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Knüpflied auf eine Unruhestifterin

(von Paul Wiens)

Wenn die Neugier nicht wär'

müsste ich nicht mehr wandern,

hätt' endlich die Ruh

und ganze Schuh', wenn die Neugier nicht wär'...

Wenn die Neugier nicht wär',

müsste ich nicht mehr wandern,

kein Kolumbus führ mehr

von der Küste zur ändern,

und die Tante Nanett

trüge dann keine Brille...

Wozu brauchte man noch –

das Schlüsselloch, wenn die Neugier nicht wär'?

Wenn die Neugier nicht wär',

müsste ich nicht mehr wandern,

kein Kolumbus führ mehr

von 'ner Küste zur anderen,

und die Tante Nanett

trüge dann keine Brille,

und die Mädchen im Bett

lägen traumlos und stille,

wären fast ohne Sund- und ohne Kind, wenn die Neugier nicht wär'

Wenn die Neugier nicht wär',

wollt' ich gar nicht mehr leben...

Dank dem wogenden Meer,

Dank der Tante Nanett,

Dank dem Mädchen im Bett-holdrio!

soll 's die Neugier doch geben!

1. Dieses Scherzlied ist voll von Konjunktivsätzen. Suchen Sie danach und erklären Sie ihre Bedeutung!

2. Bestimmen Sie, in welcher Zeitform die Verben im Konjunktiv stehen und begründen Sie die Wahl dieser Zeitformen! Merken Sie sich!

a) In den irrealen Konditionalsätzen werden dieselben Zeitformen gebraucht wie in den irrealen Wunschsätzen.

b) Da aber der irreale Bedingungssatz ein Satzgefüge ist, so können sich die Handlungen im Haupt- und Nebensatz auf verschiedene reale Zeiten beziehen, z.B.:

Hätte ich die Regel wiederholt, so könnte ich jetzt diese Frage beantworten, d.h.: Ich habe die Regel nicht wiederholt (früher, gestern), darum kann ich diese Frage nicht beantworten (jetzt).

Wir üben das Thema

l. Erklären Sie den Inhalt folgender Aussagen!

1) Hätte ich mehr Zeit, ginge ich öfter ins Theater.

2) Ich wäre gestern gern ins Theater gegangen, wenn ich frei gewesen wäre.

3) Ich würde mich sehr freuen, wenn du mich am Sonntag besuchen könntest.

4) Wäre er vorsichtiger, hätte er sich nicht erkältet.

5) Wäre er vorsichtiger gewesen, hätte er sich nicht erkältet.

6) Hättest du mich angerufen, könnte ich zu dir kommen.

7) Ich würde gern aufs Land fahren, wenn du mich einladen würdest.

8) Hättest du mich eingeladen, würde ich gern aufs Land mitfahren.

9) Wäre er ein ehrlicher Mensch, hätte er das nicht gemacht.

10) Wäre er ein ehrlicher Mensch, würde er das nicht gemacht haben.

11) Wäre er nicht so faul, hätte er das Diktat besser schreiben können.

2. Beantworten Sie folgende Fragen:

1) Was würden Sie tun, wenn Sie heute abend frei wären?

2) Was würden Sie tun, wenn Sie den Unterricht versäumt hätten?

3) Was würden Sie tun, wenn Sie einen Geldbeutel gefunden hätten?

4) Was würden Sie tun, wenn am Wochenende schönes Wetter wäre?



5) Was würden Sie tun, wenn das Wetter schlecht wäre?

6) Was würden Sie tun, wenn Sie sich schlecht fühlen würden?

7) Was würden Sie tun, wenn Ihre Freundin Sie zu ihrem Geburtstag eingeladen hätte?

3. Beenden Sie die folgenden Situationen logisch!

1) Ihr Freund ist krank und muss einige Tage das Bett hüten, aber wenn er gesund wäre...

2) Sie sind ein großer Bücherfreund und interessieren sich für historische Romane. Leider haben Sie nicht immer Zeit, um neue Bücher zu lesen, aber...

3) Morgen findet ein interessantes Konzert statt, Sie haben es aber erst heute erfahren, aber…

4) Ihr Freund hat einen Brief aus England bekommen, er kann aber Englisch nicht lesen...

5) Sie haben Petersburg besucht und wollten dort die Ermitage besichtigen, leider war sie geschlossen, aber...

4. Zum Ausdruck der irrealen Bedingung in einfachen Sätzen dienen verschiedene Präpositionalgrappen: an deiner Stelle, unter anderen Umständen, ohne dich / ohne deine Hilfe, Unterstützung/, bei gutem Wetter # schlechtem Wetter, bei guter Gesundheit, bei genauer Untersuchung, an einem anderen Tag usw., z.B.:

An deiner Stelle würde ich mich nicht so auffallend kleiden. An deiner Stelle hätte ich dieses Kostüm schon längst gekauft - würde gekauft haben.

Sagen Sie, was Sie an der Stelle einer anderen Person machen würden­gemacht haben würden.

1) Du gibst dir beim Studium wenig Mühe.

2) Du besuchst das Theater sehr selten.

3) Du treibst wenig Sport.

4) Du bist selten in der frischen Luft.

5) Du hast den Mantel nicht einmal anprobiert.

6) Du hast dich im Sommer nicht einmal erholt.

7) Du hast das Lehrbuch nicht einmal aufgemacht.

8) Du bist so unvorsichtig.

9) Du warst so unsicher.

5. Sagen sie, was Sie unter günstigeren Umständen tun würden – getan hätten!

1) Wir waren alle gestern im Konzert. Warum sind Sie nicht mitgegangen?

2) Warum haben Sie wenig gebadet und in der Sonne gelegen?

3) Man hat Sie eingeladen. Warum sind Sie nicht gekommen?

4) Meinen Sie, dass Sie richtig / falsch gehandelt haben?

5) Sie waren am Meer. Warum sind Sie nicht braungebrannt?

6) Warum haben Sie Ihr Referat nicht beendet?

7) Warum haben Sie Ihrer Freundin nicht geholfen?

8) Warum willst du deine Schwester nicht anrufen?

6. Beenden sie folgende Sätze!

1) Ohne Ihre Hilfe...

2) Ohne seine Unterstützung.

3) Ohne Ihre kritischen Bemerkungen...

4) Mit deiner Hilfe.

5) Beim besten Willen...

6) An einem anderen Tag...

7) An Ihrer Stelle...

8) Unter solchen Umständen…

7. Warum können Sie diesen Vorschlag nicht annehmen?

Muster:

Fahren Sie mit mir nach Berlin!

Ich würde mit Ihnen gern nach Berlin fahren, wenn ich eine Einladung hätte.

1) Gehen Sie mit uns in die Bibliothek!

2) Singen Sie mit uns dieses deutsche Lied!

3) Hören sie jeden Morgen den Wetterbericht!

4) Lesen Sie täglich deutsche Zeitungen!

5) Schreiben Sie öfter Briefe an Ihre Eltern!

6) Bereiten Sie sich auf jede Stunde gründlich vor!

7) Übersetzen Sie immer alle unbekannten Wörter!

8) Gehen Sie einmal im Monat zum Friseur!

8. Gebrauchen Sie den Konjunktiv in folgenden Sätzen!

Muster:

Es ist besser, im Bett zu bleiben.

Es wäre besser, wenn Sie im Bett bleiben würden / bleiben.

1) Es ist besser, die Regel sofort zu lernen.

2) Es ist besser, am Abend eine Stunde spazierenzugehen.

3) Es ist besser, ein Tonbandgerät zu Hause zu haben.

4) Es ist besser, den Unterricht nicht zu versäumen.

5) Es ist besser, die Ausstellung zu besichtigen.

6) Es ist besser, am Abend telefonisch zurückzurufen.

7) Es ist besser, ihm ein Blitztelegramm zu schicken.

9. Machen wir ein Gedankenspiel! Stellen Sie eine Kette von Aussagen zusammen, die logisch miteinander verbunden wären, nach dem Muster:

- Wenn ich Geld hätte, würde ich mir einen Anzug kaufen.

- Wenn ich einen neuen Anzug hätte, würde ich ein neues Hemd kaufen.

- Wenn ich einen neuen Anzug und ein neues Hemd hätte, würde ich mir dazu auch eine Krawatte kaufen.

- Wenn ich einen neuen Anzug, ein neues Hemd und eine neue Krawatte hätte, würde ich mir dazu ...

10. Viele Menschen träumen oft, z.B.:

- Ich denke oft: wenn ich eine gute Stimme hätte, so könnte ich eine berühmte Sängerin werden.

- Wenn ich eine berühmte Sängerin wäre, würde ich in vielen Städten der Welt auftreten.

- Wenn ich in vielen Städten der Welt auftreten würde, hätte ich viele Freunde im Ausland...

Und Sie, wovon träumen Sie?

11. Texte zum Lesen, Nacherzählen und Diskutieren

Was wäre, wenn...

... alle Kinder vom Staat Geld bekämen? Gleich viel! Ohne Ausnahme!

... dann wäre das sehr gerecht, denn dann könnten sich alle Kinder gleich viel Eis und Lutscher und Kaugummi und Micky-Maus-Hefte kaufen

... aber dann würden manche Kinder von ihren Eltern noch etwas dazu kriegen und manche nicht, und dann wäre wieder alles ungerecht!

... dann müßte òàí eben ein Gesetz machen, welches verbietet, dass die Eltern etwas drauflegen. Eltern rücken ohnehin nicht gern raus. Wenn es verboten wäre, würden sie sich garantiert daran halten!

... aber manche Kinder sind sparsam und manche nicht. Die einen würden ihr Staats-Taschengeld gleich am Morgen ausgeben, und die anderen würden es ins Sparschwein stecken, und nach ein paar Monaten wären diese Kinder im Vergleich zu den anderen wieder reich!

… dann müsste eben noch ein Gesetz gemacht werden! Eines, das bestimmt, dass dieses Geld am Ende letzten Tags des Jahres seinen Wert verliert. Darin um ersten Tag des neuen Jahres alle fetten Sparschweine keinen löchrigen Heller wert!

… unds sogar meine geizige Schwester würde in der letzten Woche des Jahres Illilii ini'hi geizig sein und gar nicht so empört aufschreien, dass ich ihr endlich die geborgten 10 Pfennig zurückgeben soll!

Was wäre, wenn....

… nicht alle Lehrer den Kindern, sondern die Kinder den Lehrern Noten geben würden?

… dann würde es Lehrer mit Einsen geben und Lehrer mit einem „Durchschnittszeugnis“ und Lehrer mit Fünfen!

… und dann konnten die Kinder, wem ein Lehrer etwas schlecht erklärt, sagen: „Das war nun wirklich unter jeder Kritik! Nächsten Monat lernen Sie das ordentlich!“

… und die Kinder könnten zum Lehrer dann auch sagen: „Nehmen Sie sich ein Vorbild am Lehrer der 3D. Der ist ein braver Lehrer!“

… und dann hätten manche Lehrer von der Schule genausoviel Angst wie manche Schüler.

… und dann würden manche Lehrer Nachhilfeunterricht nehmen, damit sie bessere Leistungen zeigen.

... und wer könnte dann – logischerweise – einem Lehrer Nachhilfeunterricht geben? Natürlich, ein Kind!

… und weil ich genau Bescheid weiß, wie ein guter Lehrer sein sollte, könnte ich mir dann mit Nachhilfestundengeben mein Taschengeld aufbessern! Un bei dem, was wir in der Schule an Lehrern so haben, könnte ich auch noch meiner Mutier einen neuen Wintermantel kaufen!

 

Was ist ein Amt?

Ein Amt ist, wenn acht Leute für das bezahlt werden, was vier billiger tun konnten, wenn sie zu zweit wären und einer davon krank wäre.

 

Ein Zwiegespräch im Abteil

Ein Herr in mittlerem Alter wurde in einem Eisenbahnabteil von einem sympatischen jungen Mann angesprochen. „Entschuldigen Sie bitte, könnten Sie mir sagen, wie spät es ist?“

„Nein!“

„Aber warum denn nicht?“ fragte der junge Mann bestürzt.

„Da gibt es kein Aber und kein Warum. Sehen Sie, wenn ich Ihnen jetzt sagen würde, wie spät es ist, würden Sie sich bei mir bedanken. Eine Weile später würden Sie mich zu einer Tasse Kaffee in den Speisewagen einladen. Weil Sie ein netter Mann sind, müsste ich Sie wiederum einladen, uns gelegentlich einmal zu besuchen. Zu Hause bliebe mir dann nichts anderes übrig, als meine jüngste Tochter vorzustellen. Da sie hübsch ist und Sie nett sind, würden Sie sich miteinander verlieben, und Sie würden um ihre Hand anhalten.“

„Ja, wäre es dann so schlimm, wenn das alles wirklich passiert?“ fragte der junge Mann.

„Und ob das schlimm wäre!“ Der ältere Herr war sichtlich entrüstet. „Sie werden doch nicht etwa glauben, dass ich meine Tochter einem Mann zur Frau gebe, der nicht einmal eine Uhr besitzt!“

 

Der Adler

Man fragte den Adler: „Warum erziehst du deine Jungen so hoch in der Luft?“ Der Adler antwortete: „Würden Sie sich erwachsen so nahe zur Sonne wagen, wenn ich sie tief an der Erde erzöge?“

 

Der Grund des Weinens

Frau: Warum weinst du, Kind?

Kind: Ich habe,eine Mark verloren.

Frau: Ach, das macht nichts. Hier hast du eine Mark.

Der Junge nimmt die Mark, die ihm die Frau schenkt, und weint noch lauter.

Frau: Warum hörst du mit dem Weinen nicht auf?

Kind: Oh, wenn ich meine Mark nicht verloren hätte, hätte ich jetzt zwei Mark.

 

Ein nützliches Buch

Eine Zeitschrift ließ ihre Leser auf folgende Frage antworten: „Welches Buch würden Sie mitnehmen, wenn Sie auf einer unbewohnten Insel wohnen sollten?“

Es gab verschiedene Antworten, man nannte Shakespeare, Swift u.a.

Als man diese Frage an Chesterton (1874-1936, englischer Schriftsteller) stellte, gab er zur Antwort: „Das beste Buch wäre in diesem Falle eine Anweisung für Bootsbau.“

11. Lesen Sie die Texte und erzählen Sie sie nach! Versuchen Sie auch logische Beweise für die Notwendigkeit einiger Berufe zu bringen!

Bäcker

Gäbe es keine Bäcker, so hätte auch Niemand sein Brot; hätte Niemand sein Brot, so könnte niemand Steuern zahlen; könnte niemand Steuern zahlen, so hätten wir auch keine Fürsten; hätten wir keine Fürsten, so würden die meisten Deutschen verzweifeln; die meisten Deutschen sollen aber nicht verzweifeln, ergo muss es auch Bäcker geben.

Handschuhmacher

Gäbe eskeine Handschuhmacher, so hätten wir Alle raube Hände; hätten Wir Alle rauhe Hände, so hätten wir Alle grobe Fäuste; hätten wir Alle grobe Ffluste, so würden wir unangenehm; unangenehm sollen wir aber nicht werden, ergo muss es auch Handschuhmacher geben.

Gärtner

Gäbe eskeine Gärtner, so hätten wir auch keine Orangerie; hätten wir keine Orangerie, so verlören die Schlösser und Palais ihren schönsten Schmuck; verlören die Schlösser und Palais ihren schönsten Schmuck, so hätten wir Deutschen einen neuen Grund zur Klage; wir Deutschen brauchen aber keinen neuen Grund zur Klage, ergo muss es auch Gärtner geben.

Brunnenmacher

Gäbe eskeine Brunnenmacher, so gäbe es auch kein Wasser; gäbe es kein Wasser, so hörte Alles auf; hörte Alles auf, so wären alle Conservativen verrückt; wären alle Conservativen verrückt, so wäre auch Mancher, kein berühmter Staatsmann; Mancher ist aber ein berühmter Staatsmann, ergo muss es auch Brurmenmacher geben.

(Aus: „Komischer Volkskalender für 1847“)


Date: 2016-03-03; view: 962


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