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Sehnsucht nach Sicherheit

Die Deutschen haben das "typisch Deutsche" satt

Einer repräsentativen Studie zufolge führen die Deutschen ein regelrechtes Doppelleben: 73 Prozent sagen, man sei hierzulande gar nicht so ehrlich, pünktlich und gewissenhaft, wie man immer tue.

Das Klischee der fleißigen und pünktlichen Deutschen entspricht für die Mehrheit der Bundesbürger nicht mehr ihrer Lebensrealität.

Lediglich 35 Prozent schätzen sich als "typisch deutsch" ein, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Instituts Rheingold Salon hervorgeht. 36 Prozent stufen sich als "nicht typisch deutsch" ein, der Rest äußert sich unentschieden.

Die Spaltung zwischen dem öffentlichen Deutschlandbild und dem privaten Leben sei so deutlich wie nie zuvor, sagte Studienleiter Jens Lönneker: "Die Deutschen entwickeln im Verhältnis zu ihrer Nation ein Doppelleben."

Persönliches Glück im Vordergrund

Im "öffentlichen" Bild dieses Doppellebens stünden stereotype Vorstellungen vom Deutschen. Jenseits dieses "öffentlichen" Bildes habe sich ein weiteres "privates Leben" in Deutschland entwickelt, das voller Vielfalt stecke.

Das Klischee von den fleißigen, genauen und strebsamen Deutschen werde zwar hochgehalten, aber wenig geliebt.

Hinter einer scheinbar intakten normierten öffentlichen Fassade stünden dabei individuelle Freiräume und persönliches Glück im Vordergrund. 73 Prozent der Befragten sagen: "Die Deutschen sind gar nicht alle so ehrlich, pünktlich und gewissenhaft, wie man immer denkt – es gibt auch eine ganze Menge Schlawiner darunter."

Tiefe Sorge über Zustand der Nation

Die große Mehrheit habe trotz der vermeintlich guten Wirtschaftslage das Gefühl, dass sich Deutschland nicht weiterentwickele. 70 Prozent stimmten dabei sogar der Aussage zu: "Deutschland geht immer mehr den Bach runter."

72 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Deutschland weit hinter seinem Potenzial zurückbleibt. Fast 90 Prozent beklagten eine übermäßige Bürokratie. Mehr als 60 Prozent befürchten, dass Deutschland zur Zwei-Klassen-Gesellschaft wird. Gleichzeitig fordern zwei Drittel, dem "allgemeinen Werteverfall" den Kampf anzusagen.

80 Prozent bewerteten dabei die deutsche Politik als zögerlich und wankelmütig, es mangele an Entscheidungsfähigkeit und Tatkraft.

81 Prozent haben den Eindruck, dass die Politiker die wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhänge selbst nicht verstehen. Lediglich Bundespräsident Joachim Gauck erhielt gute Noten: 70 Prozent fühlen sich von ihm gut vertreten. Sich selbst politisch zu engagieren, ist aber nur jedem Dritten ein persönliches Anliegen. Für lediglich 28 Prozent tragen viele Kinder zum persönlichen Glück bei.



Sehnsucht nach Sicherheit

Große Sehnsucht haben die Deutschen der Studie zufolge nach Sicherheit: 96 Prozent legen demnach Wert auf verlässliche Beziehungen zu den Menschen in ihrem Umfeld.

Dass neun von zehn Befragten eine sichere Rente wichtig ist, überrascht dabei ebenso wenig wie die Tatsache, dass Gesundheit (98 Prozent), Fitness im Alter (90 Prozent) und finanzielle Unabhängigkeit (94 Prozent) bei den Deutschen hoch im Kurs stehen.

An der repräsentativen Studie im Auftrag der Brauerei Oettinger nahmen mehr als 1000 Personen teil. Zudem wurden 200 Frauen und Männer in Einzel- und Gruppeninterviews befragt. Die Studie hat das Ziel, dem Thema "Deutschland" umfassend und tiefenpsychologisch auf den Grund zu gehen.


Date: 2016-01-14; view: 586


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