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Der Artikel bei Personennamen

Die Personennamen stehen gewöhnlich ohne Artikel: Marie brachte Hans in die Schule.

Sie bekommen einen Artikel, wenn vor ihnen ein Attribut steht: Die kleine Olga lief ihm jubelnd entgegen. Der edle Winnetou, der Goethe der Weimarer Zeit. Ich habe einen anderen Klaus gekannt. In der Umgangssprache werden Personennamen sehr oft mit dem bA gebraucht, um Genus und Kasus zu verdeutlichen: Alle beglotzten den Franz, die Lotte.

Der NA wird auch gebraucht:

1. Bei Namen der Götter ohne Attribut: Diana ist die römische Göttin der Jagd.

2. Bei den Rufnamen der Tiere: Rex hat gebellt.

3.In den Konstruktionen, die aus dem Wort, das Verwandschaftsbeziehungen bezeichnet, und dem Namen bestehen: Mutter Olga / Onkel Klaus kommt noch. Bei den Verwandschaftsbezeichnungen, vor allem vor den Wörtern Mutter, Vater, Großmutter, Großvaterund entsprechend bei ihren Liebkoseformen Mutti, Mama, Vati, Papa/ Papi, Oma / Omi, Opa / Opi,wenn sie im Gespräch mit den Mitgliedern eigener Familie statt der Namen gebraucht werden:Vater (Vati) fährt heute nach Berlin. Papa kommt doch gleich wieder.

!!!Wenn man mit den Personen spricht, die nicht zum Familienkreis gehören, gebraucht man das Possessivpronomen: Mein Vater fährt heute nach Berlin. Er spricht mit ihrem Vater. Aber: Die Mutter von Karl ist eine nette Frau.

4. Vor den Wörtern Familie, Frau, Fräulein, Herr, Genosse, Kollege, vor den Wörtern, die einen wissenschaftlichen Grad, militärischen Rang bezeichnen, wenn es ihnen der Familienname folgt: Das ist Herr Busch (Frau Mähl, Familie Schulz, Kollege Enger, Doktor Balzer, Oberstleutnant Schunke)

Der bA wird gebraucht:

1. vor dem Familiennamen, wenn sich der Sprechende von jemandem distanziert, jamands Handlungen mißbilligt oder seine negative Einstellung ausdrückt: Was geht dich eigentlich der Mähl an? Das hätte ich von der Meier nicht gedacht!

2. !!! Wenn der Familienname im Plural zur Bezeichnung der Mitglieder einer ganzen Familie dient, wird er gewöhnlich ohne Artikel gebraucht: Meiers sind eine schreckliche Familie. Der bA vor dem Familiennamen verleiht der Aussage die Bedeutung „diese“: Die Schmids waren alle gute Handwerker. Die Meyers sind eine schreckliche Familie. Mit den Mähls haben wir ständig Ärger.

Der bA vor einem bekannten Familiennamen im Plural drückt keine Distanzierung oder Mißachtung aus: Die Buddenbrooks waren ein bekanntes Lübecker Kaufmannsgeschlecht. 52

4. Zur Angabe des Kasus, wenn es im Satz zwei Personennamen gibt und sie gewöhnlich ohne Artikel gebraucht werden (wenn sie ohne Attribut gebraucht werden), besonders bei Frauennamen und Namen fremden Ursprungs: Erika gab dem Peter das Buch. Klaus schätzt den Thomas. Oder: Der Klaus schätzt Thomas. Gib das Buch der Sascha!

5. Vor den weiblichen Familiennamen (besonders der bekannten Schauspielerinnen), wenn diese Familiennamen ohne Vornamen gebraucht werden, und auch um zu zeigen, dass dieser Name einer Frau gehört, oder um den Kasus zu verdeutlichen: Das war ein Film mit der Loren. War das die Kraus? Ich las die Romane der Wolf.



Aber:die Erzählungen von Anna Seghers, die Romane von Christa Wolf (weil der Vorname vorhanden ist).

Wenn es sich nicht um eine bekannte Schauspielerin handelt, dann kann der bA (sowie auch vor einem männlichen Namen) die Mißachtung oder Distanzierung ausdrücken: Die Frost geht schon wieder zur Kur.Die Schmidt hat unberechtigterweise ein fremdes Auto benutzt.

6. Vor dem Familiennamen, der zum Gattungsnamen geworden ist und eine Handelsmarke bezeichnet (in den Fällen der typisierenden Generalisierung): Hast du schon im Duden nachgesehen? Der Duden ist ein beliebtes Nachschlagewerk. Aber: Das ist ein Duden. Dieser Wagen ist ein Diesel (der Eigenname bezeichnet Kategorie, Art usw.)

7. In den Rufnamen: August der Starke, Friedrich II (der Zweite), Karl der Große, Peter der Große / Erste, Iwan der Schreckliche, Richard der Dritte.

8. Zum Ausdruck einer vertrauensvollen Einstellung in der Umgangssprache (unter gut bekannten Menschen), vorwiegend in Süd- und Mitteldeutschland: Was sagt denn die Monika dazu? Der Karl ist es gewesen.

9. Wenn sich der Sprechende von jemandem distanzieren will, jemands Handlungen mißbilligt oder seine Verachtung zu jemandem zeigen möchte: Wo bleibt denn der Peter? Der Otto könnte nun auch bald kommen. Zur Verstärkung dieser Distanzierung oder Verachtung / Mißachtung wird „dieser, „diese“ gebraucht: Was geht dich eigentlich diese Uta an?

10. Vor den Berufsbezeichnungen, Amtsbezeichnungen, Bezeichnungen der Tätigkeiten, des Dienstgrades, des wissenschaftlichen Grades, die vor dem Familiennamen oder nach ihm stehen: Der Schriftsteller Strittmatter wurde 1912 geboren. Otto Müller, der Direktor, eröffnete die Versammlung. Derlangjährige Premierminister Großbritaniens Churchill war zugleich Schriftsteller.

!!! Wenn die Amtsbezeichnung, Bezeichnung des Dienstgrades usw. nach dem Familiennamen steht und noch ein Attribut, das durch das Substantiv ausgedrückt ist, hat, dann wird der bA oder der NA gebraucht: Karl Müller, (der) Geschäftsführer des Unternehmens, eröffnete die Beratung.

!!!! Wenn die Amts-, Dienstbezeichnung usw. vor dem Familiennamen steht, aber durch kein Attribut konkretisiert wird, wird der NA gebraucht: Direktor Müller, Doktor Braun. 53

11. Bei den Benennungen aus dem Bereich der Religion, Mythologie, Märchen oder Sagen: der Herr (= Gott), der Erlöser, der Teufel, der Satan, der böse Wolf, der Weihnachtsmann, der Osterhase, Die Kinder suchen nach dem Osternhasen.

!!! Einige biblische, mythologische Namen, gleich den Personennamen, gebraucht man mit dem NA: Gott, Jesus, Christus, Mohammed, Petrus, Diana, Bacchus

12. In den Benennungen der Gestalten in der Literatur und Kunst: Er spielt den Egmont / Eugen Onegin. Wer spielt in dieser Saison den Faust? Wer hat die Mona Lisa gamalt? Er hat die Sixtinische Madonna gesehen.

!!! In den Benennungen der literarischen Werke (Aufführungen) ist nicht nur der bA als auch der NA möglich: Heute wird „Egmont“ gespielt.

Der uA steht bei Personennamen:

1. die als Markennamen verwendet werden: Peter will sich einen neuen Duden kaufen. Seidlers besitzen einen 12-bändigen Brockhaus.

2. Das gilt auch für den Namen von Künstlern, wenn dieser ein Werk dieses Künstlers bezeichnet (Schriftsteller, Musiker, Maler): Jetzt spielt das Orchester einen Mozart. In der Galerie ist ein echter Rubens zu sehen. Dieses Bild ist ein Rembrandt (ein Picasso). Aber:Er betrachtete lange den Raffael. Sie liest den Ovid.

3. Wenn man seine (absolute) Unkenntnis / Uninformiertheit über den Träger eines Namens hervorheben möchte: Da hat jemand nach einer Monika gefragt. Ich weiß überhaupt nicht, wer das sein soll. Arbeitet bei Ihnen ein (gewisser) Klaus Fehlinger?Ich soll mich an einen Doktor Mähl wenden.

4. Wenn sie für mehrere Gegenstände stehen können und einer von ihnen nichtidentifiziert genannt werden soll: In Leipzig gibt es auch eineTalstrasse. Bei uns arbeitet auch eine Monika Müller.

5. Wenn sie durch ein Attribut oder einen Nebensatz das Merkmal „nichtidentifiziert“ erhalten: In Weimar wird in dieser Spielzeit ein erstklassiger Faust gegeben. Der Schriftsteller führt uns in ein anderes Prag, als es der flüchtige Tourist gewöhnlich kennt.

6. Wenn sie partiell exemplarisch gebraucht werden: Nicht jeder schreibt wie ein Goethe. Sie benimmt sich wie eine Xanthippe.

 

Der Gebrauch des Artikels mit den Stoffnamen

Man gebraucht den NA vor den Stoffnamen in Singular ohne Attribut.

· Stoffnamen werden ohne Artikel gabraucht, wenn sie unbestimmte Menge des Stoffes bezeichnen oder den Stoff ganz allgemein: Er trinkt gern Bier. Dazu braucht er Zement und Sand. Der Tisch ist aus Holz gemacht. Hast du Geld bei dir? Diese Pflanze braucht Sonne. Schenk doch bitte Wein nach! Mutter brühte Kaffee auf. Darf ich Ihnen noch Wein einschenken. In diesem Fall kann man den NA durch „ein bißchen“, „einiger“, „etlicher“, „etwas“, „irgendwelcher“, „solcher“, „viel“, „ein wenig“ ersetzt werden: Er spricht von (irgendwelchem) Geld. An der Suppe fehlt noch (ein bißchen, etwas, ein wenig) Salz. !!!Wenn die Bedeutung des Substantivs konkretisiert wird, es ein Attribut oder Adverb bei sich hat sowie beim wiederholten Erwähnen des Substantivs wird der bA gebraucht: die verseuchte Luft, die Wärme in diesem Raum. Ich esse jetzt gern das Brot mit Marmelade. Die Marmelade schmeckt gut.

· Sammelnamen, die auf –zeug, -werk auslauten, sind den Stoffnamen sehr nahe und werden deshalb mit dem NA gebraucht: Er wünscht sich immer Spielzeug (neues) Schuhwerk. Vor der alten Burg ist nur noch verfallenes Mauerwerk erhalten geblieben.

  • Wenn die Substantive die Flüssigkeiten oder Metalle bezeichnen: Alkohol, Bier, Benzin, Milch, Wasser, Wein, Eisen, Gold, Kupfer, Stahl. Alkohol trinkt er nicht. Ich mag Apfelsaft. Aber: das schmutzige Meerwasser. !!! Bei der typisierenden Generalisierung kann der NA oder der bA gebraucht werden: (Das) Bier ist ein beliebtes Getränk. Das reine Gold / reines Gold ist weich.

· Wenn sie nach dem Wort stehen, das zusammen mit den Numarelien Gewicht, Maß, Anzahl usw. bezeichnet: Zwei Frauen brachten einen Eimer Wasser. Ein Glas Milch, ein Glas drische Milch, eine Flasche (klares) Wasser, vier Glas Bier, eine Flasche Sekt, zwei Dosen Cola (Sprite), eine Tasse Kaffee, ein Schluck Wein, ein Pfund Butter, drei Kilo Mehl, drei Stück Zucker, ein Teller Suppe, ein Bund Radieschen, zwei Tüten Bonbons, eine Scheibe Brot / Wurst. Er kaufte zwei Flaschen (Dosen) Cola. !!! In der Umgangssprache werden solche Substantive in der kurzen Form gebraucht: zwei Kaffee(s), 2 Cognak(s), drei Bier, vier Eis. Aber bei der Bezeichnung einer Portion vom Essen, den Getränken usw. wird „ein“ gebraucht: ein Bier, eine Suppe, ein Eis, ein Kaffee.

Stoffnamen werden mit dem bA gebraucht, wenn:

a) sie konkretisiert werden: wenn der Stoffname mit einem Attribut, Attributsatz oder als Teil des Ganzen gabraucht wird: Das Wasser im Bodensee (Fluß) war schmutzig. Das Wasser der Donau, die Kohle aus dem Donezkbecken.

b) Um den Kasus zu verdeutlichen (vor Stoffnamen im Genitiv und im Dativ wird meist der bA gebraucht): Die Verschmelzungstemperatur des Kupfers ist 1083 Grad. Dieses Metall ist dem Kupfer ähnlich. Die Qualität der Kohle ist im Donezkbecken basonders hoch. Aber: Nach den Präpositionen, die nur einen Kasus regieren, stehen die Stoffnamen gewöhnlich ohne Artikel: Ein risieges Tor aus Granit bildet den Eingang.

c) Nach den Präpositionen, die zwei Kasus regieren, wird der Stoffname mit dem Artikel gebraucht.

d) Bei Angabe einer Sorte wird vor dem Stoffnamen meist der unbestimmte Artikel gebraucht: Ihnen würde eine feine, dunkelblaue Seide besser stehen.


Date: 2016-03-03; view: 987


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