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Die Worte des Glaubens.

Friedrich Schiller

Hoffnung

Es reden und träumen die Menschen viel
Von bessern künftigen Tagen;
Nach einem glücklichen, goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

Die Hoffnungführt ihn ins Leben ein,
Sie umflattert den fröhlichen Knaben,
Den Jüngling locket ihr Zauberschein,
Sie wird mit dem Greis nicht begraben;
Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,
Noch am Grabe pflanzt er – die Hoffnung auf.

Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn,
Erzeugt im Gehirne des Thoren.
Im Herzen kündet es laut sich an:
Zu was Besserm sind wir geboren;
Und was die innere Stimme spricht,
Das täuscht die hoffende Seele nicht.

An die Freude (1785)

 

Freude, schöner Götterfunken,

Tochter aus Elysium!

Wir betreten feuertrunken,

Himmlische, Dein Heiligtum.

Deine Zauber binden wieder,

Was die Mode streng geteilt,

Alle Menschen werden Brüder,

Wo Dein sanfter Flügel weilt.

Chor.

Seid umschlungen, Millionen!

Diesen Kuß der ganzen Welt!

Brüder, überm Sternenzelt

Muß ein lieber Vater wohnen!

Wem der große Wurf gelungen,

Eines Freundes Freund zu sein,

Wer ein holdes Weib errungen,

Mische seinen Jubel ein!

Ja, wer auch nur eine Seele

Sein nennt auf dem Erdenrund!

Und wer’s nie gekonnt, der stehle

Weinend sich aus diesem Bund!

Chor.

Was den großen Ring bewohnet,

Huldige der Sympathie!

Zu den Sternen leitet sie,

Wo der Unbekannte thronet.

Freude trinken alle Wesen

An den Brüsten der Natur;

Alle Guten, alle Bösen

Folgen ihrer Rosenspur.

Küsse gab sie uns und Reben,

Einen Freund, geprüft im Tod;

Wollust ward dem Wurm gegeben,

Und der Cherub steht vor Gott.

Chor.

Ihr stürzt nieder, Millionen?

Ahnest du den Schöpfer, Welt?

Such' ihn überm Sternenzelt!

Über Sternen muß er wohnen.

Freude heißt die starke Feder

In der ewigen Natur.

Freude, Freude treibt die Räder

In der Großen Weltenuhr.

Blumen lockt sie aus den Keimen,

Sonnen aus dem Firmament,

Sphären rollt sie in den Räumen,

Die des Sehers Rohr nicht kennt.

Chor.

Froh, wie seine Sonnen fliegen

Durch des Himmels prächt’gen Plan,

Laufet, Brüder, eure Bahn,

Freudig, wie ein Held zum Siegen.

Aus der Wahrheit Feuerspiegel

Lächelt sie den Forscher an.

Zu der Tugend steilem Hügel

Leitet sie des Dulders Bahn.

Auf des Glaubens Sonnenberge

Sieht man ihre Fahnen wehn,

Durch den Riß gesprengter Särge

Sie im Chor der Engel stehn.

Chor.

Duldet mutig, Millionen!

Duldet für die beßre Welt!

Droben überm Sternzelt

Wird ein großer Gott belohnen.

Göttern kann man nicht vergelten;

Schön ist’s, ihnen gleich zu sein.



Gram und Armut soll sich melden,

Mit den Frohen sich erfreun.

Groll und Rache sei vergessen,

Unserm Todfeind sei verziehn,

Keine Tränen soll ihn pressen,

Keine Reue nage ihn.

Chor.

Unser Schuldbuch sei vernichtet!

Ausgesöhnt die ganze Welt!

Brüder, überm Sternenzelt

Richtet Gott, wie wir gerichtet.

Freude sprudelt in Pokalen,

In der Traube goldnem Blut

Trinken Sanftmut Kannibalen,

Die Verzweiflung Heldenmut--

Brüder, fliegt von euren Sitzen,

Wenn der volle Römer kreist,

Laßt den Schaum zum Himmel spritzen:

Dieses Glas dem guten Geist.

Chor.

Den der Sterne Wirbel loben,

Den des Seraphs Hymne preist,

Dieses Glas dem guten Geist

Überm Sternenzelt dort oben!

Festen Mut in schwerem Leiden,

Hilfe, wo die Unschuld weint,

Ewigkeit geschwornen Eiden,

Wahrheit gegen Freund und Feind,

Männerstolz vor Königsthronen, --

Brüder, gält' es Gut und Blut--

Dem Verdienste seine Kronen,

Untergang der Lügenbrut!

Chor.

Schließt den heil’gen Zirkel dichter,

Schwört bei diesem goldnen Wein:

Dem Gelübde treu zu sein,

Schwört es bei dem Sternenrichter!

Rettung von Tyrannenketten,

Großmut auch dem Bösewicht,

Hoffnung auf den Sterbebetten,

Gnade auf dem Hochgericht!

Auch die Toten sollen leben!

Brüder, trinkt und stimmet ein,

Allen Sündern soll vergeben,

Und die Hölle nicht mehr sein.

Chor.

Eine heitre Abschiedsstunde!

Süßen Schlaf im Leichentuch!

Brüder, einen sanften Spruch

Aus des Totenrichters Mund.

 

Hoffnung

Es reden und tr;umen die Menschen viel
Von bessern k;nftigen Tagen,
Nach einem gl;cklichen goldenen Ziel
Sieht man sie rennen und jagen.
Die Welt wird alt und wird wieder jung,
Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.

Die Hoffnung f;hrt ihn ins Leben ein,
Sie umflattert den fr;hlichen Knaben,
Den Jungling locket ihr Zauberschein,
Sie wird mit dem Greis nicht begraben,
Denn beschliesst er im Grabe den m;den Lauf,
Noch am Grabe pflanzt er - die Hoffnung auf.

Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn,
Erzeugt im Ge hirne des Toren,
Im Herzen k;ndet es laut sich an:
Zu was Besserm sind wir geboren!
Und was die innere Stimme spricht,
Das t;uscht die hoffende Seele nicht.

 

Der Handschuh.

Erzählung.

Vor seinem Löwengarten,
Das Kampfspiel zu erwarten,
Saß König Franz,
Und um ihn die Großen der Krone,

Und rings auf hohem Balkone

Die Damen in schönem Kranz.

Und wie er winkt mit dem Finger,
Aufthut sich der weite Zwinger,
Und hinein mit bedächtigem Schritt

Ein Löwe tritt,

Und sieht sich stumm
Rings um,
Mit langem Gähnen,
Und schüttelt die Mähnen,

Und streckt die Glieder,

Und legt sich nieder.

Und der König winkt wieder,
Da öfnet sich behend
Ein zweites Thor,

Daraus rennt

Mit wildem Sprunge
Ein Tiger hervor,
Wie der den Löwen erschaut
Brüllt er laut,

Schlägt mit dem Schweif

Einen furchtbaren Reif,
Und recket die Zunge,
Und im Kreise scheu
Umgeht er den Leu

Grimmig schnurrend,

Drauf streckt er sich murrend
Zur Seite nieder.

Und der König winkt wieder,
Da speit das doppelt geöfnete Haus

Zwey Leoparden auf einmal aus,

Die stürzen mit muthiger Kampfbegier
Auf das Tigerthier,
Das pakt sie mit seinen grimmigen Tatzen,
Und der Leu mit Gebrüll

Richtet sich auf, da wirds still,

Und herum im Kreis,
Von Mordsucht heiß,
Lagern sich die greulichen Katzen.

Da fällt von des Altans Rand

Ein Handschuh von schöner Hand

Zwischen den Tiger und den Leu’n
Mitten hinein.

Und zu Ritter Delorges spottender Weis’
Wendet sich Fräulein Kunigund:

„Herr Ritter ist eure Lieb so heiß

Wie ihr mirs schwört zu jeder Stund,
Ey so hebt mir den Handschuh auf“.

Und der Ritter in schnellem Lauf
Steigt hinab in den furchtbarn Zwinger

Mit festem Schritte,

Und aus der Ungeheuer Mitte
Nimmt er den Handschuh mit keckem Finger.

Und mit Erstaunen und mit Grauen
Sehens die Ritter und Edelfrauen,

Und gelassen bringt er den Handschuh zurück,

Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde,
Aber mit zärtlichem Liebesblick –
Er verheißt ihm sein nahes Glück –
Empfängt ihn Fräulein Kunigunde.

Und der Ritter sich tief verbeugend, spricht:

Den Dank, Dame, begehr ich nicht,
Und verläßt sie zur selben Stunde.

Die Blumen.

 

Kinder der verjüngten Sonne,

Blumen der geschmückten Flur,

Euch erzog zu Lust und Wonne,

Ja, euch liebte die Natur.

Schön das Kleid mit Licht gesticket,

 

Schön hat Flora euch geschmücket

Mit der Farben Götterpracht.

Holde Frühlingskinder, klaget!

Seele hat sie euch versaget,

Und ihr selber wohnt in Nacht’.

 

 

Nachtigall und Lerche singen

Euch der Liebe selig Loos,

Gaukelnde Sylphiden schwingen

Buhlend sich auf eurem Schooß.

Wölbte eures Kelches Krone

 

Nicht die Tochter der Dione

Schwellend zu der Liebe Pfühl?

Zarte Frühlingskinder, weinet!

Liebe hat sie euch verneinet,

Euch das selige Gefühl.

 

 

Aber hat aus Ranny’s Blicken

Mich der Mutter Spruch verbannt,

Wenn euch meine Hände pflücken

Ihr zum zarten Liebespfand,

Leben, Sprache, Seelen, Herzen,

 

Stumme Boten süßer Schmerzen,

[40] Goß euch dies Berühren ein,

Und der mächtigste der Götter

Schließt in eure stillen Blätter

Seine hohe Gottheit ein.

 

 

Der Tanz.

Sieh, wie sie durcheinander in kühnen Schlangen sich winden,

Wie mit geflügeltem Schritt schweben auf schlüpfrigem Plan.

Seh’ ich flüchtige Schatten von ihren Leibern geschieden?

Ist es Elysiums Hain, der den Erstaunten umfängt?

Wie, vom Zephyr gewiegt, der leichte Rauch durch die Luft schwimmt,

 

Wie sich leise der Kahn schaukelt auf silberner Flut,

Hüpft der gelehrige Fuß auf des Takts melodischen Wellen,

Säuselndes Saitengetön hebt den ätherischen Leib.

[33]

 

Keinen drängend, von keinem gedrängt, mit besonnener Eile,

Schlüpft ein liebliches Paar dort durch des Tanzes Gewühl.

 

Vor ihm her entsteht seine Bahn, die hinter ihm schwindet,

Leis wie durch magische Hand öfnet und schließt sich der Weg.

Sieh! jetzt verliert es der suchende Blick. Verwirrt durcheinander

Stürzt der zierliche Bau dieser beweglichen Welt.

Nein, dort schwebt es frohlockend herauf. Der Knoten entwirrt sich,

 

Nur mit verändertem Reiz stellt sich die Ordnung mir dar.

Ewig zerstört und ewig erzeugt sich die drehende Schöpfung,

Und ein stilles Gesetz lenkt der Verwandlungen Spiel.

[34]

 

Sprich, wie geschiehts, daß rastlos bewegt die Bildungen schwanken,

Und die Regel doch bleibt, wenn die Gestalten auch fliehn?

 

Daß mit Herrscherkühnheit einher der einzelne wandelt,

Keiner ihm sklavisch weicht, keiner entgegen ihm stürmt?

Willst du es wissen? Es ist des Wohllauts mächtige Gottheit,

Die zum geselligen Tanz ordnet den tobenden Sprung,

Die, der Nemesis gleich, an des Rhythmus goldenem Zügel

 

Lenkt die brausende Lust, und die gesetzlose zähmt.

Und der Wohllaut der großen Natur umrauscht dich vergebens?

Dich ergreift nicht der Strom dieser harmonischen Welt?

[35]

 

Nicht der begeisternde Takt, den alle Wesen dir schlagen?

Nicht der wirbelnde Tanz, der durch den ewigen Raum

 

Leuchtende Sonnen wälzt in künstlich schlängelnden Bahnen?

Handelnd fliehst du das Maaß, das du im Spiele doch ehrst?

 

 

Der Kaufmann.

Wohin segelt das Schiff? Es trägt Sidonische Männer,
Die von dem frierenden Nord bringen den Bernstein, das Zinn.
Trag’ es gnädig, Neptun, und wiegt es schonend, ihr Winde,
In bewirthender Bucht rausch’ ihm ein trinkbarer Quell.

Euch gehört der Kaufmann, ihr Götter. Er steuert nach Gütern,

Aber, geknüpft an sein Schiff, folget das Gute ihm nach.

Odysseus.

Alle Gewässer durchkreuzt’ Odysseus, die Heimat zu finden,
Durch der Scylla Gebell, durch der Charybde Gefahr,
Durch die Schrecken des feindlichen Meers, durch die Schrecken des Landes,
Selbst in des Aides Reich führt ihn die irrende Fahrt.

Endlich trägt das Geschick ihn schlafend an Ithakas Küste,

Er erwacht, und erkennt jammernd das Vaterland nicht!

Würden.

 


Wie die Säule des Lichts auf des Baches Welle sich spiegelt,
Hell wie von eigener Glut flammt der vergoldete Saum,
Aber die Welle flieht mit dem Strom, durch die glänzende Straße
Drängt eine andre sich schon, schnell wie die erste zu fliehn,

So beleuchtet der Würden Glanz den sterblichen Menschen,

Nicht der Mensch, nur der Platz, den er durchwandelte, glänzt.

Breite und Tiefe

 


Es glänzen viele in der Welt,
Sie wissen von allem zu sagen,
Und wo was reizet, und wo was gefällt,
Man kann es bey ihnen erfragen,

Man dächte, hört man sie reden laut,

Sie hätten wirklich erobert die Braut.
Doch gehn sie aus der Welt ganz still,
Ihr Leben war verloren,
Wer etwas Trefliches leisten will,

Hätt’ gerne was Großes gebohren,

Der sammle still, und unerschlafft
Im kleinsten Punkte die höchste Kraft.
Der Stamm erhebt sich in die Luft
Mit üppig prangenden Zweigen,

Die Blätter glänzen und hauchen Duft,

Doch können sie Früchte nicht zeugen,
Der Kern allein im schmalen Raum,
Verbirgt den Stolz des Waldes, den Baum.

Elegie
an Emma.

 


Weit in nebelgrauer Ferne
Liegt mir das vergangne Glück,
Nur an Einem schönen Sterne
Weilt mit Liebe noch der Blick.

Aber wie des Sternes Pracht

Ist es nur ein Schein der Nacht.

Deckte dir der lange Schlummer,
Dir der Tod die Augen zu,
Dich besäße doch mein Kummer,

Meinem Herzen lebtest du.

Aber, ach! du lebst im Licht,
Meiner Liebe lebst du nicht.

[116]

Kann der Liebe süß Verlangen,
Emma, kanns vergänglich seyn?

Was dahin ist und vergangen,

Emma, kanns die Liebe seyn?
Ob der Liebe Lust auch flieht,
Ihre Pein doch nie verglüht.

Die Worte des Glaubens.

 


Drey Worte nenn ich euch, innhaltschwer,
Sie gehen von Munde zu Munde,
Doch stammen sie nicht von aussen her,
Das Herz nur giebt davon Kunde.

Dem Menschen ist aller Werth geraubt,

Wenn er nicht mehr an die drey Worte glaubt.

Der Mensch ist frey geschaffen, ist frey,
Und würd er in Ketten gebohren,
Laßt euch nicht irren des Pöbels Geschrey,

Nicht den Misbrauch rasender Thoren,

Vor dem Sclaven, wenn er die Kette bricht,
Vor dem freyen Menschen erzittert nicht.

Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,
Der Mensch kann sie üben im Leben,

Und sollt er auch straucheln überall,

Er kann nach der göttlichen streben,

[222]

Und was kein Verstand der Verständigen sieht,
Das übet in Einfalt ein kindlich Gemüth.

Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt,

Wie auch der menschliche wanke,

Hoch über der Zeit und dem Raume webt
Lebendig der höchste Gedanke,
Und ob alles in ewigem Wechsel kreißt
Es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist.

Die drey Worte bewahret euch, innhaltschwer,

Sie pflanzet von Munde zu Munde,
Und stammen sie gleich nicht von aussen her,
Euer Innres giebt davon Kunde,
Dem Menschen ist aller Werth geraubt,

Wenn er nicht mehr an die drey Worte glaubt.

 

Das Geheimniß.

 


Sie konnte mir kein Wörtchen sagen,
Zu viele Lauscher waren wach,
Den Blick nur durft ich schüchtern fragen,
Und wohl verstand ich was er sprach.

Leis schleich ich her in deine Stille,

Du schön belaubtes Buchenzelt,
Verbirg in deiner grünen Hülle
Die Liebenden dem Aug der Welt.

Von ferne mit verworrnem Sausen

Arbeitet der geschäftge Tag,

Und durch der Stimmen hohles Brausen
Erkenn ich schwerer Hämmer Schlag.
So sauer ringt die kargen Loose
Der Mensch dem harten Himmel ab,

Doch leicht erworben, aus dem Schoose

Der Götter fällt das Glück herab.

[300]

Daß ja die Menschen nie es hören,
Wie treue Lieb’ uns still beglückt!
Sie können nur die Freude stöhren,

Weil Freude nie sie selbst entzückt.

Die Welt wird nie das Glück erlauben,
Als Beute wird es nur gehascht,
Entwenden must du’s oder rauben,
Eh dich die Mißgunst überrascht.

Leis auf den Zähen kommts geschlichen

Die Stille liebt es und die Nacht,
Mit schnellen Füßen ists entwichen,
Wo des Verräthers Auge wacht.
O schlinge dich, du sanfte Quelle,

Ein breiter Strom um uns herum,

Und drohend mit empörter Welle
Vertheidige dieß Heiligthum.

Licht und Wärme.

 


Der beßre Mensch tritt in die Welt
Mit fröhlichem Vertrauen,
Er glaubt, was ihm die Seele schwellt,
Auch außer sich zu schauen,

Und weiht, von edlem Eifer warm,

Der Wahrheit seinen treuen Arm.
Doch alles ist so klein, so eng,
Hat er es erst erfahren,
Da sucht er in dem Weltgedräng

Sich selbst nur zu bewahren,

Das Herz, in kalter stolzer Ruh,
Schließt endlich sich der Liebe zu.
Sie geben ach! nicht immer Glut,
Der Wahrheit helle Strahlen.

Wohl denen, die des Wissens Gut

Nicht mit dem Herzen zahlen!
Drum paart, zu euerm schönsten Glück,
Mit Schwärmers Ernst des Weltmanns Blick.

 


Date: 2015-12-18; view: 724


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