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Das Brandenburger Tor. Symbol der Geschichte der Deutschen

Brücken und Tore, das waren im Mittelalter die Zugänge zu einer Stadt. Brücken konnten hoch gezogen, Tore konnten geschlossen werden. Wenn ein Tor und eine Brücke aber 28 Jahre lang geschlossen bleiben und dann endlich geöffnet werden, dann ist die Freude der Menschen so groß, dass es nur ein Wort dafür gibt: „Wahnsinn". Die Menschen strömen über die Brücke der Einheit, die Potsdam mit Berlin verbindet, auf der die Staatsgrenze verlaufen war, und sie warten nicht ab, bis das Brandenburger Tor am 22. Dezember fällt und der Burgermeister ruft: „Berlin, nun freue dich!" Gleich am 9. November steigen die West- und Ostberliner auf die Mauer am Brandenburger Tor, versammeln sich davor und dahinter und feiern gemeinsam das Wiedersehen.

Das Brandenburger Tor ist kein Stadttor der mittelalterlichen Mauer von Berlin/Kölln, es ist viel später gebaut worden. Der Soldatenkönig schlug vor im 18. Jahrhundert im weiten Bogen um seine Stadt herum eine sechs Meter hohe Mauer zu errichten, um das Einziehen der Steuer zu gewährleisten1 und um zu verhindern2, dass seine nicht immer freiwillig angeworbenen Soldaten desertierten. 14 Tore hatte diese Mauer, gut bewachte Tore! Als der Philosoph Moses Mendelssohn (1729-1786) als Vierzehnjähriger von Dessau, also von Süden her, nach Berlin kam, musste er erst um Berlin herum wandern, um das Rosenthaler Tor zu erreichen; nur durch dieses Tor durften Juden die Stadt betreten. Das Brandenburger Tor in seiner heutigen Form wurde erst 1791 fertiggestellt, als Friedrich Wilhelm II., der den Prunk3 liebte, das einfache schmucklose Tor im Westen der Stadt durch ein großzügiges Tor mit weitem Durchblick ersetzen ließ. Das Projekt bereitete Carl Gotthord Zanghaus vor. 12 große dorische Säulen erhielt das Tor und Gottfried Schadow schmückte es 1797 noch mit einem Viergespann, auf dem die Friedensgöttin den Frieden in die Stadt bringt.

Als die Stadtmauer durch das schnelle Anwachsen der Stadt überflüssig wird und ab 1865 abgebaut wurde, blieb allein das Brandenburger Tor weithin sichtbar stehen.

Als Symbol des Friedens war es gebaut worden, doch viel Gegenteiliges Unfriedliches musste es auch erleben. Das begann schon 1806, als Napoleon im Triumph durch das Tor bis zum Berliner Stadtschloss zog, aus dem Preußenkönig nach Königsberg geflohen war. Napoleon beschloss die Quadriga nach Paris zu entführen, erst 1814 hielt sie in der Stadt. Nun gewann die Göttin ein neues Emblem, das Eiserne Kreuz, das Berlins berühmtester Baumeister Karl Friedrich Schinkel anbrachte, und das wir auf seinem Befreiungsdenkmal auf dem Kreuzberg wiederfinden. Aus der Friedensgöttin war nun eine Siegesgöttin geworden, aus dem Friedenstor ein Triumphtor. Und es erinnert immer an die Geschichte der Deutschen.

Aufgaben zum Text:

I. Antworten Sie auf die Fragen:

  1. Wozu dienten die Brücken und Tore im Mittelalter?
  2. Wie lange wurde das Brandenburger Tor geschlossen?
  3. Wann fiel es?
  4. Wann wurde das Brandenburger Tor gebaut?
  5. Wer war der Baumeister?
  6. Warum wurde die Stadtmauer überflüssig?
  7. Welches Emblem bekam das Brandenburger Tor?
  8. Woran erinnert uns das Brandenburger Tor heute?

 



 


Date: 2016-03-03; view: 1205


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