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Hamburg - hin und zurück

 

Die Hauptpersonen dieser Geschichte sind:

 

Helmut Müller, Privatdetektiv. Lernt in Hamburg chinesisch kochen.

Bea Braun, Müllers Sekretärin. Ist fasziniert vom Hamburger Nachtleben.

Klaus Klinke, Chef der Firma Klinke-Immobilien, hat große Baupläne.

Sabine Groß, Geschäftsfrau. Muss viel reisen und isst gerne chinesisch.

Peter Feddersen, ein alter Hamburger Ehrenmann, bekommt Probleme als Hausbesitzer.

Uwe Seelig, Lehrer. Unterrichtet Deutsch als Fremdsprache und ist verheiratet mit

Mai Lin, die ein kleines China-Restaurant in Hamburg hat. Viele Gäste sind zufrieden mit dem Essen, aber...

 

„Hallo, ich heiße Uwe Seelig und bin euer Deutschlehrer.“ Uwe Seelig geht zur Tafel und schreibt:

Er geht zu den Kursteilnehmern und gibt allen die Hand. „Guten Tag, ich heiße Uwe Seelig.“ Er schüttelt einem jungen Amerikaner die Hand.

„Hi, I’m Bob. Bob Jones, nice to meet you!”

„Nein, nein, Bob.“ Seelig deutet mit der linken Hand auf sich, mit der rechten schüttelt er die Hand des Amerikaners.

„Ich heiße Uwe Seelig, und du?“

Jetzt versteht Bob. „Oh, sorry, ich heiße Bob.“

Seelig ist zufrieden und geht zu einer kleinen schwarzhaarigen Frau, die hinter Bob sitzt.

„Ich heiße Uwe Seelig, und du?“

Die Frau sagt kein Wort.

Seelig wiederholt geduldig seinen Namen.

Die Frau sagt kein Wort.

Seelig geht zur Tafel und schreibt:

ICH HEISSE UWE SEELIG. Er unterstreicht mit roter Farbe das Wort ICH und mit blauer Farbe das Wort HEISSE. Dann geht er wieder zu der schwarzhaarigen Frau.

„Ich heiße Anette Harband.“ Die Frau lächelt zufrieden. Seelig auch.

 

Zur gleichen Zeit steht Mai Lin in der Küche ihres kleinen chinesischen Restaurants in der Friedrichstraße1. Sie hat heute früh schon auf dem Hamburger Fischmarkt eingekauft.

Im Restaurant arbeiten drei Personen:

Der Koch heißt Kuo Tse, er ist klein und dick und kommt aus Vietnam. Seit fünf Jahren wohnt er in Deutschland. Jens Schneider, ein Sinologiestudent, hilft in der Küche und will Chinesisch lernen. Mai Lin ist die Chefin. Sie bedient die Gäste, kauft ein und macht die Buchhaltung. Seit drei Jahren ist sie mit Uwe Seelig verheiratet. Vor einem Monat hat sie das Restaurant eröffnet. Zusammen mit ihrem Mann hat sie das Lokal renoviert. Zur Eröffnung kamen viele Schüler und Lehrer der Sprachenschule. Es war ein richtiges Fest. Das Restaurant ist fast jeden Tag voll. Viele Geschäftsleute, Verkäuferinnen und Verkäufer kommen regelmäßig zum Mittagessen.

Mai Lin nimmt zwei kleine Schalen mit Sauer-Scharf-Suppe und geht an einen runden Tisch. Dort sitzt ein jun­ges Paar.

„So, bitte schön, hier ist die Suppe. Möchtet ihr noch ein bisschen Tee?“

„Nein, danke, wir haben noch genug.“

Mai Lin geht an einen anderen Tisch und erklärt den Gästen, wie man die chinesischen Essstäbchen in die Hand nehmen muss:



„Das ist ganz einfach. Sie legen das Ende von einem Stäbchen zwischen Daumen und Zeigefinger und den vor­deren Teil zwischen Mittel- und Ringfinger. Das andere Stäbchen nehmen Sie mit den Fingerspitzen von Daumen und Zeigefinger. Die Daumenspitze ist dabei der Drehpunkt.“

 

 

Die Gäste versuchen es, aber es klappt nicht.

„Üben, üben, üben!“, sagt Mai Lin und geht lächelnd in die Küche.

 

Während Mai Lin ihre Gäste mit der Kunst chinesischer Esskultur vertraut macht und Uwe Seelig seinen Schülern die Konjugation des Verbs „heißen“ erklärt, sitzt Privat­detektiv Helmut Müller im Restaurant „Bella Italia“ in der Berliner Knesebeckstraße und dreht seine Gabel in „Spaghetti matriciana“. Bea Braun, seine Mitarbeiterin, sitzt neben ihm, isst Salat und liest die Stellenanzeigen in der Zeitung. Seit Wochen warten beide auf einen neuen Auftrag. Aber es passiert nichts. Kein Anruf. Niemand klingelt an der Tür des Detektivbüros. Die einzigen Briefe, die der Briefträger bringt, sind Rechnungen und Kontoauszüge.

„Hier steht was Interessantes, Chef. Eine Firma sucht jun­gen dynamischen Unternehmer mit eigenem Büro für den Vertrieb von einem ganz neuen Produkt, direkt aus den USA. Das ist doch was, oder?“

„Oh, bitte, Bea, ich bin nicht jung, nicht dynamisch und ein Unternehmer bin ich auch nicht. Und von Vertrieb ver­stehe ich auch nichts. Machen Sie sich keine Sorgen, ich habe das Gefühl, dass in den nächsten Tagen etwas pas­siert. Bestimmt bekommen wir bald einen neuen Auftrag. Als Privatdetektiv muss man geduldig sein. Vielleicht klin­gelt ja gerade jetzt, während wir hier sitzen, das Telefon. Haben Sie den Anrufbeantworter eingeschaltet?“

„Natürlich. Aber ...“ Bea Braun sagt nichts mehr. Seit Tagen ist auch der Anrufbeantworter ohne Nachricht.

 

„Probieren Sie doch mal diese Jacke. Ich glaube, die ist genau das Richtige für Sie.“ Sabine Groß lächelt freund­lich und zeigt der Kundin eine grüne Wolljacke mit golde­nen Knöpfen. Seit einer halben Stunde probiert die Dame schon Jacken an. Aber keine gefällt ihr richtig. Sabine Groß schaut auf die Uhr. Schon Viertel nach eins. „Warum kann sich diese Dame bloß nicht entscheiden? Ich habe Hunger und will das Geschäft jetzt zumachen“, denkt sie. Sie sagt: „Sie sehen wirklich wunderbar in dieser Jacke aus. Nehmen Sie sie?“

„Ach wissen Sie“, sagt die Dame, „ich glaube, ich überleg’ es mir noch einmal. Ich komme heute Nachmittag viel­leicht noch mal vorbei. Vielen Dank. Auf Wiedersehen.“

„Auf Wiedersehen!“ Sabine Groß geht hinter der Dame aus dem Geschäft, schließt die Tür ab und überquert die Straße. Direkt gegenüber von ihrem Geschäft ist das neue chinesische Restaurant „Mai Lin“. Seit ein paar Tagen geht sie regelmäßig dort Mittagessen. Sie mag chinesische Küche, und dieses Restaurant ist besonders gut.

 

„Bitte eine Wan Tan2 Suppe und Ente mit chinesischen Pilzen. Und ein Mineralwasser, bitte.“ Während Sabine Groß auf das Essen wartet, betrachtet sie die anderen Gäste. Fast alle Tische sind besetzt. Viele bekannte Gesichter. Die meisten Gäste arbeiten wie sie in der Friedrichstraße. Einige Studenten aus der Technischen Hochschule, die das Mittagsmenü zum Sonderpreis bestellt haben. Ein englisches Touristenpaar, das wahr­scheinlich gerade den Hafen besichtigt hat. Sabine Groß, beobachtet Mai Lin, die ruhig von Tisch zu Tisch geht und die Gäste nach ihren Wünschen fragt.

 

Plötzlich springt mit einem lauten Krachen die Tür des Restaurants auf. Drei Männer stürmen in das Lokal. Sie haben Kapuzen auf, die nur für die Augen einen kleinen Schlitz haben.

Ohne ein Wort zu sagen, werfen sie Tische um, zerschla­gen Lampen und Bilder, einer nimmt einen Stuhl und schleudert ihn in das Regal mit den Getränken. Das Ganze dauert nur Sekunden.

Blitzschnell laufen sie wieder zur Tür und verschwinden.

Kein Laut ist zu hören. Alle Gäste sitzen bewegungslos an ihren Tischen.

Dann reden alle auf einmal.

„Um Gottes Willen!“

„Hilfe, Polizei!“

„Was war das denn?“

„Ist jemand verletzt?“

Der Koch und Jens Schneider kommen aus der Küche. „Mai Lin, was ist passiert? Ist alles in Ordnung? Ruhe, Ruhe!“

Doch die Gäste sind alle sehr aufgeregt. Erst nach einigen Minuten ist es wieder etwas ruhiger. Nach fünf Minuten kommt die Polizei. Die Gäste erzählen, was sie beobachtet haben.

 

„Das waren fünf Chinesen! Richtige Karatekämpfer.“

„Nein, das waren vier! Und einer hatte ein Messer!“

„Ich glaube, das waren betrunkene Matrosen!“

„Das war eine Chinesenbande! Sechs Männer waren das!“

 

Mai Lin geht zu einem der Polizisten. Sie hat ein Blatt Papier in der Hand.

„Hier, das lag auf der Theke.“

 

Der Polizist nimmt das Blatt und liest:

 

„Sehen Sie, Bea, auf dem Anrufbeantworter ist eine Nach­richt. Man muss im Leben eben optimistisch bleiben. Bestimmt haben wir jetzt einen neuen Auftrag.“

„Oder es ist ein Anruf vom Finanzamt oder von der Bank“, bemerkt Bea Braun skeptisch.

Neugierig stellen sich beide vor den Apparat und drücken auf die Play-Taste.

 

„Hallo, Helmut. Hier ist der Uwe. Du weißt schon, Uwe Seelig aus Hamburg. Bitte ruf mich sofort an, wenn du wieder im Büro bist. Es ist dringend. Tschüs! Ach, halt, die Nummer ist 44 22 33 in Hamburg.“

 

„Wer ist Uwe?“ fragt Bea.

„Der Uwe? Ein Studienfreund von mir. Wir haben zusammen Germanistik studiert. Er wollte genauso wie ich ein berühmter Schriftsteller werden. Bei ihm hat es aber auch nicht geklappt.

Und da der Mensch ja von etwas leben muss, hat er dann angefangen, Deutsch für Ausländer zu unterrichten. Und das macht er heute noch.“

„Das klingt aber nicht nach einem neuen Fall. Vielleicht schulden Sie ihm noch Geld?“ Bea Braun bleibt skeptisch. „Ich glaube nicht. Jetzt rufen wir ihn erst mal an.“

 

Müller nimmt den Hörer von der Gabel und wählt. 040 für Hamburg, dann 44 22 33. Er drückt auf die Lautspre­chertaste seines Telefons, damit Bea das Gespräch mit­hören kann.

 

„Chinarestaurant Mai Lin. Guten Tag!“

„Guten Tag, äh, ist da nicht Uwe Seelig?“ Müller überlegt, ob er sich eventuell verwählt hat.

„Doch, doch, Helmut, bist du’s?“

„Ja, was ist los? Was gibt es denn?“

„Also, hör zu: Vor einer Stunde hat eine Schlägerbande unser Restaurant überfallen und ...“

„Moment, Uwe, was für ein Restaurant? Wieso unser Restaurant?“

„Ach, das hab ich dir ja noch gar nicht erzählt. Mai Lin und ich haben ein chinesisches Spezialitäten-Restaurant aufgemacht und...“

„Wieso, bist du nicht mehr Deutschlehrer?“

„Schon, aber das Restaurant macht Mai Lin, jedenfalls brauch’ ich deine Hilfe.“

„In Ordnung, ich komme, mach dir keine Sorgen. Ich neh­me den nächsten Zug und bin heute Abend bei euch.“

„Mensch, Helmut, das ist super! Komm am besten direkt ins Restaurant, Friedrichstraße 12, das ist in der Nähe vom Köllischplatz. Bis heute Abend! Tschüs.“

„Tschüs, mein Lieber!“

 

Müller legt den Hörer auf und schaut Bea Braun an:

„Na, Bea, was sagen Sie jetzt? Ein neuer Fall!“

„Sie haben nicht nach dem Honorar gefragt, Chef!“
Beas Stimme klingt vorwurfsvoll.

„Aber ich bitte Sie! Uwe ist ein alter Freund von mir, da muss ich helfen! Kommen Sie mit nach Hamburg? Dann ist das Zugfahren nicht so langweilig. Und vier Augen sehen mehr als zwei.“

 

Teil 1. „Intercity3 Berlin - Hamburg Hauptbahnhof, Abfahrt 16 Uhr 10, Gleis 3, bitte einsteigen, der Zug fährt in Kürze ab.“ Helmut Müller und Bea Braun rennen die Treppe zu den Gleisen hoch und steigen gerade noch rechtzeitig ein. „Üff, das war knapp!“ Müller ist ganz außer Atem. Die beiden suchen ihre Plätze und setzen sich. Der Zug fährt ab, und nach drei Stunden sind sie in Hamburg.

Am Hauptbahnhof nehmen sie ein Taxi. Sie fahren durch die Altstadt, an der St. Petrikirche vorbei, dann biegt das Taxi in die Ost-Weststraße ein und ist schließlich im Stadtteil St. Pauli. Dann stehen sie vor dem China-Restau­rant „Mai Lin“ in der Friedrichstraße.

„Ach, Helmut, super, dass du so schnell gekommen bist!“ Uwe Seelig umarmt seinen alten Freund.

„Schönen guten Abend, mein Lieber. Darf ich dir meine Mitarbeiterin Bea Braun vorstellen. Bea, das ist mein Freund Uwe Seelig.“

„Guten Abend, Herr Seelig, freut mich, Sie kennen zu lernen.“

„Ganz meinerseits. Kommt, wir gehen in die Küche, ich möchte euch meine Frau vorstellen. Außerdem habt ihr sicher Hunger. Da könnt ihr gleich mal schauen, was wir so in den Töpfen haben.“

 

Nachdem Mai Lin die beiden begrüßt hat, setzen sich alle an einen runden Tisch im Restaurant. Beim Essen erzählen Mai Lin und Uwe, was ihnen passiert ist.

 

„Komisch, das mit dem Zettel. Wenn das chinesische Erpresser waren, dann wollen die doch nicht, dass ihr verschwindet. Die wollen doch normalerweise Geld. Das verstehe ich nicht.“ Müller versucht, mit den Stäbchen ein Stück Ente zum Mund zu balancieren.

„Richtig, das glauben wir auch“, sagt Uwe Seelig. „Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, dass das Leute von einer chinesischen Erpresserorganisation waren. Aber wer sonst?“

 

„Tja, das weiß ich auch nicht. Ich schlage euch folgendes vor:

Bea und ich machen morgen Vormittag einen Spaziergang hier im Viertel und fragen mal ein paar Leute. Zum Mittagessen sind wir dann wieder da. Vielleicht kommen mor­gen ja ein paar Gäste, die auch heute schon hier waren.“ Alle sind mit den Vorschlägen des Detektivs einverstan­den.

 

Nach dem Essen bringt Uwe seinen Freund und Bea Braun
zu einer Pension in der Nähe.

 

Teil 2. „Entschuldige, dass ich dich nicht zu uns nach Hause ein­lade, aber unsere Wohnung ist winzig. Wenn unser Restaurant gut funktioniert, wollen wir eine größere Wohnung suchen, aber im Moment...“

 

„Schon gut, mein Freund, das macht doch nichts. Wir sehen uns dann morgen.“ Müller und Bea Braun verab­schieden sich von Seelig und gehen in die Pension.

 

„Ach, Bea, wollen wir nicht noch ein bisschen spazieren gehen? Mich interessiert schon, wie dieser Stadtteil nachts ist. Vielleicht finden wir ja etwas Interessantes.“ Müller blickt Bea fragend an.

„Prima, Chef, das finde ich eine gute Idee. Wie heißt es doch in dem alten Schlager: „In Hamburg sind die Nächte lang, so viele schöne Stunden lang“...“

„Und kennen Sie dieses Lied, Bea?“ Müller fängt zu sin­gen an:

„Auf der Reeperbahn nachts um halb eins...“4

Bea blickt ihn erstaunt an. „Ich habe Sie noch nie singen hören, Chef. Gut klingt das.“

Zusammen gehen sie Richtung Reeperbahn5. Auf dem Weg dorthin fällt ihnen die Mischung aus Wohnhäusern, Geschäften und Nachtlokalen auf. Bunte Lampen und grelle Neonlichter locken die Besucher der Reeperbahn in die Lokale. Auf der Straße gehen Menschen aller Haut­farben und Rassen. Matrosen von den vielen großen Schiffen, die im Hamburger Hafen liegen, Studenten der verschiedenen Universitäten und Hochschulen, aber auch Geschäftsleute in dunkelblauen Anzügen, die mit ihren Kollegen und Freunden einen Bummel durch St. Pauli machen.

Müller und Bea gehen in eine Bar, in der es Karaoke gibt. Sie schauen zu, wie ein amerikanischer Tourist zu der Musik von „Love me tender“ Elvis imitiert.

„Armer Elvis. Er kann froh sein, dass er das nicht mehr hören muss!“, sagt Müller.

„Na, Chef, wollen Sie nicht auch mal singen?“ fragt Bea. „Um Himmels willen, nein! Wir wollen lieber friedlich ein Bier trinken.“

Nachdem sie noch einigen anderen Leuten zugeschaut haben und sich dabei prima amüsiert haben, beschließen sie, zurück in die Pension zu fahren.

 

 

Am nächsten Morgen machen sich die beiden auf den Weg in die Friedrichstraße. Müller besucht einige Geschäfte auf der rechten Straßenseite, Bea Braun geht in die Bou­tiquen auf der linken Straßenseite.

 

„Guten Morgen, kann ich Ihnen behilflich sein?“ Eine jun­ge Dame geht zu Bea Braun, die gerade einige Jacken anschaut.

„Nein danke, oder doch, vielleicht schon. Entschuldigen Sie, darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Bea Braun. Ich bin Privatdetektivin...“

„Oh!“

„Ja, aber keine Angst, ich arbeite im Auftrag des Chinarestaurants Mai Lin. Kennen Sie vielleicht das Restaurant?“

„Natürlich, ich gehe fast jeden Tag dort zum Mittagessen.“

„Waren Sie gestern auch dort?“

„Ja.“

„Und haben Sie auch diesen ... merkwürdigen Besuch erlebt, Frau äh, Frau ...?“

„Groß. Sabine Groß. Ja, ja. Schrecklich war das. Aber ich habe der Polizei schon...“

„Ach, Frau Groß, ich bin ja nicht von der Polizei. Vielleicht können Sie mir noch einmal erzählen, wie das war.“

„Tja, also, ich sitze ganz normal an meinem Tisch, als plötzlich die Tür aufgeht und diese Männer da reinkom­men ...“

„Wie viele waren es denn?“ unterbricht Bea.

„Ich glaube drei, aber so genau weiß ich das auch nicht mehr. Es ging ja alles so schnell.“

„Konnten Sie die Männer erkennen?“

„Nein, die hatten ja alle Kapuzen auf.“

„Waren die Männer groß oder klein, alt oder jung, gibt es irgendetwas, an das Sie sich erinnern können?“

„Tja...“ Sabine Groß zögert einen Moment. „Hm, also, ich glaube nicht, dass das Leute aus der chinesischen Mafia waren, das waren eher so Reeperbahn-Schläger.

 

 

Schauen Sie, ich fahre oft nach Asien, kaufe dort auch Stoffe und Kleidung. So, wie diese Männer reinkamen und sich bewegten, die Körperhaltung, tja, ich kann das schlecht beschreiben. Es ist eher so ein Gefühl…, also ich glaube nicht, dass das Chinesen waren.“

„Vielen Dank, Frau Groß, Sie haben uns sehr geholfen. Vielleicht haben wir jetzt eine Spur.“ Bea Braun verab­schiedet sich und geht Richtung Chinarestaurant.

 

Als sie die Straße überquert, kommt Helmut Müller gera­de aus einem Buchladen, der direkt neben dem Restaurant liegt.

BUCHHANDLUNG BREHME steht über dem Eingang. Das Schaufenster des Ladens ist bemalt mit großer Schrift:

 

SUPERPREISE WEGEN RÄUMUNG

DES GESCHÄFTS. NUR NOCH 5 TAGE.

 

„Na, Chef, statt zu arbeiten gehen Sie billig einkaufen, was?“

„Von wegen“, Müller ist entrüstet. „Das war sehr interes­sant bei dem Buchhändler. Ich habe möglicherweise eine Spur. Allerdings passt das nicht mit der chinesischen Ban­de zusammen.“

„Ich habe auch eine Spur, aber die passt auch nicht mit der chinesischen Bande zusammen. Vielleicht gibt’s die gar nicht“, meint Bea.

„Interessant, wir sollten zu Mai Lin gehen und uns beim Essen darüber unterhalten.“

 

„Heute habe ich für unsere Detektive eine Spezialität aus meiner Heimat: Ente nach Szetschuan Art. Ich hoffe, das schmeckt euch.“ Mai Lin stellt eine große Platte auf den Tisch. Gerade, als sie mit dem Essen anfangen wollen, kommt Uwe Seelig ins Restaurant.

„Tut mir Leid, aber der Unterricht hat heute etwas länger gedauert. Ich musste meinen Anfängern den Akkusativ erklären, und das dauerte halt etwas länger.“

„Sag mal, Uwe“, fragt Müller, „war es eigentlich schwie­rig, dieses Restaurant zu mieten? Ich meine, gab es da Probleme beim Mietvertrag oder so? Gab es vielleicht auch andere Bewerber?“

 

„Warum fragst du das? Es gab schon einige unangenehme Situationen. Aber das ist doch schon drei Monate her...“

„Was meinst du mit „unangenehme Situationen“?“

„Na ja, schau mal, dieser Laden hatte schon vorher eine Lizenz als Restaurant mit Barbetrieb. Da in dieser Straße keine zusätzlichen Bars mehr aufmachen dürfen, gab es schon Bewerber, die unbedingt dieses Lokal mieten woll­ten. Der Besitzer wollte aber lieber etwas Ruhigeres und kein Nachtlokal. Und so bekamen wir den Mietvertrag.“

„Hm, hm. Und wie heißt der Besitzer? Ich glaube, ich möchte mal mit ihm sprechen“, meint Müller.

Uwe Seelig gibt ihm einen Zettel mit Namen und Telefon. „Hier, der Besitzer heißt Peter Feddersen.“

 

Mai Lin kommt an den Tisch. „Jetzt habt ihr so viel gere­det und keiner sagt was zu meiner Ente. Hat es ge­schmeckt?“

„Ausgezeichnet, ausgezeichnet, wirklich wunderbar.“

Müller ist begeistert.

„Vielleicht ein wenig scharf, oder?“ meint Bea.

„Ja, die Küche aus der Provinz Szetschuan ist immer etwas schärfer als die kantonesische Küche. Das liegt an der Nähe zu Indien. Es gibt viele Gerichte, die in Indien ähnlich schmecken wie in Szetschuan. Wir mögen es gern etwas scharf“, erklärt Mai Lin.

 

 

Das Büro von Peter Feddersen ist nur ein paar Minuten zu Fuß von Mai Lins Restaurant entfernt. Auf dem Weg dorthin erzählt Bea ihrem Chef von dem Gespräch mit Sabine Groß.

„Dann macht auch das Sinn, was mir der Buchhändler erzählt hat“, sagt Müller.

„Und? Was meint der Buchhändler?“ fragt Bea neugierig.

„Haben Sie das Schaufenster gesehen? Sonderangebote wegen Geschäftsaufgabe! Der Mann macht seinen Laden zu! Und wissen Sie, warum? Er bekam vor einem Monat Besuch von einigen Herren, die ihm klar machten, dass es besser ist, wenn er hier verschwindet. Sie möchten den Mietvertrag übernehmen und haben ihm dafür einen Haufen Geld angeboten. Da der Buchhändler schon etwas alt ist und keine Probleme wollte, hat er akzeptiert. Ich habe auch den Namen und die Adresse von den Herren.

 

Erst wollen wir mal hören, was uns der Herr Feddersen erzählt, und dann besuchen wir diese Firma. Ich glaube, langsam wird es spannend, Bea!“

 

Peter Feddersen sitzt in einem großen, breiten Ledersessel. Müller schätzt ihn auf etwa 65 - 70 Jahre. Mit ruhigen, freundlichen Augen schaut er die beiden Besucher an.

„Nun, was kann ich für Sie tun?“

„Tja, Herr Feddersen, wir arbeiten im Auftrag des Chinarestaurants Mai Lin. Das Restaurant hatte kürzlich unangenehmen Besuch von einigen Herren, die das ganze Mobiliar zerschlagen haben. Da Sie der Hausbesitzer sind, wollten wir mal fragen, ob ...“

„Entschuldigen Sie“, unterbricht Feddersen, „ich bin zwar noch der Hausbesitzer. Aber in einer Woche bin ich es nicht mehr.“

„Wie bitte?“ fragen Müller und Bea Braun gleichzeitig und sehen sich dabei an. „Aber der Mietvertrag wurde doch zwischen Ihnen und Mai Lin geschlossen!“, sagt Müller.

„Richtig. Aber ich werde das Gebäude nächste Woche an die Firma Klinke Immobilien verkaufen. Ich habe also mit Ihrer Angelegenheit nichts mehr zu tun.“

„Klinke Immobilien! Den Namen habe ich heute schon einmal gehört“, bemerkt Müller.

Feddersen wirkt plötzlich müde, seine freundlichen Augen blicken jetzt traurig und ängstlich auf die beiden Detektive.

„Entschuldigen Sie, Herr Feddersen“, wirft Bea ein, „sicherlich haben Sie nach dem Verkauf nichts mehr mit der Angelegenheit zu tun, aber vielleicht können Sie uns doch helfen. Man merkt doch, dass Sie ein alter hanseatischer6 Geschäftsmann sind mit Sinn für Tradition und Ehre. Irgendetwas stimmt doch hier nicht. Helfen Sie uns, bitte!“

 

Bei den Worten „Hanseatischer Geschäftsmann – Tradition – Ehre“ nickt Feddersen heftig mit dem Kopf. Bewundernd sieht Müller zu Bea Braun, die offenbar mal wieder den richtigen Ton getroffen hat.

 

„Jawohl, das bin ich auch. Deshalb habe ich auch in den Kaufvertrag einen Paragraphen eingebaut, der die jetzigen Mieter schützt. Die Firma Klinke hat kein Recht, die jetzigen Mieter rauszuschmeißen. Das Restaurant Mai Lin hat einen Mietvertrag über fünf Jahre, und dabei bleibt es auch!“ Jetzt klingt die Stimme Feddersens zornig.

„Und die Buchhandlung?“ wirft Bea ein.

„Der Mietvertrag gilt, solange mein Freund Brehme den Laden führen möchte. Das bin ich den Leuten doch schuldig!“

„Aber warum wollen Sie das Haus verkaufen? Haben Sie auch Besuch von einigen Herren bekommen?“

„Darüber möchte ich nicht sprechen. Ich bin jetzt 70 Jahre alt und kann nicht mehr so arbeiten wie früher. Ich fühle mich müde. Vieles ist heute anders als früher. Genügt Ihnen das als Erklärung?“

„Selbstverständlich, Herr Feddersen. Ich verstehe Sie vollkommen. Vielen Dank, dass Sie uns geholfen haben. Auf Wiedersehen.“

 

Als die beiden Detektive wieder auf der Straße sind, sagt Müller:

„Bea, Sie sind wunderbar. Ohne Sie hätte ich nichts erfah­ren. Das mit dem Hanseaten und der Tradition und der Ehre, das war fabelhaft.“

„Tja, Chef, das ist eben weibliches Feingefühl!“

 

Mit dem Taxi fahren sie in die Siemon von Utrecht Straße. Bea Braun hat eine Idee:

„Schauen Sie, Chef, wir müssen jetzt vorsichtig sein. Was halten Sie davon, wenn ich allein die Firma Klinke besuche und mich als Berliner Geschäftsfrau vorstelle, die Möglichkeiten zur Geldanlage in Hamburg sucht? So könnte ich erst mal ein bisschen spionieren. Was meinen Sie?“

Müller ist einverstanden: „O.k. Wir treffen uns im Cafe an der Ecke Talstraße. Ich kann ja jetzt nichts tun. Also trinke ich dort einen Tee und bestelle mir ein Stück Erdbeertorte.“

 

Nach einer halben Stunde kommt Bea wieder. Sie setzt sich zu Müller und bestellt ein Kännchen Kaffee.

 

„Also, das sind ja richtige Gangster, Chef! Stellen Sie sich vor, die haben schon fertige Baupläne für das Haus Friedrichstraße 12! Die wollen das Haus abreißen und Luxusappartements bauen. Sie erzählten mir, dass die Baugenehmigung7 praktisch schon vorliegt. Es seien noch einige Kleinigkeiten mit einigen Mietern zu regeln, aber es gäbe da keine Probleme. Im nächsten Monat sollen die Bauarbeiten beginnen!“

„Mit den Kleinigkeiten meinen die wohl das Chinarestaurant, wie? Na, die werden sich wundern!“ Müller lächelt fröhlich vor sich hin.

„Was freut Sie denn so, Chef? Das ist doch alles gar nicht lustig!“

„Geduld, Bea! Wir gehen jetzt zu Mai Lin und Uwe und beraten, was wir tun können.“

 

Mit traurigen Gesichtern sitzen Uwe und Mai Lin an einem Tisch im Restaurant.

„Warum schaut ihr denn so traurig?“, fragt Bea.

„Seit dem Überfall gestern sind kaum noch Gäste gekommen. Die Leute haben wohl Angst. Aber ohne Gäste kein Umsatz. Und wovon sollen wir dann die Miete zahlen?“ Mai Lin ist traurig und zornig zugleich.

„Langsam, langsam, meine Lieben. Ich habe da eine Idee. Hört zu!“

Müller erzählt zunächst, was Bea Braun und er bei Feddersen und Klinke Immobilien erfahren haben.

Dann sagt er:

„Also, ihr habt einen Mietvertrag für fünf Jahre, richtig?“

„Stimmt!“, antwortet Uwe.

„Dieser Mietvertrag ist gültig, auch wenn das Haus verkauft ist. Das hat uns Feddersen gesagt. Das heißt, die Firma Klinke kann und darf in den nächsten Jahren hier nicht bauen, richtig?“

„Richtig, aber...“ Uwe will Müller unterbrechen.

„Moment, Moment. Ich weiß, was du sagen willst, mein Lieber. Wir haben zwei Möglichkeiten:

Entweder wir kämpfen weiter gegen die Firma Klinke. Das kann sehr riskant sein. Oder ihr kündigt euren Mietvertrag gegen ein gewisses Honorar.“ „Was heißt hier „gewisses Honorar“? Was meinst du damit? Das klingt aber unmoralisch!“ sagt Mai Lin besorgt.

„Das ist überhaupt nicht unmoralisch. Solange ihr Mieter seid, kann die Firma nicht bauen. Auch wenn ihr das Restaurant aufgebt und nur weiter Miete zahlt, kann die Firma nicht bauen. Ihr verkauft einfach euren Mietvertrag! Schau mal, Uwe, ihr wollt doch auch eine größere Wohnung, oder? Und wo ihr das Restaurant habt, ist doch egal, nicht wahr?“

„Ja, im Prinzip schon, aber ... also ich weiß nicht,... was meinst du, Mai Lin?“

„Also, ich habe Angst vor diesen Leuten. Wir können das doch alles der Polizei erzählen, oder?“

„Schon“, entgegnet Müller, „aber beweisen können wir gar nichts. Ich schlage euch vor, ich rede mal mit diesem Herrn Klinke. Vielleicht finden wir ja einen Kompromiss.“

„Kompromiss? Also jetzt reicht’s mir aber!“ Bea ist richtig sauer. Ihre Stimme klingt wütend. „Was soll das denn? Wir müssen diesen Klinke ins Gefängnis bringen!“

„Aber wir haben keine Beweise“, antwortet Müller. „Der Buchhändler hat aufgegeben, Feddersen hat aufgegeben, was sollen wir denn da machen?“

„Noch ist der Kaufvertrag nicht unterschrieben! Vielleicht können wir ja mit Feddersen noch einmal reden. Und mit dem Buchhändler auch! Was meint ihr denn dazu?“ Bea wendet sich an Uwe und Mai Lin.

 

Die beiden sehen sich an und sagen erst mal nichts. Als erster spricht Uwe:

„Also, Helmut, ehrlich gesagt habe auch ich Angst vor diesen Gangstern. Aber aufgeben möchte ich auch nicht. Erinnerst du dich an unsere Studentenzeit in Berlin? Da haben wir gegen die Spekulanten und Immobiliengangster gekämpft. Und heute? Ich möchte keinen Kompromiss mit diesen Leuten, Helmut. Was sagst du dazu, Mai Lin?“

„Ich finde Helmuts Vorschlag wirklich unmoralisch. Wir sollten noch einmal mit Herrn Feddersen reden. Bea hat recht, finde ich.“

 

 

Gerade als Müller antworten will, geht die Tür des Re­staurants auf, und drei Männer treten ein. Sie tragen lange schwarze Mäntel und haben Pistolen in ihren Händen. Zwei Männer bleiben an der Tür stehen, der dritte stellt sich in die Mitte des Raumes und sagt:

„Das ist die letzte Warnung. Das Lokal ist ab sofort geschlossen.“ Langsam geht er zur Tür. Dann schießen alle drei wie wild auf das Flaschenregal hinter dem Tresen, drehen sich um und gehen aus dem Restaurant.

Blitzschnell springt Müller auf und rennt zur Tür. Er sieht, wie die drei Männer in ein Auto steigen und wegfahren.

„Bea, ich habe die Autonummer. Schreiben Sie auf: HH -L 2344. Jetzt haben wir die Bande!“

„O.k., Chef! Und ich habe den Mann erkannt. Er war im Büro der Firma Klinke Immobilien. Ich habe auch seine Stimme erkannt. Ich bin hundertprozentig sicher.“

„Uwe, ruf die Polizei an, bitte. Und auch Herrn Feddersen und den Buchhändler. So, meine Lieben, entschuldigt bitte, dass ich einen so dummen Vorschlag gemacht habe. Jetzt gibt es keine Kompromisse mehr!“

 

Nach einigen Minuten kommt die Polizei. Per Funk geben die Beamten die Autonummer an die Zentrale und machen ein Protokoll von den Aussagen der beiden Detektive.

 

Anschließend helfen Müller und Bea Braun beim Aufräumen des Lokals.

Kurze Zeit später betreten Herr Feddersen und Herr Brehme das Restaurant.

„Also“, beginnt Feddersen, „ich habe mit meinem alten Freund Brehme gesprochen, und wir haben beschlossen, dass wir noch zu jung sind, um uns erpressen zu lassen. Unrecht bleibt Unrecht. Ich habe schon mit meinem Anwalt telefoniert und ihm gesagt, dass ich den Kaufvertrag nicht unterschreibe. Und für die Polizei haben wir auch einige Informationen, die die Firma Klinke Immobilien betreffen!“

„Bravo, Herr Feddersen! Ich wusste, dass Sie ein alter hanseatischer Ehrenmann sind!“ Bea Braun geht zu ihm und Brehme und schüttelt beiden die Hand.

 

„Darf ich einen Vorschlag machen?“ Alle schauen zu Mai Lin, die mit Uwe, dem Koch Kuo Tse und dem Studenten Jens Schneider am Tresen steht. „Wir möchten Sie alle heute Abend zum Essen einladen. Einverstanden?“ „Einverstanden!“, sagen alle wie aus einem Munde.

 

 

EPILOG

Noch am gleichen Nachmittag verhaftete die Polizei Klaus Klinke und seine Mitarbeiter.

Zum Abendessen hatte Mai Lin auch noch Sabine Groß eingeladen, die ja mitgeholfen hatte, die Gangster zu entdecken. So saßen sie alle an einem großen runden Tisch in Mai Lins Restaurant.

 

Herr Feddersen und Herr Brehme erzählten von den alten Zeiten, als Hamburg noch ganz anders war, Jens Schneider saß neben Bea Braun und erzählte ihr von seinem Sinologiestudium, und Helmut Müller erzählte Sabine Groß Geschichten aus dem Leben eines Privatdetektivs. Mai Lin erzählte ihren Gästen von den Geheimnissen der chinesischen Küche, und Uwe Seelig klärte den Koch Kuo Tse über den Gebrauch des Akkusativs auf.

 

Helmut Müller und Bea Braun blieben noch ein paar Tage in Hamburg, weil beide lernen wollten, wie man Ente ä la Szetschuan kocht. Hier das Geheimrezept von Mai Lin:

 

Man nehme:

1 große Ente (ca. 3 kg)

3 Teelöffel Salz

2 Teelöffel schwarze Pfefferkörner Koriander

Ingwer

4 Frühlingszwiebeln, fein gehackt

1 Teelöffel Fünf-Gewürze-Pulver

1 Esslöffel Honig

1 Esslöffel Sherry oder chinesischen Wein

2 Teelöffel Sesamöl

1 Esslöffel Sojasoße

1/2 Teelöffel rote Lebensmittelfarbe

 

Pfefferkörner in einer Pfanne ohne Öl 3 - 4 Minuten rösten, dann grob zermalen und mit allen Gewürzen, Kräutern, Honig, Wein und Farbe mischen.

Ente innen und außen damit einreiben und mindestens sechs Stunden stehen lassen.

Backofen auf 180 Grad heizen. Bratblech halb mit Wasser füllen, Grillrost darüberlegen und darauf die Ente (Brust nach oben).

Nach ca. 30 Min. Ente mit Alu-Folie abdecken und weitere 30 Min. grillen.

Dann Ente umdrehen, mit Alu-Folie abdecken und noch mal 30 Min. braten.

Alu-Folie entfernen und bei ca 150 Grad 20 Min. braun werden lassen.

 

Guten Appetit!

ENDE

 


Date: 2016-03-03; view: 1248


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Hamburg — hin und zurück | Nachdem sie noch einigen anderen Leuten zugeschaut haben und sich dabei prima amüsiert haben, beschließen sie, zurück in die Pension zu fahren.
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