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Kino brutal

…Keiner, ob Autor, Regisseur oder Schauspieler, kümmert sich um ethische Werte. „Ich wollte keinen politisch korrekten Film machen“, sagt der Hauptdarsteller. Allein der Gedanke daran machte ihn krank. Wenn Kunst moralisch oder politisch sein müsse, so Michael Douglas, würde er sofort aufhören, Filme zu machen. Das einzige, was ein Thriller leisten müsse, sei den Zuschauer zu bewegen, ihn zu faszinieren und nicht mehr loszulassen. Paul Verhoeven: „Ich glaube nicht, dass man Filme machen sollte oder irgendeine Form von Kunst, um Menschen Freude zu bereiten. Man sollte sie eher beunruhigen.“

Paul Verhoeven steht für eine neue Generation von Filmemachern. Regisseure lehnen es ab, Künstler genannt zu werden. Verhoeven beschreibt sich als „Teil in einem ökonomisch-künstlerischen Prozess. Filme haben ein industrielles Ziel, dabei haben sie vielleicht ein künstlerisches Aroma. Aber mit Kunst hat es nicht wirklich etwas zu tun.“

Das ist es, was den Kritikern besonders in Amerika so viel Sorge bereitet. Die abgehackten Körperteile, menschenfressenden Zombies und Hektoliter Blut, die in den Horrorfilmen vergossen wurden, waren Teil einer anderen Kultur. Der Kultur gelangweilter junger Leute, denen Serienmorde den einzigen Thrill in ihrem öden Leben gaben. Das Unterhaltungskino für die Massen sollte aber sauber bleiben und etwas anspruchsvoller sein. Deshalb gab es bei den großen Filmgesellschaften in Hollywood die freiwillige Selbstkontrolle. Doch auch sie konnte die Sprache der Straße und die Phantasie der Filmemacher nicht aufhalten, die kein Interesse mehr an einer sauberen Welt hatten…

Lesen Sie die Kommentare der Zuschauer und Kritiker. Wessen Meinung stimmen Sie eher bei? Erklären Sie.

1) …„Basic Instinct“ ist ein legendärer Erotik-Thriller mit Michael Douglas und Sharon Stone, der zum damaligen Zeitpunkt ein ungeheurer Skandal war. Für einige prüde Amerikaner galt der Film sogar als Porno. Heute ist das natürlich, zu Zeiten von Nymphomaniac, ein total harmloses Ding. Ich finde es immer schade, wenn Filme nur auf eine Sache reduziert werden, denn der Film ist ein erstklassiger Erotik-Thriller, der unglaublich gut geschrieben ist und beweist, dass Erotik-Thriller eben keine plumpen Sex-Filmchen sind…

2) …Das ist ein ziemlich guter, extrem ästhetischer Thriller. Zwar lässt Basic Instinct am Ende etwas ernüchternd zurück, doch von den Thriller-Elementen her macht er alles richtig. Ja, der Film hat heiße Sexszenen, doch er reduziert sich nicht darauf, sondern erzählt nebenbei noch eine sehr gut geschriebene Story.

3) …Nett für Zwischendurch, nettes Drehbuch mit dem richtigen Anteil an unterhaltsamer Erotik. Top :) Aber ein bisschen oberflächlich…“

4) …Unnötige, lieblose Sexszenen, die kein Blut in Wallung bringen. Am Ende ein netter Krimi, dessen Ausgang einem geübten Zuschauer frühzeitig klar sein dürfte und der somit wenig Neues zu bieten hat…

5) …Seien wir mal ehrlich: Ohne die vielen expliziten Sexszenen und mit ein paar Blutspritzern weniger wäre der Film nicht mehr als eine gemütliche "Tatort"-Episode.. Unterhaltsamer Fernsehabend, muss man sich aber nicht zweimal ansehen…

- Worin sieht der Regisseur P.Verhouven die Hauptaufgabe eines Filmes? Teilen Sie diese Meinung?

- Welche Gefühle sollte ein Film bei Ihnen hervorrufen?

Lesen Sie das Lied und beantworten Sie die Fragen:

1) Was erfahren wir über den Täter? Wer und was ist er? 2) Wo sehen Sie die Ursachen für den Mord?

3) Glauben Sie, dass Filme mit viel Gewalt zur Brutalisierung der Gesellschaft führen? Begründen Sie.

4) Würden Sie Ihren Kindern erlauben, Horrorfilme und andere brutale Actionfilme zu sehen? Warum?

5) Wie sollte der Staat auf dieses Problem reagieren?

Date: 2016-04-22; view: 834