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Gefälschte Hitler-Tagebücher

"Hitlers Tagebücher entdeckt" titelt das Hamburger Magazin "Stern" am 28. April 1983. Auf einer international besuchten Pressekonferenz präsentiert die Chefredaktion stolz ein Dutzend der 60 vermeintlichen Hitler-Tagebücher, die mit Reichsadler, Kordel und Hakenkreuz versiegelt sind. 9,3 Millionen Mark hat der Verlag für die Bücher an den Kunstmaler Konrad Kujau bezahlt. Die Diskussion um die angeblichen Ergüsse des Diktators füllen weltweit die Tageszeitungen und Fernsehkanäle.

Nach Untersuchungen des Bundesarchivs, des Bundeskriminalamts und des Bundesamtes für Materialprüfung stellen sich die geheimen Tagebücher Adolf Hitlers jedoch als hochkarätige Fälschung heraus. Ganze Passagen sind aus einer längst veröffentlichten Sammlung von Hitler-Reden abgeschrieben. Einbände, Papier und Klebstoffe enthalten zum Teil Materialien, die vor 1955 gar nicht auf dem Markt waren. Der "Stern" stoppt sofort den bereits begonnenen Abdruck der "Tagebücher" und stürzt in eine Ansehens- und Auflagenkrise. Was zur größten journalistischen Sensation der Nachkriegszeit werden sollte, ging als bislang größter Presseflop aller Zeiten in die Geschichte ein.

1986 - 1987 - in den überregionalen Printmedien Deutschlands wurde der sogenannte Historikerstreit ausgetragen, an dem u.a. Jürgen Habermas und Ernst Nolte beteiligt waren. Historikerstreit war eine zeitgeschichtliche Debatte in der Bundesrepublik Deutschland um die Singularität des Holocaust und die Frage, welche Rolle dieser für ein identitätsstiftendes Geschichtsbild Deutschlands spielen soll.

Jugend

Die Jugend der 80er ist meistens die Protestjugend. Es kommt zu Protestaktionen überall. Demonstrationen finden in einer Häufigkeit und mit Teilnehmerzahlen statt, von denen die Studentenbewegung einst nur geträumt hatte. Überall boomen Initiativen, Basisgruppen, Aktionsbündnisse. Friedensbewegung, Anti-Atomkraft- und Ökobewegung, Hausbesetzer und Feministinnen – die frühen Achtzigerjahre sind auch die große Zeit der Protestjugend. Besetzungen und Blockaden werden zu einem trendigen Mittel der politischen Meinungsäußerung.

Die Achtzigerjahre gelten heute als die große Zeit der Jugendrebellion - sicherlich zu Recht. Doch es gab auch die anderen, die konservativen Jugendlichen, die Popper, die "Wende-Jugend", eine neue, leistungswillige, positive Jugend. "Einsteigen statt Aussteigen" ist nun angesagt - auch unter Jugendlichen findet die auf der politischen Bühne proklamierte "geistig-soziale Wende" ihren Widerhall. Eine "positive Jugend", die nicht kritisieren, sondern schaffen will, entwickelt im Rückenwind der konservativen Politik ein neues Selbstbewusstsein. Mehr Leistungsbereitschaft und Vaterlandsliebe, Chancengerechtigkeit statt Chancengleichheit, Wertevermittlung statt kritischer Diskussion heißen die Schlagworte. Abgrenzung zu den "Traumtänzern" der linken und alternativen Szene ist angesagt.

 


Date: 2016-01-14; view: 678


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