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Warum diese Trennung?

Der Kreis ganz im christlichen Verständnis

Der Vortragende erklärt, in den Göttern, die er in seinen Kreis versetzt, würde unser polytheistisches Gottverständnis vorchristlicher Zeit im Christentum, insbesondere in der Katholischen Kirche fortleben und sei dort gewahrt. So sei auch Maria eine Göttin. Und Jahwe sei ebenfalls ein Gott innerhalb des Kreises, (eines anderen Volkes zwar) des menschlichen Tagbewußtseins.

Unverständlich oder erklärungsbedürftig ist auch, warum er die drei Nornen als das „Weibliche Prinzip“ und „Gegenüber“ des Allgeistes, den auch er „Allvater“ nennt, bezeichnet. Die Begriffe der All-Mut-ter, der Erda, Urda oder Groa werden ihm doch bekannt sein. Sie, die Erda, oder Urda, die „große Bib-liothek“, die Bewahrerin allen Weltenwissens, wir können sagen, allen Welt-Seins! Die Nornen sind keineswegs das „Gott–Mütterliche“ oder „Mütterliche Prinzip“, obgleich sie diesem zugerechnet wer-den. Sie sind die Töchter Odins und der Erda.

Warum diese Trennung?

Was bedeutet sie im Geistig-Seelischen? Warum trennt der Vortragende das Allumfassende Göttliche außerhalb seines Kreises von den Naturphänomenen, die er in seinen Kreis verlegt? In vorchristlicher Zeit war uns dies eine selbstverständlich Einheit, und alle Naturkräfte und –erscheinungen was Jakob Böhme kurz aber zutreffend in die Worte faßte: „Die Natur ist der Spiegel, in dem die göttliche Weis-heit sich selber schaut.“ Auch wir, die wir in den Spiegel schauen, sind mehr als das Spiegelbild.

Er vollzieht hier im Geistigen das, was mit dem Christentum über uns gekommen ist: Nun wurde den Menschen die Erde als Scheibe erklärt und mußte so verstanden werden. Sie sollte als Mittelpunkt des Daseins verstanden sein. Die Sonne kreise um die Erde, und der „Gott“ habe darüber ein Himmelszelt mit Sternen gespannt. So hatte die Welt zu sein und nicht anders. Wer dennoch von einem Kosmos, einem Weltall als darüber weit Hinausgehendes zu wissen glaubte, wurde oft sogar ermordet

 

Ein Weiteres: In der Bibel wird ihr Satan als Engel geschildert, der sein wollte wie Gott und deshalb als „gefallener Engel“ aus dem Himmel (Bild des Allumfassenden, des Einen) auf die Erde geworfen wurde. Wenn alle Götter, auch Odin, im hier dargestellten, dem Christlichen verwandten Sinne als per-sonenhafte, wirklich Mensch gewordene Götter erklärt werden, so ist das genau jene Absonderung aus dem wahrhaft Göttlichen, aus dem Allumfassenden, die die Bibel ihrem Satan zuschreibt. Goethe schrieb so zutreffend: „Was der Mensch als Gott verehrt, ist sein eigenstes Innere herausgekehrt.“

(Zahme Xenien)

Das Christentum hat uns aus dem großen EINEN herausgelöst, indem es als Göttliches nur gelten läßt, was unserem Tagesbewußtsein zugänglich ist, wie der Vortragende es beschreibt und für das menschli-che Bewußtwerden als erforderlich rühmt. Denn, so erläutert er ausführlich, auch die Götter, die er in seinen Kreis verlegt, müssen für uns unterscheidbar sein. Für die Christen sind es nun aber die Priester, die für sie „unterscheiden“ und erklären, was sie als richtig und falsch zu „erkennen“ haben. Mit dieser Ab- und Aussonderung haben wir uns von dem Lebensstrom gelöst und „unsere Götter“ verloren und sind in die Fänge des Satanischen gefallen. Das Christentum läßt nicht zu, daß wir mit Göttlichen ver-bunden bleiben oder es wieder finden. Es spricht ganz unverhohlen vom Gott Israels.



Hier stellt sich die Frage, sind die Menschen, die für sich nur jene Götter zulassen, die der Vortragende in den Kreis verlegt und an Christliches bindet, mit dem Göttlichen überhaupt noch verbunden?

 

Im Dargestellten erkennt man die Lehren Rudolf Steiners. Er mag für den „biologischen“ Landbau Wertvolles herausgefunden haben, sein Denksystem aber hat viele, viele Ungereimtheiten. Gerade das, was der Vortragende außerhalb seines Kreises setzt, über das angeblich nichts auszusagen sei, ist Kern unseres tiefsten, tiefsten Wesens. Das wissen wir als Teil des Göttlichen in uns. Wie oft handeln wir in kritischen Situationen einfach so und nicht anders, aus dem Unbewußten eben! Erst im Nachhinein können wir es dann (vielleicht auch) „logisch“ begründen. Was ist es, das im Brauchtum aus den Tiefen des Unbewußten heraufbricht und in unserem Handeln schließlich seine Ausgestaltung findet? Sehen wir auf die Bedeutungsinhalte, die es trägt, finden wir unsere engste Verbundenheit mit dem, was –aus Kosmischem kommend– auch in unserem Innern „mitschwingt“.

Hierzu ein Fragwürdiges im Steinerschen (nur ein Beispiel):

Er schrieb, (kurz wiedergegeben) die Menschen in „atlantischer“ Zeit seien noch keines logischen Denkens fähig gewesen. Diese Fähigkeit habe er erst mit Aufkommen des Christentums erlangt. Atlan-tis soll, wie wir wissen, in der Zeit um 1250, 1300 v.d.Ztr. untergegangen sein. Rudolf Steiner verlegt diese atlantische Zeit zwar in weiter zurückliegende Jahrhunderte, dann sollte er diese aber nicht „at-lantische“ nennen. Und weiter:

Als „logisch“ bezeichnen wir ein Denken, das der „Wenn–Dann–Funktion folgt. Wenn dies oder das so ist, muß daraus folgendes schlüssig sein sich aus diesem ergeben. In vielen, vielen Tierversuchen, besonders in Verbindung mit der Futtergabe, zeigen sie ein Verhalten, das wir –auf Menschen übertra-gen– als „logisch“ bezeichnen, dies sogar bei gewissen Vogelarten. Es ist schon „ein Ding“, den Men-schen eine Fähigkeit abzusprechen, die gewissen Vögeln eigen sind. Aber das kommt eben aus Christ-lichem: Erst „unser Christentum“ hat die Menschen den aufrechten Gang gelehrt und ihnen Menschen-antlitz gegeben.

Doch wenn ich schon in diesem Bild bleibe: Genau das, und zwar beides, ist den Menschen, beson-ders uns Deutschen, durch das Christentum genommen worden.

In dieser Steinerschen oder christlichen Logik führt der Vortragende denn auch aus, „als die Griechen ,logisch´ zu denken begannen…..“ Dann hätten sie begriffen, ihren Gott Zeus auch jene Merkmale zu-zuschreiben, für die außerhalb seines Kreises bisher nichts zu sagen war, das seien jene Eigenschaften des All–Einen, die heute Jahwe zukommen.

Es liegt im Wesen besonders unseres deutschen Volkes, das Weltsein als ein Einheitliches, als das ALL-EINE zu erfassen und sich in diesem auch aufgehoben und beheimatet zu wissen. Darin liegt, bei aller Größe, gleichzeitig eine unserer Schwächen, sich auf dieser Erde so einzurichten, wie es das Le-ben hier erfahrungsgemäß erfordert. Wie aber will der Vortragende einige Wesensmerkmale unseres Volkes erklären? Im sophistischen Sinne gelingt es ihm vielleicht.

Immanuel Kant hat sich auch mit Phänomenen des Weltseins beschäftigt, die wir heute „Astrophysik“ nennen, und sogar die Entstehung von Sternen beschrieben. Seine Beschreibungen sind so treffsicher und genau, daß unsere heutige Astrophysik mit all ihrer geistreichen Erforschung und ihren techni-schen Hilfsmitteln sie heute, Jahrhunderte später nur bestätigen kann.

Was ist da im Innern dieses Mannes herangereift und hat sich bereits „organisiert“, um in seiner Ter-minologeíe zu bleiben? Da muß sich, was der Kosmos ist und einiges von „Lebendigen darin“, der Prozeß der Sternen–Entstehung eingeschlossen, in diesem Manne widergespiegelt haben, und das so kraftvoll, daß er es sprachlich fassen und wiedergeben konnte. Wer wollte das anders erklären können!

 

Wer will das Große im Menschen, weit mehr als bloße Mitgabe von irgendwoher, einfach wegleugnen können! Da muß man Christ sein! Die Bibel sagt es.

 

Der Vortragende versucht, das Christentum anhand unserer Runen zu erklären. Ob sich ihm je die Frage stellte, was diese Runen sind und bedeuten? Wir wollen es hier nicht vertiefen. Das, was uns überhaupt befähigt, sie in der Allordnung wahrzunehmen, blendet er aus. Mehr noch: Mit dem uns zu-tiefst Eigenen versucht er, das Christliche als zu uns gehörig zu beweisen. Man muß tief im Christli-chen gefangen sein. „Das Bild der Welt, das wir schaffen, sind wir selbst.“ (Oswald Spengler)

„Gott ist als der einzige absolut einfache Seinsgrund des gesamten Universums“, schrieb sogar der hohe kirchliche Amtsträger Nikolaus von Kues. Er hatte mit fast naturwissenschaftlicher Präzision und Begründung bis in die Mathematik hinein, sogar die Grenzbereiche zwischen Geist und Materie durch-dacht und beschrieben. Wie wird Geist zu Materie?

Noch einmal: Der Vortragende führt dagegen aus, in vorchristlicher Zeit hätten wir über das außerhalb seines Kreises liegende, über das, was dem ALL zugehört, nichts aussagen können. Dann aber legt er dar, wir hätten sogar gelebt, was wir doch nur im Kosmos wissen. Er spricht von geistiger Wahrneh-mung der Welt, des Weltgeistes. Wenn das kein Widerspruch zum Vorhergesagten ist!


Date: 2016-03-03; view: 903


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