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Thema 1.4. Der Weg zur nationalen Einigung. Otto von Bismarck

Deutschland und Europa nach der napoleonischen Zeit

Das Ringen* um nationale und freiheitliche Staaten gegen die konservativen Mächte – dies ist der Inhalt der politischen Geschichte Europas des XIX. Jahrhunderts. Nach der Niederlage Napoleons 1814 siegte zuerst die Reaktion. Die alten Monarchien Preußen, Österreich, Bayern wurden auf dem Wiener Kongress (1815) zum großen Teil wiederhergestellt.

Deutschland war politisch noch immer beinahe ein Vakuum, von Dutzenden kleiner Fürsten beherrscht, von vielen Staatsgrenzen zerteilt. Das Erlebnis der Fremdherrschaft unter Napoleon weckte aber den Wunsch nach nationaler Einheit.

Gleichzeitig entzündeten die Gedanken des Humanismus und der Aufklärung das Streben nach Freiheit, nach liberalen Staaten mit Parlamenten und Verfassungen. Philosoph Johann Gottlieb Fichte hat für Deutschland dieses Ideal formuliert: „Das Reich ist der Bund der Freien“.

1848 brachen in ganz Europa nationale und liberale Revolutionen aus. Sie scheiterten, zeigten aber deutlich, dass eine Restauration des Alten weder den Ideen noch den wirtschaftlichen Bedürfnissen der neuen Zeit entsprach. Die nationale Vereinigung blieb das Gebot der Stunde.

 

Otto von Bismarck

Otto von Bismarck (1815-1898), der preußische Ministerpräsident, übernahm die Führung der deutschen Einigungsbewegung. Er vereinte deutsche Patrioten und Staatsmänner. Bismarck war ein konservativer monarchisch gesinnter Staatsmann, dessen weitsichtige Politik durch Realismus und Härte geprägt war: „Die einzig gesunde Grundlage eines großen Staates ist der staatliche Egoismus und nicht die Romantik“.

Otto von Bismarck

Als sich der Deutsche Bund infolge des Preußisch-österreichischen Krieges auflöste*, wurde Preußen durch Bismarcks zielstrebige Stärkepolitik zur unbestrittenen Vormacht in Norddeutschland. Alle Staaten nördlich des Mains wurden im Norddeutschen Bund zusammengeschlossen. Seine Verfassung wurde als Übergang zu einem geeinten Deutschland bewertet.

Aber zu der Zeit war es unmöglich, die österreichische Monarchie mit ihren vielen nichtdeutschen Nationalitäten (Italienern, Ungarn und Slawen) in das neue Reich aufzunehmen. Bismarck sah als seine wichtige politische Aufgabe an, Österreich auszuschließen.

Österreich widersetzte sich* der Einigung Deutschlands unter Preußens Führung. Dagegen war auch Frankreich, das eine Stärkung der deutschen Macht fürchtete.

Norddeutscher Bund – der nach der Auflösung des Deutschen Bundes 1866 gegründete deutsche Bund der Staaten, dem 22 Mittel- und Kleinstaaten nördlich der Mainlinie unter preußischer Vorherrschaft angehörten.

Der französische Kaiser Napoleon III. versuchte, im Konflikt zwischen Preußen und Österreich zu vermitteln*, um die Entstehung einer Großmacht zu verhindern. Er befürchtete Hegemonie Preußens über Europa.



1870 brach der Deutsch-Französische Krieg aus, der in Deutschland als Nationalkrieg begriffen wurde und an dem sich alle süddeutschen Staaten beteiligten, Frankreich wurde geschlagen.

Deutsch-französischer Krieg – 1870/1871 wurde vom Kaiserreich Frankreich gegen Preußen nach Streitigkeiten um die spanische Thronfolge erklärt. Die Herrscher der süddeutschen Staaten, die noch 1866 im Deutschen Krieg gegen Preußen gekämpft hatten, stellten sich gemäß ihrer Bündnisverträge unerwartet gegen Frankreich.

Date: 2015-12-11; view: 1016


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