tausenden von Jahren dargestellt wurde. Menschen wie die Gründer der Frankfurter Schule haben in ihrer Hybris geglaubt, sie könnten das Rad neu erfinden und das auch noch mit einer zutiefst negativen Sicht auf die menschliche Natur und Gesellschaft. Ein solcher willkürliche Ansatz aber, der alles was existiert, aus der Negation zu verstehen sucht, wird auf diese Weise in der Praxis zutiefst destruktiv und so ist es bezeichnend, dass Max Horkheimer in seiner Weltsicht zu dem Schluss kam, dass dem Universum Güte und Gerechtigkeit nicht innewohnen, es sei „dumpf und erbarmungslos“ und die Menschheit sei allein (!). Wem eine solche Aussage noch nicht überzeugt, wes Geistes Kind der Urheber einer solchen trostlosen Botschaft sein muss, dem sei als Augenöffner noch eine der wichtigsten Schlüsselgedanken von Jürgen Habermas, einem Schüler von Adorno und heute der letzte noch lebende Übriggebliebene der ursprünglichen Riege der „Frankfurter Schule“ und nebenbei einer der angesehendsten (!) Philosophen der heutigen Kulturszene in Deutschland, zur Reflexion nahe gelegt. Dieser scheut sich nicht, die goldene Regel, die auch Kant in den Mittelpunkt seiner Ethik gestellt hat und die sich praktisch vom Sinn her in allen Religionen wieder findet: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden möchtest“, nach seinem Gusto in folgendes Gedankenmonster abzuändern: "Ich verhalte mich stets so, wie der andere es von mir erwartet, weil auch der andere (der jeweilige Kommunikationspartner) sich stets so verhält, wie ich es von ihm erwarte". Ich muss gestehen, dass ich diesen Satz, als ich ihn zum ersten Mal las, erst gar nicht verstanden habe. Ich solle mich so verhalten, wie der andere es von mir erwartet? Wird uns nicht, selbst in dieser unserer modernen Zeit des rapiden Werteverfalls, immer noch Autonomie, Gewissensfreiheit oder das ganz Eigene, seit Kind an, zumindest theoretisch, als hohes Gut vermittelt? Und wurden uns nicht jene besonderen, seltenen Menschen, die dieses Ideal in ihrer Person verwirklicht haben, wie Jesus, Gandhi, Luther, Schiller, Bonhoeffer, die Geschwister Scholl, Mandela usw. als große Vorbilder vor Augen geführt? Und nun soll ich diese Individualität und meine Gewissensfreiheit, das was den Menschen unter anderem gegenüber dem Tier auszeichnet, preisgeben, um danach zu trachten, heraus zu finden, was der andere, der Massenmensch, von mir erwartet, um mich danach entsprechend verhalten zu können?! Bei weiterem nachdenken bin ich darauf gekommen, dass das ja genau das Modell der „Diktatur des Proletariats“ in anderer Form wäre, ein Totalitarismus, bei dem das Individuum sich der „demokratischen“ Massenmeinung, die natürlich wieder von irgendwoher gesteuert wäre, zu unterwerfen hätte.

 

Auf dem Weg zur klassenlosen Gesellschaft der politischen Korrektheit

 

Und schließlich musste ich mit nicht geringem Schrecken feststellen, dass wir bereits überall auf dem besten Weg in diese „klassenlose Gesellschaft“ der „politische Korrektheit“ sind.

Wenn man sich heute beispielsweise die Moderatoren und Journalisten im öffentlich-rechtlichen Fernsehen oder in den Mainstream-Medien, aber auch die heutige akademische Jugend betrachtet, dann beschleicht einen bisweilen das schauerliche Gefühl, es hier mit gleichförmig denkenden, sich in Kleidung, Sprache, Ausdruck und Lebensart sich verblüffend ähnelnden Klons zu tun zu haben. Und ich muss zugeben, dass mir diese Gestalten, besonders wenn sie sich dann auch noch mit einer merkwürdigen Suggestionskraft und im Brustton der Mainstream-Gesinnung in den Medien lautstark zu Wort melden, unheimlich sind und mich manchmal wirklich für einen Moment fast so etwas wie Trostlosigkeit befällt. Da klingt dann immer öfter dieser Gutmenschen-Neusprech-Faschismus durch, der in Büchern wie „1984“ und „Schöne neue Welt“ bereits visionär voraus empfunden wurde. Und das ist der Treppenwitz der Geschichte, dass jetzt die Eliten der Neuen Welt Ordnung,also die Speerspitze des Imperialismus und Neo-Liberalismus, nun gemeinsam mit den politisch korrekten Grünen und Linken an diesem neuen von oben verordneten, sozialistischen Totalitarismus arbeiten, der darauf abzielt, alle Menschen gesinnungsgleich zu schalten. Fast alle, denn die 0,01% sollen über die restlichen 99,99% schließlich bestimmen und zu letzteren werden dann auch alle idealistisch vernebelten Linken und Grünen gehören, die dann nur die Steigbügelhalter der Eliten für deren „Endlösung“ gewesen sein werden.

Bleibt nur das Phänomen, wie es überhaupt möglich sein kann, dass eine solche „Kopfgeburt“ wie die Lehre der Frankfurter Schule und ähnliche Strömungen, mit einem so hoffnungslosen Grundton, und einem so bodenlosen Wertesystem, trotzdem einen solch nachhaltigen Einfluss, übrigens nicht nur in Deutschland, sondern beispielsweise auch in den U.S.A. auf so viele Menschen, darunter bezeichnenderweise viele so genannte „Intellektuelle“, haben konnten?

 

Die Erschaffung künstlicher, geistiger Wirklichkeiten

 

Nun, dem modernen, „aufgeklärten“ Menschen, der sich nur auf seine fünf Sinne und seinen Verstand verlässt, steht ein materialistisches Erklärungsmodell viel näher als ein metaphysisches oder religiöses. Gleichzeitig schafft das Denken Wirklichkeit, im Sinne des biblischen Wortes „Im Anfang war das Wort“. Denn jedem Gedanken folgt Energie. Wer immer also ein stringentes Gedankengebäude erzeugt, das die Welt, wie sie ist, zu erklären den Anspruch hat, schafft damit einen schöpferischen Impuls und damit eine neue Wirklichkeit. Diese wird umso verdichteter, je mehr der Urheber in der Lage ist, andere Menschen dazu zu bringen, „in den gleichen Bahnen denken“ und inwieweit dieses Denken mit einem starken Willensimpuls der Überzeugung unterstützt wird. In der Geisteswissenschaft wird dies als die Erzeugung eines „Egregors“, (da ist es wieder das Marxsche Gespenst ), bezeichnet, also eine Energieverdichtung aus Willensimpuls, Fantasie und Denken, der eine Art Eigenleben entwickeln kann. Dieser „Egregor“ bekommt, je mächtiger er wird, also je mehr Menschen ihn durch ihr eigenes Denken unterstützen, etwas Zwingendes, das heißt, jeder, der diesem Gedankengebilde versucht zu verfolgen, wird in einen gewissen Bann geschlagen. Dieses Gefühl des Gebanntseins, das sich hauptsächlich im Unterbewusstsein abspielt, wird dann von einer unerfahrenen Seele mit der Evidenz der Wahrheit verwechselt. Umgekehrt bekommt der Urheber dieses Gedankengebäudes durch die Ansammlung von Seelen- und Gedankenenergie der Anhänger seiner Theorie immer mehr geistige Macht, was ihn wiederum in seiner Überzeugung eine objektiven richtige Theorie zu vertreten, bestärkt. Für den, der sich einmal in das Energiefeld eines solchen Egregors begeben hat, wird es zunehmend schwierig sich daraus aus eigener Kraft zu befreien. Eine bloße Theorie ist zur „Überzeugung“ geworden. Und dieses Gebilde aus Gedankenformen und Überzeugung hat dann auch die Macht sich in der Raum-Zeit-Wirklichkeit zu verwirklichen. Das hängt auch mit der Eigenschaft des Gehirnes zusammen. Aus der Gehirnforschung wissen wir, dass das Gehirn nicht unterscheiden kann, zwischen einer starken inneren Vorstellung und der eigentlichen Wahrnehmung der Wirklichkeit. Das heißt konkret, für das Gehirn macht es keinen Unterschied, ob sich jemand, der mit einer starken Fantasie begabt ist, einen Löwen nur vorstellt oder wirklich sinnlich einen Löwen in der Raum-Zeit-Wirklichkeit wahrnimmt. Ich habe einmal das Phänomen dieser Eigenschaft des Gehirnes bei mir selbst sehr eindrücklich erfahren. Ich war mit dem Fahrrad in einer Straße unterwegs, die ich schon sehr oft befahren und sie deshalb ziemlich gut in meinem Gedächtnis abgespeichert hatte. An einem bestimmten Streckenabschnitt war ich so in anderen Gedanken versunken, dass ich irrtümlich annahm, ich wäre bereits kurz vor einer mir wohl bekannten Straße, obwohl ich mich in Wirklichkeit noch genau eine Querstraße davor befand. Da ich ersteres aber fest glaubte, sah ich dann vor mir auch diese andere Querstraße, sozusagen vor meinem geistigen Auge, obwohl sie real noch gar nicht da sein konnte. Erst als ich dann kurz darauf erkannte, wo ich mich in Wirklichkeit befand, nämlich eine Straße davor, konnte ich meinen Irrtum erkennen. Meine innere Vorstellung hatte sich für Momente vor die reale Sinneserfahrung geschoben und ich nahm etwas war, was objektiv gar nicht vorhanden war. Ähnlich verhält es sich auch mit Gedankenformen, wie es Ideologien sind. Man kann dann ziemlich leicht diese Gedankenformen der Wirklichkeit überstülpen und sieht dann alles so, wie es die Gedankenform vorgibt und meint dann irrtümlich ein Bild der Wirklichkeit zu sehen. Auf diese Weise lässt sich erklären wie politische Ideologien, wie die „Kritische Theorie“ der Frankfurter Schuledie Wirklichkeit nicht nur interpretieren, sondern in gewisser Weise neue Wirklichkeiten erst schaffen. Dies erklärt nun auch recht schlüssig, warum die Anhänger einer solchen Ideologie auf eigentümliche Art alle so gleichgeschaltet sind, denn sie haben in gewisser Weise alle den gleichen Hut auf. Und das traurigste dabei ist, dass solche Menschen im strengen Sinne überhaupt nicht mehr fähig sind freie und unabhängige Gedanken zu denken, denn politische Ideologien und eigenständiges schöpferisches Denken, das forschend in alle Richtungen vorstößt, schließen sich aus. Das kann man gerade auch an den Linken und Linksliberalen in unserem Lande mit ihrer Einheitssprache der politischen Floskeln und soziologischen Schlagwörtern erkennen. Ihr geistiges Spektrum gleicht dem grauen und stumpfen Licht einer Dreibanden-Stromsparlampe, im Gegensatz zum natürlichen Sonnenlicht, das mit seinen neun Spektralfarben die Welt mit seiner ganzen Fülle und Buntheit erscheinen lässt.

 

Antifa, Antideutsche und Autonome, die neue linke SA

 

Weil solcherart von „Ideologien“ naturgemäß auch seelenlos sind und die Ideologen, weil sie sich ja per Definition auch zu den „Guten“ zählen, dadurch ihre eigenen Schattenseiten ins Unbewusste abdrängen müssen, deshalb schaffen sie auch geistige Zombies als „Abfallprodukte“. Diese erkennen wir heute zum Beispiel augenfällig in dem merkwürdigen Phänomen der „Antifa“-Bewegung, der Autonomen oder der „Antideutschen“,die gerade heute, ähnlich einem Krebsgeschwür, sich langsam zu einer Art SA der Linken und von der Öffentlichkeit weitestgehend unbemerkt, zu einem immer größeren Problem für unseren gesellschaftlichen Frieden entwickelt haben. Für alle, diejenigen, welche mit dem Begriff Antifa oder Antideutschen nicht gleich etwas anfangen können, es sind Gruppen, die sich bei demokratische Veranstaltungen zum Beispiel mit Sprüchen wie „Deutschland verrecke! oder auch „Ein Vaterland und Staat, es lebe der Verrat“ (!) unrühmlich, und auch oft gewalttätig, hervortun und die gerade in jüngster Zeit praktisch alle Volksbewegungen wie Friedenmahnwachen, Pegida oder AFD-Kundgebungen mit Hetze, verachtenden Sprechchören und Gewalt gegen Demonstranten, Polizisten und fremdes Eigentum begleiten.


Date: 2015-12-17; view: 718


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